Lied: Verwehrte Liebe
Frühlingszeit, schöne Maid, welch ein Neid weit und breit
kommt uns entgegen wegen unserer Liebe.
In der Welt aufgestellt ist ein Held stolzgeschwellt,
derart verteilen kann er alleinig Hiebe.
Liebend möchte ich euch vor all der Qual retten.
Fliegt ein Keil wie ein Pfeil, alldieweil Seelenheil
verletzt wird, ist der Tod nah, man kann drauf wetten.
Sommerzeit, schöne Maid, welch ein Eid seinerzeit
gaben wir uns beiderseitig füreinander.
Isabelle erstrahlt hell und ist Quell wie Appell
vereint zu bleiben, wir haben nur einander,
wir beide sind auf uns allein gestellt, wahrlich.
Wird man Wicht vorm Gericht durch Verzicht ohne Pflicht,
kündet die Menschheit sodann, sie sei unleidlich.
Winterzeit, schöne Maid, in allzeit welch ein Leid,
wer Edles wird uns beiden zu Hilfe eilen?
Uns gebot ein Despot ohne Brot flugs den Tod,
alldieweil wir uns in der Liebe verweilen,
seit dem ersten malerischen Kennenlernen.
Heldentod, Schwerenot, Hungertod, welche Not,
wie können wir uns nur von all dem entfernen?
Frühlingszeit, schöne Maid, allezeit ohne Streit,
Rettung kommt solchermaßen in Windeseile.
Eine Wucht ist die Flucht in der Schlucht an der Bucht,
der Vorsprung ist vor dem Mob groß, eine Meile!
Wie ein Wüterich kommt der Herr angeflogen.
Sehenswert ist sein Schwert, abgekehrt ist sein Pferd,
so fällt der Herr in die Tiefe, ungelogen.
Statt der Pest durch inz. folgt ein Fest, Hochzeitsfest!
Der Gemahl wäre ihr Herr Bruder gewesen.
Auf Arrest folgt Podest, Schloss wird Nest, Liebesnest!
Meine liebe Frau ist ein herrliches Wesen
und ist jetzt die Herrin des Landes geworden.
Kein Geklön wie Gestöhn auf in Höhn, es wird schön,
unser Glück ertönt in vielerlei Akkorden.
Ohne Drill wird es still, Yggdrasil ertöne schrill!
Jenes Land befreite sich selbst vom Tyrannen.
Lobenswert wird das Pferd sehr verehrt und begehrt,
weil alle durch dieses die Freiheit gewannen.
Das herrschende Paar wird Liebe stetig pflegen.
Liebesglück ist ein Stück Lebensglück, zum Unglück
wird es, falls man Minne aufhält, allerwegen.
Die Moral ist diesmal sehr banal und fatal,
wer strebt, anderen Zuneigung zu verwehren,
wird entehrt und versehrt wie geteert, wenn einkehrt
die Gerechtigkeit und allesamt begehren,
dass diese Einhalt findet für alle Wesen.
Wer dazu immerzu geradezu ein Tabu
begeht und Leid zufügt, soll in den Tod pesen.
Zum Mitsingen folgt gern das folgende Lied:
Meine Wenigkeit dankt Euch, erlauchter Herr Neidhard von Reuenthal, für dieses Lied und seinen Inhalt. Ihr sprecht aus meinem reinen Herzen. Leiderfüllt wird heute solch ungeheure Tat wie die Notzucht noch immer mehr schlecht als recht bestraft, obwohl sie sich für das Opfer erheblich grausiger darstellt als ein Mord. Jenes ist alleinig meine Meinung und Ansicht, die man keineswegs teilen muss. Es hat sich so gesehen nicht allzu viel verändert, das macht mich weidlich betrübt und sorgt in mir für großen Kummer.
Ein großes Dank an Euch
24.06.2024 20:46 •
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