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U
Hallo, ich bin neu hier!
Meine Nachricht platziere ich nun bewusst hier hin Erfolgserlebnisse, weil ich diese tagtäglich zu verbuchen habe: mit oder ohne panik angst und sorgen, denn eine angstattacke zu überwinden, oder sie lediglich auszuhalten ist ein erfolgserlebnis!!

Kurz zu mir, ich bin schon immer eine sehr ängstliche person gewesen. dinge, die mir angst gemacht haben, habe ich gemieden und mir dabei nichts gedacht. das war so.
ich bin vor meiner angst davon gerannt, um es so auszudrücken.
dass das so auf die dauer nicht funktionieren würde, habe ich bis dato nicht bedacht.
eines tages bekam ich urplötzlich angst in situationen, die ich tatsächlich nicht kontrollieren kann, denen ich nicht entfliehen kann. bewölkung!
jetzt mag einer sagen, na doch, du kannst ja irgendwohin fahren, wo die sonne scheint: nein, denn das wegfahren habe ich mir doch bereits vor jahren untersagt: ich habe angst im flugzeug, angst in der bahn, angst im auto..
fazit: ich bin gefangen!
und ich habe lange gebraucht um zu verstehen, dass dieses gefangen sein grund allen übels ist!
ich denke, das ist wichtig für jeden, der unter angst leidet herauszufinden, wo liegt das eigentliche problem.
ich muss nun ganz gravierend an meinem leben etwas ändern, ich muss lernen, allein sein zu können, auch nachts, allein verreisen zu können, allein auf mich aufpassen zu können. ich bin nicht von anderen abhängig, ich bin frei!
ich muss mich in meinem unmittelbaren umfeld von dingen frei machen, die mich belasten! ich sage ehrlich, wenn mich etwas stört und gehe, wenn ich meine, dass mir die situation nicht gut tut.
ich rede offener über mich und meine gefühle und lasse dabei auch tränen zu. keiner verurteilt mich deswegen. ich denke, für andere ist es manchmal schwer zu verstehen: angst vor bewölkung!? aber wenn ich es ihnen erkläre, dann können sie mich zumindest ernst nehmen.
ich habe noch andere ängste: zum beispiel habe ich auch angst, wenn jemand, den ich kenne, verreist ist. ich habe dann das gefühl, dass ich hilfe bräuchte, aber diese person halt nicht da sein kann für mich. das macht mir angst!
in so einer angst muss ich meine gedanken positiv beeinflussen: wenn die person halt nicht zu mir kann, dann könnte ich doch zu ihr, ich bin frei. ich könnte auch nach spanien, italien, oder amerika fliegen..

es ist so unglaublich schwer. ich empfinde trotz allem die angstbewältigung als kampf. jeden verdammten tag dieser kampf!
ich nehme keine tabletten, spiele aber immer mit dem gedanken. aber ist es das richtige?
jetzt, wo ich den kampf aufgenommen habe und nach jeder angstattacke merke, dass mir nichts passiert ist, sollte ich dann anfangen, diese angstattacken medikamentös zu unterdrücken? früher oder später muss ich doch diesen kampf führen?
ich denke an klinikaufenthalte, an suizid..
ich habe bemerkt, dass neben der angst, oder begleitend eine leichte depression hinzu kommt. oft fällt es mir schwer mich dazu zu motivieren, weiter zu kämpfen.
eigentlich habe ich ziele und perspektiven im leben, aber in meinen pessimistischen phasen vergesse ich sie, oder besser, sie motivieren mich dann nicht so stark!

in der theorie bin ich über mich aufgeklärt, ich weiß was ich tun muss und kann und doch verliere ich so oft wieder den boden unter den füßen.
ich beginne in solchen foren nach ähnlichen erlebnissen zu forsten und entdecke einen haufen einträge, in denen personen von angst erzählen, die sie über 10 und mehr jahre hinweg haben. ist das meine perspektive: 10 jahre dieses beschissene auf und ab?

ich würde ich freuen, wenn hier sich personen zu wort melden, die vielleicht ähnliches wie ich DURCHgestanden haben oder eventuell auch gerade drin stecken.

ich wünsche allen die kraft und das durchhaltevermögen, sich mit dieser krankheit angst zu konfrontieren und mit ihr zu leben, bis sie von einer starken krankheit zu einer mittleren, zu einer schwachen und irgendwann nur noch zu einem ganz seltenen gast wird.

p.s. ich bin seit ein paar wochen in einer verhaltenstherapie

09.06.2008 10:44 • 09.06.2008 #1


2 Antworten ↓


A
Hallo urmelise und Gruß aus Berlin!
Ich weiß nicht ob der Mensch dazu geboren ist allein zurechtzukommen. Wir sind soziale Wesen und damit auch abhängig. Denke das diese (übertriebene) Selbstständigkeit zu neuen Zwängen und Ängsten führen kann. Aber wo genau liegt bei jedem der Punkt wo er einerseits selbstständig, anderseits aber Hilfe und Zuwendung braucht?
Ich lebe seit einem viertel Jahr allein, aber es tut mir nicht gut, das weiß ich.
Wir Kranken zwängen uns ständig aufs Neue ein. Damit schüren wir unbewußt neue Ängste und die können sich gegen alles richten.

Will sagen, das Du professionelle Hilfe brauchst ist klar, aber vielleicht brauchst Du auch einen Menschen um Dich herum, der für Dich da ist und für den Du da bist.

Andreas

09.06.2008 11:14 • #2


U
wie recht du hast.
ich versuche mir ein stabiles aber gesundes umfeld zu schaffen.
ich habe mit meiner familie gesprochen. sie sind für mich da, wenn ich sie brauche. aber sie hängen mir nicht an den fersen.
meine freunde sind immer mit einem offenen ohr für mich da und natürlich, um unternehmungen zu machen, solange ich sie denn machen will und kann.

wie sieht es bei dir aus? angstfrei?

09.06.2008 16:32 • #3