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Grüß euch. Ich bin männlich, 21, und komme aus der Nähe von Wien. Ich habe keine wirklichen Freunde und habe bisher in Sachen Beziehungen nur Enttäuschungen erlebt.
Normalerweise bin ich eigentlich kein Mensch, der in solchen Internetforen schreibt, aber jetzt fällt mir nichts anderes mehr ein.

Aber der Reihe nach:

Zuerst kurz über meine Person
Ich bin Student, eher ein Außenseiter-Typ, da viele in meinem Alter nichts außer Partys und Saufen im Schädl haben. Das ganze Fortgehen ist nichts für mich und ich trinke eigentlich keinen Alk.. Meine Hobbys sind Modelleisenbahnen, Wandern und Bergsteigen. Ich bin gerne in der Natur. Ich bin daher unbeliebt, weil Wandern unter Jugendlichen als schw** gilt (da sieht man, wenn einer ein bisschen anders ist, hört die Toleranz auf), aber von solchen Idioten lasse ich mir eh nichts sagen.
Mein zweites Hobby ist leider ein reines Männerhobby. Ich habe einige nette Hobbykollegen kennengelernt, aber nur oberflächlich. Dass wir uns z. B. abseits von Sonderfahrten, Bahnausstellungen etc. mal einen gemütlichen Abend oder so machen könnten, daran hat dann keiner Interesse.
Meine Oma sagt: Kein Wunder, dass sie alle so deppert sind, wenn's die ganze Zeit in diese kleinen Geräte starren. Ich glaube aber nicht, dass früher alles besser war, Saufgelage und Nachtclubs gab es schon damals. Nur die Smartphones nicht. Das Fortgehen (Wettsaufen) am Wochenende bei solchen feucht-fröhlichen Partys und Bars (und anschließenden Schlägereien) ist nichts für mich. Der Alk. hilft zwar sicher mit, dass man sich näher kommt, aber auf solche Weiber, stehe ich eh nicht. Selbst die schönsten Mädels mit ihren Smartphones werden nachts zu aufreizenden Furien. Auf diese Art versuchen die meisten Jugendlichen ein Mädchen anzumachen und gehen dann ein paar Monate miteinander bis eine/r per WhatsApp Schluss macht um dann wieder eine neue aufzureißen. Ich konnte mir schon selbst davon ein Bild machen, man glaubt gar nicht, wie gewaltbereit und provozierend nachts miteinander umgegangen wird.
Auch interessiere ich mich nicht wirklich für Filme, Serien, Computerspiele, Zocken usw., daher hatte ich mit meinen Mitschülern bzw. jetzt Mitstudenten kaum irgendwas, wo ich mitreden konnte.

Meine Familie
Ganz kurz zusammengefasst: meine Eltern streiten ständig, teilweise wirklich auf unterstem Niveau. Das ging schon so, wie ich noch ein kleines Kind war. Die behandeln mich wie einen Volltrottel und glauben, ich bekomme nichts mit, aber ich hab alles mitgekriegt (auch schon früher). Der Ärgste ist mein Vater - arbeitslos, tyrannisch, jähzornig, sucht nur Streit mit allen (Nachbarn, Kollegen, etc.), kontrolliert allen hinterher, macht alle anderen schlecht - so auch mich.
Meine Eltern bekommen nie Besuch und gehen auch nie aus - so bin ich mit dieser Einstellung aufgewachsen.
Aber was man nicht ändern kann, kann man nicht ändern - ab September bekomme ich meine eigene Wohnung.

Mein Freundeskreis
Mein Freundeskreis ist überschaubar, wirklich feste Freunde habe ich eigentlich nicht. Also solche, die nicht nur dann angerennt kommen, wenn sie was brauchen, sondern auch da sind, wenn ich mal was von ihnen brauche. Ich bin eigentlich der Jüngste in der Runde, die meisten sind schon um die 30. Wir sehen uns nur ein paar mal im Jahr, also würde ich sie eher als oberflächliche Bekannte bezeichnen.

Von der Schule her habe ich mit niemandem mehr Kontakt, da ich von den meisten gemobbt wurde und ich mit ihnen auch nichts mehr zu tun haben will. Jetzt auf der Uni ist das alles viel unpersönlicher, man sollte glauben, das Niveau ist dort höher, aber das ist auch nicht so.

Meine Versuche, eine Freundin zu finden
Ich habe noch nie eine Freundin gehabt, da ich wie erwähnt, immer schon der Außenseiter-Typ war. Da ich nie jemanden aus der Schule nach Hause einladen durfte, hatte ich auch nicht viele Kontakte. Vor etwa zwei Jahren, als ich erkannte, das ich anders als die meisten anderen Jugendlichen bin, schaute ich bei diversen Vereinen vorbei, mit den Hintergedanken, eine Freundin zu finden. Zuerst beim Longinusklub, da ich sehr groß bin, dort fand eine, die auch nichts vom Saufen hält, aber sie hatte nicht wirklich Interesse an mir und ließ dann auch nichts mehr von sich hören. Ich merkte auch bald, dass sie nicht die richtige für mich war - Stadtmensch, der sich nur für Shoppen etc. interessiert. Also begann ich mich bei den alpinen Vereinen umzuschauen, das führte jedoch auch alles zu nichts. Die Alpenvereinsjugend ist eine Truppe Kleinkinder, die mit ihren Eltern wandern gehen. Die Naturfreundejugend geht meist gar nicht wandern, sondern auch rudern, campen, Schnitzeljagd und solche Dinge, was an und für sich nichts schlechtes ist. Als ich die Leute näher kennen lernte, merkte ich bald, dass auch hier nur der Alk. im Mittelpunkt steht. Außerdem waren die anfangs nett wirkenden Mädels linke realitätsverweigernde Gutmenschen.
Anschließend versuchte ich mein Glück bei diversen Singlebörsen im Internet, wo aber nicht viele Passende dabei waren und noch weniger geantwortet haben. Die meisten brachen den Kontakt einfach so nach zwei, drei Nachrichten plötzlich ab, aber es war wahrscheinlich eh nicht die Richtige dabei, weil ich einfach zu wenig über sie weiß, um das sagen zu können. Ich kann nur jedem abraten, bei solchen Singlebörsen mitzumachen, weil das macht echt depressiv. Zuerst jedesmal die Hoffnung, wenn man ein passendes Profil findet, und dann wieder nichts.

Meine bisherige Beinahe-Freundin
Vor einem halbem Jahr lernte ich über das Internet (keine klassische Single-Börse, sondern http://www.freizeitpartnerboerse.com) ein Mäderl kennen, die in allen Punkten meiner Traumfrau entsprechen zu schien. Sie beherrschte auch die deutsche Rechtschreibung und verzichtete auf die ganzen blöden Ausdrücke der Jugendsprache. Vor allem das große gemeinsame Wanderinteresse ließ unsere Nachrichten immer länger werden, jedoch entwickelte sich keine Beziehung, da sie nicht wirklich Nähe suchte. Ich war aber trotzdem froh, endlich der Einsamkeit entkommen zu sein. Vor einem Monat erfuhr ich schließlich, dass sie jemanden anderen hat, mit dem sie eine Beziehung eingegangen ist. Da ist wieder mal eine Welt für mich zusammengebrochen, weil ich mich schon so auf den gemeinsamen Sommer mit vielen Unternehmungen gefreut habe. Also am meisten ärgere ich mich über mich selbst, weil ich mir schon Dinge ausgemalt habe, die nie kommen sollten, und weil ich jetzt wieder ganz von vorne anfangen kann und wieder niemandem habe.

Meine Traumfrau
Ich kann mir kein Bild von meiner Traumfrau machen, da ich sie ja noch nicht kenne. Also, wie würde ich meine Traumfrau beschreiben. Zuerst einmal, das Äußere ist mir eigentlich egal, wichtig sind die inneren Werte. Aber es gibt natürlich schon ein paar Dinge, auf die ich achte bzw. was ich gerne hätte. Schön wäre es, wenn sie auch gerne wandern geht, weil dann hat man gleich was, was man gemeinsam unternehmen kann und sich in lockerer Atmosphäre kennen lernen kann. Meinetwegen reicht es aber auch, wenn sie sich zu einer Runde Spazieren gehen überreden lässt oder gemeinsam Museen oder Ausstellungen zu besuchen, aber mit einer völligen Stubenhockerin weiß ich eigentlich nichts anzufangen.
So ziemlich das Allerwichtigste: Kein Party-Typ, kein Fortgehen, kein Saufen, kein Kater, keine durchzechten Nächte, Nichtraucherin, keine mit Piercings oder Tattoos (und natürlich auch keine Dro., brauch ich glaub ich nicht extra erwähnen, oder?).

Wie geht es jetzt weiter?
Ich wüsste nicht mehr was ich aktiv tun könnte, Singlebörsen bin ich wirklich alle möglichen und unmöglichen durch. Da gebe es zwar schon einige, die ich grundsätzlich gerne näher kennenlernen möchte, aber sie antworten leider nicht, wahrscheinlich schauen sie gar nicht mehr rein. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich je meine Traumfrau finde, ist nicht sehr groß, ich hab da kaum noch Hoffnung, obwohl ich weiß, dass es auch solche Mädels gibt. Nur wie lernt man sie kennen? Nur warten und hoffen führt auch zu nichts, das hab ich schon zu lang gemacht. Ob die Beziehung dann nur ein paar Jahre oder doch ein ganzes Leben lang hält, weiß man eh nie im Vorhinein, aber solche Zwei-Monats-Gschichtl'n brauch ich nicht. Bei allen die von der Uni oder wo ich kenne, ist keine dabei, wo ich mir realistisch vorstellen könnte, dass es funktioniert.

Vielleicht ist es aber besser, mich mehr auf reine Freundschaften zu konzentrieren, egal ob männlich oder weiblich. Weil es einfach viel zu unwahrscheinlich ist, dass ich je jemals jemanden finden werde, die mit mir zusammen bleiben möchte und wir wenigstens einigermaßen miteinander auskommen.

Bitte keine Tipps, die vielleicht für andere Leute passend wären, aber nicht für mich, wie Geh in ein Cafe oder so, weil alle jungen Menschen, die man dort antrifft, starren die ganze Zeit ins Handy und man sieht ihnen schon von weiten an, was sie am Wochenende machen. Es bekommt ja keiner mehr mit, was rundherum vor sich geht, zugestöpselt und ins Wischhandy starrend. Schau dich einmal um im Zug oder Bus, wie willst du da irgendeine ansprechen? Alles, was sie tun, müssen sie auf Facebook schreiben, ständig Selfies von sich posten, alle Nachrichten (meist eh Blödsinn) von allen Freunden lesen etc.

Wahrscheinlich werde ich eh keine Antworten bekommen, aber es war sicher besser für mich, diesen Text hier zu schreiben, als nur im Bett zu liegen und zu weinen, wie ich das die letzten Wochen jeden Tag gemacht habe.

10.08.2016 15:03 • 16.08.2016 #1


8 Antworten ↓


W
Hallo,
Mir fallen spontan drei Tipps ein, die ich dir geben kann. Ich bin selber auch männlich und nur ein Jahr älter als du.
1. Komm mit dir selber klar. Du bist nicht mit dir im Reinen, wenn du den ganzen Tag im Bett liegst und heulst. Wenn du dich selber nicht akzeptieren kannst, dann kann das auch keine Frau. Und glaub mir. Die spüren das.
2. Hör auf alles und jeden zu verteufeln, der anders ist als du. Du bewertest Menschen von vorneherein schon nach ihren Tätigkeiten, ohne sie zu kennen. Wieso ist eine Frau für dich nichts die ab und an Freude daran hat wegzugehen und etwas Alk. zu trinken? Woher weißt du das? Richtig, du weißt es nicht. Ich glaub auch, dass deine Abneigung gegenüber allem Modernen daher rührt, dass du daran schlichtweg nicht teilhaben kannst situativ bedingt momentan. Und nein, es heißt nicht, dass man sofort seine Persönlichkeit ändern muss oder seine Identität ändert, wenn man etwas tut, was einem im Vorhinein vielleicht nicht als sinnvoll erscheint. Es soll schon vorgekommen sein, dass es im Nachhinein dann doch Spaß gemacht hat. Oft muss man auch mal durch die Hintertür kommen um zu erreichen, was man eigentlich erreichen will.
3. Such nicht. Und vor allem nicht die Liebe deines Lebens. Es kommt oder es kommt nicht, und vor allem kommt es, wenn du nicht suchst. Modelliere dir bitte einfach nicht irgendwelche Traumfrauen, an der dann jede scheitert, sondern lern sie einfach kennen. Wenns was Gutes ist, bemerkst du es nämlich meistens gar nicht, dass es passiert.

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen

10.08.2016 15:31 • x 1 #2


A


Wie finden Außenseiter Freunde oder gar eine Beziehung?

x 3


L
Danke, aber kannst du nicht einfach akzeptieren, dass es auch Leute gibt, für die das ganze Feiern und Fortgehen nichts ist?

10.08.2016 16:09 • x 1 #3


W
Ich kann Leute akzeptieren, die sagen, dass Tanzen oder Alk. trinken nichts für sie ist. Aber zu sagen fortgehen und feiern wäre nichts für Einen kann ich nicht akzeptieren. Zum einen sagt Feiern ja schon das Richtige aus. Sich und sein Leben zu feiern und dabei Spaß haben. Das ist so als würdest du sagen, dass dir Spaß keinen Spaß macht. Dir macht es lediglich keinen Spaß, weil du im Endeffekt Angst hast. Angst vor der Situation und dich in der Situation unwohl zu fühlen.
Andererseits heißt Fortgehen auch nichts anderes als menschliche Interaktion, wenn man es mal ganz fundamental runterbricht. Und die kategorisch abzulehnen willst du doch eigentlich gerade nicht, weil du dich ja einsam fühlst. Also brauchst du das ja praktisch. Klar wirst du da oberflächliche Menschen kennenlernen, die vielleicht deinem Intellekt nicht entsprechen, aber du wirst auch Leute treffen, bei denen das anders ist. Und woher weiß ich das? Weil jeder Einzelne nämlich verschieden ist und vor allem Menschen oft nicht so sind wie es oberflächlich erscheint.

10.08.2016 16:36 • x 1 #4


R
Stimmt schon irgendwo. Dem Wortsinn nach liegen Wandern und Fortgehen nicht weit auseinander. Wenn Menschen mit dem wandern etwas negatives verbinden, dann lass sie. Wichtig ist, dass du etwas gefunden hast, dass dir gefällt und nicht anderen.
Trotzdem scheint es ein wenig, als würdest du dich darüber hinaus abkapseln. Die Partygänger, die Handynutzer. Du schließt sie kategorisch aus. Stattdessen malst du dir dein Wunschbild zusammen. So sieht die Realität leider nicht aus. Warum sollte jemand, der gerne mal tanzen geht (aus eigener Erfahrung: das muss mitnichten mit Alk. kombiniert werden!), nicht auch Freude an der Natur haben. Nimm mir das bitte nicht übel, aber es mutet schon merkwürdig an, wenn du einerseits aus der Handybenutzung von Menschen deren Charakter erschließt, andererseits aber schreibst, dass es dir um die inneren Werte geht.
Letzten Endes bist Du ja auch nicht auf der Suche nach deinem Spiegelbild. Auch ist mir eine Beziehung zweier Menschen, die genau gleich getickt haben noch nicht untergekommen.

10.08.2016 17:15 • x 1 #5


7th Galahad
Hallo lieber Lonely!

Wenn sich ein Mensch über die Dauer einsam fühlt (egal, ob er es wirklich ist) stumpft er ganz automatisch gegenüber anderen Menschen ab. Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, muss ich mir ebenfalls eine gewisse Arroganz zuschreiben. Nur anders als andere ist für mich der Begriff des Hochmuts ein Kompliment - exzentrische Menschen sind mir dafür sehr sympathisch, weil sie ähnlich ticken. Und ich mich mit meiner Rolle identifizieren kann.

Was ich damit sagen will: Du wirst dir selbst nicht untreu, wenn du etwas toleranter dem Feiern-Thema gegenüber bist. In geselliger Runde macht das durchaus Spaß. Vor allem weil feiern nicht gleichbedeutend mit Alk. in den Kopf schütten und sich die Schädel zum Spaß am Tisch aufschlagen, ist. Ein Löwe betritt auch Gebiete außerhalb seines bekannten Reviers, wenn das der Umstand erfordert.

Ich habe das Gefühl du steckst ziemlich fest in deinen Mustern und Ansichten gegenüber dem Verhalten anderer. Versteh mich nicht falsch: Man sollte nichts tun, was einem Unbehagen bereitet. Aber offen für alles bleiben, was einem mal begegnen könnte. Wie zum Beispiel, dass deine Zukünftige mit dir und ihrer Clique weg gehen will. Was machst du dann? Sie daheim festketten?

Eine Freundin tritt dann in dein Leben, wenn du es am wenigsten erwartest. Mir ging es bisher jedes Mal so. Wenn man vom Endergebnis absieht, waren das sehr schöne Überraschungen... ohne mit dem Vorsatz an etwas teilgenommen zu haben, um eine Freundin abzubekommen.

Viele Grüße

10.08.2016 17:29 • #6


H
Zitat von Lonely94:
Grüß euch. Ich bin männlich, 21, und komme aus der Nähe von Wien. Ich habe keine wirklichen Freunde und habe bisher in Sachen Beziehungen nur Enttäuschungen erlebt.
Normalerweise bin ich eigentlich kein Mensch, der in solchen Internetforen schreibt, aber jetzt fällt mir nichts anderes mehr ein.

Aber der Reihe nach:

Zuerst kurz über meine Person
Ich bin Student, eher ein Außenseiter-Typ, da viele in meinem Alter nichts außer Partys und Saufen im Schädl haben. Das ganze Fortgehen ist nichts für mich und ich trinke eigentlich keinen Alk.. Meine Hobbys sind Modelleisenbahnen, Wandern und Bergsteigen. Ich bin gerne in der Natur. Ich bin daher unbeliebt, weil Wandern unter Jugendlichen als schw** gilt (da sieht man, wenn einer ein bisschen anders ist, hört die Toleranz auf), aber von solchen Idioten lasse ich mir eh nichts sagen.
Mein zweites Hobby ist leider ein reines Männerhobby. Ich habe einige nette Hobbykollegen kennengelernt, aber nur oberflächlich. Dass wir uns z. B. abseits von Sonderfahrten, Bahnausstellungen etc. mal einen gemütlichen Abend oder so machen könnten, daran hat dann keiner Interesse.
Meine Oma sagt: Kein Wunder, dass sie alle so deppert sind, wenn's die ganze Zeit in diese kleinen Geräte starren. Ich glaube aber nicht, dass früher alles besser war, Saufgelage und Nachtclubs gab es schon damals. Nur die Smartphones nicht. Das Fortgehen (Wettsaufen) am Wochenende bei solchen feucht-fröhlichen Partys und Bars (und anschließenden Schlägereien) ist nichts für mich. Der Alk. hilft zwar sicher mit, dass man sich näher kommt, aber auf solche Weiber, stehe ich eh nicht. Selbst die schönsten Mädels mit ihren Smartphones werden nachts zu aufreizenden Furien. Auf diese Art versuchen die meisten Jugendlichen ein Mädchen anzumachen und gehen dann ein paar Monate miteinander bis eine/r per WhatsApp Schluss macht um dann wieder eine neue aufzureißen. Ich konnte mir schon selbst davon ein Bild machen, man glaubt gar nicht, wie gewaltbereit und provozierend nachts miteinander umgegangen wird.
Auch interessiere ich mich nicht wirklich für Filme, Serien, Computerspiele, Zocken usw., daher hatte ich mit meinen Mitschülern bzw. jetzt Mitstudenten kaum irgendwas, wo ich mitreden konnte.

Meine Familie
Ganz kurz zusammengefasst: meine Eltern streiten ständig, teilweise wirklich auf unterstem Niveau. Das ging schon so, wie ich noch ein kleines Kind war. Die behandeln mich wie einen Volltrottel und glauben, ich bekomme nichts mit, aber ich hab alles mitgekriegt (auch schon früher). Der Ärgste ist mein Vater - arbeitslos, tyrannisch, jähzornig, sucht nur Streit mit allen (Nachbarn, Kollegen, etc.), kontrolliert allen hinterher, macht alle anderen schlecht - so auch mich.
Meine Eltern bekommen nie Besuch und gehen auch nie aus - so bin ich mit dieser Einstellung aufgewachsen.
Aber was man nicht ändern kann, kann man nicht ändern - ab September bekomme ich meine eigene Wohnung.

Mein Freundeskreis
Mein Freundeskreis ist überschaubar, wirklich feste Freunde habe ich eigentlich nicht. Also solche, die nicht nur dann angerennt kommen, wenn sie was brauchen, sondern auch da sind, wenn ich mal was von ihnen brauche. Ich bin eigentlich der Jüngste in der Runde, die meisten sind schon um die 30. Wir sehen uns nur ein paar mal im Jahr, also würde ich sie eher als oberflächliche Bekannte bezeichnen.

Von der Schule her habe ich mit niemandem mehr Kontakt, da ich von den meisten gemobbt wurde und ich mit ihnen auch nichts mehr zu tun haben will. Jetzt auf der Uni ist das alles viel unpersönlicher, man sollte glauben, das Niveau ist dort höher, aber das ist auch nicht so.

Meine Versuche, eine Freundin zu finden
Ich habe noch nie eine Freundin gehabt, da ich wie erwähnt, immer schon der Außenseiter-Typ war. Da ich nie jemanden aus der Schule nach Hause einladen durfte, hatte ich auch nicht viele Kontakte. Vor etwa zwei Jahren, als ich erkannte, das ich anders als die meisten anderen Jugendlichen bin, schaute ich bei diversen Vereinen vorbei, mit den Hintergedanken, eine Freundin zu finden. Zuerst beim Longinusklub, da ich sehr groß bin, dort fand eine, die auch nichts vom Saufen hält, aber sie hatte nicht wirklich Interesse an mir und ließ dann auch nichts mehr von sich hören. Ich merkte auch bald, dass sie nicht die richtige für mich war - Stadtmensch, der sich nur für Shoppen etc. interessiert. Also begann ich mich bei den alpinen Vereinen umzuschauen, das führte jedoch auch alles zu nichts. Die Alpenvereinsjugend ist eine Truppe Kleinkinder, die mit ihren Eltern wandern gehen. Die Naturfreundejugend geht meist gar nicht wandern, sondern auch rudern, campen, Schnitzeljagd und solche Dinge, was an und für sich nichts schlechtes ist. Als ich die Leute näher kennen lernte, merkte ich bald, dass auch hier nur der Alk. im Mittelpunkt steht. Außerdem waren die anfangs nett wirkenden Mädels linke realitätsverweigernde Gutmenschen.
Anschließend versuchte ich mein Glück bei diversen Singlebörsen im Internet, wo aber nicht viele Passende dabei waren und noch weniger geantwortet haben. Die meisten brachen den Kontakt einfach so nach zwei, drei Nachrichten plötzlich ab, aber es war wahrscheinlich eh nicht die Richtige dabei, weil ich einfach zu wenig über sie weiß, um das sagen zu können. Ich kann nur jedem abraten, bei solchen Singlebörsen mitzumachen, weil das macht echt depressiv. Zuerst jedesmal die Hoffnung, wenn man ein passendes Profil findet, und dann wieder nichts.

Meine bisherige Beinahe-Freundin
Vor einem halbem Jahr lernte ich über das Internet (keine klassische Single-Börse, sondern http://www.freizeitpartnerboerse.com) ein Mäderl kennen, die in allen Punkten meiner Traumfrau entsprechen zu schien. Sie beherrschte auch die deutsche Rechtschreibung und verzichtete auf die ganzen blöden Ausdrücke der Jugendsprache. Vor allem das große gemeinsame Wanderinteresse ließ unsere Nachrichten immer länger werden, jedoch entwickelte sich keine Beziehung, da sie nicht wirklich Nähe suchte. Ich war aber trotzdem froh, endlich der Einsamkeit entkommen zu sein. Vor einem Monat erfuhr ich schließlich, dass sie jemanden anderen hat, mit dem sie eine Beziehung eingegangen ist. Da ist wieder mal eine Welt für mich zusammengebrochen, weil ich mich schon so auf den gemeinsamen Sommer mit vielen Unternehmungen gefreut habe. Also am meisten ärgere ich mich über mich selbst, weil ich mir schon Dinge ausgemalt habe, die nie kommen sollten, und weil ich jetzt wieder ganz von vorne anfangen kann und wieder niemandem habe.

Meine Traumfrau
Ich kann mir kein Bild von meiner Traumfrau machen, da ich sie ja noch nicht kenne. Also, wie würde ich meine Traumfrau beschreiben. Zuerst einmal, das Äußere ist mir eigentlich egal, wichtig sind die inneren Werte. Aber es gibt natürlich schon ein paar Dinge, auf die ich achte bzw. was ich gerne hätte. Schön wäre es, wenn sie auch gerne wandern geht, weil dann hat man gleich was, was man gemeinsam unternehmen kann und sich in lockerer Atmosphäre kennen lernen kann. Meinetwegen reicht es aber auch, wenn sie sich zu einer Runde Spazieren gehen überreden lässt oder gemeinsam Museen oder Ausstellungen zu besuchen, aber mit einer völligen Stubenhockerin weiß ich eigentlich nichts anzufangen.
So ziemlich das Allerwichtigste: Kein Party-Typ, kein Fortgehen, kein Saufen, kein Kater, keine durchzechten Nächte, Nichtraucherin, keine mit Piercings oder Tattoos (und natürlich auch keine Dro., brauch ich glaub ich nicht extra erwähnen, oder?).

Wie geht es jetzt weiter?
Ich wüsste nicht mehr was ich aktiv tun könnte, Singlebörsen bin ich wirklich alle möglichen und unmöglichen durch. Da gebe es zwar schon einige, die ich grundsätzlich gerne näher kennenlernen möchte, aber sie antworten leider nicht, wahrscheinlich schauen sie gar nicht mehr rein. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich je meine Traumfrau finde, ist nicht sehr groß, ich hab da kaum noch Hoffnung, obwohl ich weiß, dass es auch solche Mädels gibt. Nur wie lernt man sie kennen? Nur warten und hoffen führt auch zu nichts, das hab ich schon zu lang gemacht. Ob die Beziehung dann nur ein paar Jahre oder doch ein ganzes Leben lang hält, weiß man eh nie im Vorhinein, aber solche Zwei-Monats-Gschichtl'n brauch ich nicht. Bei allen die von der Uni oder wo ich kenne, ist keine dabei, wo ich mir realistisch vorstellen könnte, dass es funktioniert.

Vielleicht ist es aber besser, mich mehr auf reine Freundschaften zu konzentrieren, egal ob männlich oder weiblich. Weil es einfach viel zu unwahrscheinlich ist, dass ich je jemals jemanden finden werde, die mit mir zusammen bleiben möchte und wir wenigstens einigermaßen miteinander auskommen.

Bitte keine Tipps, die vielleicht für andere Leute passend wären, aber nicht für mich, wie Geh in ein Cafe oder so, weil alle jungen Menschen, die man dort antrifft, starren die ganze Zeit ins Handy und man sieht ihnen schon von weiten an, was sie am Wochenende machen. Es bekommt ja keiner mehr mit, was rundherum vor sich geht, zugestöpselt und ins Wischhandy starrend. Schau dich einmal um im Zug oder Bus, wie willst du da irgendeine ansprechen? Alles, was sie tun, müssen sie auf Facebook schreiben, ständig Selfies von sich posten, alle Nachrichten (meist eh Blödsinn) von allen Freunden lesen etc.

Wahrscheinlich werde ich eh keine Antworten bekommen, aber es war sicher besser für mich, diesen Text hier zu schreiben, als nur im Bett zu liegen und zu weinen, wie ich das die letzten Wochen jeden Tag gemacht habe.


Also ohne es zu lesen ... habe ich spontan an die Werbung gedacht nur in anderer Form: *Mein Haus, mein Auto, mein Pferd ... mein Springbrunnen

Zu meiner Person ist eine Aufzählung, meine Familie und mein Freundeskreis ist eine Feststellung, deine Versuche Freunde zu finden und deine Beinahe-Freundin der IstZustand, deine Traumfrau dein Wunsch und unter Wie geht es jetzt weiter beschreibst Du Deine Niederlagen und bist am Verzweifeln ...
Wo ist Deine Reflektion ? Du hast an alles gedacht ... an alle Dinge, die Du nicht beeinflussen kannst und das, worauf es ankommt und das Einzige was Du beeinflussen kannst ... nämlich DU selbst hast Du vergessen! Damit meine ich nicht was Du alles noch tun könntest ... sondern beispielsweise Dich reflektieren, in die Rolle Deines Gegenüber zu schlüpfen Wie wirke ich auf andere ... was wäre mir persönlich wichtig ... wo sind meine Schwachstellen ... wo liegen meine Ressourcen usw.
Familie, Freunde, Beinahe-Freundin und der momentane IstZustand helfen Dir nicht um etwas zu ändern ... es sei denn, Du beziehst sie mit ein um Dir Rat zu holen!

10.08.2016 17:45 • x 1 #7


J
Zitat von Lonely94:
... nicht einfach akzeptieren, dass es auch Leute gibt, für die das ganze Feiern und Fortgehen nichts ist?


Hallo Lonely94,

entschuldige bitte, wenn es wahrscheinlich hart klingt, aber auf mich wirkst Du für Dein Alter äußerst verbittert und verbohrt. Vielleicht solltest Du versuchen, Deiner Umwelt etwas mehr Toleranz entgegenzubringen, auch wen es Dir schwer fällt. Einerseits bestehst Du darauf, so akzeptiert zu werden wie Du bist (Deine Worte als Außenseiter), anderseits hättest Du gerne Freunde und eine Partnerin. Ich finde das ist die Quadratur des Kreises.

Und nein, auf das Partyvolk zuzugehen heißt nicht sich selbst zu verbiegen! Es gibt da durchaus Mittelwege, ebenso muss man natürlich nicht mit jedem zurechtkommen.

Vielleicht siehst Du dann irgendwann, dass es nicht nur Schwarz/Weiß gibt, meine Vorschreiber haben das ja auch angedeutet. Wünsche Dir das Beste, es wäre ein langer, aber lohnenswerter Weg!

11.08.2016 19:41 • #8


N
Hallo Lonely94 !

Da haben wir ja echt sehr viel an Uebereinstimmungen !

Du schreibst:
Ich bin Student, eher ein Außenseiter-Typ, da viele in meinem Alter nichts außer Partys und
Saufen im Schädl haben. Das ganze Fortgehen ist nichts für mich und ich trinke eigentlich
keinen Alk.. Meine Hobbys sind Modelleisenbahnen, Wandern und Bergsteigen. Ich bin gerne in der Natur.
Auch interessiere ich mich nicht wirklich für Filme, Serien, Computerspiele, Zocken usw., daher hatte ich
mit meinen Mitschülern bzw. jetzt Mitstudenten kaum irgendwas, wo ich mitreden konnte.

Meine Hobbys sind Natur, Wandern, Ausfluege machen, Reisen und Fotografieren.
Modelleisenbahnen faszinieren mich auch immer. Habe selber aber keine Anlage,
sondern bis jetzt nur einen kleinen Fuhrpark. In der Rente baue ich mir aber
dann vielleicht eine Modellbahnanlage.

Saufen Gehen dagegen gibt mir absolut nichts. Filme, Serien, Computerspiele,
Zocken, Smartphones usw.... fehlen mir ebenfalls ueberhaupt nicht.

Und alle Veranstaltungen in Richtung Geselliges Beisammensein sind mir schon
seit meiner Kindheit immer ein Greuel gewesen, weil ich eben schon immer
ein sehr stiller Mensch gewesen bin. Rumalbern war mir schon immer
wesensfremd. Was soll ich machen. Deshalb fuehle ich mich auf solchen
Veranstaltungen immer voellig fehl am Platze ...

Von daher wuerden wir beide als Freunde doch perfekt zusammenpassen ?
Was meinst Du ?

LG, Naturfotograf.

16.08.2016 14:03 • #9





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