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L
Hallo zusammen,

Ich schreib gerade meinen ersten Beitrag in diesem Forum. Überhaupt hätte ich nicht gedacht heute Abend hier zu landen.
Ich bin 21 Jahre alt und fühle mich seit etwa 1,5 Jahren sehr häufig alleine. Nach meinem Abitur hatte sich so einiges verändert und viele meiner Freundinnen sind weggezogen. Seitdem habe ich oft das Gefühl irgendwie stehen zu bleiben, während alle anderen einen neuen Lebensabschnitt beginnen, neue Freunde finden und einfach Spaß am Leben haben. Mein verzweifelter versuch ihnen das gleichzutun endete darin, dass ich ein halbes jahr in Düsseldorf lebte, wo ich mich noch 100 mal einsamer fühlte als Zuhause und schließlich wieder Zuhause einzog.

Nun habe ich eine Ausbildung angefangen und auch neue Leute kennengelernt. Allerdings habe ich oft das Gefühl, dass niemand speziell meine nähe sucht. Man kann mit mir lachen, ich erzähle auch gerne viel und bin eigentlich zu jedem freundlich nur bin ich wohl niemand den man mehr als nötig um sich haben muss. Ich habe auch oft angst auf andere unangenehm zu wirken oder dass ich jemandem zu nahe kommen. Dann habe ich das Gefühl ungepflegt zu sein und nehme schnell noch mehr Abstand ein.
Ich habe eigentlich viele Freundinnen aber keine beste Freundin, die vielleicht mal meinen Rat sucht oder mich unbedingt mal sehen möchte.
Ich habe schon bei diesem Beitrag das Gefühl unglaublich unsympathisch zu wirken. Vielleicht kennt jemand diese zweifel und möchte mir antworten

Vielen Dank jetzt schon mal an alle Antworten

19.02.2015 23:19 • 20.01.2020 #1


17 Antworten ↓


MrsAngst
Willkommen hier im Forum,

genauso wie dir ging es mir auch! Nach meinem Abschluss habe ich viele meiner Freundinnen verloren, die haben einen neuen Lebensabschnitt begonnen, neue Freunde gefunden etc und ich hatte genau den selben eindruck wie du, nämlich das ich stehen geblieben bin. Ich bin in eine andere Stadt damals gezogen, wegen meiner Ausbildung die aber nur 30 Minuten von meiner Heimat weg war, aufeinmal konnten meine damaligen Freunde mich nicht mehr besuchen können, tja da merkt man wie 30 Minuten fahrt Freundschaften beenden können
Ich war dann auch in der Berufsschule und ich hatte da ein paar mit denen ich mich gut verstanden habe, aber auch niemanden der mich unbedingt sehen wollte oder wo man mal was außerhalb der Schule unternommen hätte...

Ich denke das passiert gar nicht so selten, wie uns, vorallem wenn die Schulzeit endet wandelt sich vieles... du bist deswegen nicht uninteressant und das wird auch besser, ich bin vor einem Jahr in eine völlig andere Stadt gezogen mit meinem Freund und habe mittlerweile 2 recht gute und enge Freundinnen gefunden. Das dauert vielleicht alles ein bisschen, aber da draußen ist es auch schwerer Freunde zu finden als in der Schule

19.02.2015 23:32 • #2


A


Das gefühl unwichtig und uninteressant zu sein

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L
Ich hoffe wirklich, dass es irgendwann besser wird. Ich würde auch gerne jemanden finden wie du, nur habe ich irgendwie oft das Gefühl, dass ich zu spät dran bin. Ich denke immer: du findest jetzt keine wahre neue Freundin mehr, sowas entwickelt sich in jungen Jahren oder gar nicht.
Meine Angst ist auch, dass ich meinem freund zu sehr die Rolle einer besten Freundin gebe. Ich erzähle ihm viel mehr, als meinen Freundinnen, weil ich beim ihm keine schlechtes gewissen haben ihn damit zu belasten.
Insgesamt kann ich also leider sagen, dass mein freund als beste Freundin herhalten muss aber andersrum bin ich für ihn leider nicht so eine Vertrauensperson.

Das ist alles sehr schwierig für mich, weil ich das Bedürfnis nach Freundschaft und vertrauen habe aber niemand mir gegenüber

21.02.2015 00:30 • x 1 #3


J
Liebe loverosie ,

herzlich willkommen

gut, dass Du dich hier getraut hast. Ich finde dass, was Du geschrieben hast, sehr sehr sympathisch.
Aber auch wenn es nicht sympathisch wäre, wäre es auch egal, denn Du bist genauso wichtig, wie
jede/r andere hier und kannst schreiben, was Dich so alles bewegt, ob es uns passt oder nicht.

Wenn dieses Forum das auffangen kann, wohin sonst sollen wir mit unseren Sorgen und Nöten gehen.


Ich bin auch ganz neu hier (aber viel länger auf diesem Planet als Du, weil ich schon 49 J. alt bin) und mir persönlich gibt es viel,weil ich einerseits, hoffe ich, einwenig Trost spenden kann, andereseits, lerne ich von anderen viel. Es beunruhigt mich sehr, auch von Dir zu hören, dass es so schwer ist, in der Gesellschaft gesehen und wahrgenommen zu werden und dass mit dem Alter oder Wohngegend nichts zu tun hat. Es tut mir sehr leid, dass auch Du diese Erfahrung machen muss. Vielleicht gibt es eine Möglichleit, dass sich aus einer der bereits bestehenden Freundschaften noch was Intensiveres entwickelt? Bist Du schon in einem Verein, habe gehört, dass nach einiger Zeig gute Freundschaften möglich sind.
Zu Deinem Freund: hat er eine andere Vertrauensperson oder ist er halt wie fast alle Männer, nicht so mitteilungsfreudig? Hast Du ihn schon gefragt, ob es ihm vielleicht zu viel ist, wenn Du in ihm eine Art Ersatzfreundin siehst? Vielleicht tut es ihm eben gut, und er kann es Dir nur nicht zeigen.

Liebe loverosie , herzliche Umarmung aus Bonn

25.02.2015 22:53 • #4


L
Danke Johanna für deine Antwort : )

Ich Glaube manchmal bin ich ein bisschen selbst schuld, dass Beziehung nicht intensiver werden. Ich habe irgendwie eine Art an mir die denke ich irgendwann abweisend wirkt, weil ich Angst habe Leuten zu nahe zu treten.
Mein Freund ist definitiv niemand der viel über Dinge nachdenkt bzw. Sie zerdenkt wofür ich ihm auch beneide.Dementsprechend redet er auch nicht viel über sorgen oder Gefühle. Manchmal habe ich aber einfach sorgen, weil ich mir denke er muss doch mit IRGENDJEMANDEM darüber reden oder tut er es einfach mit wem anders?

Das ist so meine sorge dabei

25.02.2015 23:09 • #5


J
hallo liebe Loverosie,

ja, die Jungs machen sich oft nicht so verrückt mit Gedanken wie wir, gut, dass Dein Freund auch so ist, stell Dir vor, beide würden sich angleichen. So ist er sozusagen der Fels in der Brandung, der ruhigere Part. Das kann manchmal richtig gut tun.

Weißt Du, ich persönlich bin sehr kommunikativ und war sehr extrovertiert und gar nicht abweisend. Ich wurde in den letzten Jahren so hammermäßig gekränkt, zurückgewiesen, ignoriert und beinahe ausgenutzt, weil ich dachte, es würde an mir liegen. Habe ständig deswegen geweint. Nach 3 Jahren sagte ich: hopla, irgendetwas stimmt hier nicht, es kann nicht an mir liegen, ich bin eine herzliche, freundlichr, offene Person. Ich dacht schon, es liegt an dieser schrecklichen Stadt, wo ich seit 6 Jahren wohne, aber durch das Forum hier merke ich, dass es überall diese Probleme gibt, dass es eine Art kommunikative Eiszeit oder mind. starke Unterkühlung gibt.
Ich finde es sehr schade.

Kennst Du quoka.de oder kalaydo.de ? dort werden oft beste Freundinnen gesucht, vielleicht könntest Du dort auch mal probieren?

Liebe Grüße und alles Beste für Dich, liebe loverosie

01.03.2015 23:20 • #6


L
Ja eigentlich hast du da wirklich recht Johanna ich denke mal mir kommt es so komisch vor weil ich so hoch emotional und nachdenklich bin. Solange er so glücklich ist, soll es mir recht sein

Ich habe mir die app jetzt mal runtergeladen, danke

02.03.2015 00:11 • #7


L

20.01.2020 04:57 • #8


W
Hallo Larana
Ich habe das Tal der Depressionen seit etwa 6 Jahren verlassen und ich finde das Leben wieder schön. Aber ich muss darauf achten, nicht in den alten Zustand zu verfallen. Das muss man aber auch erst lernen. Das Thema Mobbing ist mir nicht unbekannt. Gemobbt wird in der Regel der, der von der Regel abweicht. Diese Erfahrung musste ich jedenfalls machen. Im Moment habe ich leider nicht so viel Zeit. Doch für ein Willkommen in der Gemeinschaft reicht es noch.

Mit freundlichen Grüssen
win10

20.01.2020 08:46 • x 1 #9


S
Ich möchte dich hier im Forum willkommen heissen und hoffe, dass du dich hier wohl fühlst.
Da hast du viele leidvolle Erfahrungen gemacht. Hast du an die Aufarbeitung mit Hilfe einer Therapie gedacht?

20.01.2020 08:58 • x 1 #10


L
Danke für das Willkommen, Soleil.
Ja ich habe schon mal überlegt eine Therapie zu machen, aber wie das immer so ist, man schiebt es vor sich her, kommt sich auch etwas komisch vor sein Inneres vor anderen auszubreiten. Dazu kommen noch ziemlich lange Wartezeiten. Du siehst, Ausreden gibt es viele ....

20.01.2020 09:03 • #11


FeuerWasser
Zitat von Larana:
Es gibt immer jemanden, den sie lieber um sich haben, der cooler, schöner, angesagter ist

Kann es sein, dass du dir die falschen Freunde aussuchst wenn die mit über 40 Jahren in Bekanntschaften/Freundschaften danach gehen wer cool und angesagt ist? Das kenne ich aus einer Zeit als ich noch 15 war aber heute nicht mehr. Auf die Ferne ist das schwer zu beurteilen ob du dir die falschen Leute suchst wo schon von vornherein davon auszugehen ist, dass du die ewige Dritte bist oder ob das nur ein Gefühl von dir ist und würde man die anderen fragen, sie das anders werten würden.

Wie bringst du dich in Freundschaften ein? Hast du das Gefühl ein Teil einer Gruppe zu sein? Für mich klingt das so als gäbe es dich und die anderen aber kein richtiges Wir-Gefühl. Vielleicht sondern sich andere ab weil du ihnen genau das vermittelst, nämlich, dass du dich absonderst und sie dich nicht einschätzen können. Das ist genau das was du seit der Kindheit mitschleppst und sicherlich auch im Alltag lebst wenn man das 40 Jahre verinnerlicht ich bin nichts Wert, mich mag keiner, andere sind viel schöner und schlauer als ich. Das strahlt man unweigerlich aus.

20.01.2020 09:05 • x 1 #12


S
Ich würde es dir wirklich anraten eine zu machen. Du befindest dich gerade an einem Tiefpunkt, hast sogar lebensmüde Gedanken. Das sind Alarmzeichen. Lass dir bitte helfen.
Die Wartezeiten sind lang, leider.
Hast du denn einen Hausarzt zu dem du gehen könntest und der dir weitere Tipps geben könnte, was du in deiner starken depressiven Phase jetzt machen könntest?

20.01.2020 09:10 • #13


L
Vermutlich ist da was wahres dran Feuerwasser, mein Selbstbild war schon immer eher negativ.
Ich habe glaube ich noch so wirklich positives Feedback bekommen. In meiner Kindheit sogar genau das Gegenteil. Ich erzähle das niemanden in meinem Umfeld, ich will kein Mitleid.
Als Depressiv seh ich mich gar nicht, kenne mich da allerdings auch nicht mit aus wie das definitiert ist. Ich bin berufstätig und komme meinen Verpflichtungen nach.
Ja einen Hausarzt habe ich natürlich, aber ich bin mir unsicher was ich erzählen kann.
Das Schlimmste ist die Schlaflosigkeit. Sobald ich im Bett liege gehen die Gedanken los. Ich kaue Gespräche durch die ich hatte, oder die ich gerne anderes gehabt hätte. Beleuchtet jede Aussage von Anderen etc.

20.01.2020 09:21 • #14


FeuerWasser
Wenn du dich auf die Straße stellst und dir ganz bewusst für 10 Minuten jeden anguckst der an dir vorbei läuft dann wirst du sehen, dass davon keiner perfekt ist. Der eine hat Glatze, der nächste einen ordentlichen Bierbauch, die übernächste ist unmöglich angezogen, hat eine Hakennase, Pickel, etc pp... Es gibt Frauen und Männer die nach außen ein sehr positives und selbstbewusstes Auftreten haben und auch die tragen Unsicherheiten in sich oder haben oft ganz grobe Probleme die man nach außen hin nicht sieht. Das bindet dir kaum jemand auf die Nase was innerhalb der 4-Wände los ist und womit jeder Einzelne im Leben zu kämpfen hat. Es ist anstrengend aber versuche mal deine Denkweise, deine Abwertungen dir selbst gegenüber auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Es muss nicht alles an dir liegen, es kann auch an anderen liegen!

20.01.2020 09:30 • #15


L
Vom Prinzip her versteh ich was Du meinst. Aber wie schafft man es sich selbst zu überzeugen. Klar seh ich die Makel oder Unschönheiten der Anderen, aber das lässt mich ja nicht besser aussehen oder sympatischer rüber kommen.

20.01.2020 09:36 • #16


FeuerWasser
Wer sagt, dass du unsympathisch und hässlich bist? Du selbst... andernfalls hättest du keine Bekanntschaften, keine Freundschaften, keine Arbeitsstelle und du hattest in deinem Leben sicherlich auch schon Liebesbeziehungen oder? Grundsätzlich scheinen sich andere Menschen auf dich einlassen zu wollen und auf der Strecke geht dann irgendwann irgendwas schief und das analysierst du dann, wenn es soweit ist, mit einem Therapeuten.

20.01.2020 09:43 • x 2 #17

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Icefalki
Alles hängt von der eigenen Wahrnehmung ab. Wer sich für uninteressant für andere hält, wird im Verhalten anderer genau das sehen und reagiert dementsprechend, das dann wieder von anderen wahrgenommen wird.

Als ich damals in meiner massiven Angst gesteckt habe, hatte ich alle Hände voll zu tun, meine paar Sinne auf das Überleben auszurichten. Jahre später kam ich mit der Nachbarin ins Gespräch, die höchst erstaunt war, dass ich überhaupt nicht hochnäsig bin, das sie aufgrund meines Verhaltens angenommen hatte.

Das ist Wahrnehmung und die kann sowas von anders sein, als die Wirklichkeit. Da jeder nach seinen Erfahrungen und Erleben wahrnimmt, schadet es nichts, sich damit mal intensiv auseinandersetzen.

Hier haben sehr viele User sehr schlechte Erfahrungen machen müssen, nicht umsonst fürchtet man um sein Leben. Allerdings ist nix in Stein gemeißelt, Sichtweisen kann man auch ändern. Allerdings ist das wirklich sehr intensive Arbeit, die nicht einfach ist.

20.01.2020 14:14 • x 1 #18


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