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Hallo, nachdem ich vor 2 Wochen zum wiederholten Male sehr starke Schwindelattacken hatte, wurde ich vom Betriebsarzt und vom Hausarzt aus dem Rennen genommen mit dem Verdacht Vorstufe zu Burnout. Ich war wirklich total kaputt.

Ich habe mich dann auf Eigeninitiative in ein Sanatorium am Chiemsee einweisen lassen, das auf Burnout spezialisiert ist. Dort wurde in einem Therapiegespräch festgestellt, dass ich an Agoraphobie leide. Die Ärztin traf im Gespräch den Nagel auf den Kopf. Die zwei Wochen ging es mir aufgrund der Anwendungen und der Ruhe wirklich sehr gut.

Seit heute bin ich wieder zu Hause bei meiner Familie und es geht mir richtig schlecht. Ich bin schon den ganzen Tag das heulende Elend und weiß schön langsam nicht mehr, was ich machen soll.

Habt Ihr einen Rat für mich?

Vielen Dank und schöne Grüße, mercutio

22.02.2013 17:53 • 07.04.2013 #1


22 Antworten ↓


Zwei Wochen Klinikaufenthalt reichen weder dafür aus Agoraphobie noch Burnout zu therapieren. Agoraphobie führt eigentlich eher nicht zu Burnout. Hat dir die Klinik nicht dazu geraten, eine ambulante Psychotherapie zu machen? Da macht man normalerweise eine Verhaltenstherapie mit mindstens 25 Sitzungen.

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Führt Agoraphobie zu Burnout?

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Hallo,

ich glaube auch nicht, dass Agoraphobie zu Burnout führt.
Fühlst Du Dich denn eher ausgebrannt oder hast Du Angst, deine Komfort-Zone zu verlassen und fühlst Dich nur noch zu Hause sicher?
Ich bin kein Fachmann, aber für mich sind das zwei völlig verschiedene Störungen.

Was hat man denn genau diagnostiziert?

Bitte mache eine ambulante Therapie weiter.

Agoraphobie und Burnout sind unterschiedliche Dinge, das ist klar. Ich habe das Gefühl, dass das eine zum anderen geführt hat. Ich habe leider erst am 05.03. einen Termin beim Psychiater/Neurologen. Ich weiß nicht, was ich bis dahin machen soll. Ich werde wahnsinnig, so tatenlos runzusitzen.

Du sollst gar nicht tatenlos rumsitzen !

Tu was! Egal, was es ist, aber tu etwas.
Das wird sowieso bei einer Agoraphobie verlangt (als Therapie)

Beschreibe doch mal bitte ganz genau, was Du derzeit empfindest, was Du fühlst, welche Symptome Du hast usw.

Ich könnte die ganze Zeit nur heulen und fühle wieder diese extreme innere Unruhe, die jetzt zwei Wochen fast weg war.

Ich hatte auch mal diese Burnout-These, aber diese seltenen Momente, in denen ich absolut angtslos bin...in denen merke ich, dass ich körperlich topfit bin. Für's Herz-Kreislauf-System kann das schon etwas stressig sein, aber ich denke das kommt starkem Sport gleich.

Dass du, während du Angst hast, leistungsschwach bist, ist normal. Überleg dir mal, an welchen Orten du Angst kriegst und wenn du dich traust, kannst du dann gleich mal ne Konfrontation starten.

Wie meine Vorposter schon gesagt haben, führt Agoraphobie nicht direkt zu Burnout.
Allerdings haben Agoraphobiker natürlich ohnehin schon einen höheren Stresslevel als gesunde Menschen. Daher behaupte ich, dass Angststörungen Burnouts begünstigen können.

Zumindest sehe ich bei den Ursachen für meinen jüngsten Burnout unter Anderem auch darin.

Liebe Grüße
Wulf

Ich war in den letzten 2 Wochen auf Eigeninitiative in einem tollen Sanatorium. Ich fühlte mich dort sehr wohl und es gab auch eine ärztliche Betreuung. Selbst wenn ich mich beim Sport etwas ausgetobt hatte, fühlte ich keine Angst, weil ich wusste, dass im Notfall jemand da ist. Da ich nun wieder zu Hause bin, habe ich die Vermutung, dass sich die Angst nun wieder ausbreitet, weil mir diese Betreuung fehlt. Ich fühle mich allein gelassen.

Genau das denke ich auch.
In der Klinik warst Du einer geschützen Umgebung. Du wusstest, ein Klingelknopf und es kommt einer gerannt.
Jetzt bist Du zu Hause und musst selbst klar kommen.
DAS macht Dir Angst !

Du bist nicht hilflos- Du fühlst Dich nur so.
Bitte werde aktiv ! Auch, wenn Du darauf überhaupt keinen Bock hast.

Du wirst sehen, es wird Dir bald besser gehen.

Ganz liebe Grüße
novemberrain

Vielen Dank!

bei mir war es genau anders rum.
burnout entwickelte bei mir die angst vor der angst, weil ich
es jahrelang eben immer verdrängt habe, bzw. die vorzeichen
nicht erkennen wollte.
versuche es mit einem guten verhaltenstherapeuten

Das ist mir schon klar, dass 2 Wochen Sanatorium nicht ausreichen, um meine Probleme zu heilen. Aber die 2 Wochen Auszeit waren sicher besser als wenn ich zu Hause auf der Couch sitzen geblieben und in die Firma gerannt wäre. Ich denke, dass der erste Schritt der Erkenntnis sehr sehr wichtig ist. Danach gibt´s halt immer mal wieder Momente, in denen man sich Sorgen über die Zukunft macht. Ich gehe davon aus, dass das ganz normal ist.

Also ich hatte 2003 mal sowas. Einerseits Panikattacken mit Agoraphobie und vielen Arztbesuchen, weil ich dachte, an einer schlimmen Krankheit zu leiden. Hinzu kam aber, dass ich völlig! ausgebrannt war! Ich schlief schlecht und war morgens total gerädert, weshalb ich auf dem Weg ins Büro direkt mal ne Pulle Red Bull trank. Dort konnte ich mich auf nichts! mehr konzentrieren. Einerseits wegen der Panikattacken und andererseits, weil ich nichts mehr vertragen konnte. Anrufe, Leute, die was von mir wollten, Akten, die sich türmten, mein Chef, der hektisch rum lief und mir immer mehr aufbürdete, Kollegen, die sich einen faulen Lenz machten. Abends torkelte ich heim und legte mich ins Bett. Es ging soweit, dass ich keine Geräusche mehr ertragen konnte. Gespräche z.B. Nachts hatte ich diese komische Schlaflähmung (kenne den Fachbegriff jetzt nicht). Heißt: Ich konnte Geräusche und Gespräche meiner Familie hören, war aber unfähig, die Augen zu öffnen. Es war der Horror. Manchmal dachte ich, der Kleiderschrank käme auf mich zu. Ich wollte nur noch schlafen und meine Ruhe haben.
Eine genaue Diagnose habe ich damals nicht bekommen. Burn out war damals noch nicht so in Mode. Irgendwann bekam ich die Kündigung und das war meine Rettung. Ich war fast 1,5 Jahre zu Hause (mit kurzen Unterbrechungen). Habe nichts getan außer spazieren gehen, Fernseh schauen, lesen, backen, kochen, in Urlaub fahren. Irgendwann war es weg. Sowohl die Panikattacken als auch dieses nichts mehr ertragen können. Trifft das auf dich zu?

Ich bin seit vielen Monaten total schlapp und müde. Da ich schon mal Krebs hatte, war ich immer sehr besorgt, dass ich einen Rückfall haben könnte. Ich lief von Arzt zu Arzt zu Arzt zu Arzt ... und keiner konnte mir helfen. Viele wollten mir auch gar nicht zuhören. Uns so blieben die Sorgen.

Hin und wieder hatte ich in der Firma gesundheitliche Probleme, die sich dann daheim (in Sicherheit) wieder in Luft auflösten. In den letzten Monaten hatte ich das Problem, dass ich auch zu Hause nicht mehr zur Ruhe kam. Ich war dauernd müde, schlapp und krank.

Vor 2 Wochen kam dann der endgültige Zusammenbruch mit brutalen Schwindelattacken. Ich wusste nicht mehr, wo mich meine Beine hintrugen. Zum Glück haben mich dann Betriebsarzt und Hausarzt sofort aus dem Rennen genommen. Zwar mit der falschen Diagnose Burnout, aber so hatte ich die Möglichkeit, eine AUSZEIT zu nehmen.

Im Sanatorium erkannte die Ärztin, dass ich an einer Angststörung leide. Und daran muss ich nun arbeiten, damit ich bald wieder auf die Beine komme.

Warum bist du denn nicht länger in der Klinik geblieben? Normalerweise dauern solche Aufenthalte viel länger. Ich war 8 Wochen in der Rehaklinik. Dort war niemand, der unter 4 Wochen bewilligt bekommen hatte.

Ich stimme schlaflose zu bezüglich der frage, warum nicht länger. Gehe ich recht in der annahme, dass er sich um eine akutklinik handelte. Das würde den zeitraum nämlich erklären. Andererseits schon auch einfach von den ärzten dort, dir in zwei wochen solch eine diagnose zu stellen ohne hilfsmittel an die hand zu geben beziehungsweise den tipp, eine richtige stationäre therapie zu machen. Ich war bis dato drei mal dort, jeweils für zehn wochen... Gerade wo du noch am anfang dieser krankheit stehst, lohnt es sich direkt dagegen anzugehen inform solch einer therapie. Wenn erst die angst vor der angst dazu kommt oder sich das ganze chronifiziert... Wird der leidensdruck zu hoch dass eine heilungserfolg schwierig wird...
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... ich habe die 2 Wochen aus eigener Tasche finanziert, da ich keine Lust hatte, daheim herumzusitzen und zu jammern. Das Sanatorium mit Ärzten, Therapeuten und Gastgebern war sehr sehr gut. Am 05.03. habe ich den richtigen Termin beim Facharzt und dann kommt ja vielleicht dabei raus, dass ich für X Wochen nochmal in eine stationäre Behandlung muss.

Nein... Der gedanke ist im ansatz falsch, nicht MUSS... Du entscheidest, ob das eine möglichkeit für dich ist...

Ja, lasst mich doch bitte mal 5 Minuten mit dem Therapeuten sprechen, damit ich herausfinden kann, welche Probleme ich habe und welche Möglichkeiten der Heilung es gibt. Dass ich zur Therapie bereit bin, habe ich schon bewiesen. Und ich werde gerne nochmal eine AUSZEIT nehmen, um mich therapieren zu lassen.

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Dr. Reinhard Pichler
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