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Pingponguin
Seit meiner Kindheit bin ich ein Träumer.
Für mich war und ist das immer eine Flucht aus der Realität gewesen.
Trotzdem habe ich es immer wieder geschafft den ein oder anderen Traum zu verwirklichen.
Leider aber nicht, diejenigen, die viel Zeit und Kraft in Anspruch nehmen. Meinen größten Traum bisher habe ich kurz vor dem Ziel versemmelt. Es gab externe Gründe, aber vielleicht hätte ich es mit mehr Willen doch geschafft.
Was mir fehlt ist Dinge um meinetwillen tun zu wollen, Durchhaltevermögen und mir selber in den den A.. zu treten.
Ich mache gerne Dinge für andere, aber für mich selber fehlt mir in der Regel der Antrieb.
Ich bin z.B. vor kurzem umgezogen und meine Wohnung sieht aus wie ein Schlachtfeld, weil ich irgendwann aufgehört habe weiter ein- und aufzuräumen. Es stört mich zwar, aber es ist mir mehr egal, als das es mich stört.
Ich würde mich gerne mehr bewegen, aber ich habe einfach keine Lust mich aufzuraffen. Früher habe ich total viel Sport gemacht und war immer irgenwie unterwegs. Jetzt hasse ich es rauszugehen.
Ich würde gerne Dinge lernen, dann fange ich z.B. an mich mit einer Programmiersprache zu beschäftigen, worauf ich total viel Lust habe und nach ein paar Tagen ist auch das erledigt und ich lasse es liegen.
Im Internet gibt es viele Seiten über Selbstmotivation, aber die meisten haben nur Binsenweisheiten zu bieten und wollen Geld für irgendwelche Newsletter usw.
Natürlich, habe ich meine Erkrankung (Depressionen, Generalisierte Angst, Borderline), aber das habe ich seit ein paar Jahren gut im Griff.
Ich glaube, ich habe mich irgendwie in meiner Lethargie gut eingerichtet und komme nicht mehr raus.
Kann mir jemand Tips geben, oder sagen, wo ich diese finde mit denen man wirklich etwas anfangen kann?

Vielen Dank und Grüße,

Pingpong

16.04.2018 19:46 • 23.04.2018 #1


12 Antworten ↓


TeePea
Zumindest beim Sport kann es enorm helfen, wenn man einen Trainingspartner hat, sodass man sich gegenseitig motivieren kann. Allerdings weiß ich natürlich nicht, ob du gerade jemanden hast, an den du dich wenden kannst.

Zum Thema Motivation: Ich würde mir zunächst kleine Ziele setzen, sodass man immer wieder Erfolgserlebnisse hat. Beispielsweise könntest du dir als ein Ziel für das Wochenende nehmen, wenigstens einen Raum komplett auf- und einzuräumen. Abends, wenn du es geschafft hast, wirst du dich sicherlich freuen über das Ergebnis. Wenn du dir große Ziele wie z.B. das Erlernen einer Programmiersprache setzt, dann könntest du schnell Probleme mit der Kontinuität bekommen, da man oft nur sehr schleppend voran kommt (habe mal eine Weile Websites gestaltet; war auch sehr mühsam).

Vielleicht finden sich ja noch andere hier, die dir weitere oder bessere Tipps geben können. Liebe Grüße.

16.04.2018 22:16 • x 1 #2


A


Aufhören zu Träumen und in die Tat umsetzen

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squashplayer
@pingponguin: Ich kenne das von mir. Bin seit 4 Monaten auch in so einer Phase. Bei Beginn meiner Angststörung hatte ich vor lauter Entsetzen Interesse an sämtlichen Hobbies verloren, hatte an nichts mehr Interesse.

Was ich gemacht habe ist, Schritt für Schritt wieder Sachen zu machen. Ich habe mit ganz kleinen Sachen angefangen. Erstmal ein kleiner Spaziergang. Dann mal in die Stadt fahren und Computerspiele bei Saturn ansehen. Dann einen Freund eine Stunde auf einen Döner treffen. Dann mal ins Kino gehen. Dann eine Wanderung machen.

Mein Tipp: spüre mal in dich hinein, was dir Spaß machen würde. Welche Gedanken kommen auf? Das erste was dir einfällt, könntest du mal machen. Ohne groß darüber nachzudenken ob es gut oder schlecht ist. Indem du lernst, deine Gefühle wahrzunehmen, findest du wieder zu dir selbst. Fang mit kleinen Sachen an, setz dich nicht unter Druck!

16.04.2018 23:36 • x 2 #3


Pingponguin
@ TeePea und squaspplayer
Ihr habe genau meinen Nerv getroffen. Ich nehme mir immer nur große Dinge vor. Ich erkenne Kleinigkeiten nicht an. Ich will immer alles jetzt gleich und sofort. Das das nicht funktionieren kann weiß ich, aber es ist halt so. Bei mir muss immer alles perfekt sein, oder eben gar nicht. Das war schon immer so und ich weiß nicht, wie ich da raus komme und einfach mal mit Kleinigkeiten zufrieden sein kann.

21.04.2018 20:46 • #4


M
Wann bist Du den in Deine Wohnung eingezogen?

21.04.2018 20:49 • #5


J
Ich bin auch ein Träumer. Hast du vielleicht ADS?

Was sind deine Diagnosen?

Wenn du die Fragen zu persönlich findest, brauchst du nicht zu antworten.

21.04.2018 20:51 • #6


squashplayer
Zitat von Pingponguin:
@ TeePea und squaspplayer
Ihr habe genau meinen Nerv getroffen. Ich nehme mir immer nur große Dinge vor. Ich erkenne Kleinigkeiten nicht an. Ich will immer alles jetzt gleich und sofort. Das das nicht funktionieren kann weiß ich, aber es ist halt so. Bei mir muss immer alles perfekt sein, oder eben gar nicht. Das war schon immer so und ich weiß nicht, wie ich da raus komme und einfach mal mit Kleinigkeiten zufrieden sein kann.


Sehr guter Punkt. War bei mir auch so. Nach meinem Zusammenbruch wollte ich direkt Konfrontationstherapie machen und bin mit dem Zug in eine andere Stadt gefahren. Nächsten Tag eine Erschöpfung und Panikattacke, wie ich sie noch nie erlebt habe.

Ich denke, das könnte für dich schhon die halbe Miete sein: erstmal akzeptieren wie es gerade ist (man kann vielleicht sogar ein paar Dinge genießen) und dann kleine Schritte.

21.04.2018 21:24 • x 1 #7


Pingponguin
Zitat von mamamia75:
Wann bist Du den in Deine Wohnung eingezogen?


Ende Januar. Meine Freundin hat sich im September von mir getrennt und dann bin ich hier eingezogen.
Das hat mich alles ziemlich aus der Bahn geworfen.

22.04.2018 13:28 • #8


Pingponguin
Zitat von Levent:
Ich bin auch ein Träumer. Hast du vielleicht ADS?

Was sind deine Diagnosen?

Wenn du die Fragen zu persönlich findest, brauchst du nicht zu antworten.


Panikstörung
Generalisierte Angststörung
Borderline
Depressionen

Die Diagnosen habe ich so im laufe der Jahre gesammelt.
Aktuell bin ich eigentlich nur Depressiv.

22.04.2018 13:31 • x 1 #9


M
Zitat von Pingponguin:
Ende Januar.


Ach dann hast Du noch Zeit.
Ich bin im November eingezogen und ein Raum ist auch noch... ähm.. nicht so wie er sein sollte.
Ach ja der Keller auch.
Das braucht einfach Zeit bis alles da gelandet ist wo es sein soll.


Lies mal was über ADS / ADHS.... die Auswirkungen können ähnlich sein wie Borderline und da gibts schnell mal ne falsche Diagnose.
Vielleicht bringt Dich das weiter. Ich erkenne da auch ein paar Sachen in Deiner Erzählung wieder.

Borderine und ADS ist nichts was man mal hat und dann wieder nicht.... WENN man es hat.

22.04.2018 13:42 • #10


Pingponguin
Zitat von mamamia75:

Ach dann hast Du noch Zeit.
Ich bin im November eingezogen und ein Raum ist auch noch... ähm.. nicht so wie er sein sollte.
Ach ja der Keller auch.
Das braucht einfach Zeit bis alles da gelandet ist wo es sein soll.


Naja, bei mir betrifft es die ganze Wohnung.

Zitat von mamamia75:
Lies mal was über ADS / ADHS.... die Auswirkungen können ähnlich sein wie Borderline und da gibts schnell mal ne falsche Diagnose.
Vielleicht bringt Dich das weiter. Ich erkenne da auch ein paar Sachen in Deiner Erzählung wieder.

Borderine und ADS ist nichts was man mal hat und dann wieder nicht.... WENN man es hat.


Das Problem ist nur, einen Arzt zu finden, der sich überhaupt auf die Idee einlässt. Ich weiß nicht, ob meine Ärztin da die richtige für ist.

22.04.2018 14:14 • #11


M
Du brauchst erstmal keine Arzt der sich auf die Diagnose einläßt, guck doch selbst erstmal ob Du Dich in den Beschreibungen wieder erkennst.

22.04.2018 14:53 • #12


Pingponguin
Zitat von mamamia75:
Du brauchst erstmal keine Arzt der sich auf die Diagnose einläßt, guck doch selbst erstmal ob Du Dich in den Beschreibungen wieder erkennst.


Ja tue ich, besonders in meiner beruflichen Laufbahn, seit der Schule. Das ich mich ständig für neue Dinge begeistern kann und genauso schnell fallen lasse, das ich mich aber auch in etwas verbeißen kann. Ich arbeite fast nur am PC und habe Problem bei etwas zu bleiben. Sobald ich was auf dem Monitor sehe, z.B., wenn ich eine Webseite aufmachen muss, das mich interessiert, bin ich damit beschäftigt und vergesse, was ich eigentlich wollte. Und ich sage Menschen ständig völlig ungehemmt, was ich von ihnen halte, bis hin zu unseren Geschäftsführern.

Vieles überschneidet sich mit Borderline, aber wie gesagt, was das Arbeiten und auch schon die Schulzeit angeht, passt ADHS einfach besser und ist viel plausibler. Die Komorbidität ist ja nahezu identisch. Nun ist das aber keine seriöse Diagnose und von der Behandlung her wäre ich, falls es zutrifft, völlig falsch eingestellt. Da brauche ich dann doch nen Arzt bzw. Fachmann/frau.

23.04.2018 19:23 • x 1 #13


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