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Theophanus
Europa

1. Strophe:

Ich bin mit meinem Truck auf Achse
immer gerade entlang einer Zeitachse
die Richtung ist unsere Vergangenheit
ich bin für diese Tour allzeit bereit.
Ich höre immer wieder wie fabelhaft sie war
bis zum heutigen Tag war sie für mich unnahbar.
Viele wollen zurück in einer früheren besseren Zeit
ich wünsche mir zu sehen manch Sehenswürdigkeit.
Ich sehe viele freudlose Gesichter
und so mannigfaltige Vernichter.
In jeder menschlichen Epoche tauchen sie auf
und Schlachten und Kriege stellen sich ein zuhauf.
Wo ist die schöne alte Zeit
ich erfahre haufenweise Leid.
Es gibt auch mancherorts Lichtblicke
doch sind es meist nur Augenblicke.

2. Strophe:

Gerade auf diesem Kontinent Europa
erzählt hat es mir schon mein Opa
gab es kaum eine Verschnaufpause
und selten ein idyllisches zu Hause.
Umweltfrevel gab es auch schon
ist das eine unschöne Halluzination.
Dieser Ort liegt im heutigen Deutschland
nicht in einer Wüste im anderen Land.
Wo sind die Wälder hin
fast alle Bäume sind dahin.
Deswegen heißt das Mittelalter
eigentlich auch das Holzzeitalter.
Menschen sind oft unmenschlich
ich bin so was von unglücklich.
Wenn ich mir ansehe die vielen Schlachten
kann ich die Menschheit dafür nur verachten.

3. Strophe:

Man kann diese Kriege gar nicht aufzählen
man wird sich leider dabei nur verzählen.
Denn es gab sie leider viel zu viel
die Geschichte ist oft ein Trauerspiel.
Mannigfaltige Menschen wurden umgebracht
und das kurzgefasst fast nur aus Niedertracht.
Fast jede Schlacht entsteht durch schiere Bosheit
der Frieden gewinnt leider selten an Festigkeit.
Es gibt nie einen unbestreitbaren Gewinner
jeder errungene Sieg geht mit Tränen einher.
So viele Tote und Missbrauchte sind zu beklagen
diese Lasten sind auf allen Seiten zu ertragen.
Man fühlt sich wie im Hamsterrad
immer mit dem gleichen Resultat.
Erst kommt der Krieg und dann der Frieden
doch irgendwo fängt es wieder an zu sieden.

4. Strophe:

Hinzu kommen noch all die Verfolgungen
angezettelt von frevelhaften Engelszungen
die meinen Gutes damit zu erreichen
wenn Leid zugefügt wird ohnegleichen.
In unsere traurigen Geschichte
gibt es vielschichtige Berichte
über verheerende Verfolgungen
die oft aus Neid entsprungen.
Ob grausame Hexenverfolgung
oder vernichtende Judenverfolgung
die schnell entfachte Feuerbrunst
wurde gestärkt durch die Missgunst.
Frauen mussten viel Leid aushalten
sie durften sich nur selten entfalten
Kinder empfand man oft als Last
sie wurden als Vagabunden gehasst

5. Strophe

Ich will zurück in meiner Zeit
die EU brachte uns Friedenszeit
mit überreichlicher Bürokratie
aber auf Basis der Demokratie.
Nie war es schöner bei uns zu leben
doch es entstehen die ersten Beben.
Natürlich ist die EU fehlerhaft
aber trotzdem schon musterhaft.
Auch die Demokratie ist noch nicht perfekt
sie ist aber um so weniger mit Blut befleckt.
Fürchte dich vor Linke und Rechte
denn sie hassen die Menschenrechte.
Ich höre die markerschütternde Schreier
sie reisen durch Europa kreuz und quer.
Sie sind sehr stolz auf Land und Fahne
und legen dabei Feuer wie ein Pyromane.
Ich höre nur eines daraus Krieg
ja sie sind hungrig nach Krieg.
Sie sind so stolz auf die Vergangenheit
weil sie Angst haben vor Besonnenheit.
Sie mögen keine Volksherrschaft
sie lieben eine Alleinherrschaft.
Ich bin der Demokratie angetan
und der EU bin ich sehr zugetan.
Ich habe die Friedenszeit in mein Herz geschlossen
es wurde schon zu häufig Menschenblut vergossen.

27.06.2022 18:44 • 24.04.2024 x 2 #1


194 Antworten ↓


Theophanus
Das Lied des Todes

1. Strophe:

Ich gehe durch die Gassen
und treffe Menschenmassen
doch kein Einziger sieht mich.
Für andere wäre es verletzlich
ich habe mich daran gewöhnt
ich bin halt nun mal verpönt.
Nur manchmal blick ich mich niedergeschlagen um
und bekomme dann kaum noch Luft wie im Vakuum.
Warum fühl ich mich nur so anders wie sie?
Warum liebe ich so sehr die Monotonie?
Warum lebe ich oft gern für mich mutterseelenallein?
Warum vermisse ich nur sehr selten ein Stelldichein?
Die Gesellschaft mag mich nicht
ich bin halt nur ein kleiner Wicht.

2. Strophe:

Ich denke oft lange nach über den Sinn des Lebens
aber alle Gedanken um diese Thematik sind vergebens.
Ich habe nie erfahren wofür Leben gut sein soll
leider entwickele ich sogar für mein Leben ein Groll.
Ich besitze kein wohlgestaltetes Gesicht
dafür wohnt mir inne ein Herz was bricht.
Mein Leben war und wird nicht leicht
ich war und bin fürs Leben nicht geeicht.
Das Glück war mir immer Feind
ich habe nicht darum geweint.
Es hat mich halt nicht gekannt
ich war vielleicht zu uncharmant.
Ich habe nur ein Allerweltsgesicht
noch dazu bin ich relativ schlicht.

3. Strophe

Ich war und bin ein niemand
ich bin in allem ein Dilettant.
Ich habe leider das Leben satt
denn ich bin müde und matt.
Ich habe nie gefunden ein vierblättriges Kleeblatt
gefallen ist schon längst mein letztes grünes Blatt.
Mein Leben verlief fatalerweise nicht reibungslos
meine Mitmenschen waren zu mir erbarmungslos.
Die Menschen waren zu mir oft rau
ich sehe alles nur noch dämmergrau.
Ich will antreten meinen Heimgang
es soll sein mein allerletzter Gang.
Ich war wohl immer töricht
hatte wohl nie eine Einsicht.

4. Strophe:

Mein Leben riecht wie Dreck und Kot
ich sehe als Lösung nur noch meinen Tod.
Ich habe mich ununterbrochen verrannt
habe es nicht zur rechten Zeit erkannt.
Man hat mir zu viel abverlangt
mein Lebensgeist verschwand.
Ich werde nirgendwo ankommen
ich bin nirgends willkommen.
Ich stand zwar noch nie vor Gericht
bin vielleicht trotzdem ein Bösewicht.
Ich habe nie gehabt ein hohen Rang
um mein Herz wird mir sehr bang.
Ich kann nicht singen irgend ein Lobgedicht
wurde schon zu lange gedrillt auf Verzicht.

5. Strophe:

Warum wurde ich nur geboren
ich bin leider so was von verloren.
Weil ich nun mal leider am Leben bin
muss ich akzeptieren die Lebensdoktrin.
Nun muss ich sterben
das ist mein Verderben.
Nun kommt auf mich zu die Leere
ich fühle mich wie auf einer Galeere.
Meine Gefühle und Taten sind vergeblich
mein Nichts nach dem Tod ist unausbleiblich.
Ich warte nur noch auf Gevatter Tod
es soll kommen mein Abendrot.
Erlöschen tut mein kleines Lebenslicht
genauso schnell wie ein Kerzenlicht.

6. Strophe:

Das Paradies war hier auf Erden
man kann sich nicht Beschwerden.
Doch man war blind es nicht zu sehen
dieses muss ich bedauerlicherweise gestehen.
Ich war nicht fähig für das Leben
ich glaube nicht an einem Fortleben.
Ich möchte gerne glauben können
doch das wird mir keiner gönnen.
Mein Leben würde ersichtlich einfacher sein
denn schwindet klein wäre nur noch meine Pein.
Mir kann keiner mehr frommen
ich fühle mich sehr benommen.
Ich habe fürs Leben unwiederbringlich keine Übersicht
für mich blüht zu keiner Zeit ein Vergissmeinnicht.

Refrain:

Ich hab noch nie geschrieben ein Gedicht
bin fernerhin überhaupt nicht darauf erpicht.
Aber Im Geiste sehe ich vor mir mein Skelett
wir zusammen singen ein trauriges Duett.
Auf einem Boden mit Parkett
tanzen wir zusammen Menuett.
Danach fechten wir mit dem Florett
ich möchte dir reichen die Kalumet.
Doch nun liegst du im Bett
irgendwo in einem Lazarett.
Keiner sieht dich an
deine Zeit verrann.
Keiner sieht nach dir
du bist nun ein Getier.
Nun liegst du im Sarg
auf einem Friedhofs-Park.
Nur noch Knochen sind zu sehen
es nützt kein einziges Flehen.
Die Natur hat dich zurückgenommen
ich bin noch nicht angekommen.


Nach der 2. Strophe im Refrain: ich bin noch keinesfalls angekommen.
Nach der 3. Strophe im Refrain: ich bin noch keineswegs angekommen.
Nach der 4. Strophe im Refrain: ich bin auf keinen Fall angekommen.
Nach der 5. Strophe im Refrain: ich bin auf gar keinen Fall angekommen.
Nach der 6. Strophe im Refrain: ich werde nie und nimmer ankommen.

27.06.2022 18:46 • x 2 #2


A


Gedichte von Theophanus mit Tiefgang ohne Metrik

x 3


Theophanus
Lobgedicht

Über mich etwas Positives zu dichten,
das kann ich leider wohl mitnichten.
Ich existiere unseliger weise als Menschenkind,
dadurch bin ich mir gegenüber übel gesinnt.

Ich mag mich halt nicht,
das verrät mein Gesicht.
Ich fühle mich bedeutungslos
und nicht wie andere famos.

Vielleicht liegt hierin etwas Positives,
wenn man sich sieht als was Negatives.
Auf jeden Fall kann man es bei mir sehen,
ich brauche für mich kein großes Aufsehen.

Ich lebe stets einfach,
halte den Ball flach,
mag nicht im entferntesten Streit,
bin so gut wie nie erfüllt mit Neid.

Ich wertschätze die Friedsamkeit
und achte die Zuvorkommenheit.
Ich schaue gern in die endlose Weite,
die Gedankenwelt steht mir zur Seite.

Ich huldige die wahrhafte Liebe
und folge keine blinden Triebe.
Ich gebe niemand ein falsches Jawort,
lieber lebe ich weiter als Jungfer fort.

Aufrichtige Liebe und verliebt sein
können nicht unterschiedlicher sein.
Das sexuelle Begehren ist mir wie eh und je nichtig,
die Gefühle mit jemand zu teilen, dafür sehr wichtig.

Ich weiß innige Freundschaft stets zu schätzen,
sie ist mit nicht das Allermindeste zu ersetzen.
Leider treten diese im Leben immerzu nur selten auf,
aber bigotte Bekanntschaften existieren leider zuhauf.

Viele Leidenschaften begleiten mich durchs Leben,
die Liebe zur Monotonie möchte ich nicht hergeben.
Oft höre ich das gleiche Lied stundenlang,
meine innere Seele fühlt danach ein Drang.

Ich bin bis zum heutigen Tag nie abhängig gewesen,
Alk., Dro., Zig. würden bei mir verwesen.
Dafür tanze ich gerne Twist, Line Dance und Lindy Hop,
dieses mache ich sogar weidlich oft beim Bügeln Top.

Ich habe innerlich unsagbaren Durst nach Wissen,
Kultur, Musik und Kunst mag ich nicht missen.
Seitdem ich denken kann, will ich gerne alles wissen,
bin möglicherweise dabei ein klein wenig verbissen.

Mein Lieblingssteckenpferd ist Geschichte
schreiben kann ich darüber endlose Berichte.
Sie ist in jedem anderen Fach vorhanden,
ich habe ihr zu keiner Zeit widerstanden.

Mein erlangtes Wissen ist nur für mich,
damit zu preisen wäre enorm unsittlich.
Ich will kein Kapital daraus herausschinden,
sonst würde ich mich für diese Tat schinden.

Wissen bedeutet nicht Klugheit,
Klugheit bedeutet nicht Weisheit.
Nur wenn ich im Stande bin, alle drei mein Eigen zu nennen,
wenn ich mich zu Demut und Dankempfindung mag bekennen,
dann darf ich lediglich vor anderen treten
und mein Interesse des Wissens vertreten.

Ich will mit Wissen mein bisschen Wohlempfinden steigern.
Ich verabscheue jede Dro., nur diese habe ich absolut gern.
Ja! Ich bin in diesem Fall gerne süchtig,
denn die Langeweile ist vor mir demütig.

Ich kenne die Ödnis schon seit langer Zeit nicht mehr,
das Wissen der Menschheit ist so groß wie das Meer.
Ich liebe die Monotonie durch die gewonnenen freien Gedanken,
dadurch kann ich wieder mein inneres Kernstück auftanken.

Die Bescheidenheit ist für mich mein bedeutungsvollstes Gut,
mich verführt keineswegs ein Unwissender zur rasenden Wut.
Wenn dieser meint, sein unzutreffendes Wissen preiszugeben,
bin ich stets gern bereit, ihn für sein Unwissen zu vergeben.
Streit ist nichts anderes als ein mit Worten bewaffneter Konflikt,
wiegt mit großer Last auf der Seele und ist kein nichtiges Delikt.

Ich versuche, ein sanftmütiger Mensch zu werden.
Ich will mein Möglichstes tun, um mich zu erden.
Es scheint mir nicht gut zu gelingen,
fruchtlos bin ich danach am Ringen.

Wenn jemand zu mir sagt, ich wäre gar gutmütig,
dann ist es zu meinem Bedauern sehr unerfreulich.
Ich bin und werde nie und nimmer nachgiebig sein.
Ich bin und werde zu mir selbst stets verachtend sein.

Ich kann von mir aus so viel Engelsgüte von mir geben,
ich werde mir nie die vertanen Gelegenheiten vergeben.
Es tut mir wirklich leid für diese Reime.
Ich mag mich nicht sehen im Schleime.
Es fällt mir schwer, über mich Positiv zu denken,
ich möchte mich am liebsten im Boden versenken.

27.06.2022 18:48 • #3


Theophanus
Abschiedsbrief an Merle

Als ich dich das erste Mal sah
war mir so bang um´s Herz
Die Szene war für mich so sonderbar
denn von ganz allein erschlug sich fast mein Herz

Solch intensive Empfindung war mir unbekannt
du hast in mir das Liebesfeuer entbrannt
Als das erste Mal ein Wort aus deinem Munde mein Gehör vernahm
War mir so als ob die Welt durch dich am verblassen war
Du legtest meine ganzen Sinne lahm
durch dich wurde alles wunderbar

Das du dich überhaupt mit mir abgabst
scheint mir bis Heute sonderbar
Das du dich auf meine Stufe begabst
Du mit deinem schönen Engelshaar
Ist für mich insgesamt betrachtet nicht erklärbar
für einen wie mich bist du normalerweise unerreichbar

Doch unsere Zeit war leider nicht gekommen
uns wurde unsere Liebe genommen
zu nah war noch der Schmerz den wir beide erlebt haben
wir konnten unser Schicksal nicht zusammen weben
Wir waren noch zu sehr mit der Vergangenheit verbunden
unsere Seelen waren noch voller Wunden
und diese kann man leider nur schwer heilen
auch kann man leider den Seelenschmerz nicht gemeinsam teilen

Wir haben uns leider zu früh in unserem Leben getroffen
dadurch waren unsere Herzen für Gefühle nur halboffen
trotzdem werde ich immer Dein sein
dieses empfinde ich als sehr rein und fein
und ich werde dir die Treue halten
und meine Liebe für Dich gerne beibehalten

Du schenktest mir eine bis heute andauernde Jungfräulichkeit
so wurde ich nur durch Dich geschützt vor der Lasterhaftigkeit
dafür bin ich dir für immer dankbar
Ich bin immer noch verliebt und das ist wahr

Meine adrette, charmante, liebenswürdige, entzückende, graziöse Merle
du bist für mich hier auf Erden die aller allerschönste schimmernde Perle
Deine geistreichen, weltgewandten Reden
machen dich nun mal für immer aus
Das ich dich traf war ein Segen
Ich schick dir hiermit in Worten ein Liebesstrauß

Ein letztes warmherzige Lebewohl
Jeder gefühlte Abgesang von dir tut mir weh
mein Erdenleid kann nicht größer sein
nun sag ich noch einmal zu dir ade
mein Herz wird sein wie ein Stein
den nur du erweichen kannst
mein Herz hat sich jetzt verschanzt
mit letzter Kraft sende ich von ganzem Herzen Lebewohl

Das Leben mit dir war goldig wert
ohne dich hat es ein Wert von Silber
Jeder Anblick von dir war sehenswert
in deinen Angesicht verblassen alle Sternbilder
Die entzückende Helena, die begehrliche Aphrodite, die weise Athene,
sowie die hütende Diana, die schöne Nofretete, die treue Penelope,
und sogar die fruchtbare Freyja, die friedliche Hathor, die sinnliche Venus
sind gegenüber dir schlechtweg überhaupt kein Genuss.


Dein immer liebender, verehrender, gern habender, achtender, huldigender, wertschätzender André

Ade

27.06.2022 18:51 • x 4 #4


Theophanus
Trauernde Rabeneltern

Ein weiblicher Rabe
stand an einem Grabe.
Zwei lauernde Krähen
saßen auf einem Ast
und waren am Spähen.
Die Rabin war gefasst,
ihr Schnabel grub ein Loch,
jetzt zitterte sie doch.

Ein kleines Kind, ihr Kind
legte sie sacht hinein,
durch Tränen war sie blind,
oh armes Mütterlein.

Ihr getreuer Gatte
nach langer Debatte
war bei den Geschwistern
zur Aufsicht geblieben.
Er ist so was von fern,
sie musste laut schnieben.

Ein kleines Kind, sein Kind
legte sie sacht hinein,
Trauer war sein befind,
oh armes Väterlein.

Verbittert ging sie fort,
die Krähen blieben dort,
ihre Stimmung war gut,
denn es wartet ein Schmaus,
zu zweit haben sie Mut
und kennen keinen Graus.
Der Rabe wird verzehrt,
die Tat wird nicht geehrt.

Ein kleines Kind, ihr Kind
legte sie sacht hinein,
Ihr Schmerz wird niemals lind
oh armes Vögelein.

27.06.2022 18:52 • x 1 #5


-IchBins-
Schön, dass du dich getraut hast. Ich wünsche dir viel Kraft und einen guten Start.

27.06.2022 18:56 • x 2 #6


Theophanus
Ein Lied aus meinem Werk Glaube oder Unglaube an dem ich schon lange arbeite.

1. Strophe:

Sauft ihr lieben Schwestern,
ohne das wir trauern,
lasst uns eine heben
und nicht mehr sauer sein.
Unser eins vergeben,
das wäre richtig fein.

Refrain:

Stellt euch auf in Reihen,
wir wollen nur noch eins
tanzen und verzeihen
das große Einmaleins.
Für immer zusammen
und keinen verdammen.
Auch bei Herzenswärme
stört uns kein Gelärme.

2. Strophe:

Lasst uns miteinander
treu sein, zueinander
keine Zweifel haben,
vielmehr nichts verschleiern.
Sorgen stets begraben
immer wieder feiern.

Refrain:

Stellt euch auf in Reihen,
wir wollen nur noch eins
tanzen und verzeihen
das große Einmaleins.
Gleich, woher wir stammen,
sind wir stets beisammen,
man will Zeit vergeuden,
mitsamt Daseinsfreuden.

3. Strophe:

Sauft ihr lieben Brüder
werden nie mehr prüder.
Lasst uns unser Leben
für immer genießen.
Unser Herz soll beben
und nimmer verdrießen.

Refrain:

Stellt euch auf in Reihen,
wir wollen nur noch eins
tanzen und verzeihen
das große Einmaleins.
Auf ewig mitsammen
wird Liebe aufflammen.
Wir empfangen Kinder,
Minne wird nicht minder.

4. Strophe:

Oh, ihr verehrte Leut,
haben wir keinen Deut,
was in Zukunft passiert.
Ein Leben kann enden,
schneller als jemand denkt.
Wir wollen nie schänden,
uns wird Frieden geschenkt,
niemand wird isoliert.

Refrain:

Stellt euch auf in Reihen,
wir wollen nur noch eins
tanzen und verzeihen
das große Einmaleins.
Willkommen, Hebammen
bewahret vor Flammen,
seid ihr hier stets vor Ort,
darauf habt unser Wort.

27.06.2022 19:01 • x 2 #7


Theophanus
Eine wichtige Szene aus meinem Buch Glaube und Unglaube, deswegen habe ich sie gereimt, ansonsten ist das Werk im Stile von Lessing geschrieben, in der Vater und Sohn merken, dass man die gleiche Religion angehören kann und trotzdem meilenweit entfernt ist und sich trotzdem liebt und gegenseitig ehrt.

Alwin sieht aus dem Fenster.

Alwin: Vater sehe nach draußen!
Der Wind heult durch enge Gassen,
Menschen sammeln sich in Massen.
Am Dom wenden sie sich zu Gott,
der Pfarrer kommt herbei sehr flott.
Er hält das Gefäß mit Anstand
durch keine frevlerische Hand.
Ein Grab wird tief aus geschaufelt,
der Tod wird niemals verteufelt.
Im Becher ist Wein enthalten,
eine Predigt wird gehalten.
Es sind wohl wahrhafte Christen
und keinesfalls Atheisten,
sie feiern dort ein Abschiedsfest,
diese Christen sind bibelfest.
Der Selige hat es geschafft,
wurde allzeit dahin gerafft.
Er ist im Paradies zu Haus
und ist für immerdar fein raus.
Die Urne wird ins Loch gebracht,
nun ist es anscheinend vollbracht,
die Stimmung wächst gewaltig an,
viele Lichter schalten sich an.
Man jubelt laut um die Wette
und möchte gar nicht zu Bette.
Die Seele ging für immerfort,
welch Darbietung treiben sie dort.
Irgendjemand stieg auf heute,
dadurch feiern all die Leute.

Melchior: Oh, der arme Verstorbene,
eine abscheuliche Szene,
tat dieser Mensch so viel unrecht,
mir geht es im Moment sehr schlecht.
Nur so kann ich fassen, das Fest,
wiewohl wünsch ich ihnen die Pest.

27.06.2022 19:05 • #8


Theophanus
Dieser folgende Text ist kein Reim, aber wiederum eine Schlüsselszene aus meinem Buch, ich würde mich freuen auf kritische und positive Äußerungen, wie man so ein Werk in dieser Zeit findet, in der nur noch Romane geschrieben werden. Ich möchte gerne wissen, ob meine Therapeutin mich anschwindelt oder ob es wirklich gut ist, weil ich selber kein Selbstvertrauen habe. In diesem Werk wird meine Krankheit auf beiden Hauptcharakteren verteilt, die sich über alles lieben in einer früheren Zeit.

3 Tage darauffolgend besucht Alwin Merle beim Wirtshaus.

Alwin: Guten Morgen Frau Wirth,
mir fällt es ziemlich schwer,
sie noch einmal zu sehen.
Verstehen sie mich bitte nicht falsch,
natürlich liegt es nicht an ihnen,
sondern nur an mir persönlich,
weil ich ihnen verkünden muss,
dass ich zu mutlos bin,
mit ihnen eine Beziehung oder Ähnliches einzugehen.
Sie sind meinem Herzen schon zu nah getreten,
deswegen brauchte ich etwas Zeit,
weil ich sonst angefangen hätte zu weinen
in diesem Moment der traurigen Kunde.
Ich hoffe für sie, dass sie bald
bei jemand anders Trost finden
und mich so schnell wie möglich vergessen werden.
Ich würde sehr glücklich sein,
wenn sie mich in der Zukunft
nur noch als ein Dummbartel ansehen,
der einfach nur töricht ist,
so eine auserlesene Dame, wie sie es sind,
nicht an seiner Seite haben zu wollen.
Ich wünsche ihnen vom ganzen Herzen
alles nur erdenkliche Glück auf Erden.

Merle: Ich war in den letzten Tagen nur noch todtraurig,
weil ich ahnte, dass sie mir solche Antwort geben werden.
Meine Augen sind so rot wie die Morgensonne,
weil sie so unendlich viele Tränen vergossen.
Meinen Eltern bin ich zur Last geworden,
weil ich fast ausschließlich
die Zeit in meinem Zimmer verbringe.
Ich kann zurzeit keine fröhliche Wirtin sein,
weil in meinem Inneren nur Kümmernis herrscht.
Heute werde ich sie wohl zum letzten Mal sehen,
das klingt in meiner Seele nach einem Abschied
wie von einem geliebten, gerade verstorbenen Menschen.
Ich möchte sie nicht aufhalten,
gehen sie ihren Weg allein weiter, wie es schon immer war.
Ich wäre gerne ihre Begleitung gewesen,
aber sie haben sich fürs allein sein entschieden.
Auch ich wünsche ihnen für ihre Zukunft alles Gute,
allein vergessen sie mich bitte nie und nimmer
versprechen sie mir nur dieses.

Alwin: Ich werde sie nie vergessen, Frau Wirth,
dieses Versprechen gebe ich ihnen gerne.
Ich habe leider zu viel Angst vor dem, was passieren kann,
ansonsten wäre ich gerne an ihrer Seite.
Ich würde mir so sehr wünschen,
ihnen meine Liebe zu offenbaren.
Ich habe von ihnen vorgestern geträumt,
wie wir gemeinsam lustwandelten
und ich ihnen meine Minne anvertraute.
Ich habe Folgendes zu ihnen formuliert.
Ich würde so gerne eine liebliche Prise sein,
die dauerhaft um dich schöne Maid weht,
damit ich dich mit allem von mir beschützen kann.
Wäre ich doch nur die Erde,
auf die du deine federleichten Schritte begehen wirst,
um sie voll uns ganz zu spüren.
Könnte ich doch nur der Mond sein,
der die ganze Nacht ein beschützendes Licht
nur für dich allein scheinen lässt.
Scheinte ich doch nur als Sonne,
ich würde dir meine warme Herzigkeit
mit meinen Strahlen zusenden.
Wäre ich doch nur die Sterne,
die du so sehnsüchtig betrachtest,
damit ich von deiner Sehnsucht etwas abbekomme.
Könnte ich doch dein kleiner Hund sein,
mit dem du so gerne spielst
und auf deinem Schoß streichelst,
ach, ich wäre der glücklichste Mensch,
der auf dieser Erde wandeln darf.
Schleichte ich doch nur als deine Katze
die ganze Zeit um dich herum,
ich würde dauerhaft dich umgarnen.
Ich möchte so gerne ein Vögelein sein,
der draußen die schönsten Minnelieder von sich gibt,
um meine Liebe herauszuposaunen,
damit du Liebchen davon erfährst,
wie mein Inneres nach deiner Liebkosung
für immer und ewig betteln wird
und das einzige wahrhafteste Ziel im Leben sei es,
deine Herzenswärme zu erlangen.
Ich wünschte, ich wäre die Wiese,
auf die du dich gerne niederlegst,
damit ich dich vollkommen gewahr werde
und dauerhaft umarme und beschütze,
wenn du deine zarten Äuglein schließt.
Ich würde dich mit allem grün berühren,
damit du meine innere Wärme wahrnimmst.
Wäre ich doch auf dieser die Blumen,
die du einzeln pflückst und lieblich ansiehst,
so ein Anblick würde mich stets vom Herzen verzücken,
das Blut in mir würde vor Minne kochen
und mein Herzenszustand
wäre mit einem Erdbeben vergleichbar,
somit wäre ich der wahrhaften Liebe verfallen
und würde einzig und allein aus purem Glück bestehen.
Doch leider ist es nur ein allzu schöner Traum,
bei dem ich leider nur Schmerz empfinde.
Ich würde mir von tiefsten Herzen wünschen,
dass ich meine wahre Minne zu ihnen frei entfalten könnte,
aber ich ahne zu viel Herzeleid in darauffolgenden Jahren,
dass ich mich im Allgemeinen betrübterweise
von der Herzenswärme lossagen möchte.
Die größte Furcht, die ich habe, ist, sie später zu verlieren,
deswegen kann ich nicht mit ihnen zusammen kommen,
dieser Schmerz würde meinem halben Herzen
mindestens nochmals für immer halbieren.
Durch den Todesfall meiner Frau Mutter habe ich erfahren,
wie es ist, nur noch ein halbes Herz zu haben.
Ich kann seit dem nicht mehr greinen,
die Tränendrüse ist bei mir nur noch verkümmert,
dieses fehlt mir unheimlich sehr,
weil dadurch die Seele frei gewaschen wird
und der Kummer weniger oder gar nicht gedeihen kann.
Ich hoffe, sie werden mich später irgendwann verstehen
und nicht nur Schlechtes über mich denken.

Merle: Wieso haben sie mir gerade all das gesagt,
umso mehr schmerzt es mich, ohne sie leben zu müssen.
Sie lieben mich anscheinend vom tiefsten Herzen,
vom ersten Augenblick, als sie mich erblickten,
genau wie es mir ergangen ist durch ihre Worte,
warum blessieren sie meine Salus
nichtsdestotrotz so unheimlich schwer.
Liebende sollten sich niemals verwunden
und doch verursachen sie bei mir so viel Herzeleid.
Ich möchte es einfach nicht begreifen,
warum sie uns keine einzige Gelegenheit geben,
unsere augenscheinliche Minne zu gewähren,
zu mehren und wie ein Schatz zu behüten,
anstatt dessen legen sie sie schmerzvoll brach.
Ach, geben sie mir bitte keine erklärende Antwort,
die mich noch mehr quälen lässt,
ich fühle mich jetzt schon
wie die Schmerzensmutter höchstpersönlich,
als sie ihren Sohn, unseren Herrn am Kreuze verlor.
Leben sie wohl, Herr Kramer.

Alwin: Leben sie wohl, Frau Wirth.

Alwin für sich allein.

Alwin: In diesen drei Tagen hat sie sich stark verändert,
als ich sie das erste Mal erblickte,
leuchtete sie so hell wie die Sonne,
sie durchflutete jedes dunkle Gemüt mit ihrem Licht.
Heute sehe ich nur noch ein Schatten von ihr,
sie sendet keinen einzigen Strahl,
obwohl gar nicht so viel Zeit vergangen ist.
Ich mache mir große Sorgen um sie
soll ich zu ihr zurückgehen,
aber wie wird sie es auffassen,
ich möchte ihr keine Hoffnung geben,
dass sich meine Einstellung geändert hat.
Ich bin sehr betrübt, dass es ihr so schlecht geht
und habe Furcht, dass ich ungewollt ein Mörder werde.
Ich gehe zurück, ich gehe zu ihr hin
und werde verhindern, dass sie sich verletzen wird.

Merle für sich allein.

Merle: Er wäre der Richtige für mich gewesen,
auf wen soll ich noch warten.
Er gab mir das Versprechen, mich nicht zu vergessen,
dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Ich traue mich nicht mehr vor meinen Eltern zu treten,
der Abschied wird für sie sehr schmerzlich sein.
Wenn die Hoffnung nicht gekommen wäre,
würde alles nur halb so schlimm sein,
aber so ..., aber so ...
Die Dunkelheit ist in mir hineingekrochen
und sie hat meine innere Sonne verdunkelt.
Meine Seele sieht um sich herum nur noch Finsternis,
dass lächeln, hat sie in so kurzer Zeit verbannt.
Ich habe eine große Todessehnsucht,
mich hält nichts mehr davon ab, dieser Sucht zu folgen.
Warum soll ich noch am Leben hängen,
ich weiß, vorher war ich auch ohne Mann glücklich,
weil man dachte, dass fast alle Männer auf Erden
ihre Frauen als Sklavin halten.
Jetzt habe ich jemand getroffen,
der genau wie mein Vater vorbildlich ist.
Ich kann ihn zu nichts zwingen,
das möchte man natürlich auch nicht,
somit ist meine Hoffnung auf verlorenen Posten.
Ich werde außerhalb des Dorfes das Verbrechen verüben
und hoffe, dass man meine Leiche
heimlich und stillschweigend zu meinen Eltern bringt.
So können sie es, wenn Gott will, regeln,
dass ich auf dem Friedhof beerdigt werde,
ansonsten werde ich an einer Kreuzung
wie ein Hund verscharrt, weil sie alle Angst haben,
dass ich als Vampir auferstehe
und den Tod über sie bringe.

Merle begibt sich an einem Fluss und geht langsamen Schrittes in seiner Mitte. Ihre Beine fangen leicht an zu wackeln, der Herzschlag gleicht einem Beben und langsam beginnt der ganze Körper heftig an zu zittern. Eine große Furcht vor dem, was sie vorhat, erfasst sie, ihr kommt es so vor, als ob die Seele einen letzten Versuch unternimmt, ihren Geist vom Leben zu überzeugen. Sie gibt sich einen inneren Ruck und atmet tief ein und aus, danach beruhigt sich der Körper gelind. Sie legt sich auf die Wasseroberfläche sachte nieder und lässt sich treiben. Auf einmal ist Merles Leib ganz ruhig, ihr Inneres und der Verstand scheinen im Gleichklang zu sein, die Glieder geben keine nervösen Signale mehr von sich. Die Natur um sie herum ist so lieblich zu ihr und es scheint, als ob alle Lebewesen in der Nähe leise und achtsam Merle einen Blick zu werfen, um sich zu verabschieden. Sie dreht sich mit ihrem Gesicht zum Wasser und drückt es drunter. Nach einer gewissen Zeit scheint in Merles Leib kein Leben mehr vorhanden zu sein. Alwin kommt herbei, holt sie so schnell wie möglich aus dem Flusswasser und versucht ihr Leben wieder einzuhauchen. Sie spuckt Wasser aus dem Munde und macht die Augen auf. Sie sieht Alwin und schlägt ihn mehrmals auf seine Brust. Alwin wehrt sich nicht, weil er weiß, dass er diese Strafe und mehr verdient hat. Er umarmt sie fest und fängt an zu weinen, sie tut es ihm gleich, im selben Augenblick verlagern sich ihre Schläge auf seinem Rücken, die dabei immer zärtlicher werden und kurz danach kraftlos aufhören.

Nach einer gewissen Zeit, als sich beide etwas beruhigt haben.

27.06.2022 19:26 • x 1 #9


Theophanus
Ein negativer Gedanke

Meine Knochen sind schon alt,
mir ist ziemlich oft bitterkalt.
Die Zeit geht stets schnell voran,
sie ist für ewig vertan.
Gedanken schreibe nieder,
sie kommen niemals wieder.
Alles ist nur noch ein graus,
ich möchte nur noch hinaus.
Aber wohin soll es gehen,
alle Hoffnungen verwehen.
Winde kommen aus allen Richtungen,
die Musik ist für immer verklungen.
Ich bin nur noch verloren
für alle Zeit verdorben,
die Seele ist verstorben,
das warme Herz erfroren.
Als leblose Hülle lebe ich fort
und bin nirgendwo zu Haus.
Ich bin mal hier, mal dort,
ich bin wie eine kleine Laus.
Man muss sie zerdrücken für das Gemeinwohl,
hierdurch fühlen sich alle pudelwohl.

27.06.2022 20:04 • #10


Theophanus
Ich werde ab jetzt keine Schriftstücke mehr auf dieser Seite ausstellen, außer es wird irgendwann mehrfach gewünscht. Ich werde ab heute Gedanken, die dauerhaft mich beschäftigen oder schon Ewigkeiten quälen, niederschreiben und dadurch vielleicht so eine Art von Tagebuch verfassen. Ich werde es hier an Ort und Stelle schreiben, weil derselbe kaum besucht wird, deswegen vermittelt es mir eine gewisse Privatatmosphäre und für das Vorhaben brauche ich jenes Gefühl, auch wenn ich weiß, dass es mir wahrscheinlich durch meine eigenen Sinne nur eingetrichtert wird.

01.07.2022 21:02 • #11


Kiddo
Ich habe deine Seite gerade zum ersten Mal besucht und würde mich freuen,wenn du wieder etwas schreibst.Natürlich nur,wenn es dir damit gut geht. Wünsche dir eine erholsame Nacht

01.07.2022 23:45 • x 1 #12


Theophanus
Ich habe heute das Buch Parzival das zweite Mal durchgelesen, beide sind natürlich in Hochdeutsch übersetzt, aber bei dem ersten Werk wurde darauf Wert gelegt, dass es wortgetreu dem Originalwerk von Wolfram von Eschenbach ähnelt, beim zweiten wurde auf den Reim Wert gelegt und den Inhalt, aber es wird nicht auf jedes Wort geachtet. Ich liebe beide Werke, wobei ich weiß, dass Wilhelm Hertz ein großes Werk gelungen ist, weil er Parzival erneut von Neuem gedichtet hat. Ich liebe seine Arbeit und verehre seine Mühe, die er verbracht haben muss, ohne ihn würde man als Leihe nicht wissen, wie großartig solche Kunst ist, weil man als solcher die Sprache aus dem Mittelalter nicht gut lesen kann. In diesem Buch taucht eine Scene auf, die mich eine gewisse Zeit beschäftigt hat. In dieser tauchen drei Blutstropfen in weißem Schnee auf, die Parzival sieht, dadurch erinnert er sich an seine Frau Condwiramurs und verfällt in eine Art Minnewahn. Alle Artusritter, die nach ihm eigentlich suchen, wegen seiner Heldentaten ihn aber nicht erkennen und ihn als Fremden sehen, treten gegen ihn an und er schlägt in seinen Wahn um sich, bis Artusritter Gawan erkennt, dass Parzival in Trance durch Minne ist. Er verdeckt das Blut und Parzival wird dadurch die Minne genommen, aber Gawan weiß, was er tut. Zum einen erinnert das Blut im Schnee an das wunderschöne Gesicht seiner Geliebten, zwei Tropfen sind die Wangen und ein Tropfen ihr wunderschönes Kinn. Zum anderen wird ihre Schönheit mit der des Schnees und des Bluts verglichen. Diese Ähnlichkeit mit Blanca aus Richilde bzw. mit Schneeweißchen, die spätere Schneewittchen von den Gebrüdern Grimm umbenannt, weil sie befürchteten, man würde sie gleichsetzen mit der Gleichnamigen aus Schneeweißchen und Rosenrot. Diese drei Blutstropfen im Schnee führten dazu, mir viele Gedanken zu machen, war das alles Zufall oder hat man mit Absicht so gehandelt. Wiederum machte ich mir Gedanken, dass bei vielen Sagen, aber auch bei manchen Märchen ein Teil auch der Wahrheit entsprechen kann, also forschte ich nach und es dauerte Monate. Ich fand immer mehr heraus, ich las drei wahre Begebenheit, die das Märchen beeinflussen. In der einen geht es darum, dass ein Prinz seine Zukünftige bei einem Ball kennenlernen wollte, es kamen viele an, wussten aber, dass sie eigentlich keine Chance hatten gegen die Schönste von allen. Sie hatten zweimal vergeblich versucht, sie zu töten, beim dritten Versuch waren sie erfolgreich. Bei den zwei anderen Begebenheiten hat man auch wahrhafte Namen. Hier wäre zum einen im 16. Jahrhundert Margaretha von Waldeck 1533 in Brüssel geboren. Sie hatte eine Liebesbeziehung mit Philipp II von Spanien, der Hof behinderte die Liebe, aber mithilfe einiger Minenarbeiter, die zum Hof dazugehörten, konnten sie ihre Liebe heimlich fortführen. Sie starb mit 21 Jahren durch eine Arsenvergiftung, wobei man sagen muss, wenn es sich bei Märchen um Zwerge handelt, sind es immer Minenarbeiter, in vielen Fällen sogar Kinder, weil dieselben im Bergbau damals sich in den engen Räumen besser bewegen konnten. Außerdem gab es im 18. Jahrhundert noch eine wahre Geschichte, die zu diesem Märchen passt hierbei handelt es sich um Maria Sophia Margaretha Catharina von Erthal, sie wurde 1725 in Lohr geboren. Sie war die Tochter eines Magistrats vom Königreich Sachsen. Als der Vater die Mutter von Maria verlor, heiratet er bald darauf seine 2. Frau, jene wollte mit dieser Hochzeit ihren erstgeborenen Sohn zur Macht verschaffen, hierfür war ihr Maria nur im Wege, und ihre Verachtung gegenüber war so groß, dass sie sie im Wald in der Nähe von Minen zurückließ. Sie wurde zwar von Minenarbeiter gefunden, starb aber bald an Pocken, die Abneigung der Bevölkerung gegen die Stiefmutter war so groß, dass dieses Ereignis zu einer Volkserzählung wurde. So langsam lassen mich die drei Blutstropfen in Ruhe, aber es ist jedes Mal so, wenn mich etwas richtig packt wie dasselbe kann es mich lange beschäftigen, es ist wie ein kleiner Krimi, ich liebe halt Geschichte und sie verfolgt mich mit jedem Sonnenstrahl, der ja schon Geschichte ist, wenn er die Erde aufhellt.

02.07.2022 00:01 • #13


Kiddo
Wow,ich bin wirklich immer wieder beeindruckt wie du schreibst. Wenn man das liest könnte man denken, dass du ein Geschichts Professor bist. ( Bist du einer?) Kann ja sein. Wir sind ja alle mehr oder weniger anonym hier.
Ich werde jetzt versuchen zu schlafen (Schlaftabletten helfen auch nicht mehr so richtig)
Vielleicht hast du ja einen Tip um besser zu schlafen und nicht immer so eine Angst zu haben. Wünsche dir eine gute Nacht und träum etwas schönes

02.07.2022 00:12 • x 1 #14


Theophanus
@Kiddo : Mit diesem Schreiben möchte ich mich bei dir herzlichst bedanken für deine höflichen Worte, aber ich muss dir leider in einer Hinsicht enttäuschen, ich bin kein Professor in der Geschichte, würde es aber herzallerliebst gerne sein. Hier bei uns durfte man Gesichte so nicht studieren, man musste dafür Latein können. Ich habe schon in unsere Sprache große Probleme, mich zu äußern, deswegen war es für mich undenkbar, so eine wunderschöne Sprache wie Latein irgendwann mein eigen nennen zu dürfen. Mein nicht leiblicher Opa vaterseitig hat mich eingeführt in die Geschichte, er wollte alles loswerden, was er im 2. Weltkrieg erlebt hat, er war wohl einer der wenigen, der alles erzählt hat und nichts verschwieg. Er erzählte mir auch, wie es dazu kam, dass seine Beine sich mit Wasser immer wieder füllten, weil er durch bestimmte Geschehnisse, die ich hier aber nicht alle in der Öffentlichkeit erzählen werde, weil es zu grausame Schilderungen wären, aber ich wusste daher schon sehr früh in 80er-Jahren, als ich 7 Jahre alt war, dass die Wehrmacht in Kriegsverbrechen absolviert waren, dieses sich selbst angetan hat. Mein Opa hat nicht mitmachen wollen und hat mit seinem Gewehr nicht geschossen, als er wehrlose Kinder und Frauen erschießen sollte, die an der Wand gestellt wurden. Einer von der SS fragte beim ihm nach, ob er zu dämlich wäre, nicht zu treffen. Er sagte, dass sein Gewehr nicht funktioniert hat, darauf nahm dieser sein Gewehr, erschoss das gegenüberstehende Kind und schlug mit dem Gewehr mein Opa ins Gesicht, beschimpfte ihn mit feigen Hundesohn. Mein Opa musste danach ins Strafbataillon, als er wieder herauskam, weil er sollte wieder zurück an die Front, schwur er für sich, er wird nie wieder auf jemanden schießen und er setzte sein Leben auf dem Spiel, weil er wollte entweder so angeschossen werden, dass er ins Lazarett kommt oder er wollte dort an Ort und Stelle sterben. Er wurde an beiden Beinen getroffen und kam mit einen der letzten Zügen aus Stalingrad heraus. Im Lazarett und später im Krankenhaus lag er bis zum Ende des Krieges, weil er seine Wunden an den Beinen immer wieder selber geöffnet hat, damit sie nicht gesunden konnten. Normalerweise habe ich ein schlechtes Bild über Ärzte, Polizisten und Richter in dieser Zeit, aber er hatte verdammtes Glück gehabt bei ihm waren die Ärzte und Schwestern keine Hundertprozentigen, weil man ihn ansonsten im Bett erschossen hätte wegen Kriegsdienstverweigerung, aber keiner hatte ihn verraten. Er wollte verhindern, dass wir dieses alles nochmals durchmachen müssen und lehrte mich Geschichte zu lernen und zu achten, nur so kannst du lernen, die Zukunft zu deuten und so schnell wie möglichst dieses Land verlassen, wenn sich die Geschichte auf einer gewissen Art wiederholen sollte. Ich hatte Glück gehabt durch meine psychische Erkrankung war ich oft in der Uni als Fallbeispiel für die Studenten anwesend, dadurch habe ich Kontakt mit mehreren Unis im deutschsprachigen Europa bekommen und weil sie an mir nutzen hatten, dachte ich, man kann ja mal nachfragen, ob man bei manchen Studiengängen reinschnuppern darf und ob ich mit Professoren die Geschichte lehren, mich unterhalten dürfte, so hat sich etwas aufgebaut. In den Jahren sind die Kontakte etwas weniger geworden, mit zwei Professoren haben ich immer noch schriftlichen Kontakt, mal mehr, mal weniger.

Mir half damals ein kleiner Meditationstrick, indem man sich schlafend hinlegt, die Augen schließt und Folgendes innerlich sagt und dadurch auch spürt: (Ich fühle meine Füße, ich fühle meine Beine, ich fühle meinen Bauch, ich fühle meinen Rücken, ich fühle meine Hände, ich fühle meine Arme, ich fühle meine Brust, ich fühle meine Stirn, ich fühle meinen Kopf), dieses führt man dreimal durch, danach lässt man die Worte, ich fühle weg, also (Füße, Beine, Bauch, Rücken, Hände, Arme, Brust, Stirn, Kopf) wiederum 3-mal, alles wird sehr langsam ausgeführt, ich fühlte dabei immer bei den angesprochenen Körperteilen eine innere Wärme oder ein leichtes, aber wohltuendes Kribbeln. Ich bin meistens schon mittendrin eingeschlafen, vielleicht hilft es dir, schaden kann es auf jeden Fall nicht.

Was mir ansonsten geholfen hat, war, dass ich mir Baldrianwurzeln von der Apotheke geholt habe. Rezept: 2 Teelöffel Baldrianwurzel in 250 ml kochenden Wasser ca. 10 Minuten ziehen lassen. Baldrianwurzeln sehen aus wie kleine Holzstücke, sonst ist das kein echter Baldrian, macht sehr schläfrig.

02.07.2022 02:27 • x 1 #15


Theophanus
Sehr geehrte edle Notburga,

sie haben gesagt, ich sollte das dritte Thema, was ich zeitlich nicht mit ihnen besprechen konnte, per Brief an sie zu senden. Mir fällt es ein bisschen schwer, darüber zu schreiben, ich versuche es hiermit. Ich habe sehr oft das Gefühl, obwohl ich nicht als normal Gläubiger zu bezeichnen wäre, dass vielleicht für mich ein Leben mit Qualen von irgendeiner Macht gewollt ist, so ähnlich wie bei Ödipus. Bei ihm war es ja auch, dass vor seiner Geburt es hieß, er würde sein Vater töten. Also haben seine Eltern versucht, trotz ihrer Liebe, sich aus dem Weg zu gehen, um kein Kind zu bekommen. Doch die Liebe der Eltern war so groß, dass sie sich wieder vereint haben. Dadurch entstand Ödipus, sie haben dann seine Fersen durchbohrt und wie bei Schneeweißchen einen Untergebenen aufgefordert, dieses Kind in der Natur auszusetzen, zum Tode verurteilt. Doch der Untergebene hat Mitleid und gab es in einem anderen regierten Land einem befreundeten Hirten. Dieser gab das Kind dem Königspaar und sie nahmen ihn als ihr Kind auf. Später sagte man ihm, dass es nicht seine Eltern seien. Dadurch kam Zweifel bei ihm auf und er ging zum Orakel von Delphi. Hier sagte man ihm, dass er sein Vater ermorden und seine Mutter heiraten wird sowie mit der Mutter abscheuliche Kinder zeugen werde. Er vergaß dabei den Zweifel, dass es vielleicht nicht seine Eltern sind, bei denen er groß geworden ist. Er wollte auf jeden Fall verhindern, dass sein lieber Vater und seine liebe Mutter, die ihn groß gezogen haben, von ihm so ins Unglück gestoßen werden. Somit beschloss er, in ein anderes Land zu gehen, um den Orakelspruch nicht wahr werden zu lassen. Dadurch kam es aber erst zu dem, dass danach folgte, er ermordete, ohne es zu wissen, seinen leiblichen Vater und heiratete, ohne zu wissen, seine leibliche Mutter. Erst spät kam die Wahrheit heraus, seine Mutter brachte sich aus Verzweiflung um, und er stach aus Verzweiflung seine Augen aus. Nur in eins war der Orakelspruch falsch, denn bei seinen Kindern gab es große Unterschiede bei den weiblichen und männlichen Kindern. Denn gerade die älteste Tochter war von edelster Vollkommenheit und half dem Vater in seinen bittersten Lebensabschnitt (der Maria Magdalena gleichzusetzen eher sogar viel höher einzuschätzen, die Jesus auch bei seiner Hinrichtung nicht verlassen hat). Vielleicht habe ich jetzt zu sehr ausgeholt, weil sie sehr wahrscheinlich die Geschichte kennen. Aber sie bringt es genau auf dem Punkt, manchmal denke ich, es soll so sein, wie es ist. Ich soll das Leben nicht genießen dürfen, ich soll immer im eigenen Gefängnis leben, ich werde für irgendetwas bestraft, ein Leben lang. Ich habe manchmal im Leben seltsame Begegnungen gehabt, die vielleicht mein Leben hätten verbessern können, aber ich habe mich immer falsch entschieden. Ein Beispiel kennen Sie ja schon, die falsche Entscheidung bei der Liebe zwischen M.... und S..... Die eine liebe ich heute noch, die andere liebte mich. Aus der Liebe konnte nichts werden, weil wir noch zu sehr mit der Vergangenheit beschäftigt waren. S.... brachte sich später auf den Weg zu mir durch Hoffnungslosigkeit um. Nur durch einen Zufall? Habe ich davon erfahren. Mein Gedanke dazu ist folgender, ich darf wahrscheinlich nie im Leben die Erfahrungen der Liebe sammeln (Bestrafung). Ein anderes Beispiel wäre, ich habe damals einen älteren Mann kennengelernt durch die Arbeitswelt meines Vaters bei einer großen Zeitungsdruckerei in Itzehoe. Wir haben für England Zeitungen von dort nach Hamburg zum Hafen gebracht. Dieser Mann und seine Frau habe ich kennenlernen dürfen, weil sie den Verlust ihres Sohnes nicht überwinden konnten. Dieser Sohn sah so ähnlich aus, wie ich, sie hofften, mir auch ein gutes zu Hause geben zu können. Somit hätte ich zwei Elternpaare gehabt, ich fühlte mich aber dabei nicht wohl, zum einen liebte ich meine leiblichen Eltern sehr, zum anderen wollte ich nicht in einem behüteten Nest bei den anderen ein Teil meines Lebens verbringen und so tun, als ob ich deren Sohn wäre. Ich bin ein schlechter Schauspieler, auch hätte es bestimmt Eifersüchteleien gegeben. All das wollte ich nicht, heute habe ich gar keine Eltern mehr. Vielleicht darf ich nie geliebt werden, vielleicht bringt es denen Unglück wie meiner Mutter. Sie war nämlich ähnlich wie die älteste Tochter von Ödipus, eines der edelsten Geschöpfe, die ich kennenlernen durfte. Ihre Treue zu meinem Vater auch nach seinem Tod, ihre Warmherzigkeit und aufopferungsbereite Tätigkeit mir gegenüber und anderen, obwohl sie immer wieder Nackenschläge von allen bekam. Ihr Leben wurde durch mich viel schlechter und trotzdem hatte sie mich geliebt. Ich bin verurteilt, allein zu leben und in einem selbst gebauten Gefängnis leben zu müssen. Manchmal denke ich, ich sollte keine Therapie machen, weil ich sonst noch härter bestraft werde. Das Leben ist für mich schon länger eine Qual, aber ich habe das Gefühl, es kommt immer noch was dazu, davor habe ich große Angst, weil es seit Längerem so ist. Erst waren der Wasch- und Wiederholungszwang, Zählzwang sowie der Kontrollzwang vorhanden. Später kam dazu die "Zwangsdepression" sowie Zwangsgedanken, danach eine richtige Depression, noch später kamen Gedanken darüber, dass das Leben überhaupt keinen Sinn macht. Lernen, arbeiten, Gefühle haben alles ist umsonst, weil nach dem Tod das große Nichts kommt. Wofür leben wir überhaupt, hat der Teufel das Leben entwickelt, um seine Freude zu haben. Ich wünschte mir, ein gläubiger Mensch zu sein und hoffen zu können, dass nach dem Tod das Paradies auf einem wartet, aber bei mir mit meinem Schicksal wäre es natürlich sehr wahrscheinlich nicht das Paradies, sondern die Hölle. Aber es ist wieder eine Strafe für mich, nicht glauben zu können. Somit bestrafte man mich schon fast mein ganzes Leben, eine ungeheure Angst vor dem Sterben, vor dem Tod selbst und vor dem Nichts zu haben. Dadurch habe ich meine Mutter, die so edel war, immer wieder bestraft mit der Aussage, warum hast du mich geboren, du bist schuld, dass ich sterben muss. Dafür werde ich nie eine Vergebung erhalten, vielleicht will ich auch keine, denn dies schmerzt mich innerlich so sehr, dass ich die Person, die mich am meisten geliebt hat, damit so wehgetan habe. Ich habe sehr oft das Gefühl, dass ich die männliche Pandora höchst persönlich bin. Wenn man versucht, mich zu heilen, kommt die nächste Qual von meinem Inneren auf mich zu. Hiermit habe ich versucht, ein klitzekleinen Teil meiner Gedankenwelt Ihnen kundzutun, ich hoffe, Sie verstehen mich nicht falsch, ich möchte versuchen, gesund zu werden, habe aber auch große Angst davor, was dann auf mich zu kommt. Ich bin froh, eine Person zu kennen, die mich gut berät, auch wenn man nie einen Menschen genau kennenlernen wird, wie man sich auch nie vollständig verstehen werden kann, weil man sich immer fremd sein wird, weil man nicht oberflächlich ist und es auch nie sein möchte. In aller Demut und Bescheidenheit in großer Dankbarkeit bin ich ihnen sehr gebunden und freue mich auf baldige Antwort von meiner vertrauten, erhabenen Notburga.

02.07.2022 04:06 • #16


Theophanus


Dieses Lied berührt mich sehr und machte mich sehr nachdenklich, wer kann damit gemeint sein. Für mich könnte es Schwermut (feminin) und Frohmut (maskulin) sein bzw. Depression und Frohsinn. Der Frohmut hält es nicht lange aus beim Gegenpart Schwermut und umgekehrt. Wiederum sind es alles Gefühle und beides taucht bei den Lebewesen auf. Vielleicht ist auch Frau Holle gemeint, hierbei kann es sich um die Riesin Hulda oder die Göttin Frigg, Freyja, Hel, Diana bzw. Artemis und Isis handeln. Die meisten nehmen an, dass es Frigg sei, manche meinen auch Freyja. So wie sie sich gibt, passt aber am besten eigentlich die Göttin Hel, die verantwortlich ist für die Toten, die im Bett gestorben sind (normalen Tod nicht ertrunken oder durch Krieg gestorben sind). Sie bestraft die Schlechten und behütet die braven Gestorbenen in ihrem Reich. Hierzu muss man aber sagen, dass ihre Geschwister nicht geliebt werden, die Menschen fürchten sich vor ihnen, weil sie alle die Kinder von Loki sind. Wenn man aber die Göttin Freyja annimmt als Frau Holle, dann gibt es einen Bruder namens Freyr. Er hat außer bei Loki einen guten Ruf, ging sogar gegen einen Riesen kämpfen, obwohl er wusste, dass er dabei nicht überleben kann, weil er sein Schwert verloren hat, der ihn unbesiegbar machte. Er wurde sogar als ein Gott des Geschlechts Asen anerkannt. Die Freyja wird sogar bestraft von Odin, weil sie, um ein Halsband zu bekommen mit 4 Zwergen jeweils eine Nacht verbracht hat. Sie, die für die Liebe steht, wird von Odin gezwungen, bei den Menschen den Krieg und somit den Hass einzuführen. Wenn im Lied sie einen guten Ruf hätte und er einen schlechten, könnte man hier sogar annehmen, dass es sich dabei um Liebe und Hass handeln könnte, aber auch diese tauchen beide bei uns auf. Loki, der selbst von ihr was wollte, meinte, dass sie mit jedem Asen schon geschlafen hätte, außer mit ihm. Deswegen symbolisiert sie die Nacht, ihr Bruder die Sonne. Die Geschwister sind vom Göttergeschlecht Wanen und waren vorher eng verbunden (verheiratet), als sie den Krieg verloren haben gegen das Göttergeschlecht Asen mussten sie sich trennen und durften sich ab dieser Zeit nicht mehr lieblich begegnen. Es könnte natürlich auch alles falsch sein, aber das ist an diesem Lied auch sehr faszinierend, was mit diesem Geschwisterpaar gemeint ist, die die Nähe verzweifelt suchen, aber nicht nur aushalten, sondern sogar sterben können. Einige erzählen über das Gottesgeschwisterpaar Ker und Thanatos oder Ker und Hypnos, dass diese zum Liedtext passen würden, wobei ich sagen muss, dass dasselbe eigentlich nicht sein kann, weil Ker gerne zu den Menschen geht und ihnen grausam das Leben raubt. Bei ihren Brüdern würde das Lied stimmen, obwohl der favorisierte Gott Thanatos wohl nicht gemeint ist, sondern er sein Bruder Hypnos, der nur einen schönen Schlaf bringt und nicht den sanften Tod, aber das wäre eine streitbare Meinung. Vielleicht weiß noch nicht einmal der Songwriter, welches Paar gemeint ist, es kann auch sein, dass er keine Ahnung von all den Göttern hat und etwas Falsches annimmt. Solange er nichts dazu sagt, wird dieses Lied ein Rätsel bleiben, eigentlich hoffe ich, dass er es nie preisgeben wird, so hat das Lied immer eine Frage offen, welches Paar ist gemeint. Ich habe mich immer wieder damit beschäftigt, ich werde sowieso in baldiger Zeit über die Geschichte unserer Religion schreiben, weil ich ein Leben lang mich damit beschäftige durch meine Furcht vor dem Tod und vor dem Sterben. Bei unseren Herrn fängt es eigentlich nicht bei den Israeliten an, sondern beim alten gebrechlichen Gott Ägyptens, der durch seine Gebrechlichkeit und seinem hohen Alter seine Macht aufteilt an seinen zwei "Kindern" Geb und Nut. Nut ist Mutter Himmel und Geb ist Vater Erde, dies wechselt, nachdem bei den Griechen, in der Zeit wird die Erde, die Mutter und der Himmel, der Vater, was bleibt, ist das der höchste Gott Zeus als alter Mann dargestellt wird aber nicht mehr als gebrechlich, so geht es auch bei den Römern mit Jupiter und im Norden Europas mit Odin weiter und bei den Israeliten und Christen genauso.

Wenn jemand eine andere Idee hat oder meint es zu wissen, ich würde mich sehr freuen auf eine Antwort, vielleicht bin ich auf einer falschen Spur. Ich lerne immer gerne dazu.

02.07.2022 05:17 • #17

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Theophanus


Bei diesem Lied würde ich mit einem Buchstaben zwar den inhaltlichen Kern des Werkes verändern, aber dadurch würde sich das Lied mir viel mehr zusprechen (immer = nimmer). Seit meinem ersten Verlust weiß ich, dass ein Stück des Herzens für immer verloren geht, egal ob derjenige nur aus deinem Leben verschwindet oder verstirbt. Bei mir war es der einzige menschliche Freund namens Kevin, er kam aus Canada und musste mit seiner Mutter zusammen wieder zurück nach dorthin. Wir waren dadurch nur ca. 4 Jahre befreundet, aber mein Herz schrie vor innerem, tiefsten Schmerz, und wenn ich heute zurückdenke, ist diese Wunde immer noch offen, er fehlt mir weidlich. Ich weiß noch, es war mein schrecklichster Geburtstag, wir feierten ihn zusammen, er schenkte mir etwas, sagte aber zu mir, ich soll es später öffnen und er fing an, ein bisschen Tränenflüssigkeit aus seinem Gesicht wegzuwischen. Mir war sehr unwohl dabei geworden, versprach ihm aber es so handzuhaben. Die Feier war lustig, alle Verwandten waren da und mein wahrer Freund, am Ende des Festes umarmten wir uns ziemlich lang, ich habe es nicht verstanden, er wollte mich einfach nicht loslassen und versuchte danach heimlich seine Tränen wegzuwischen, ich bemerkte es, ich traute mich aber nicht danach zu fragen, mir wurde sehr bang. Meine Eltern fragten mich, ob ich das Geschenk von Kevin öffnen möchte, ich sagte lieber nicht. Ich wartete, bis ich fünf Tage später Mut gefasst hatte, es zu öffnen, weil Kevin zu mir immer komischer wurde. Er hatte auf ein Mal keine Zeit mehr, die gemeinsamen festen Termine, wo wir uns trafen, hatten keine Bedeutung mehr. Ich öffnete es und sah eine wunderschöne wertvolle Uhr und las seinen Brief, es war ein Abschiedsbrief, ein Abschiedsgeschenk, ein Abschied für immer. Mir wurde schlecht, ich weinte bitterlich, meine Kehle war so trocken wie die Sahara, jeder Schluck tat mir weh, mein Herz war zutiefst verwundet. Ich traf ihn noch einmal in meinem Leben am nächsten Tag, er musste Deutschland verlassen, eine Woche nach meinem Geburtstag, wir weinten lange miteinander, jetzt verstand ich alles und war doch verloren.
Danach hatte ich nur noch einen Scheinfreund in meinem Leben, den nannte ich Jimmy, er hat fast alle Spiele gegen mich gewonnen, weil ich es so wollte. Dieser Freund, der nur in der Fantasie existiert, war derjenige, der mich immer schützt vor Einsamkeit, die macht mir nichts aus, weil ich ihn habe. Manchmal ist er sehr präsent, aber es gibt Zeiten, in denen er überhaupt nicht existiert für mich. Der Verlust von Kevin hat mir ein Stück Herz für immer geraubt und der Schmerz ist größer geworden und nicht kleiner, vielleicht bin ich ein Sonderling, dass viele jetzt nur mit dem Kopf schütteln, aber für mich heilt die Zeit keine Wunden, sondern sie vergrößert sie nur noch. Ich weiß nicht, ob es dort draußen andere gibt, die ähnliche Erfahrungen mit Verlust haben, ich würde mich auf Antworten freuen. Ich habe jetzt extra meine Eltern weggelassen, die beide verstarben, auch wenn mein Vater schon seit 23 Jahre und meine Mutter seit 4 Jahre am gleichen Tag den 27.11. durch gebrochenen Herzen verstarb, seit dem Todestag von meinem Vater erlitt sie eine Herzerkrankung nach der nächsten (viele Herzoperationen) ist die Trauer einfach zu groß, um dadrüber zu schreiben. Die Trauer ist so schwerfällig, dass ich keine Träne mehr weinen kann, weil sie zu groß geworden ist. Ich vermisse das Weinen so sehr, wer das nicht kennt, kennt sehr wahrscheinlich keine wahrhafte Trauer, denn solange man weinen kann, ist es für mich nur eine Leichte und dadurch vergänglich. Es tut mir sehr leid für die letzten Worte, die wohl auch verletzlich seien, können, wenn man mich missverstehen will.

02.07.2022 07:06 • x 1 #18


Theophanus


Ich weiß nicht, warum, aber ich möchte mit einem Ammenmärchen Schluss machen, Karl May soll angeblich nie im Wilden Westen der USA gewesen sein. Natürlich war er nicht dort, als er seine Bücher geschrieben hat, aber er war später dort und natürlich war es nicht mehr wild, hat einige Indianerstämme getroffen und Geschenke mitgebracht, ein großer Teil seiner Sammlung sind aber keine Geschenke, die hat er dort gekauft. Old Shatterhand ist eigentlich Maximilian Alexander Philipp Prinz zu Wied-Neuwied und Winnetou ist eigentlich Mató Tópe und danach kein Apache, sondern ein Chef der Mandan. Beide trafen zusammen in den Anfängen von den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts, eigentlich sollte es nur eine kurze Zeit sein, weil Prinz zu Wied-Neuwied wollte tiefer ins Indianergebiet hinein, weil er die Ureinwohner so sehen wollte, wie sie noch frei leben und alles notieren, weil er schon in dieser Zeit befürchtete, das die Ureinwohner bald nicht mehr frei sein werden im Wilden Westen und das kaum welche überleben werden. Aber es bildete sich eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen, und als zu Wied-Neuwied an Skorbut erkrankte, haben ihn die Mandan zu sich gebracht, er schlief in dieser Zeit im Zelt des Häuptlings und bekam deren besten Medizin und erholte sich dadurch sehr schnell, danach blieb er dort und notierte sich alles Mögliche, dadurch wird er von vielen Prärieindianer als Freund der Indianer angesehen und wird dort zusammen mit Karl Bodmer sehr verehrt, weil sie nur durch ihn und seinem da noch Freund, der die schönen Bilder der Ureinwohner gemalt hat, wissen, wie Prärieindianer aussahen und wie die Feste und welche Feste jene gefeiert haben von den Mandan und ihren freundlich gesinnten benachbarten Indianerstämme. Sein Gesamtwerk betrug über 500.000 Wörter, der Umfang war zu groß, dadurch musste er es um ca. 200.000 Wörter kürzen. Ihre Werke werden in Amerika in ein Museum, der die Geschichte der Ureinwohner zeigt, aufbewahrt und geschätzt, das Komische ist, hier wurden beide vergessen und in den USA kennt man sie. Außerdem noch eine Anekdote, der berühmte Alexander von Humboldt hat auf seiner Südamerikareise viele stümperhafte Fehler gemacht, die zu Wied-Neuwied ausbessern musste, eigentlich war von Humboldt für ihn ein Vorbild, das änderte sich, als er selber und länger sich dort aufhielt, dort bemerkte er, das man von seinem Vorbild auch enttäuscht werden kann.





Ihre Indianernamen wurde ihnen mit Gewalt genommen.

02.07.2022 08:25 • x 2 #19


Theophanus
Ich hatte vergessen, zum vorigen Brief an Frau Notburga einer meiner Lebenshymnen beizufügen, die dazu passt:



Lebenshymnen sind bei mir Lieder, die ein Lebensabschnitt oder ein Lebensgefühl von mir passend beschreiben.

02.07.2022 19:29 • #20


A


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