Herzlichen Dank noch mal für die freundliche Aufnahme hier.
Ganz herzlichen Dank auch an dich Ich bin Mel für deine PN.
Warum bin ich hier?
Ich habe Freunde, einige sehr gute Freunde, Geschwister, meine allerliebsten Kinder, einen guten Hausarzt; Menschen, mit denen ich reden kann, die mir zuhören, die zumindest teilweise meine derzeitige Situation kennen, die mir geholfen haben, wenn ich nicht damit gerechnet habe.
Aber ----- ich habe Angst, den Bogen zu überspannen, wenn ich mit all diesen mir lieben Menschen immer wieder über meine Probleme rede, sie indirekt unter Druck setze, mir zuzuhören, mir zu helfen. Ich habe Angst, diese Menschen zu verprellen, zu verlieren.
Was erwarte ich von diesem Forum?
Nichts - außer, daß ich hier schreiben darf. Ich habe keinerlei Erwartungshaltung an euch, niemand muß auf mein Geschreibsel reagieren, niemand muß mir helfen, niemand muß es lesen. Ich setze hier niemanden unter Druck. Diese Gedanken sind sehr befreiend für mich.
Aber ------ jeder kann auf das was ich schreibe reagieren, wie auch immer, wohlwollend, kritisch oder gar ablehnend.
Und die ersten, sehr lieben Reaktionen sind ja gekommen. Danke dafür.
Um dieses Chaos in meinem Kopf in den Griff zu kriegen, habe ich in den letzten Stunden eine Liste geschrieben, mit all den Punkten (die mir eingefallen sind), die von 1971 an (Beginn meiner Lehrzeit) bis heute meinem Lebensweg einen Richtungswechsel gegeben haben. Nicht erschrecken, ich werde diese Punkte, es sind bisher ca. 80, hier nicht einzeln abarbeiten. Sie sollen mir nur helfen den roten Faden durch mein Leben nicht zu verlieren.
Kurzfassung 1971 - 1990: Lehrzeit, dann Weiterbildungen, 1978 Schritt in die Selbständigkeit - hurra - endlich mein eigener Herr, wenige Jahre später Heirat, Hauskauf - renovierungsbedürftiger Altbau im Grünen, großes Grundstück, Platz für Kinder, Hunde, Hobby, wir waren so voller Tatendrang - wir schaffen ALLES.
Dann- Suizid eines guten Freundes - ich bin geschockt.
Das Leben geht weiter.
Gegen Ende 1980 ( ich kenne die Geburtstage ) Geburt meiner Kinder; Sommer 1990 - wir sind ausgelaugt vom arbeiten - unser erster Familienurlaub- hurra.
Zurück aus dem Urlaub ist 14 Tage später nichts mehr wie es war. Meine Frau zieht sich zurück, fährt jeden Mittwoch zu ihrer Schwester, muß raus, ihr wird alles zu viel, die anhaltende Renovierung, meine Werkstatt im Haus, immer wieder finanzielle Engpässe, die Kinder, ------ ich hab Verständnis - hab sie total überfordert - mach mir riesige Vorwürfe. Es wird immer schlimmer - kein Körperkontakt mehr, sie lässt sich nicht mal in den Arm nehmen, redet kaum noch mit mir, wird den Kindern gegenüber agressiv. Ich frag sie ob sie jemand anderen hat, sie flippt vollkommen aus, ich würde spinnen......
Wir bekommen ein super Kindermädchen aus der Nachbarschaft, ich fahre öfters allein mit den Kindern schwimmen, in den Zoo...... versuch meine Frau zu entlasten, trotz 12 - 14 Std. Arbeit täglich. Wir brauchen das Geld.
Das geht fast 1 Jahr, dann ist sie weg, mit den Kindern zu ihrer Schwester.
Ich dreh fast durch, bin allein im Haus, in der Werkstatt, kein Kindergeschrei mehr, kein Hallo Papa, Guten Morgen Papa, Papa spielst du mit mir.
Ich versuch mich kurz zu fassen:
Nach vielen Telefonaten kommt sie zurück. Für die Kinder war es nur Urlaub. Gott sei Dank.
Wir reden viel miteinander, überlegen was anders laufen muß und ich versuche mehr Zeit für sie und die Familie zu haben.
Es scheint bergauf zu gehen.
Dann finde ich einen von ihr geschriebenen Wutbrief an unsere Urlaubsbekanntschaft vom Vorjahr, aus dem hervor geht:
die beiden hatten eine Liebesbeziehung seit dem Urlaub, sie war total verliebt, sie haben sich geschrieben ( die Briefe gingen an ihre Schwester), sie haben jeden Mittwochabend telefoniert, sie hat immer angerufen, von der Telefonzelle aus, in den ca. 11 Monaten für ca. 3000,-- DM, sie haben sich trotz der großen Entfernung getroffen, sie wollte ohne die Kinder ( beide noch im Kindergarten) zu ihm ziehen und sie war wütend, weil er die Beziehung beendet hatte.
Wie ich mich gefühlt habe will ich nicht näher beschreiben. Da kommt schon wieder so viel hoch. Hab wieder Schweißausbrüche und Herzrasen.
Sie ist dann erst mal wieder für einige Wochen zu ihrer Schwester gezogen.
Ich hab mir dann gesagt: In guten wie in schlechten Zeiten das hast du mal versprochen, jetzt haben wir schlechte Zeiten, an denen du nicht ganz unschuldig bist.
Nach vielen intensiven Gesprächen haben wir dann trotzdem versucht weiter zu machen. Sie hat sich Mühe gegeben mein Mißtrauen zu zerstreuen, aber Wunden verheilen, Narben bleiben und bei schlechtem Wetter jucken sie manchmal.
Trotzdem lief es ganz gut. Wir haben mehr auf uns geachtet, auf Signale des anderen geachtet, haben viel geredet, viel unternommen, hatten, nein haben, das gleich Hobby, hatten mehr Zeit für einander. Sie hatte inzwischen eine Halbtagsstelle in ihrem erlernten Beruf angetreten, war happy. Es kam Geld von ausserhalb rein, ich war etwas entlastet.
1998: Meine Frau verändert sich wieder. Anzeichen wie gehabt. Verdacht: wieder ein Mann im Spiel, Name bekannt. Ich spreche sie darauf an. Sie dreht total durch. Klar, wer einmal lügt dem glaubt man nicht
Puuuuh , ich kann nicht mehr, und der ganze Absturz kommt erst noch.
Weiß noch nicht ob ich hier weiter schreiben soll. Vielleicht doch zu privat.
Sorry
30.08.2015 14:47 •
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