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Hallo ich bin Philipp und neu hier,
bin 28 Jahre alt und von Beruf Elektroniker. Hauptberuflich arbeite ich bei meinem Chef (von 7-16Uhr) und habe nebenbei eine Elektrofirma welche ich allein (mit meinem Vater als Helfer) führe. Dort arbeite ich dann meist von 16-20 Uhr. Als Person würde ich mich als sehr ehrgeizig und Willensstark einstufen. In meinem Nebengewerbe mache ich von der Elektroinstallation bis zur Photovoltaik Anlage alles an elektrischen Arbeiten. Momentan sind die meisten Aufträge die Montage von Photovoltaikanlagen. Die Wechselrichter sind ja mittlerweile alle am Internet angebunden und haben natürlich eine Software auf sich installiert. Sollte ein Fehler in einer Anlage auftreten bekomme ich dies per E-Mail mit. Fehler treten bei der Anzahl an Anlagen welche ich installiert habe etwa so alle 2-3 Wochen auf (1 Fehlermeldung, verbaut habe ich mittlerweile um die 80 Anlagen). Diese ist meist schnell behoben mit einem Software Update oder weil der Kunde am Internet rumgespielt hat und was verstellt hat, jedoch ist das eben jedes mal ein zusätzlicher Aufwand. Mittlerweile habe ich eine Angst entwickelt meine E-Mails abzurufen, einfach weil ich einmal eine schlechte Erfahrung machen musste. Ich mache das alles allein, weil meine Freunde welche auch Elektriker sind alle nicht sich Geld dazuverdienen wollen, was ich aber auch nachvollziehen kann.

Ich weiß ich arbeite viel, aber ich muss abgelenkt sein. Ruhig sitzen ist für mich nichts. Dieses Jahr gab es mal für 2 Wochen kaum Arbeit, weil die anderen Baustellen erst später anfingen. Diese Zeit war für mich total hart, ich war unausgeglichen, mürrisch und grantig, trotz Sport wie Joggen und Co. Ich will mich gebraucht fühlen und brauche die Bestätigung das ich in etwas gut bin, vielleicht liegt das immer daran weil ich in meiner Lehre durch meinen Ehrgeiz immer runtergemacht wurde, trotzdem Bestand ich die Lehre als Bester von 80 Lehrlingen.

Letztes Wochenende kam in mir ein Zustand auf, welchen ich 2 mal zuvor schon erlebt hatte. Ich fühlte mich so allein (obwohl meine Freundin die ganze Zeit da war), total hilflos und ungebraucht. Ich wusste nicht wohin mit mir und mir konnte keiner Helfen. Man könnte es als eine Leere in mir beschreiben. Ich stellte alles in meinem Leben in die Frage. Und dieser Zustand, diese Leere tritt gefühlt in immer kürzeren Abständen auf. Ich kann mich für nichts aufraffen, schlafe oft schlecht oder kaum.

Als ich Jung war, war mein Traum die Ausübung in einer spezialisierten Einheit der Bundeswehr. Hier werde ich geführt aber kann meine Willenskraft und meinen Ehrgeiz ausleben. Nur leider ist das Thema gegessen, ich hatte das nie gemacht weil meine Eltern glaube ich zerbrochen wären, wenn ich immer unterwegs gewesen wäre und nicht Zuhause. Das beschäftigt mich bis heute noch, auch wenn ich immer versuche das loszulassen. Ich will einfach mit Profis zusammenarbeiten die genauso ehrgeizig sind wie ich, nur sowas findet man im Baugewerbe kaum.

Vielleicht kann sich jemand in mich hineinversetzen oder sowas ähnliches durchlebt. Oft sitze ich Abends im Büro wo ich allein für mich bin und trinke ein Weizenglas Jack Cola um zu entspannen (unter dem Tag trinke oft nichts). Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben, ich hab keine Suizid Gedanken oder Ähnliches. Aber ich weiß einfach nicht wie es weitergehen soll damit ich einfach Ängste ablegen kann oder glücklicher werde. Ich habe mich auch sehr vom Wesen verändert, ich bin einfach nicht mehr der Witzige Philipp, der ich früher war, ich bin total ernst geworden.

Danke schonmal für jede Hilfe.

21.04.2024 18:51 • 25.04.2024 #1


11 Antworten ↓


oli3000
@Philipp2302 Ich würde das unter Arbeitssucht einordnen und Du arbeitest einfach zu viel und musst daran arbeiten, auch neben und ohne Arbeit zu existieren! Hobbies pflegen, auch mal ausruhen, was unternehmen, so ist das nicht gesund!

21.04.2024 19:27 • #2


A


Angstzustände durch die Arbeit

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Rosenzauber
@Philipp2302 wenn du eine leere in dir spürst, schlechter Schläfst, alles in frage stellst, mehr Alk. trinkst um zu entspannen. Das geht alles in Richtung Burn Out.

22.04.2024 01:36 • #3


Achtsamkeit
Lieber Philipp2302

Auch ich laufe unter der Rubrik „Workaholic“ durch die Welt. Arbeite auch mehr als alle anderen.
Auch ich war während meiner Ausbildung und auch später im Beruf, bis heute, immer unter Beschuss.
Auch ich habe damals als Kammerbester abgeschlossen und bin auch heute bei meinen Fortbildungen, trotz meines Alters, immer unter den Besten.

Warum mache ich das alles? Weil ich ein ganz konkretes „Wofür“ habe, in meinem Herzen trage. Dieses ganz konkrete „Wofür“, der Sinn des Ganzen jedoch Dir offenbar (noch) zu fehlen scheint, bzw. sich noch nicht erschlossen hat…

Du möchtest mit Voll-Profis arbeiten die genauso ehrgeizig sind wie Du. Die sind, wie Du richtig bemerkst, selten
Die meisten Menschen leben in den Tag hinein, lassen das Leben „passieren“. Haben mehr Freude am Hobby oder an der Freizeit als an der Arbeit, ganz einfach weil sie das Falsche, etwas für sie sinnloses tun, wenn man mal vom Gehalt absieht, das ihnen das Ausleben ihrer Interessen und Präferenzen in der Freizeit ermöglicht.

Wer etwas besonderes leistet, leisten möchte oder zu leisten vermag zieht schnell den Unmut derer auf sich, die das, diese Einstellung und Hingabe zur Aufgabe, eben nicht teilen.
Das kann man ihnen, weil sie Dir die eigentlich verdiente Anerkennung versagen, dann übel nehmen.
Denkt man von der anderen Seite her bekommt der Neid und die Missgunst, um die es sich oft dabei handelt, eine ausgesprochen positive Note
Denn was man Dir nicht neidet ist auch „nichts“ wert. „Mitleid kann jeder erregen, Neid muss man sich hingegen hart erarbeiten!“
So gesehen ist die Ablehnung oder gar Neid des Umfeldes, obwohl negativ besetzt, die wohl ehrlichste Anerkennung und Auszeichnung die es gibt

Alleine schon durch die Veränderung des Blickwinkels, Deiner Haltung zu diesem ablehnenden Verhalten kann sich schon viel in Deinen Gedanken und eigenen Gefühlen der Selbstwahrnehmung verändern.

Mahatma Gandhi sagte es einmal so:
„Erst verlachen sie Dich
Dann bekämpfen sie Dich
Dann, am Ende, gewinnst Du“

Wir sind uns sehr ähnlich, daher kann ich Deine Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen. In Deinem Alter ging es mir nicht besser wie Dir. Konnte nicht verstehen warum mir meine Mitmenschen und Kollegen oft sogar feindselig begegneten. Ich wollte doch einfach nur mein Bestes geben?! Was sollte daran schlecht sein? Fühlte mich wie im falschen Film.
Doch dann begann ich zu verstehen, dass die anderen eben die anderen ich aber ich bin. Machte mich unabhängig von den Meinungen und vom Urteil anderer, die insbesondere nicht meine Einstellung hatten, bzw. mit mir teilten.
Dagegen blieb ich offen für diejenigen die diese Einstellung mit mir teilten.
Erkannte, dass die Menschen die mit mir ein „Problem“ hatten, eigentlich ein ungleich größeres mit sich selbst hatten das sie auf mich projizieren wollten, ihre eigen Mittelmäßigkeit und zuweilen Indolenz auch in mich hinein pflanzen wollten. Damit hätten sie sich besser gefühlt weil sie dann nicht mehr im, meinem Schatten standen.

Aussergewöhnliche Menschen sind meist oft einsamer als diejenigen, die ihre Fahne nach dem Wind, nach dem was die Masse tut richten.

Du hast selbst beschrieben was Dich aussergewöhnlich macht. Dein Leistungswille und Ehrgeiz etwas besonderes zu leisten. Das ist der eigentliche, der höhere Sinn all dessen was Du tust, den ich klar erkennen kann.
Was Dich jedoch betrübt, dass Dir offenbar keiner in Deinem Umfeld dafür die verdiente Anerkennung zuteil werden lässt. Bist (noch), Dein Selbstwert, zu sehr abhängig von der Meinung anderer, denen die oft gar nicht erkennen, was es bedeutet all‘ das zu leisten was Du leistest.
Das macht Dich unzufrieden, ratlos, rastlos, schlaflos, was letztendlich bedeutet: Heimatlos im Inneren….

Wenn ich Dir eine sehr gute Lektüre hierzu empfehlen kann dann die

„Start with Why“ von Simon Sinek
und
„Find your Why“ ebenfalls von Simon Sinek

Beide Titel gibt es auch in deutscher Übersetzung.
Damit kannst Du eine Leere füllen wenn Du nichts andres zu tun hast. Denn Du brauchst auch Dich! Mehr denn je

Letztlich hat Friedrich Nietzsche es so zusammengefasst: „Wer ein Wofür hat, erträgt beinahe jedes Wie“

Sobald auch Du Dein ganz konkretes Wofür gefunden und für Dich selbst an- und zuerkannt hast, wird sich all‘ Dein aktuelles Leiden in Luft auflösen.
Und diese Wofür liegt vielleicht direkt vor Deinen Augen, was darin bestehen könnte, dass Du Deinen Sinn darin siehst und findest, Deinen Kunden eine aussergewöhnliche Leistung zu bieten, was Du ja schon tust. Und wer das nicht zu schätzen weiss, der ist auch nicht (länger) Dein Kunde.
Der Vorteil der Selbständigkeit ist, dass man, anderes wie als Angestellter, auch mal entschlossen Nein sagen darf

Mit meinen allerbesten Wünschen für Dein ganz persönliches Wofür, dass aus meiner Sicht schon direkt vor Deinen Augen liegt…..

Ganz liebe Grüsse
Achtsamkeit

Gestern 00:44 • #4


Rosenzauber
@Achtsamkeit naja es geht hier um Ängste, Schlafstörungen und nicht mehr zur Ruhe kommen wenn man mal nicht arbeitet. Und um Einsamkeit und eine Wesensveränderung. Das sind Hinweise auf ein Burn Out oder eine Depression. Dass er seinen Job gerne macht hat er ja geschrieben, aber die Seele leidet wohl unter dem Stress einer 65 Stunden Woche.

Gestern 00:57 • #5


Achtsamkeit
Ich habe eine 80 Stundenwoche und zuweilen noch mehr. Doch ich fühle mich durch meine Arbeit inspiriert…
Es kommt weniger darauf an wie lange man etwas tut sondern den übergeordneten Sinn warum an etwas tut.
Eine Tätigkeit die Dir Sinn im Leben und damit Erfüllung gibt wird Dich niemals ausbrennen lassen.
Es ist aus meiner Sicht vielmehr die innere Haltung die den Ausschlag gibt.
Fühle ich mich zu etwas gezwungen, was mehr von außen einwirkt, dann, ja dann brennt man aus.
Kommt der Zwang die Innere Leere zu bezwingen, dann fehlt etwas entscheidendes, eben der Sinn all meiner Anstrengungen. Diese Frage muss man sich dann selbst beantworten. Die alles entscheidende Frage nach dem SINN.
Und diese Antwort zu finden, so stelle ich in meiner Praxis fest, fällt vielen Menschen schwer, schwerer denn je…

Liebe Grüsse
Achtsamkeit

Gestern 01:07 • #6


Rosenzauber
@Achtsamkeit das mag ja alles sein. Aber er ist doch zufrieden mit seinem Beruf und seiner eigenen Firma. Er redet ja von Ängsten ich finde du schreibst am Thema vorbei soll er auch 80 Stunden arbeiten gehen damit er noch erfüllter ist und gar keinen Leerlauf mehr hat.

Gestern 01:27 • #7


Achtsamkeit
Lassen wir ihn erst mal selbst sprechen was er von meinem Beitrag hält.
Es geht ja um sein Anliegen und nicht wie wir und unsere Meinungen dazu oder gegeneinander stehen

Liebe Grüsse und verzeih, dass ich jetzt zu Bett gehe, weil heute warten erneut viele Aufgaben auf mich.
Achtsamkeit

Gestern 01:46 • #8


Rosenzauber
Genau

Gestern 01:54 • #9


P
Hey an Euch,

vielen Dank an jede Nachricht eines jeden einzelnen. Ich bin ehrlich, ich weiß nicht wie ich anfangen soll. So wie Achtsamkeit es schreibt, trifft es teilweise zu. Ich erhalte Anerkennung oder Kunden die zufrieden sind, es macht mich auch glücklich jemanden mit Bsp. einer neuen Photovoltaikanlage oder Elektroanlage glücklich zu machen, aber wenn eine Photovoltaikanlage mal nicht läuft und ich den Fehler ewig suchen muss, der bisher zwar noch nie an mir gelegen hat, sondern immer am Hersteller, so macht mich dies total mürbe. Oft verweile ich lange bis ich den Fehler gefunden habe, weil vieles kann man heutzutage nicht mehr als Elektriker allein lösen sondern benötigt einen Hotline Arbeiter des Herstellers und das schlaucht mich.

Dann auch noch Freunde die nicht verstehen warum ich soviel arbeite. Letztes Jahr wäre meine Beziehung fast hops gegangen aufgrund der vielen Arbeit. Ich hatte mich erklärt und gesagt das ist nur noch 2 Monate so, dennoch wollte mich niemand verstehen außer meine Eltern. Das Geld tut doch einem jungen Mann gut, und da hab ich gemerkt das mein Freund aufeinmal nicht zu mir gehalten hat sondern zu meiner Freundin. Dieser fehlende Rückhalt. Als dann rausgekommen ist was ich so verdient hab, hatte man mich im Nachhinein besser verstehen können. Ich weiß, Geld allein macht nicht glücklich aber ich wusste diese Auftragsflut ist kurzweilig einfach aufgrund es Krieges und jeder hatte Angst um Energie, weswegen ich diese Aufträge mitnehmen wollte.

Jetzt zu Rosenzauber, wie du sagst ich glaube nicht das eine 80 Stunden Woche erfüllt macht. So oft denk ich es mir, ein Freund sagte mal zu mir: Lieber arbeite ich nichts nebenbei aber hab dafür ein ruhiges Leben, wenn auch weniger Geld aber mei. Oft stell ich mir genau diese Frage, warum tu ich mir diesen Stress immer allein an. Ich sitze so oft solange vorm PC um Abends was nachzulesen oder Rechnungen zu schreiben. Das sieht irgendwie einfach keiner. An diesem Ehrgeiz welchen ich da habe, tut sich jeder nur bedienen. Ich komm mir auch einfach ausgenutzt vor.

Wie schon Rosenzauber gesagt hat, einhergehend ist, dass ich eben mittlerweile so Angst habe vor gewissen Dingen (wie dem öffnen des E-Mail Programms wegen Störungen) oder das ich mich vom Wesen etwas verändert habe, so fühle ich zumindest, mir hat es noch keiner gesagt, aber ich weiß nicht wie die Leute mich mittlerweile sehen. Diese Unsicherheit, ich will ja nur gut ankommen und gemocht werden. Eine Situation hat mir auch eine mitgegeben denke ich. Einer meiner besten Freunde, alles hab ich ihm geholfen, vom Umzug bis Verputzen von ner Wand usw. Dann fragte mich dieser was er mir gutes tun kann, ich meinte ja kochst mal für mich und meine Freundin. Das wäre ja nicht zuviel verlangt gewesen. Da kam nie etwas und nach paar Monaten kam er und meinte ob ich ihm wieder helfen könnte, dann verneinte ich und es kam halt raus das ich mich benutzt fühle. Danach ist der Kontakt mehr oder weniger abgerissen. Dieses täuschen in Menschen hätte ich einfach nicht gedacht. Gefühlt geht es in meinem Freundeskreis immer nur um Geld/Aktien und Co. Wie soll man da Leuten vertrauen wenn man das Gefühl hat, man wird nie als Person gebraucht sondern immer nur als Helfer aufgrund des Könnens.

Gestern 21:32 • x 1 #10


Rosenzauber
@Philipp2302 ja da hast du recht, lass dich nicht ausbeuten von Freunden oder Familie. Und 80 Stunden arbeiten kann keineswegs gesund sein da ist das Burn Out quasi schon vorprogrammiert. Vielleicht kannst du etwas kürzer treten dann werden deine Symptome bestimmt wieder besser. Zeit für schöne Unternehmungen mit deiner Freundin.

Gestern 21:37 • #11


Achtsamkeit
Lieber Philipp2302

Vielen Dank für Deine Gedanken, die schon sehr deutlich ausdrücken was so alles in Dir vorgeht.

Erst mal zum Business
Zitat:
Ich erhalte Anerkennung oder Kunden die zufrieden sind, es macht mich auch glücklich jemanden mit Bsp. einer neuen Photovoltaikanlage oder Elektroanlage glücklich zu machen,

Das sind Deine Premium Kunden auf die Du Dich konzentrieren solltest. Die anderen überlasse lieber gerne der Konkurrenz oder sich selbst. Ziehen wir hierzu einmal das Pareto Prinzip in den Fokus.

1. 20% Deiner Kunden stehen für 80% Deiner Umsätze. (Dafür benötigst Du auch nur 20% Deiner unwiederbringlichen Lebenszeit)
2. 80% Deiner Kunden für gerade mal 20% der Umsätze. (Die fressen auch 80% Deiner Zeit!)
3. 20% Deiner Kunden und/oder Lieferanten sind für 80% Deiner Probleme verantwortlich.
4. 80% Deiner Kunden und/oder Lieferanten sind für 20 Deiner Probleme verantwortlich.
Diese Matrix lege ich auf alle meine Kunden wie auch alle die Partner deren Kunde ich wiederum bin.

So wie Du auch Deinem Dich nach Strich und Faden ausnutzenden Freund gegenüber Nein gesagt hast, so solltest Du das auch gegenüber Kunden und Zulieferern tun die Dir nur Ärger und Schwierigkeiten bereiten die Dich innerlich und zerfressen und äusserlich auffressen
Wer solche Freunde hat wie den von Dir genannten, der braucht in der Tat keine Feinde mehr.

Du bist nebenher Selbständig, arbeitest also auch selbst und ständig, erledigst alles allein. Von der Werbung weiter über Angebotsvergabe, Bestellungen, Installation, Wartung/Instandsetzung bis hin zur Rechnungsstellung und ordentlichen Buchhaltung. Das sind 4 oder mehr Fachaufgaben die Du unmöglich alle in derselben Qualität wie Quantität ausüben kannst. Es sein denn Du bist tatsächlich ein Universalgenie

Die Frage ist: Was davon kannst Du wirklich sehr gut, sprich läuft Dir spielend von der Hand, und was davon kannst Du eben nicht so gut und nimmt damit ungemein mehr, wenn nicht gar überproportional Zeit für die Erledigung in Anspruch?
Konzentriere Dich auf Deine Stärken und delegiere die Dinge die andere schneller und besser können als Du an entsprechende Profis.

Alles was Du gut kannst, Deine Stärken auszuleben, das macht glücklich weil man den Erfolg sieht und spürt. Deine Schwächen zu eliminieren wird Dich hingegen so viel Kraft kosten, dass auf Dauer Deine Stärken darunter leiden, was in der Tat dann zu einem Gefühl des Ausgebrannt-Seins, der Wesensveränderung führt.
Ganz einfach weil Du Dich zu etwas zwingen musst oder zumindest als ein solches Gezwungen-Sein Gefühl in Dir breit macht. Das beraubt Dich Deiner Freiheit zur Entscheidung nach Deinem Willen. Bist Du am Ende ebenso fremdbestimmt wie ein Angestellter oder fühlst Dich zumindest als solcher, wo Du Dich dem Willen anderer gegen Deinen Willen unterzuordnen hast. So geht jede Freude verloren.

Denke an das von Dir geäusserte Gefühl das Dich beschleicht wenn Du vor dem PC sitzt und Deine E-Mails nicht abrufen willst: Aus genau diesem Grund! Der bereits omnipräsenten Angst, dass, statt die verdiente Anerkennung zu ernten, einmal mehr wieder jemand Macht über Dich ausüben will. Wie z.B. unzufriedene Kunden und/oder Probleme zu Deinen werden die eigentlich der Hersteller verursacht, bzw. zu verantworten hat.

Meine geschäftliche Empfehlung: Lass Dich nicht aufreiben oder zur Verantwortung ziehen für Dinge die Du nicht zu verantworten hast! Suche Dir vertrauenswürdige weil verlässliche Geschäftspartner und Kunden und trenne Dich von den (ewig/ständig) unzuverlässigen und unzufriedenen

Zitat von Philipp2302:
Diese Unsicherheit, ich will ja nur gut ankommen und gemocht werden.


Du solltest einmal darüber nachdenken ob es nicht viel öfters einmal angebracht ist Nein zu sagen.
Du wirst es nie allen recht machen können. Schau dass Du es denen recht machst, die bereit sind Deine Leistungen gebührend anzuerkennen. Alle anderen sind eben nicht Deine Kunden. Daran ist auch nichts schlechtes es ist völlig normal. Jeder Mensch ist anders, hat jeweils andere Sichtweisen, Meinungen, Werte und Bedürfnisse. Das ist die Vielfalt die das Leben spannend machen.
Frage Dich im Hinblick auf diese Tatsache vielleicht einmal: Wer ist mein Kunde und Wem will ich Kunde sein?
Die meisten Selbständigen scheitern daran oder brennen aus, weil sie sich diese Frage nie stellen und versuchen es allen recht machen, alles mitnehmen zu wollen....

Der Sinn Deines Tuns ist nicht alleine, wenn überhaupt, das Geld. Der Sinn Deiner Anstrengungen ist andere Menschen mit dem was Du kannst und leistest glücklich zu machen und dieses Glück mit Ihnen zu teilen. Das Glück das man empfindet u./o. mit anderen teilt ist stets der grösste Lohn, das Geld nur eine willkommene wie natürlich auch wichtige Nebenerscheinung.
Das Lächeln Deiner zufriedenen Kunden ist es, das Dir neue Motivation und Kraft verleiht weiterzumachen.
Bleibt das aus schwindet schnell auch sämtliche Freude am Geld oder vollen Konto.

Denke daran: Nichts auf der Welt ist es wert, als das man es mit Sorgen erkaufen müsste!
Selbst das aussergewöhnlichste Gehalt, nicht einmal Millionen können die fehlende Empfindung der Freude, an dem was man tut, ersetzen!

Ich kenne Menschen die noch viel mehr arbeiten als ich und sie sind glücklich. Weil die eben tun was sie am liebsten tun und für das was sie nicht gerne tun, ihnen die Freude nimmt, andere engagieren, die gerne bereit und motiviert sind, das für sie zu erledigen, weil das wiederum ihren Stärken entspricht. (Es gibt in der Tat Menschen die Papier und Buchhaltung mögen, ja sogar regelrecht verliebt sind in diese Tätigkeit )
Diese Workaholics müssen eben nie wieder arbeiten nach der Pfeife eines Chefs tanzen, weil sie genau das tun was sie am liebsten tun und dieses Tun , ihre Leidenschaft zum emotionalen wie ökonomischen Erfolgsmodell ausgebaut haben.
Diese Menschen leben, für die wenigsten unter uns vorstellbar, ihren Traum, während Dein einstiger Traum Dir mehr und mehr zum Trauma, zum Alptraum zu werden scheint.

Zitat von Philipp2302:
Wie soll man da Leuten vertrauen wenn man das Gefühl hat, man wird nie als Person gebraucht sondern immer nur als Helfer aufgrund des Könnens.

Das ist einerseits richtig aber andererseits bereits pessimistisch, ja depressiv gestimmt, statt positiv.

Da leuchtet für mich persönlich, wie an anderer Stelle auch, ganz besonders durch, das Du Dich nicht geliebt fühlst. Ein tiefes Bedürfnis ein Höllen-Durst nach Bedingungsloser Liebe in Dir vorhanden und bislang ungestillt geblieben ist.

Du hast u.U. in Deinem Werden und Heranwachsen vor allem gelernt, dass man (nur) durch seine (äusseren messbaren) Leistungen geliebt wird.
Doch in Dir regt sich eine mächtige Stimme die Dir sagt, dass da noch mehr sein muss als nur Geld und ökonomischer geschäftlicher Erfolg. (Die Diskussion immer nur um Geld und Aktien langweilt Dich ja inzwischen)
Dein Problem ist für mich persönlich ein Symptom dieser Leere bzgl. dem Fehlen gefühlter bedingungsloser Liebe....

Jetzt könnte man zu sich sagen: Wie deprimierend! Was für ein Elend!
Man kann aber auch zu sich sagen: Was für ein Glück! Wie schön, dass ich endlich erkannt habe, um was es mir tatsächlich im Leben geht und was mir zum Glück fehlt!

Dein Freund über den Du geklagt hast, dass er Partei für die Deine Freundin/Partnerin bezogen hat, liebt Dich wahrhaftig. So wie Deine Freundin/Partnerin Dich wahrhaft liebt. Doch auf einer ganz anderen Ebene die Du so nicht fühlen kannst, weil Du das so nie erlebt hast, bzw., erleben durftest. Sie lieben Dich, ohne dass Dir das vielleicht bewusst ist, um Deiner selbst willen und machen sich Sorgen um Dich. Nur deshalb reden sie überhaupt mit Dir über das.

Ihre Kritik, ihr von Dir missverstandener Versuch des Weckrufes, ist vielmehr Ausdruck ihrer beider Liebe zu Dir.
Du hast eine echte Partnerin die Dich liebt und einen echten liebenden Freund in diesen beiden Menschen gefunden.

Durch möglicherweise eingeprägte Muster in Deinem Kopf wie Herzen, erschliesst sich Dir das nicht, bzw. wird verdrängt und/oder erst gar nicht erkannt, weil Dir die hierfür nötige Antenne sowie der Empfängerkanal fehlt oder zumindest zu schwach ist diese Signale der Liebe Deiner Mitmenschen klar zu empfangen...

Ich fühle mich, bzw. darf mich nur gut fühlen, verdiene nur nur geliebt zu werden, wenn ich etwas produktives leiste/geleistet habe! u./o.
Ich definiere mich und erwarte geliebt zu werden für das was ich für andere leiste und nicht als Mensch! u./o.
Ich verdiene nicht geliebt zu werden wenn ich nichts leiste!

Könnte das so sein? Dem was tiefer in Dir vorgeht nahe kommen oder liegt das voll daneben?
Lass Dir die Zeit die Du brauchst
Ich würde mich sehr über eine Antwort und Einschätzung Deinerseits freuen
Wenn nicht, auch nicht schlimm

Ein herzliches Dankeschön nochmals für Deine Offenheit und ganz liebe Grüsse sendet Dir
Achtsamkeit

Gerade eben • #12


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