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Zitterchen
Hallo Ihr lieben,

hatte heute ein deprimierendes gespräch mit meiner Schwägerin, die auch lange zeit an depressionen und angstst. litt,
jedoch geht s ihr wirklich wieder blendend hat seit kurzem ein baby, schafft dies wunderbar, ist gut gelaunt und lebenslustig.


Jedoch hat sie mir heute gesagt, das depressive NIE wieder so leben werden wie früher, auf deutsch nie wieder wirklich gesund werden können.

Das hat mich sehr schockiert!

Hat hier jemand schon die depressionen, angststörungen usw erfolgreich besiegt??

Hab so schrecklich angst jahrelang , jahrzehntelang oder sogar mein ganzes leben lang dies alles mitmahen zu müssen

glg Zitterchen

05.11.2009 16:57 • 13.11.2009 #1


9 Antworten ↓


Christina
Zitat von Zitterchen:
Jedoch hat sie mir heute gesagt, das depressive NIE wieder so leben werden wie früher, auf deutsch nie wieder wirklich gesund werden können.
Ich sehe es nicht so, dass nicht mehr so zu leben wie früher gleichbedeutend wäre mit nie wieder gesund werden. Es ist nunmal nicht so wie bei einem Schnupfen - Virus bekämpft und alles wieder wie vorher. Eher wie bei den Windpocken (oder war es Herpes?): Die Viren schlummern, können evtl. nochmal mobil machen, vielleicht auch in etwas anderer Form, oder man hat sein Leben lang Ruhe davor. Man weiß, da war was, eine gewisse Unbefangenheit geht verloren und auch die trügerische Sicherheit, dass einen nichts umhauen kann.

So oder so zeigt sich in einer psychischen Störung eine Schwachstelle, auf die man sein Leben lang achtgeben muss. Das ist aber nicht unbedingt schlecht. Wahrscheinlich können wir alle hier es uns nicht erlauben, uns grenzenlos unter Druck zu setzen oder setzen zu lassen, kaputte Beziehungen zu führen oder ganz ohne Beziehungen zu leben, unsere Bedürfnisse zu ignorieren etc. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das schief geht. Aber eigentlich kann sich das niemand erlauben, ohne früher oder später krank zu werden. Insofern bedeutet nicht mehr wie früher auch, nicht mehr so zu leben wie früher, als man krank wurde.

Zitat von Zitterchen:
Hat hier jemand schon die depressionen, angststörungen usw erfolgreich besiegt??
Ich hatte mehrfach symptomfreie Zeiten und meine Rückfälle durch oben beschriebenen Raubbau verursacht. Und ich kenne mehrere Menschen persönlich, die komplett geheilt sind. Auch viele Mitglieder dieses Forums sind deshalb nicht mehr hier aktiv, weil die Angst in ihrem Leben keine Rolle mehr spielt.

Liebe Grüße
Christina

05.11.2009 18:11 • #2


A


Ganz Gesund?

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P
Hallo Zitterchen,

ich habe jemand im Bekanntenkreis, der fast zeitgleich mit mir so mit knapp 20 daran erkrankt ist, und nun völlig gesund und mittlerweile seit einiger Zeit berufstätig ist.
Mich würde ich nicht als gesund bezeichnen, trage auch vergleichsweise viel Mist aus der Vergangenheit mit mir herum, so dass immer wieder in bestimmten Situationen die Symptome aufgetreten sind, wenn es sich auch im Großem und Ganzen stark gebessert hat, kein Vergleich zum Beginn des Ganzen. Heute werde ich zwar manchmal panisch oder depressiv (im ugs. Sinn), aber ich kriege mich relativ schnell wieder ein.

Der wahre Kern von Es ist nie mehr wie davor steckt für mich darin, dass das Gehirn (v.a. Amygdala) diesen Mechanismus von Auslösen von Angst bei best. Reizen und dem darauf folgenden Wahrnehmen von bedrohlichen Körpersignalen nunmal abgespeichert hat; entsprechend vorsichtig muss man sein, dass das Zeug nicht immer wieder abgerufen wird.
Du schleppst vielleicht schon lange eine gewisse Neigung zu Ängsten mit Dir herum, aber ausgebrochen ist es bei Dir laut Deinem Vorstellungsposting erst vor ganz Kurzem. Das muss keinesfalls so bleiben wie jetzt!

Grüße, pc

05.11.2009 20:53 • #3


E
Hallo kleines.

ich habe die Erfahrung gemacht, dass man besser wie vor der Krankheit leben kann.

Denn wenn man erst durch diese Hölle gegangen ist.
Und wieder geschafft hat, postivie Gedanken und freue am Leben findet.
Dann kannst du viel besser Leben als vorher.

Aus einen einzigen Grund, denn du weiß, wie es fühlt unten zu sein,
und wenn du es geschafft hast, so wie ich gerade jetzt, lernst du die Dinge anders zu sehen.

Du solles aber etwas unternehmen.

Überlege Dir, ob du eine Verhaltentherapie machen möchtes.

Geht viel in Palverlag.de rein und lese dich da durch.
Da begreifs du vieles schon.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und wenn was sein solles.

Melde Dich wieder.

Alles liebe

Ella

07.11.2009 16:00 • #4


M
Liebes Zitterchen,

nach 2 Aufenthalten in Psychosomatischen Kliniken -die mich jedesmal
weitergebracht haben - und nach ambulanten Therapien kann ich jetzt
sagen:
Es geht mir gut! Ich fahre wieder Autobahn ... im Januar mache ich
wieder eine Fortbildung (Entspannungstrainer Progr.Musekelentsp.)
im Odenwald, das sind aus dem Saarland ca. 280 km hin.
... und ich freue mich schon auf das Odenwaldinstitut auf der Tromm.
Der Fahrt sehe ich gelassen entgegen. Meine Höhenangst ist kaum noch da.

Du siehst, es geht besser ... besser ... besser... und ganau das wünsch
ich dir: Viel Mut, Kraft, u. Gelassenheit.

Herzlich
Michael

07.11.2009 18:59 • x 1 #5


S
Zitat von Michael/Saarland:
Du siehst, es geht besser ... besser ... besser... .

Herzlich
Michael


Hey lieber Micha ich drück dir die Daumen für deine Fortbildung und es freut mich das es auch dir besser geht...

GLg deine Suma / Biggi

08.11.2009 14:15 • #6


A
Natürlich wird man nicht mehr so leben wie vorher weil man sich ja ändern muss um die Depressionen los zu werden!! Ganz einfach!

Ich lebe auch nicht mehr so wie vorher aber nur weil ich mich geändert habe!! Aber das muss man erst mal begreifen das wollte ich auch lange Zeit nicht einsehen!


Also Kopf hoch

09.11.2009 16:16 • #7


P
Zitterchen, natürlich ist man nach der Erkrankung nicht mehr der selbe Mensch wie vor der Erkrankung.

Das ist doch nichts Schlimmes, sondern ganz logisch, denn du musst, um eine Krise zu überwinden, dich selbst verändern.
Nur so schafft man es.

Ich litt an einer Agoraphobie, an diversen Ängsten vor Krankheiten und dem Tod, etc.
Und ich bin heute ein ganz anderer Mensch als vorher.
Aber nicht im schlechten Sinne, sondern im Guten

Ich weiß jetzt, was mir gut tut und was nicht, ich gehe mehr raus, ich achte mehr auf mich, ich pflege mehr Hobbies als jemals zuvor, lebe gesünder, treibe regelmäßig Sport, und gehe mindestens zweimal im Monat am Wochenende mit Freunden weg.
Wenn ich etwa shaben will, kauf ich's mir; und ich gönne mir ganz bewusst Dinge, an denen ich früher gespart hätte.
Hab ich früher in dem Umfang nicht gemacht.
Also lebe ich anders als vorher. Aber auch besser, intensiver.

Also lass dir von deiner Bekannten nichts einreden.
Klar lebt man danach anders als vorher -aber nur, weil man sich selber verändern muss, weil die Heilung ein innerer Prozess ist, der deine Einstellung wandelt.
Und das ist ne gute Sache, nichts, wovor man Angst haben müsste.

Andere Leute können einem eh viel erzählen.
Als ich meine Sehne am Fuß gerissen hatte meinten auch alle zu mir: Das passiert dir jetzt immer wieder! wenn das einmal hin is, isses hin!
Tja, und diesen Sommer war ich jede Woche mindestens einen ganzen Tag wandern und klettern und auch auf mehrtägigen ausflügen unterwegs und ich konnte klettern wie eine Bergziege und meine Sehne ist fest und hält.
Andere Leute sind keine verlässliche Quelle für Informationen, besonders nicht für medizinische.

Also halt die Ohren steif!

Liebe Grüße,
Pilongo

09.11.2009 16:31 • #8


G
Huhu,

meine Therapeutin damals hat auch gesagt, sie werden immer eine Angstpatientin sein, aber es kommt darauf an WIE man damit umgeht und OB man sich bestimmen lässt.

Mir gehts im Moment so gut wie nie und ich schreite sofort ein, sobald sich nur eine klitzekleine alte Sache wieder zurückmelden will.

Also wie meine Vorschreiben schon sagten, wenn man so lebt wie früher, dann ändert sich nix, erst wenn man ANDERS lebt und mit den Ängsten und Gefühlen und Reaktionen des Körpers ANDERS umgeht, DANN kann man wieder supigut leben.

Es lohnt sich zu arbeiten und zu kämpfen - hat bei mir fast 1 Jahr gedauert (insgesamt 2 Jahre bis ich es endlich begriffen habe und 1 Jahr dann Arbeit daran).

LG
Gabi

09.11.2009 16:31 • #9


Zitterchen
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für die vielen hilfreichen antworten,
Ja ihr habt recht, im grunde laufen alle antworten auf denselben rat hinaus, hab das jetz auch verstanden (endlich)
Lese gerade ein tolles Buch SORGE DICH NICHT, LEBE!
Hilft mir gerade auch sehr weiter, obwohls mir momentan wieder nicht so gut geht

Nochmal vielen lieben dank. Bin froh mich hier angemeldet zu haben und so tolle hilfe zu bekommen!

GLG Zitterchen

13.11.2009 23:43 • #10


A


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