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MalaJocelyn
Hallo ihr Lieben!

Ich hatte heute Früh ein ganz interessantes Gespräch mit meinem Dad und wollte mal eure Meinung dazu wissen.

Es ging darum dass ich ihn gefragt hatte warum so viele Menschen hier in Deutschland unglücklich sind (mich mit eingeschlossen) . Er meinte darauf das liegt daran dass wir zu hohe Erwartungen an das Leben und an uns selber hätten. Und ich denke das ist wirklich auch ein Kernproblem warum in diesem Land - dem es vergleichsweise zu anderen Ländern - richtig gut geht, so viele Menschen unglücklich sind.

Wir wollen gut aussehen, versuchen mit allen Mitteln den Prozess des älter werdens aufzuhalten, wir wollen fit sein, fordern Höchstleistungen von unserem Körper und geben ihm doch so wenig zurück, wir wollen viel Geld verdienen ohne dafür viel tun zu müssen, wir sind gerade zu süchtig nach Erfolg, Anerkennung und Lob, je mehr „Freunde“ und „Likes“ desto besser, wir wollen gesehen werden, verstanden werden, grenzenlose Toleranz und Akzeptanz aber selber wollen wir oft anders denkende nicht akzeptieren, wir grenzen aus und wollen im Mittelpunkt stehen, gleichzeitig fordern wir laut Frieden und Gerechtigkeit aber schauen weg wenn Leid und Ungerechtigkeit geschieht, wir wollen nicht alleine sein, eine Partnerschaft führen, aber bitte dabei ohne Kompromisse eingehen zu müssen, jeder will sich selbst verwirklichen ohne dabei auf andere Rücksicht nehmen zu müssen, wir wollen keine schlechten Tage haben, wir wollen immer glücklich sein, nie schwäche zeigen, keine Angst haben, immer mutig sein, eine perfekt intaktes Familienleben wäre auch ganz nett und am besten immer besser sein als der Nachbar …

Haben wir verlernt dankbar zu sein?

Wann haben wir uns das letzte mal daran erfreut ein Dach über dem Kopf zu haben? Eine warme Mahlzeit auf dem Teller zu haben? Ein Bett zu haben in dem wir mit Gefühl von Sicherheit schlafen können?

Aber mir selbst geht es genauso, ich jammere über meine Ängste und darüber dass es nicht schnell genug voran geht mit der Genesung, deswegen bin ich ständig unglücklich, all das tolle was ich habe, einen intakten Körper der mich durchs Leben trägt, ein sicheres zuhause, die Chance auf Hilfe und Heilung erachte ich alles als selbstverständlich…. Wenn ich es schaffe das wertzuschätzen was ich habe, nicht darüber zu jammern was ich gerade nicht habe, dann denke ich könnte ich deutlich glücklicher sein…. Wohl jeder von uns.

Mir ist natürlich bewusst dass das nicht auf jeden Menschen hier zutrifft oder viele das nicht bewusst denken, aber unterbewusst doch auch davon runtergezogen werden… Was meint ihr?

09.08.2014 15:14 • 19.08.2014 x 5 #1


39 Antworten ↓


K
Ganz tolles Posting ! Es lohnt sich wirklich, über viele der dort formulierten Fragen nachzudenken.

09.08.2014 15:17 • x 1 #2


A


Haben wir zu hohe Erwartungen an das Leben?

x 3


Naamah
du triffst den nagel auf den kopf.

großartig, vielen dank.

09.08.2014 15:41 • x 1 #3


SilkeF
Danke für dein anregendes Posting!Ich denke, da ist viel wahres dran. Ich denke auch, dass gerade eine tiefe persönliche Krise wieder die Sinne schärfen für die echten Werte im Leben. Nur reicht das leider nicht immer dazu aus, den Weg aus dieser zu finden. Dennoch, innehalten, den Blick auf sich zu richten, sich fragen, was kann ICH dazu beitragen, dass mein Leben friedvoller, besser wird, ist ein erster, wichtiger Schritt in die richtige Richtung!

09.08.2014 15:42 • x 1 #4


MalaJocelyn
Zitat von Naamah:
du triffst den nagel auf den kopf.

großartig, vielen dank.


Danke für eure positiven Rückmeldungen!

Zitat von SilkeF:
Danke für dein anregendes Posting!Ich denke, da ist viel wahres dran. Ich denke auch, dass gerade eine tiefe persönliche Krise wieder die Sinne schärfen für die echten Werte im Leben. Nur reicht das leider nicht immer dazu aus, den Weg aus dieser zu finden. Dennoch, innehalten, den Blick auf sich zu richten, sich fragen, was kann ICH dazu beitragen, dass mein Leben friedvoller, besser wird, ist ein erster, wichtiger Schritt in die richtige Richtung!


Mir ist klar dass es nicht all unsere Probleme löst aber es hilft uns aus diesem ewigen Selbstmitleid herauszukommen, denn erst dann kann man wirklich an seinen Problemen arbeiten!
So wie du sagst, ein erster und wichtiger Schritt in die richtige Richtung

09.08.2014 15:59 • #5


Pestor
Zitat von MalaJocelyn:
Wir wollen gut aussehen, versuchen mit allen Mitteln den Prozess des älter werdens aufzuhalten, wir wollen fit sein, fordern Höchstleistungen von unserem Körper und geben ihm doch so wenig zurück, wir wollen viel Geld verdienen ohne dafür viel tun zu müssen, wir sind gerade zu süchtig nach Erfolg, Anerkennung und Lob, je mehr „Freunde“ und „Likes“ desto besser, wir wollen gesehen werden, verstanden werden, grenzenlose Toleranz und Akzeptanz aber selber wollen wir oft anders denkende nicht akzeptieren, wir grenzen aus und wollen im Mittelpunkt stehen, gleichzeitig fordern wir laut Frieden und Gerechtigkeit aber schauen weg wenn Leid und Ungerechtigkeit geschieht, wir wollen nicht alleine sein, eine Partnerschaft führen, aber bitte dabei ohne Kompromisse eingehen zu müssen, jeder will sich selbst verwirklichen ohne dabei auf andere Rücksicht nehmen zu müssen, wir wollen keine schlechten Tage haben, wir wollen immer glücklich sein, nie schwäche zeigen, keine Angst haben, immer mutig sein, eine perfekt intaktes Familienleben wäre auch ganz nett und am besten immer besser sein als der Nachbar …


Im Großen und Ganzen geb' ich dir da mal Recht.
Aber...
Es ist völlig natürlich dass wir immer mehr wollen, wären wir einfach mit dem zufrieden was wir haben, würden wir immer noch in Höhlen wohnen und unsere größte Erfindung wäre der Faustkeil.

Ich denke, dass sich diese Welt schneller entwickelt hat als es gut für uns ist.
Unser Körper, unser Unterbewusstsein, unsere Psyche und all das was wir nicht willentlich steuern können, leben eigentlich noch in dieser Höhle.

Wir werden nicht mehr gefordert, unsere Instinkte werden nicht mehr gereizt, wir bekommen alles auf dem Silbertablett serviert und leben im goldenen Käfig.
Hungern tun wir freiwillig um im Sommer am Strand 'ne gute Figur zu machen und im Winter frieren wir nicht, sondern meckern über die Heizkosten.

Man könnte sagen, wir sind gestört, weil wir's uns leisten können.

Abenteuerurlaub ist, mit dem SUV durch die zu Savanne fahren und Tiere durchs Fernglas zu beobachten. Der Jäger ist ein Mörder weil er Bambi erschießt und danach stopfen wir uns 'ne Fleischplatte aus'm Tier-KZ rein.
Wir geben jetzt einen Haufen Geld für 'natürlich' gewachsenes Obst aus, weil uns das gezüchtete, behandelte, bespritzte und bestrahlte Obst nicht mehr gut genug ist.

Menschen sind einfach nur Idioten und je größer die Masse wird, desto schlimmer wird es.
Wie Zombiehorden schlurfen sie in die Applestores um sich das neuste I-Phone zu holen, weil ihnen jemand gesagt hat, dass sie es brauchen, ohne zu wissen was sie da eigentlich tun.

Und dann gibt es die Anderen, die die es sehen und sich fragen: Was stimmt hier nicht?
Bin ich es, bin ich der einzige der es merkt? Oder stimmt mit mir etwas nicht?

Vielleicht sind Depressionen die evolutionäre Notbremse, um dem ganzen Wahnsinn Einhalt zu gebieten.
Vielleicht ist sie aber auch der Kill-Switch, weil es der Weiterentwicklung im Wege steht.
Vielleicht sind wir aber auch einfach nur krank, weil niemand unsere Denkweise nachvollziehen kann.

09.08.2014 16:00 • x 2 #6


MalaJocelyn
Zitat von Pestor:

Im Großen und Ganzen geb' ich dir da mal Recht.
Aber...
Es ist völlig natürlich dass wir immer mehr wollen, wären wir einfach mit dem zufrieden was wir haben, würden wir immer noch in Höhlen wohnen und unsere größte Erfindung wäre der Faustkeil.

Ich denke, dass sich diese Welt schneller entwickelt hat als es gut für uns ist.
Unser Körper, unser Unterbewusstsein, unsere Psyche und all das was wir nicht willentlich steuern können, leben eigentlich noch in dieser Höhle.

Wir werden nicht mehr gefordert, unsere Instinkte werden nicht mehr gereizt, wir bekommen alles auf dem Silbertablett serviert und leben im goldenen Käfig.
Hungern tun wir freiwillig um im Sommer am Strand 'ne gute Figur zu machen und im Winter frieren wir nicht, sondern meckern über die Heizkosten.

Man könnte sagen, wir sind gestört, weil wir's uns leisten können.

Abenteuerurlaub ist, mit dem SUV durch die zu Savanne fahren und Tiere durchs Fernglas zu beobachten. Der Jäger ist ein Mörder weil er Bambi erschießt und danach stopfen wir uns 'ne Fleischplatte aus'm Tier-KZ rein.
Wir geben jetzt einen Haufen Geld für 'natürlich' gewachsenes Obst aus, weil uns das gezüchtete, behandelte, bespritzte und bestrahlte Obst nicht mehr gut genug ist.

Menschen sind einfach nur Idioten und je größer die Masse wird, desto schlimmer wird es.
Wie Zombiehorden schlurfen sie in die Applestores um sich das neuste I-Phone zu holen, weil ihnen jemand gesagt hat, dass sie es brauchen, ohne zu wissen was sie da eigentlich tun.

Und dann gibt es die Anderen, die die es sehen und sich fragen: Was stimmt hier nicht?
Bin ich es, bin ich der einzige der es merkt? Oder stimmt mit mir etwas nicht?

Vielleicht sind Depressionen die evolutionäre Notbremse, um dem ganzen Wahnsinn Einhalt zu gebieten.
Vielleicht ist sie aber auch der Kill-Switch, weil es der Weiterentwicklung im Wege steht.
Vielleicht sind wir aber auch einfach nur krank, weil niemand unsere Denkweise nachvollziehen kann.


Vielen vielen vielen Dank für diesen wirklich tollen Beitrag!

Das streben nach immer mehr hat natürlich auch viele positive Aspekte - ich selbst bin ein großer Fan des technischen Fortschritts und gespannt auf das was in Zukunft noch folgen wird.
Mir ging es eher um die moralischen Aspekte. Wir entwickeln uns zu einer Gesellschaft voller Egozentriker und das ist meiner Meinung nach eine gefährliche Entwicklung. Und wir verlieren den Blick fürs wesentliche. Das macht uns auf Dauer unglücklich. Ich habe mir einfach nur gedacht dass uns so ein kleines bisschen mehr Dankbarkeit für das was wir haben glücklicher machen würde und uns vielleicht gerade dadurch neue gesellschaftliche Fortschritte bringen könnte.... aber da will ich mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen

Du hast mich auf jeden Fall sehr beeindruckt mit deinen Worten...

09.08.2014 16:44 • x 1 #7


Pestor
Zitat von MalaJocelyn:
Wir entwickeln uns zu einer Gesellschaft voller Egozentriker und das ist meiner Meinung nach eine gefährliche Entwicklung..


Genau. Ganz genau so seh' ich das auch.

Das ist überhaupt erst der Grund gewesen, warum ich im Endeffekt hier gelandet bin.

Ich bin ja selber ein ziemlicher Misanthrop, das verrät ja wohl auch schon meine Signatur. Aber Familie und Freunde hatten, nein, haben für mich immer oberste Priorität.
Doch leider steht man damit sehr plötzlich allein da.

09.08.2014 16:54 • x 1 #8


MalaJocelyn
Zitat von Pestor:
Ich bin ja selber ein ziemlicher Misanthrop, das verrät ja wohl auch schon meine Signatur. Aber Familie und Freunde hatten, nein, haben für mich immer oberste Priorität.
Doch leider steht man damit sehr plötzlich allein da.


Ich finde vor allem dass das Konzept Familie sehr leidet... man lässt sich großziehen, durchfüttern und sobald man alt genug ist nichts wie weg und das einzige was bleibt sind 1-2 Familienbesuche im Jahr - das finde ich so.... furchtbar
Als Familie muss man zusammenhalten und auch wenn man seinen eigenen Weg geht heißt das ja nicht gleich dass man seine Eltern links liegen und vereinsamen lassen muss.
Da mangelt es auch wieder an Dankbarkeit und Respekt.

09.08.2014 18:21 • #9


Pestor
Die meisten werden wohl ers verstehen, was ihre Eltern geleistet haben, wenn sie selber Kinder haben um die sie sich kümmern müssen. (manche wollen es ja sogar)

09.08.2014 18:35 • #10


Naamah
Zitat von MalaJocelyn:
Ich finde vor allem dass das Konzept Familie sehr leidet... man lässt sich großziehen, durchfüttern und sobald man alt genug ist nichts wie weg und das einzige was bleibt sind 1-2 Familienbesuche im Jahr - das finde ich so.... furchtbar
Als Familie muss man zusammenhalten und auch wenn man seinen eigenen Weg geht heißt das ja nicht gleich dass man seine Eltern links liegen und vereinsamen lassen muss.
Da mangelt es auch wieder an Dankbarkeit und Respekt.


das find ich doch sehr pauschalisiert.
zu einer funtionierenden familie gehört meiner meinung nach etwas mehr als nur großziehen und durchfüttern. dazu gehört liebe, trost, verständniss und allem voran respekt gegenüber seinen kindern. das alles habe ich nie erleben dürfen, zumindest nicht seitens meiner eltern.
bin ich jetzt ein schlechter mensch, weil ich den kontakt abgebrochen habe um mir den schmerz zu ersparen?
NEIN!
hab ich keinen respekt mehr vor meinen eltern!
JA!
es ist ihnen sch...egal, was mit mir passiert und wie es mir geht! da soll ich ihnen auch noch hinterher rennen, ihnen den Ar. pudern und mich um sie kümmern? ich hatte essen auf dem tisch saubere kleidung ansonsten haben sie mich alleine gelassen.
nennt mich egoistisch oder rachsüchtig, aber das werde ich garantiert nicht belohnen.

09.08.2014 20:05 • #11


MalaJocelyn
Zitat von Naamah:

das find ich doch sehr pauschalisiert.
zu einer funtionierenden familie gehört meiner meinung nach etwas mehr als nur großziehen und durchfüttern. dazu gehört liebe, trost, verständniss und allem voran respekt gegenüber seinen kindern. das alles habe ich nie erleben dürfen, zumindest nicht seitens meiner eltern.
bin ich jetzt ein schlechter mensch, weil ich den kontakt abgebrochen habe um mir den schmerz zu ersparen?
NEIN!
hab ich keinen respekt mehr vor meinen eltern!
JA!
es ist ihnen sch...egal, was mit mir passiert und wie es mir geht! da soll ich ihnen auch noch hinterher rennen, ihnen den Ar... pudern und mich um sie kümmern? ich hatte essen auf dem tisch saubere kleidung ansonsten haben sie mich alleine gelassen.
nennt mich egoistisch oder rachsüchtig, aber das werde ich garantiert nicht belohnen.


Liebe Naamah
Das sollte kein Angriff gegen dich sein
Ich habe da natürlich von Eltern gesprochen die ihr Kind mit Liebe aufziehen und nicht von Eltern die nicht wissen was sie an ihrem Kind haben Ich hätte das wohl etwas deutlicher ausdrücken sollen - das tut mir leid!
Ich sehe nur sehr oft dass Eltern die wirklich alles für ihre Kinder getan haben, am ende vereinsamen weil diese besagten Kinder es nicht für notwendig halten sich um ihre Eltern zu kümmern.
Ich selbst habe wirklich wundervolle Eltern die immer für mich da sind und die mich mit viel Liebe großgezogen haben und ich kann mir noch nicht mal im Traum vorstellen sie aus meinem Leben zu verbannen wenn ich mal ausgezogen bin. Ich will ihnen dann auch nur das beste bieten.
Ich habe den Beitrag zu deinen Eltern gelesen und habe vollstes Verständnis dafür dass du da so denkst und handelst!

09.08.2014 20:20 • #12


flattereulchen
Ich finde es immer schwer die Situation von Familien zu beurteilen, die man nicht kennt. da neigt man zu sehr zu Pauschalbeobachtungen.
Meiner Meinung nach ist es selbst in den Industriegesellschaften ein Privileg in eine liebevolle Famile hineingeboren zu werden. Eine unbeschwerte Kindheit ist für viele keine Selbstverständlichkeit. Und da kann ich spätere Kontaktabbrüche völlig verstehen. Ich gehe auch davon aus, dass diese unbeschwerte Kindheit nie, zu keiner Zeit selbstverständlich war. Zig Generationen vor uns mussten zum Teil noch früher erwachsen werden. Und der Zusammenhalt in der Famile war, wie die Ehe, in erster Linie eine Zweckgemeinschaft.

Womit auf jeden Fall Recht hast, ist dieser Optimierungswahn. Immer schöner und fitter, voll belastbar und am besten 24 Stunden für die Firma auf Abruf. Ne das finde ich schädlich. Da möchte ich nicht dran teilhaben. Zum Glück gibt es auch andere Menschen, die so denken.
Es stimmt schon, dass wir uns völlig fertigmachen dabei schwammigen Konzepten wie Glück oder Selbstverwirklichung nachzulaufen, aber mal von einer anderen Warte betrachtet, bin ich froh, dass ich mich überhaupt mit solchen Dingen befassen darf, wenn man beobachtet, wie andere Menschen lebten oder heute noch Leben müssen.

Besser wird es nie werden und war es auch nie. Es war nur anders schei. und wird auch nur anders mies werden.

09.08.2014 20:59 • #13


MalaJocelyn
Zitat von flattereulchen:
Ich finde es immer schwer die Situation von Familien zu beurteilen, die man nicht kennt. da neigt man zu sehr zu Pauschalbeobachtungen.
Meiner Meinung nach ist es selbst in den Industriegesellschaften ein Privileg in eine liebevolle Famile hineingeboren zu werden. Eine unbeschwerte Kindheit ist für viele keine Selbstverständlichkeit. Und da kann ich spätere Kontaktabbrüche völlig verstehen. Ich gehe auch davon aus, dass diese unbeschwerte Kindheit nie, zu keiner Zeit selbstverständlich war. Zig Generationen vor uns mussten zum Teil noch früher erwachsen werden. Und der Zusammenhalt in der Famile war, wie die Ehe, in erster Linie eine Zweckgemeinschaft.

Womit auf jeden Fall Recht hast, ist dieser Optimierungswahn. Immer schöner und *beep*, voll belastbar und am besten 24 Stunden für die Firma auf Abruf. Ne das finde ich schädlich. Da möchte ich nicht dran teilhaben. Zum Glück gibt es auch andere Menschen, die so denken.
Es stimmt schon, dass wir uns völlig fertigmachen dabei schwammigen Konzepten wie Glück oder Selbstverwirklichung nachzulaufen, aber mal von einer anderen Warte betrachtet, bin ich froh, dass ich mich überhaupt mit solchen Dingen befassen darf, wenn man beobachtet, wie andere Menschen lebten oder heute noch Leben müssen.

Besser wird es nie werden und war es auch nie. Es war nur anders schei. und wird auch nur anders mies werden.


Ich habe niemals davon gesprochen dass unser Leben schlecht ist - im Gegenteil. Wenn wir das wertschätzen was wir haben, mehr Dankbarkeit für scheinbare Kleinigkeiten empfinden würden und mehr Respekt voreinander hätten dann würden wir wahrscheinlich nicht nur glücklicher sein sondern dann würde es auch mehr funktionierende Familien geben (da glückliche Eltern bestimmt auch bessere Eltern sind). Aber das ist nur eine Theorie von mir und da denkt wahrscheinlich jeder anders darüber und vielleicht liege ich damit ja auch komplett falsch

In erster Linie geht es mir in diesem Posting ja um Dankbarkeit und ob wir diese eventuell verlernt haben.

09.08.2014 21:14 • #14


Naamah
Zitat von MalaJocelyn:
Liebe Naamah
Das sollte kein Angriff gegen dich sein
Ich habe da natürlich von Eltern gesprochen die ihr Kind mit Liebe aufziehen und nicht von Eltern die nicht wissen was sie an ihrem Kind haben Ich hätte das wohl etwas deutlicher ausdrücken sollen - das tut mir leid!
Ich sehe nur sehr oft dass Eltern die wirklich alles für ihre Kinder getan haben, am ende vereinsamen weil diese besagten Kinder es nicht für notwendig halten sich um ihre Eltern zu kümmern.
Ich selbst habe wirklich wundervolle Eltern die immer für mich da sind und die mich mit viel Liebe großgezogen haben und ich kann mir noch nicht mal im Traum vorstellen sie aus meinem Leben zu verbannen wenn ich mal ausgezogen bin. Ich will ihnen dann auch nur das beste bieten.
Ich habe den Beitrag zu deinen Eltern gelesen und habe vollstes Verständnis dafür dass du da so denkst und handelst!


dass das nicht persönlich gegen mich ging ist mir bewusst.
vielleicht hab ich da auch etwas überreagiert. mir ging es vorhin nicht so gut.
das schwankt bei mir zur zeit stündlich.

ich wollte einfach nur nochmal klar stellen, dass man das thema familie nicht pauschalisieren kann.
keine sorge, ich bin nicht böse.

09.08.2014 21:19 • x 1 #15


Naamah
Zitat von MalaJocelyn:
In erster Linie geht es mir in diesem Posting ja um Dankbarkeit und ob wir diese eventuell verlernt haben.


nicht verlernt, nur vergessen ...

09.08.2014 21:51 • #16


MalaJocelyn
Zitat von flattereulchen:
Zig Generationen vor uns mussten zum Teil noch früher erwachsen werden. Und der Zusammenhalt in der Famile war, wie die Ehe, in erster Linie eine Zweckgemeinschaft.


Also eins muss ich jetzt doch noch loswerden... es tut mir wahnsinnig leid was für schlimme Erfahrungen hier viele mit ihren Familien machen mussten aber.... sie deswegen gleich allgemein nüchtern als Zweckgemeinschaft zu bezeichnen finde ich furchtbar. Ist das nicht auch pauschalisieren?
Familie ist so viel mehr als das. Und ich bin der festen Überzeugung es gibt auf dieser Welt mehr gute als schlechte Familien. Ich glaube noch an das Gute auf dieser Welt und ja auch ich musste schlimmes durchmachen, vielleicht in mancher Augen nicht schlimm genug aber es hat gereicht dass ich mir das Leben nehmen wollte. Wäre meine Familie nicht gewesen, wäre ich jetzt nicht mehr am leben.

10.08.2014 00:46 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Naamah
naja, nicht unbedingt pauschalisiert, aber sehr hart ausgedrückt.
bis auf meine eltern, hab ich im grunde eine tolle familie, was wohl auch der grund dafür ist, warum ich nicht vollkommen abgestürtzt sondern nur ETWAS exzentrisch geworden bin.

10.08.2014 00:50 • #18


flattereulchen
Nein, ich habe auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ich habe eine sehr liebe Famile. Trotzdem, habe ich selbst erlebt im Bekanntenkreis wie schlecht das familiäre Band sein kann. Es gibt so viel Gewalt, Verwahrlosung und Missbrauch in Familien, dass man das nicht alles als traurige Einzelfälle unter den Tisch fallen lassen kann. Ich weiß nicht on die Mehrheit der Familien glücklich sind. Aber was ich weiß ist, dass ein Teil der groß genug ist leider überhaupt nicht schön ist.
Daher sehe ich es nicht als selbstverständlich eine glückliche Familie zu haben.
Und ja eine Familie wahr auch eine Zweckgemeinschaft. Das hat sich heute geändert, aber früher mussten die Kinder früh erwachsen werden und waren Arbeitskräfte und die Altersversicherung der Eltern. Ich rede nicht von heute, sondern um die Grundfunktion der Familien in der Vergangenheit.Es ging weniger darum eine Familie zu haben um glücklich zu werden. Das sind Konzepte (Familie um der Familie und der Kinder willen), die wir uns in der heutigen Zeit leisten können. Und das ist auch gut so, dass wir nicht mehr um das Überleben kämpfen müssen und uns überhaupt ein Konzept wie die Kindheit leisten können als geschützer Raum in dem Kinder (idealerweise) reifen und wachsen können.

10.08.2014 21:09 • #19


Pestor
Ich glaube, dass dies nicht der eigentliche Gedanke des Themenstarts war, zudem hab ich das Gefühl dass ihr MalaJocelyn langsam in die Defensive drängt.

Der Thread drehte sich doch eher darum, dass grad' die, denen es gut geht, mit unter einfach undankbar sind und es eben nicht zu schätzen wissen was ihre Eltern für sie getan haben.

Das viele hier aus absolut be.schissenen Familienverhältnissen kommen steht außer Frage und niemand erwartet, dass, wer auch immer, dafür dankbar ist.

10.08.2014 21:45 • x 2 #20


A


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