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Hallo Leute,

ich möchte euch davon erzählen, wie ich es schaffte ein Jahr Alk. zu bleiben. Wir haben nun den 1.Mai 2014. Das letzte mal, als ich Alk. getrunken habe, hatten wir den 6. Mai 2013. Das heißt, in wenigen Tagen ist es so weit und ich bin echt stolz auf mich Es fiel mir nicht leicht. Ich möchte auch weiterhin auf Alk. verzichten.

Der Grund für den Verzicht war Folgender:

Ich habe eine Generalisierte Angststörung. Dadurch bin ich quasi IMMER angespannt und mache mir Sorgen um alles Mögliche. Ich kann nie relaxen. Und der Alk. erwies sich damals als perfektes Mittel einfach mal alles zu vergessen, selbstbewusster zu werden und Entspannung zu erleben. Ich habe selten wirklich viel getrunken, mich also selten zugesoffen. Das Problem war, dass ich irgendwann einfach zu oft Alk. getrunken hatte... Ich war damals noch in einer Berufsvorbereitungsmaßnahme und trank irgendwann fast jeden Abend Alk.. Um am nächsten Morgen nicht zu fertig zu sein, trank ich an den Morgenden immer Energy Drinks. Kein gesundes Leben...
Ich versuchte immer wieder auf Alk. zu verzichten, hatte aber immer wieder Rückfälle. Es schien mir bald schon auf eine Alk. hinauszulaufen und das wollte ich auf keinen Fall. Ich schämte mich auch immer für meinen heimlichen Alk. und erzählte meinem Therapeuten nicht mal was darüber...

Dann kam der 6. Mai. Ich hatte wieder eine Art Rückfall seit mehreren Wochen. Am nächsten Tag würde mein Geburtstag sein, ich würde 23 Jahre alt werden... Da schwor ich mir ab meinem 23. Geburtstag nie wieder Alk. zu trinken.
Seitdem habe ich es nun fast ein Jahr geschafft und möchte es wieder ein weiteres Jahr schaffen- bis in die Ewigkeit.
Es war schwer, es war hart, vor allem dann, wenn es mir schlecht ging und ich Angst hatte. Ich entwickelte ebenso Ersatzsüchte wie Shoppen bis der Geldbeutel weint oder massig Schokolade essen. Aber das Wichtigste war auf Alk. zu verzichten, denn wenn man jeden Tag Alk. trinkt um sich zu beruhigen, dann kann man schon irgendwann eine Alk. entwickeln. Außerdem informierte ich mich während meiner Abstinenz viel über die Folgen von Alk. auf den Körper. Vieles wusste ich vorher nicht, und vieles scheint die breite Masse auch gar nicht zu interessieren.

Ich bin nun gegen jegliche Art von Dro.. Ich würde niemandem irgendwas verbieten, aber selbst möchte ich das nicht mehr in Anspruch nehmen. Viele verstehen das nicht, sagen Man lebt doch nur einmal... ja genau, man lebt nur einmal, und ich möchte dieses Leben nicht angetrunken oder zugekifft oder sonstwas verbringen... Wer Dro. braucht, um das Leben schön zu finden, hat irgendwas noch nicht verstanden.

Ich leide auch unter chronischen Depressionen und ich weiß genau, wie es sich damit lebt, wie sinnlos einem manchmal alles vorkommt und man sich einfach nur nach Ruhe sehnt... Im letzten Jahr hatte ich einige, wenn auch wenige (sie häufen sich aber langsam) Momenten der Ruhe und Entspannung und des Glücks. Und dafür war nicht einmal Alk. nötig

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Benutzt ihr Alk. als Beruhigungsmittel? Würdet ihr gerne davon loskommen?

Achja, und ab meinem 24. Geburtstag ist auch was geplant, aber das verrate ich jetzt noch nicht

01.05.2014 12:17 • 02.06.2014 #1


13 Antworten ↓


Das ist eine tolle Leistung, finde ich!

Und ich hoffe für dich, dass deinen Weg aus deinen Problem hinausfindest.

A


Ein Jahr kein Alk.

x 3


Ich find das auch eine gute Leistung.da du ja vorher gerne getrunken hast.
ich trinke bestimmt schon so um die 10 Jahre keinen
Alk. mehr,weil es mir einfach nicht schmeckt,
ich kann das nicht mal mehr riechen....keineAhnung warum das so ist?
Aber Alk. fehlt mir auch überhaupt nicht in meinem Leben.

Das ist eine klasse Leistung. Liebe BlackBallon du kannst stolz auf dich sein.
Ich habe auch eine Alk-Karriere hinter mir.
Ich habe ihn bewusst eingesetzt um runter zu kommen, meine Nerven zu beruhigen.
Das hat anfangs auch ganz gut geklappt, dann erlitt ich einen Kontrollverlust und aus einem
Gläschen am Abend wurde schnell mehr.
Das ging eine zeitlang, dann wurde mir bewusst, ich hatte ein großes Problem - ein Alk. !
Ich habe dann von einem Tag auf den anderen aufgehört zu trinken und bin seitdem trocken.
Darauf bin ich stolz !
Leider habe ich die Sucht dann kompensiert durch shoppen gehen - so wie du und bekam als Folge
ein finanzielles Problem. Schoki und Süssigkeiten waren die zweite Sucht.....Grrrrrrrrrr!
Doch beides habe ich mittlerweile unter Kontrolle.
Und das wichtigste ist trocken zu bleiben. Und das bleibe ich.
Wir können beide stolz auf uns sein !

Ich finds auch eine super klasse Leistung. Du kannst in der Tat Stolz auf dich sein.
Hatte auch oft den Gedanken aus Frust und Einsamkeit über das Maß hinaus zu trinken, bin aber froh das es bisher noch nicht so weit gekommen ist weil ich vor den Folgen zu viel Angst habe.
Dafür hatte ich in der Vergangenheit eine andere Sucht die ich heute zum Glück weitgehend im Griff habe. Darüber mag ich aber nicht öffentlich schreiben, ist mir viel zu peinlich und privat. Wer es gerne wissen möchte schreibt mir am besten via PM.

Wenn ich bedenke, dass Angststörungen, Depressionen und Alk. die häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland sind, bin ich nicht gerade motiviert mit dem Alk trinken anzufangen...

Bei diesen drei Erkrankungen ist es nämlich naheliegend, dass das eine durch das andere verursacht wird.

Wobei viele Süchte ja durchaus verbreitet und dementsprechend nicht so stigmatisiert sind: Nikotin, Koffein, Zucker, Shopping, Handy, etc.
Sind allerdings auch alles keine bewusstseinsverändernden/psychotropen Substanzen.

Und sowas wie Zucker braucht der Körper ja auch in gewissen Mengen ... und ich brauche Pizza ... definitiv

Im Zweifelsfall sucht man sich halt eine möglichst harmlose Sucht

Super, freue mich für dich.

Hallo
finde ich toll das du es so durchhälst, kannst stolz auf dich sein.
Das Leben braucht kein Alk. und um Ruhe und Entspannung zu finden, gibt es genügend andere Möglichkeiten.
Lass dich von keinem überreden, leb dein Leben so wie du es möchtest (ohne Alk.).

Alles Gute weiterhin...

L.g. Waage

ich habe auch mit dem Alk. aufgehört. wenn man mal von dem minimalen anteil in Alk. B. absieht. ich habe auch zu viel getrunken, weil ich dann wie du entspannter war und keine angst hatte - bis zum morgen danach. die ersten jahre mit citalopram zusammen ging es noch, aber so ab 2011 wurde nich mehr so schön, ab 2012 richtig widerlich. nach abenden, an denen ich getrunken hatte, gings mir richtig dreckig, also psychisch. teils krasse panikattacken, über 3, 4 tage. daher habe ich dann gesagt, ich möchte mal einen monat Alk. sein. aus dem monat sind bisher 607 tage geworden. ich möchte irgendwann wieder Alk. konsumieren, in kleinen mengen (bei entsprechenden, wirklich besonderen anlässen zb). aber da setz ich mcih nicht unter druck bzw. nen zeitlimit. solange ich citalopram noch nehme, trinke ich jedenfalls nicht mehr.

aber ich weiß wie hart es ist, darauf zu verzichten (also anfangs). ich hatte das glück, dass ich aufgrund meiner ängste einen stationären klinikaufenthalt benötigte. da war Alk. eh strengstens verboten. ohne den hätte ich das denke ich nciht geschafft. mittlerweile beneide ich zwar ab und zu meine freunde, wenn se wie gestern beim tanz in den mai eiskaltes B. trinken, aber spätestens nach 2 stunden wenn die ersten knülle werden bin ich froh, nicht zu trinken

Meine längste Zeit ohne Alk. war zwischen dem 30.06.13 21:45 (sowas merke ich mir, war Halbjahresende und ich wollte es durchziehen) bis 27.01.14, als ich aus völliger Verzweiflung eine Flasche Rotwein getrunken habe. Die war deswegen im Haus, weil ich zwei davon als Weihnachtsgeschenk von der Firma bekam. Danach war wieder bis März Ruhe und jetzt trinke ich hin und wieder mal eine Dose B.. Gestern waren es vier, also 2 Liter. Ich weiß aber, dass Alk auf keinen Fall gut tut, allein schon, weil ich deswegen schlechter schlafe und an der Arbeit weniger leiste. Das wieder Aufhören ist auch kein Problem, nur hatte ich gestern so eine Freude daran, endlich wieder einen 14 Jahre alten Computer so richtig schön flott gemacht zu haben und habe Musik damit gehört, die mir guttat. Und der Alk fördert dann die Musiktherapie. Auch wenn das eine einmalige Sache sein MUSS! Ich will nicht, dass andere damit verführt werden sollen.

Jetzt liegen halt noch zwei Dosen im Kühlschrank. Diesmal wird der Halbjahresschluss spätestens auf den 31.05. vorgezogen. Letzten Samstag war ohnehin der 70. Geburtstag meines Vaters und da hätte ich auch nicht als Antialkoholiker auftreten wollen. Aber ich werde sonst ja ohnehin zu keinen Feiern eingeladen, insofern besteht da auch kein Risiko, rückfällig zu werden.

Ich kann allen nur empfehlen, keiner Versuchung zu erliegen. Bei mir ist es zum Glück nicht so, dass ich ausflippe, wenn ich das Zeug rieche. Im Gegenteil: Im Zug saß ein Alki neben mir, dessen Fahne mich total angewidert hat. Und auch Pralinen mit Alk drin hauen mich nicht um. Aber es muss nicht sein.

Ich wollte noch sagen, dass ich mir heute sicher bin, dass zehnjähriger, regelmäßiger Alk. bei mir mit Sicherheit eine mittelschwere Depression ausgelöst hat. Das wird meiner Meinung nach viel zu sehr unter den Teppich gekehrt. Schnell ist man in einem Teufelskreis, wenn man versucht, die Depri mit Alk zu bekämpfen.

Da kannst Du stolz auf Dich sein. Ich höre auch immer wieder mal auf. Leider fange ich aber wieder an zu trinken. Du hast meinen vollsten Respekt.

Wer an einer Angst/Panikstörung/Depression leidet kann nichts besseres machen als dem Alk. ade zu sagen. Ich bin da rein geraten in den Kreislauf der Alkohlabhängigkeit aus den Gründen. Diese Jahr im November habe ich mein 25 jähriges Alk. Jubiläum und kann nur sagen, es war und ist oft hart zu wiederstehen aber es war tausend mal härter mit Alk. und was er damals aus mir gemacht hat.

Weiter so, dein Weg ist der Richtige

Zu der Erkenntnis muss man aber erstmal gelangen. Die allermeisten wissen gar nicht, dass Alk. überhaupt depressiv macht, weil ja das Ergebnis des Angeschwippstseins genau umgekehrt aussieht. Das Problem ist aber nicht das durchaus mal wohltuende und entspannende Angesäuseltsein, sondern der Kater danach, auch wenn es nur ein Mikrokater ist. Schon in 1986 habe ich dazu zu einem Freund gesagt, dass Alk. ein Darlehen mit Zinsen ist: Man kriegt was ausgezahlt, kann es genießen, muss es aber mit Zinsen zurückbezahlen.

Heute ist es so: Trinke ich ein Dose B., weil ich mir keine Kiste dahinstellen will, dann muss ich die Dose im Getränkeladen wegen Pfand loswerden. Und was tut man, wenn man schon mal da ist: Noch eine, zwei oder drei kaufen, damit es sich lohnt. Total doof. Trinke ich mal Starkbier, dröhnt es schneller, aber dafür kriege ich leichtes Kopfweh und schlafe schlecht. Es ist sogar in den letzten Jahren, als ich noch täglich trank, so geworden, dass direkt Angstzustände durch das Nervengift Alk beim Einschlafen aufkamen.

Kurz und knapp: Mit Alk wird nichts besser. Es gibt überhaupt keine Anwendung, die bei dauerhaftem Konsum irgendwie besser geraten würde. Manche können ja mit Alk besser arbeiten oder lernen als ohne. Also ich persönlich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, da sämtliche Denkprozesse dann nur noch gehemmt ablaufen und die Fehlerhäufigkeit steigt.

Ich bin zwar kein Totalentsager, aber so viel wie in den letzten 15 Jahren werde ich keinesfalls wieder trinken.

A


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