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67

G
@graywolf

Danke und Kompliment für deine Analyse.

Nur, ganz ehrlich: Wo ist jemand ausfällig geworden? Hast du das wirklich irgendwo selber gesehen, oder hast du diese Meinung nur vom TE und einigen Unterstützern übernommen?
Zitat von graywolf:
der zweite teil beschreibt den charakter mit dem er sich gerne und bevorzugt austauschen würde. auch hier ist es für mich ein kritischer text da jeder überlegen müsste, ob er diesen ansprüchen entspricht und gleichzeitig ob er diese ansprüche überhaupt gelten lassen würde. heißt im prinzip auch feedback, die natürlich aus kritik, zustimmung oder einfach aus aufklärenden fragen bestehen würde/müsste/könnte.

Ganz genau so sehe ich das auch. Diese grundsätzliche und damit auch Vorab-Kritik an möglichen Gesprächspartnern ist m.E. genau der Unmutssamen, den er von Anfang an gelegt hat. Wenn man sich auf ein Gespräch mit ihm einlässt, muss man verschärft damit rechnen, in eine Nicht-Akzeptabel-Schublade gesteckt zu werden.
Dieser Unmutssamen wuchs im Laufe des Threads an und schlug schließlich als kleine Pflanze aus.
Dass eine solche Anspruchs- und Ausgrenzungshaltung einsam und nicht beliebt macht, ist bekannt und logisch, denke ich. Oder siehst du das anders?

(Ich will damit nicht sagen, dass andere, auch ich, nicht ebenfalls hohe Maßstäbe an andere anlegen und nicht ebenfalls aussieben. Nur, wenn man nicht einsam sein oder werden will, dann sollte man anderen seine Maßstäbe nicht so offen und gleich zu Beginn um die Ohren hauen! Man kann sich sein Teil denken und sich entsprechend verhalten, aber wenn man den anderen gleich in eine schwierige Position bringt, wo er sich fürchten muss, den hohen Ansprüchen nicht gerecht zu werden, dann ist das schon der Anfang vom Ende. Ganz zu schweigen davon, dass es NICHT NETT ist, so etwas zu tun. - Jetzt werden aber wohl wieder die Ehrlichkeitsfanatiker kommen. Nur, auch wir Kritiker hier waren und sind ehrlich - oder?)

12.10.2013 18:08 • #181


J
Dieser Unmutssamen wuchs im Laufe des Threads an und schlug schließlich als kleine Pflanze aus.
Wow, das ist wundervoll formuliert.. schwärm..

GastB, du operierst immer noch?

12.10.2013 18:10 • #182


A


Warum gibt es wenig Kontakte unter Einsamen?

x 3


G
Zitat von *Jana*:
Dieser Unmutssamen wuchs im Laufe des Threads an und schlug schließlich als kleine Pflanze aus.
Wow, das ist wundervoll formuliert.. schwärm..
Danke, es freut mich, dass ich dir eine kleine Freude machen konnte.

Zitat von *Jana*:
GastB, du operierst immer noch?
Operieren? Wie meinen Gnädigste das?

12.10.2013 18:13 • #183


G
@ gastB
da ich von anfang an dabei war, habe ich mir meine meinung selbst gebildet!
die primären anzeichen, wie vulgäre sprache, sind nicht gefallen, das stimmt! jedoch war einiges scharf und unsanft formuliert. es war eben NICHT NETT.
klar greift hier das recht der freien meinungsäußerung, aber es liegt trotzdem eine restverantwortung bei dem absender. frei nach dem motto: ja, ich hab eine briefbombe verschickt, aber ich bin nicht schuld wenn der empfänger nicht robust genug ist diese auszuhalten. (um es mal extrem (!) zu überspitzen)


sein aussiebverfahren ist vielleicht nicht die gängige standardversion von Gesuchen, aber deshalb weder falsch noch verboten. es kann nicht jeder für jeden der echte wahre freund sein, daher darf man nicht enttäuscht sein, wenn man nicht in das raster eines anderen passt.
die entscheidung einmal 100% zu suchen, anstatt zwanigmal 5% ist, meines erachtens, weder richtig noch falsch. es ist lediglich eine entscheidung die getroffen wurde, ob es dann vielleicht doch toleranter zugegangen wäre bleibt ersteinmal unbeantwortet.
wie du schon sagst, entsteht dabei druck auf uns. aber eben ganz gezielt und bewusst um eben eine auslese zu erzeugen. wie er auch schon selbst bemerkte, 2-3 aus 10.000 könnten sich vielleicht damit identivizieren. die anderen müssten dann halt feststellen, dass sie dem nicht entsprechen und weiterziehen. klar, höheres risiko, aber auch besserer erfolg. wenngleich auch bei geringer wahrscheinlichkeit eines treffers. (vorausgesetz alles folgt der theorie)

dein letzter absatz zeigt mir allerdings einen hacken an der ganzen sache. da sich hier vermehrt leute mit kontaktsbedarf tummeln, könnten hohe ansprüche durchaus vor den kopf stoßen. man will (!) alles versuchen und muss aber feststellen, dass man in speziellen fällen nicht genug ist.
anderesherum jedoch müsste sich, bei niedrigerem suchraster, der threadsteller am riemen reißen und sich mit mehreren menschen, die weniger seinem geschmack entsprechen, abgeben. ich kann und darf hier nicht bewerten welches recht höher steht bzw. sich härter auswirkt...

zum thema ehrlichkeit, denke ich, dass du nur für dich selbst sprechen kannst. so wie ich nur für mich einstehen kann!

12.10.2013 21:12 • x 1 #184


G
Zitat von graywolf91:
klar greift hier das recht der freien meinungsäußerung, aber es liegt trotzdem eine restverantwortung bei dem absender. frei nach dem motto: ja, ich hab eine briefbombe verschickt, aber ich bin nicht schuld wenn der empfänger nicht robust genug ist diese auszuhalten. (um es mal extrem (!) zu überspitzen)
Das Beispiel hinkt aber gewaltig - hier ist keinerlei Gewalt ausgeübt und kein Verbrechen begangen worden, nicht einmal im Ansatz. Und er selber ist doch robust: Er bewertet die Leute, die sich ihm zugewandt haben, wenn auch mit kritischem Feedback, als falsch und schickt sie weg - also ein sehr stabiles Selbstbewusstsein, zumindest an der Oberfläche.

Zitat von graywolf91:
sein aussiebverfahren ist vielleicht nicht die gängige standardversion von Gesuchen, aber deshalb weder falsch noch verboten. es kann nicht jeder für jeden der echte wahre freund sein, daher darf man nicht enttäuscht sein, wenn man nicht in das raster eines anderen passt.
Richtig. Der TE ist aber anscheinend sogar massiv enttäuscht.
Zitat von graywolf91:
die entscheidung einmal 100% zu suchen, anstatt zwanigmal 5% ist, meines erachtens, weder richtig noch falsch. es ist lediglich eine entscheidung die getroffen wurde, ...
Du schreibst, als hätte er hier ein Kontaktgesuch aufgegeben. DANN wäre das richtig.
Aber er hat hier eine FRAGE ans Forum gestellt. Und da vorab eine solche Entscheidung auszusprechen, ist zwar erlaubt, erzeugt aber wenige bis keine Sympathien. Und zwar m.E. gerade bei nicht oberflächlichen Menschen, da sie auch feinere Schwingungen sehr schnell aufnehmen.
Zudem lautete die Frage Warum gibt es wenig Kontakte unter Einsamen?
Dass man/frau ihm dann diese Frage auch subjektiv - anhand des eigenen Empfindens seinen Äußerungen gegenüber -, ist m.E. nicht verwunderlich.

Zitat:
ob es dann vielleicht doch toleranter zugegangen wäre bleibt ersteinmal unbeantwortet.
Ich kann es dir 100%ig für mich und aus Erfahrung auch für die anderen mit Ja beantworten.
Und was meinst du mit toleranter? Der TE hat mit seinem Ausscheidungs-Sieb die Nicht-Toleranz doch selber von Anfang an vorgegeben.

Zitat:
klar, höheres risiko, aber auch besserer erfolg. wenngleich auch bei geringer wahrscheinlichkeit eines treffers.
Treffer? Du bist offensichtlich voll auf der Kontaktgesuch-Schiene, graywolf.



P.S. Haken. Hacken ist etwas ganz anderes, und das wollen wir hier nicht tun.

13.10.2013 16:45 • #185


G
hi!

ich sagte doch EXTREM überspitzt... aber wenn du das prinzip nicht sehen willst... jedem seine meinung... ich werde nicht jeden überzeugen wollen! aber jeder bekommt von mir seine chance!

aber du bekommst sogar noch eine:
wenn perfekt nett und freundlich, bei dem wert +10 liegt
und maximal ausfällig und vulgär bei dem wert -10.
dann ist unhöflichkeit der stufe -1 trotzdem auf der negativen seite!
und es gilt allgemein, dass der empfänger entscheidet wie es einzuschätzen ist. der absender/verursacher wird immer behaupten: das war doch nicht viel/schlimm!

grabe einmal in deiner erinnerung, erst vor kurzen hab ich dir den eingangspost erklärt. da stand, dass es ZWEI anliegen sind die in einem text verfasst wurden. du musst das auch getrennt betrachten und verarbeiten. aber wenn ich falsch liege, versuche es mir zu widerlegen.
vielleicht ist kontaktgesuch das falsche wort...
und du hast nicht alles gelesen, oder? er schrieb doch selbst, dass sein eigener betreff ohne seine zustimmung verändert wurde!

wieso hat er die nicht-toleranz vorgegeben? und wieso gäbe das dann anderen bestimmte rechte? zahn um zahn steht zwar in der bibel aber nicht in den gänigen rechts-abhandlungen. letztendlich zählt es nicht einmal zum sozialen benehmen.

keine kontaktsuch-schiene, aber mathematisch SEHR interessiert!

wenn du wüsstest wie ich manchmal meine tastatur bearbeite, das könnte sehr wohl etwas mit hacken zu tun haben

angenehmen sonntagabend noch an alle!

13.10.2013 18:47 • x 1 #186


E
Zitat von tasia:
dem stimme ich zu. Und genauso, wenn man sehr krank wird. Das zu akzeptieren fällt mir immer wieder von Neuem schwer. Ach, was schreibe ich, ich habe es bislang quasi noch nicht akzeptieren können


Ja tasia, ich verstehe sehr gut wie Du das meinst!
Andererseits habe ich Menschen kennengelernt, die sehr viel kränker waren als ich z.B. und die ebenfalls alleine leben, sich aber keineswegs einsam fühlen. Eine sehr schwer kranke Frau sagte mir einmal ganz unverblümt: Nachdem ich mich fast ein halbes Jahr bedauert hatte kam der Tag, an dem mir klar wurde, so kannst Du nicht weiter leben, also habe ich mich langsam aus dem Loch gearbeitet. Heute tue ich das, was ich noch kann, pflege ein paar wenige, aber sehr gute Freundschaften und wenn es mir einmal wieder ganz dreckig geht, dann ziehe ich meine schönsten Klamotten an, schminke mich und gehe die paar Schritte mit meinem alten Hund, die ich noch machen kann.
Danach habe ich mich tagelang verachtet, dass es mir nicht gelingt mir daran ein Beispiel zu nehmen und es ihr gleich zu tun ..... Die Menschen sind nun einmal sehr unterschiedlich. Ich habe ein ganz riesiges Problem damit, zu akzeptieren, dass ich nun keine Familie/Angehörigen mehr habe (bin Einzelkind, leider) und ich vermisse auch die Geborgenheit/Vertrautheit, die mir sehr nahe stehende Menschen geben können. Es gibt nur keine mehr ......

20.10.2013 12:28 • #187


E
Zitat von RainerSkeptiker:
Hallo,
also ein Name ist zum Kennenlernen eigentlich ganz schön. Aber es bedarf doch noch etwas mehr. Interessen und Intentionen sollten auch stimmen. Niemand kann jeden seiner Mitmenschen mögen.
Ich bin extrem einsam, weil mein Lebenskonzept durchbrochen wurde. Meine Frau starb. Nun spüre ich richtig, wie alle ihre Verwandten sich von mir, quasi dem Todesengel, zurück ziehen. Andere Bekannte haben sich schon früher verflüchtigt.
Gesellschaft macht gesellig. Einsamkeit macht einsam. Da mit Gewalt raus zu wollen, ist deprimierend und entwürdigend.
Gruß R.


Hallo R,
auch mein Lebenskonzept wurde durch den Tod des geliebten Partners durchbrochen, doch ich hatte noch eine Aufgabe: meine betagte Mutter!
Habe ich ja auch in meiner Vorstellung bereits geschildert.
Ich laufe auch nicht mit einem Plakat um den Hals durch die Stadt mit der Aufschrift Einsame sucht Gleiche o.ä.
Du schriebst ein Name sei ja ganz schön und ich stimme Dir zu, dieser alleine reicht nicht. Doch über Interessen und Intentionen kann man sich doch erst ein Bild machen, wenn man mit einer Person kommuniziert. Selbstverständlich ist das auf der realen Ebene sehr viel leichter als im anonymen Raum eines Online-Forums. Mich würde interessieren, ob Du auf der realen Ebene versuchst Kontakte aufzubauen. Ich fühle mich durch das Gefühl der Einsamkeit sehr demotiviert mich irgendwelchen Vereinen anzuschließen. Was tust Du wenn Du Dich extrem einsam fühlst? Oder ist diese Frage hier in einem offenen Forum zu indiskret? Dann entschuldige ich mich. Ich hätte auch schreiben können, wie hältst Du Deine extreme Einsamkeit aus?
Gruß, E2w

20.10.2013 12:48 • #188


M
Hallo zusammen

ich bin neu hier und habe mir den ganzen Tread durch gelesen.

Vorab, ich bin auch eine viel Schreiberin...ich lasse meine Gedanken und Empfindungen beim Schreiben, freien fluss. Wem es zu viel ist, muss sich halt abgrenzen. Ich schreibe in erster Linie für mich selber und sotiere und reflektiere mich dabei.

Ich fand den Tread interessant und auch spannend.
Besonders wie verschieden Menschen auf einander reagieren..schon allein durch ein paar virtuelle Aussagen.

Mir ist aufgefallen, das einzelne Aussagen so individuell heraus gepickst werden und darauf individuell reagiert wird.
Oft nach automatischem Schubladen denken...zum Zwecke des Selbstschutzes...und mich würde interessieren..ob das den Schreibern selber auch aufgefallen ist.

So konnte ich aus Kontroversen,aus für mich manchmal negativ anrührenden Kommentaren..doch auch konstruktives für mich heraus ziehen.

ich konnte in allem Bekanntes und auch eigene verschiedene Anteile wieder finden. ... und konnte daher letztendlich dann besser verstehen.

Zum Thema : Warum gibt es wenig Kontakte unter Einsamen

möchte ich gern meine Einstellung und Erkenntnisse hier teilen.

Ich fühle mich oft traurig einsam. Das war und ist nicht immer so.

Früher hatte ich viele Bekannte und Freunde, immer das Haus voll mit Leuten.
Früher legte ich viel Wert auf Annahme und Bestätigung...ich tat viel dafür....

Viel zu viel ..nach meiner heutigen Sicht. ich verleugnete mich oft selber dafür und merkte es nicht mal. Mein Fokus war darauf gerichtet..Beziehungen positiv mit zu gestalten..auch aus dem Motiv heraus..damit meine erwünschtes Annahme_Gefühl zu erlangen.

Zeitgleich war ich von Kindheit an ein Rebell mit unglaublich eigenem Kopf und Willen. Der mir versucht wurde von Seiten meiner Mutter *aus geprügelt zu werden*

Zwischen den Extremen bildete sich eine große Unsicherheit in mir aus. Das führte in meinem Leben zu großen Fehl-Interpretationen von Situationen und so auch zu Fehlreaktionen.

Aber was hätte ich anders machen können ? NICHTS ! ich konnte und kann es immer nur so machen, wie ich es kann...und für mich am besten finde/ oder erwarte.

Erwartungen, Verhalten , Reaktionen von anderen Menschen haben mich oft irritiert und enttäuscht ...und sehr verunsichert. Das konnte aber nur so kommen, weil ich nie zu mir selber eine stabile Beziehung aufbauen konnte.

Zu dem bin ich auch noch Hoch-Sensibel wenn es darum geht, die Energieen anderer Menschen um mich herum zu verarbeiten. Es kostet mich Kraft und Nerven, macht mich oft sehr müde. So dass ich schnell Rückzugsmöglichkeiten brauche um wieder auf zu tanken.

Ich habe mich immer mehr von meinen Bekannten und Freunden zurück gezogen.

Weil es auf Grund meiner eigenen Inneren Verfassung oft für mich sich nicht passend anfühlt. Gleichzeitig vermisse ich Kontakte. Das ist richtig paradox.

Die eine Freundin *passt* auf einmal nicht mehr..weil sie zu positiv eingestellt ist und mich in meiner depri Phase..mir mit dem ganzen Positven ...einfach überfordert. Es passt dann nicht.
Eine andere..ist in Lebens-Themen verstrickt die mich nicht interessieren...auch das Passt momentan nicht mehr.

Es hat sich einfach so entwickelt und daran kann und konnte ich nichts ändern. Zumal ich mich nicht mehr wegen Beziehung und Anererkennung verbiegen will. Es bleibt das trauernde Verlustgefühl und ich muss mich in Akzeptanz üben. Uns so ging es im Prinzip auch mit anderen Beziehungen.

Doch ich habe festgestellt: wirklich Einsam bin ich nur, wenn ich zu mir selber keinen guten liebevollen/ verständnisvollen Kontakt habe.

Beziehungen gestalten sich nach meinem Spiegel...auch nach den unbewussten Erwartungen und Überzeugungen.
Darauf kann ich achten und viel dazu beitragen, damit sie positiv sind, wenn ich das so will.

Aber ich brauche nicht nur positive Beziehungen..denn auch Frust , Ärger, Streit, Abgrenzung will in Beziehungen gelebt werden. ich glaube inzwischen, dass das gleichwertig wichtig zum weiter entwickeln ist.

Wenn ich das zu wenig habe, weil ich mich auf Rückzug befinde...merke ich das mir etwas fehlt. Und empfinde es als Verlust. Ich kann mich dann in eine Opferrolle begeben oder aktiv etwas unternehmen. Es liegt an mir/ in meinen Händen.

Natürlich ist es schön und angenehm..wenn andere Menschen auf mich positiv zu kommen. Mich bestätigen, respektieren und anerkennen . Ohne dass ich Masken tragen muss oder mich verstellen, umso wertvoller und einfacher für mich.

Aber ich weiß, dass ich es nicht erwarten oder verlangen kann. Da jeder sich selber mitbringt und so reagiert, wie er reagieren muss..auf grund seiner eigenen Erfahrungen und Überzeugungen.

Seid ich das kapiert habe, konnte ich endlich losslassen vom Anerkennungs-Bedürfniss. Und damit war dann der Weg offen zu mir selber. Zeitgleich trat das Phänomen ein, dass ich immer weniger Bedürfniss nach anderen Menschen im direkten Kontakt hatte.

Die These: für meine Einsamkeit bin ich selbst verantwortlich...aber auch die Gesellschaft

Kann ich zu stimmen. Weil auch die Gesellschaft ihren Beitrag zu Beziehungen vorgibt. Nur an der Gesellschaft oder den Einstellungen von Personen kann ich nichts ändern. Ich kann es nur für mich alleine lernen zu regeln.

Der Wunsch, das Menschen alle so tollerant werden..jeweils andere Eigenschaften /Überzeugungen/Lebensweisen zu verstehen und somit zu billigen...wird meiner Meinung nach..immer ein Wunschdenken bleiben.

Ich kann es vorleben, soweit es mir möglich ist...doch auch ich werde da immer auf Grenzen stossen.

Dann ist mir beim Lesen im Tread etwas aufgefallen..was ich auch hier lassen möchte..zum nachdenken.


Zitat:
Immer mehr denke ich, dass ich 1. nicht normal sein will und 2. dass ich hoffe, immer mehr Leute steigen aus und wollen auch nicht normal sein denn 3. ich glaube mit normalen Leuten konnte ich sowieso noch nie wirklich was anfangen und kann es mir auf Dauer auch nicht vorstellen.


ich entnehme daraus, das es ein Versuch sein könnte durch erfüllte Hoffnung (2. dass ich hoffe, immer mehr Leute steigen aus) ...doch dadurch ein Gefühl, des endlich *normal seins* schaffen zu können.

Nach dem Motto: Wenn die anderen sich nur ändern, kann ich endlich normal sein

Ich würde mal über das Wort *normal* im menschlichen SEIN mehr nachdenken...ob es da überhaupt ein Normal geben kann. Denn dieses Normal ist doch im Grunde relativ und von Kultur zu Kultur ganz unterschiedlich.

Ich denke das eigene Denken, eine unbewusste tiefere Überzeugung durch das ewig gleiche feeback eben *nicht normal* zu sein...ist das Problem an sich und nichts anderes. Löse ich das in mir auf..gibt es das für mich in meiner Wahrnehmung/Welt auch nicht mehr.

Dann ist mir nicht nur hier im Verlauf aufgefallen...dass Menschen die Grenz überschreitend kritisierend sind oder aufklären wollen, selber die größten Mimosen sein können, wenn es um sie selber geht.Das ist keine Verurteilung, sondern meine Erkennis. Eine Selbsterkenntnis, die vieles in mir verändert hat. So dass ich mich nun bemühe mehr zu *sehen* / wahr zu nehmen..als nur einen Ausschnitt...sondern mehr bemüht bin, so viel wie möglich vom Ganzen zu erblicken. Das ergibt dann automatisch ein ganz anderes Bild.

Nur all zu oft habe ich gar nicht bemerkt, dass ich an anderen etwas kritisiert habe, was ich selber nicht besser machte ..es war etwas vollkommen unbewusstes
Nach dem Motto. *Was ich mir selber nicht gestatte oder verbiete, dürfen anderen dann auch nicht*
oder so sollte es sein...auch wenn ich selber mich nicht immer so verhalten kann. Sah aber die Gemeinsamkeit in dem Moment gar nicht.

lg morla

ps viel Vergnügen beim Roman lesen

24.11.2013 20:47 • #189


G
Zitat von morla:
Vorab, ich bin auch eine viel Schreiberin...ich lasse meine Gedanken und Empfindungen beim Schreiben, freien fluss. Wem es zu viel ist, muss sich halt abgrenzen. Ich schreibe in erster Linie für mich selber und sotiere und reflektiere mich dabei.
Das ist ein geeignetes Mittel, einsam zu werden und zu bleiben. Das ist dir klar?

24.11.2013 23:18 • #190


B
Zitat von GastB:
Das ist ein geeignetes Mittel, einsam zu werden und zu bleiben.


Nicht unbedingt,

denn es gäbe die Möglichkeit seinen Beiträgen eine Art Buchrücken
anzufügen, in dem es eine kurze Zusammenfassung des Inhaltes gibt.

24.11.2013 23:26 • x 1 #191


G
Zitat von Beobachter:
Zitat von GastB:
Das ist ein geeignetes Mittel, einsam zu werden und zu bleiben.

Nicht unbedingt,

denn es gäbe die Möglichkeit seinen Beiträgen eine Art Buchrücken anzufügen, in dem es eine kurze Zusammenfassung des Inhaltes gibt.

Aber höchstens dann, wenn der Schreiber das an die Leser und nicht an sich selber schreibt.

24.11.2013 23:35 • #192


B
Zitat von GastB:
Aber höchstens dann, wenn der Schreiber das an die Leser und nicht an sich selber schreibt.


Nicht unbedingt,

denn, ich selber habe auch schon halbe Threads ausschliesslich
mit mir selber geschrieben.

Es steht nirgendwo geschrieben, dass es nur Selbstgespräche
geben darf, auch Selbstgeschriebenes ist durchaus zulässig ...

24.11.2013 23:46 • x 1 #193


G
Zitat von Beobachter:
Zitat von GastB:
Aber höchstens dann, wenn der Schreiber das an die Leser und nicht an sich selber schreibt.
Nicht unbedingt,

denn, ich selber habe auch schon halbe Threads ausschliesslich
mit mir selber geschrieben.

Es steht nirgendwo geschrieben, dass es nur Selbstgespräche
geben darf, auch Selbstgeschriebenes ist durchaus zulässig ...

Zulässig ist allerdings etwas anderes als der Enteinsamung zuträglich.

24.11.2013 23:53 • #194


B
Zitat von GastB:
Zulässig ist allerdings etwas anderes als der Enteinsamung zuträglich


Nicht unbedingt,

denn so manch einer ist einsam geworden, weil er
nur mit sich selber gesprochen und geschrieben hat

und manch anderer ist erst dann einsam geworden, als er
angefangen hat mit anderen zu sprechen und zu schreiben.

25.11.2013 00:13 • x 1 #195


M
Hi

es kommt wohl auf die Sichtweise an

Wenn ich mich mit mir selber auseinadersetze, es aufschreibe und dabei sortiere und reflektiere...bin ich höchstens alleine..aber niemals EINSAM

Jedenfals kommen bei mir dann keine Einsamkeitsgefühle hoch.

Und das ein oder andere Feedback kommt immer..und es kann dadurch auch ein Austausch und Teilen im Anschluss stattfinden.

Meine Themen teilen nie alle Leser. Manche mögen es Kurz andere Ausführlicher. Manche er ironisch, sarkastisch, lustig ..andere ernsthafter

ich werde es nie allen Lesern recht machen können..darum schreib ich in erster Linie erstmal für mich.

Aber ich finde es auch interessant..welche einzelen Punkte so aus meinem Gedankenfluss herausgefiltert und kommentiert werden.

Verschiedene Ansichten/Meinungen erhöhen den Weitblick über den eigenen Tellerrand. Darum danke fürs Feedback

Wenn ich mich einsam fühle muss ich was dagegen tun und nicht darauf warten, dass mich jemand aus meiner Einsamkeit heraus zieht. Damit mache ich mich ja Abhängig und das will ich nicht sein.
Einsam sich fühlen..ist ein Gefühl...Gefühle kann ich beeinflussen durch andere Gedanken und andere Handlungen
Selbstverantwortlichkeit nenn ich das auch

25.11.2013 15:15 • #196


M
Warum gibt es wenig Kontakte unter Einsamen?..noch mal ein paar Gedanken zum Thema von mir......

Ich denke Einsame Menschen sind überwiegend introvetiert. Können nur schwer auf andere dauerhaft und beständig reflektieren, da sie mit sich selber sehr beschäftigt sind. Ohne bösen Willen oder Egoismuss, sondern weil sie anders mit sich und ihrem Leben nicht so gut zurecht kämen. Introvetiertheit auch als Selbstschutz. Angeeignetes Muster?
Dazu kommen noch die individuellen eigenen Gründe dazu.......

Dann glaube ich, dass es vielen Einsamen lieber ist, dass jemand auf sie zu kommt, statt anders herum. Und so wartet der Eine Einsame genauso wie der Andere jeweils auf die Aktivität des Anderen. Villt um daraus entnehmen zu können, wie ernst es einem Anderen ist und ob es sich überhaupt *lohnt*, Gefühle für Beziehungen auf zu bauen.

Ich denke wer Einsam ist, will auch irgendwie einsam sein..aus welchen Gründen auch immer.

Auch die eigenen unangenehmen, verleugneten und verdrängten Spiegel, die man jeweils im anderen sieht (die besonderen Eigenschafften/Macken) werden mit ein Grund sein..warum sich unter Einsamen wenig Kontakte auf Dauer bilden.

Oder es passt einfach nicht..weil einer verbittert und darum ironisch, sarkastisch und angreifend , kritiesierend ständig ist...
ein anderer in seiner Opferrolle gefangen und empfindlich verletzlich. Der eine eher Ernst, der andere Lustig...und das im übertriebenen Masse.
der eine bequem , der andere lieber aktiv und sportlich..usw usw

Es ist schwer, tragfähige dauerhaften Beziehungen aufzubauen und zu halten...dafür muss jeder was tun.Wegen der Erwartungen.
Die wenigsten können einfach nur SEIN. Weil bei es besonders bei Einsamen an Tolleranz fehlt. So ist meine gebildete Meinung dazu.

Nur weil man die Einsamkeit teilt und gemeinsam lebt, heißt es noch lange nicht, dass es zwischen menschlich passen muss. Beziehung aber muss passen. Darum empfinde ich es auch als ein Geschenk wenn es passt...oder einen *Gewinn*

26.11.2013 19:39 • #197

Sponsor-Mitgliedschaft

H
Hallo Morla!

Zitat von morla:
Hallo zusammen

ich bin neu hier und habe mir den ganzen Tread durch gelesen.


Du bist ja von der ganz unerschrockenen Sorte!


Zitat von morla:
Vorab, ich bin auch eine viel Schreiberin...ich lasse meine Gedanken und Empfindungen beim Schreiben, freien fluss. Wem es zu viel ist, muss sich halt abgrenzen. Ich schreibe in erster Linie für mich selber und sotiere und reflektiere mich dabei.


Gefällt mir!


Zitat von morla:
Ich fand den Tread interessant und auch spannend.
Besonders wie verschieden Menschen auf einander reagieren..schon allein durch ein paar virtuelle Aussagen.


Ja, und ich bin selbst erstaunt, wie schnell es mich auch mitreißen kann...


Zitat von morla:
Mir ist aufgefallen, das einzelne Aussagen so individuell heraus gepickst werden und darauf individuell reagiert wird.


... so auch mit diesem Deinem Beitrag schon geschehen, soweit ich das überblicken kann.


Zitat von morla:
Oft nach automatischem Schubladen denken...zum Zwecke des Selbstschutzes...und mich würde interessieren..ob das den Schreibern selber auch aufgefallen ist.


... ob zum Zwecke des Selbstschutzes oder zu irgendeinem anderen Zwecke - ich weiß es nicht.


Zitat von morla:
So konnte ich aus Kontroversen,aus für mich manchmal negativ anrührenden Kommentaren..doch auch konstruktives für mich heraus ziehen.


So ging es mir auch.


Zitat von morla:
ich konnte in allem Bekanntes und auch eigene verschiedene Anteile wieder finden. ... und konnte daher letztendlich dann besser verstehen.


D.h. dann war manches also nützlich für Dich? Das finde ich so oder so schon mal positiv für Dich.


Zitat von morla:
Zum Thema : Warum gibt es wenig Kontakte unter Einsamen

möchte ich gern meine Einstellung und Erkenntnisse hier teilen.

Ich fühle mich oft traurig einsam. Das war und ist nicht immer so.

Früher hatte ich viele Bekannte und Freunde, immer das Haus voll mit Leuten.
Früher legte ich viel Wert auf Annahme und Bestätigung...ich tat viel dafür....

Viel zu viel ..nach meiner heutigen Sicht. ich verleugnete mich oft selber dafür und merkte es nicht mal. Mein Fokus war darauf gerichtet..Beziehungen positiv mit zu gestalten..auch aus dem Motiv heraus..damit meine erwünschtes Annahme_Gefühl zu erlangen.


Hmmm, ja, das ist natürlich doppeldeutig. Beziehungen positiv zu gestalten ist etwas, was ich persönlich nicht aufgeben möchte - aber damit Ziele für sich zu erreichen oder Forderungen zu stellen, ist eher nicht günstig... Schwieriger Mittelweg...


Zitat von morla:
Zeitgleich war ich von Kindheit an ein Rebell mit unglaublich eigenem Kopf und Willen. Der mir versucht wurde von Seiten meiner Mutter *aus geprügelt zu werden*


Das liest sich sehr schmerzhaft für mich. Da hast Du sicher viel gelitten...?


Zitat von morla:
Zwischen den Extremen bildete sich eine große Unsicherheit in mir aus. Das führte in meinem Leben zu großen Fehl-Interpretationen von Situationen und so auch zu Fehlreaktionen.

Aber was hätte ich anders machen können ? NICHTS ! ich konnte und kann es immer nur so machen, wie ich es kann...und für mich am besten finde/ oder erwarte.


Das finde ich einen interessanten Punkt, der zur Aussöhnung mit sich und den eigenen Entscheidungen führen kann: die Entscheidungen die ich treffe, sind immer die in dem Moment für mich bestmöglichen - gefällt mir gut, diese Sichtweise.


Zitat von morla:
Erwartungen, Verhalten , Reaktionen von anderen Menschen haben mich oft irritiert und enttäuscht ...und sehr verunsichert. Das konnte aber nur so kommen, weil ich nie zu mir selber eine stabile Beziehung aufbauen konnte.

Zu dem bin ich auch noch Hoch-Sensibel wenn es darum geht, die Energieen anderer Menschen um mich herum zu verarbeiten. Es kostet mich Kraft und Nerven, macht mich oft sehr müde. So dass ich schnell Rückzugsmöglichkeiten brauche um wieder auf zu tanken.

Ich habe mich immer mehr von meinen Bekannten und Freunden zurück gezogen.

Weil es auf Grund meiner eigenen Inneren Verfassung oft für mich sich nicht passend anfühlt. Gleichzeitig vermisse ich Kontakte. Das ist richtig paradox.


Naja - hört sich für mich so an als ob in Deinen Kontakten eben verschiedene Bedürfnisse erfüllt waren und gleichzeitig andere Bedürfnisse nicht.


Zitat von morla:
Die eine Freundin *passt* auf einmal nicht mehr..weil sie zu positiv eingestellt ist und mich in meiner depri Phase..mir mit dem ganzen Positven ...einfach überfordert. Es passt dann nicht.
Eine andere..ist in Lebens-Themen verstrickt die mich nicht interessieren...auch das Passt momentan nicht mehr.

Es hat sich einfach so entwickelt und daran kann und konnte ich nichts ändern. Zumal ich mich nicht mehr wegen Beziehung und Anererkennung verbiegen will. Es bleibt das trauernde Verlustgefühl und ich muss mich in Akzeptanz üben. Uns so ging es im Prinzip auch mit anderen Beziehungen.


Ha! Diese es passt nicht ist ein bisschen Trigger für mich momentan... Natürlich will ich das grundsätzlich nicht in Abrede stellen - schon gar nicht Dein persönliches Erleben. Zunächst mal ist es für Dich, wie es ist.

Was mich jedoch bei dem es passt nicht wundert ist, dass wir alle ja - oh Wunder - so oder so unterschiedlich sind. 100% Übereinstimmung wird es vermutlich nie geben mit einem anderen Menschen. Und deswegen ist generell die Frage, wie sehr man sich aufeinander einschwingen kann, wenn man so will. Dass jemand anders ist, sehe ich an sich nicht als Problem - aber sich dann nicht aufeinander einschwingen/einstimmen zu können oder zu wollen finde ich zumindest mal interessant!


Zitat von morla:
Doch ich habe festgestellt: wirklich Einsam bin ich nur, wenn ich zu mir selber keinen guten liebevollen/ verständnisvollen Kontakt habe.


Das ist wohl die Basis...


Zitat von morla:
Beziehungen gestalten sich nach meinem Spiegel...auch nach den unbewussten Erwartungen und Überzeugungen.
Darauf kann ich achten und viel dazu beitragen, damit sie positiv sind, wenn ich das so will.


Beitragen in jedem Fall.


Zitat von morla:
Aber ich brauche nicht nur positive Beziehungen..denn auch Frust , Ärger, Streit, Abgrenzung will in Beziehungen gelebt werden. ich glaube inzwischen, dass das gleichwertig wichtig zum weiter entwickeln ist.


Ja, denke ich auch!


Zitat von morla:
Wenn ich das zu wenig habe, weil ich mich auf Rückzug befinde...merke ich das mir etwas fehlt. Und empfinde es als Verlust. Ich kann mich dann in eine Opferrolle begeben oder aktiv etwas unternehmen. Es liegt an mir/ in meinen Händen.


Fernab von Opferrolle erlaube ich mir auch Zeiten des Trauerns, Weinens, Jammerns... das möchte ich nicht missen - ich bin doch keine dauerglückliche und ständig funktionierende Maschine...


Zitat von morla:
Natürlich ist es schön und angenehm..wenn andere Menschen auf mich positiv zu kommen. Mich bestätigen, respektieren und anerkennen . Ohne dass ich Masken tragen muss oder mich verstellen, umso wertvoller und einfacher für mich.

Aber ich weiß, dass ich es nicht erwarten oder verlangen kann. Da jeder sich selber mitbringt und so reagiert, wie er reagieren muss..auf grund seiner eigenen Erfahrungen und Überzeugungen.


Ja schon krass, wie sehr man meist auf Autopilot unterwegs ist, dessen Prägung schon teilweise lange zurückliegt!


Zitat von morla:
Seid ich das kapiert habe, konnte ich endlich losslassen vom Anerkennungs-Bedürfniss. Und damit war dann der Weg offen zu mir selber. Zeitgleich trat das Phänomen ein, dass ich immer weniger Bedürfniss nach anderen Menschen im direkten Kontakt hatte.


Bei mir sehe ich teilweise eine ähnliche Entwicklung. Ich kann auch viel besser für mich alleine sein als noch vor Jahren. Trotzdem ist immer wieder eine Sehnsucht da nach menschlicher Begegnung - und ich glaube dieser letzte Rest wird auch noch bleiben bzw. den will (oder kann?) ich mir gar nicht selbst erfüllen. Vielleicht bin ich aber auch einfach noch nicht weit genug, nicht reif genug, spirituell unterentwickelt oder so.


Zitat von morla:
Die These: für meine Einsamkeit bin ich selbst verantwortlich...aber auch die Gesellschaft

Kann ich zu stimmen. Weil auch die Gesellschaft ihren Beitrag zu Beziehungen vorgibt. Nur an der Gesellschaft oder den Einstellungen von Personen kann ich nichts ändern. Ich kann es nur für mich alleine lernen zu regeln.


Zustimmung. Allerdings: die Gesellschaft besteht auch nur aus allen einzelnen Menschen - jeder ist Teil, jeder trägt dazu bei, jeder kann etwas verändern. Selbst als Einzelner - oder aber auch in Gruppen organisiert. In der Geschichte gibt es unzählige Beispiele dafür, wie Einzelne etwas verändert haben... Ich finde, das eine muss das andere nicht ausschließen.


Zitat von morla:
Der Wunsch, das Menschen alle so tollerant werden..jeweils andere Eigenschaften /Überzeugungen/Lebensweisen zu verstehen und somit zu billigen...wird meiner Meinung nach..immer ein Wunschdenken bleiben.


Welche Auswirkungen hat es für Dich, wenn Du diesen Gedanken denkst, dass es immer ein Wunschdenken bleiben wird?

Ich könnte mir vorstellen, dass es Dich einerseits entspannt, weil Du Deine eigene Kraft erkennst, für Dich etwas zu tun.

Auf der anderen Seite finde ich, dass dieser Gedanke auch dazu führen kann, dass man seine Wirkung auf die Gesellschaft - als Teil der Gesellschaft - nicht voll ausschöpft. (wobei ich dazu für mich auch noch nach geeigneten Wegen suche)


Zitat von morla:
Ich kann es vorleben, soweit es mir möglich ist...doch auch ich werde da immer auf Grenzen stossen.


Sicherlich...


Zitat von morla:

Dann ist mir beim Lesen im Tread etwas aufgefallen..was ich auch hier lassen möchte..zum nachdenken.


Zitat:
Immer mehr denke ich, dass ich 1. nicht normal sein will und 2. dass ich hoffe, immer mehr Leute steigen aus und wollen auch nicht normal sein denn 3. ich glaube mit normalen Leuten konnte ich sowieso noch nie wirklich was anfangen und kann es mir auf Dauer auch nicht vorstellen.


ich entnehme daraus, das es ein Versuch sein könnte durch erfüllte Hoffnung (2. dass ich hoffe, immer mehr Leute steigen aus) ...doch dadurch ein Gefühl, des endlich *normal seins* schaffen zu können.

Nach dem Motto: Wenn die anderen sich nur ändern, kann ich endlich normal sein

Ich würde mal über das Wort *normal* im menschlichen SEIN mehr nachdenken...ob es da überhaupt ein Normal geben kann. Denn dieses Normal ist doch im Grunde relativ und von Kultur zu Kultur ganz unterschiedlich.

Ich denke das eigene Denken, eine unbewusste tiefere Überzeugung durch das ewig gleiche feeback eben *nicht normal* zu sein...ist das Problem an sich und nichts anderes. Löse ich das in mir auf..gibt es das für mich in meiner Wahrnehmung/Welt auch nicht mehr.


Interessanter Gedanke - Danke. Ich weiß leider nicht mehr, von wem das Zitat war. Vielleicht war es sogar von mir? Bin gerade zu faul zum Suchen...

Jedenfalls geht es mir persönlich nicht darum, normal zu sein. Naja, oder, schön fände ich es ja vielleicht doch, wenn es als normal angesehen würde, dass es halt kein normal gibt - oder irgendwie so.


Zitat von morla:
Dann ist mir nicht nur hier im Verlauf aufgefallen...dass Menschen die Grenz überschreitend kritisierend sind oder aufklären wollen, selber die größten Mimosen sein können, wenn es um sie selber geht.Das ist keine Verurteilung, sondern meine Erkennis. Eine Selbsterkenntnis, die vieles in mir verändert hat. So dass ich mich nun bemühe mehr zu *sehen* / wahr zu nehmen..als nur einen Ausschnitt...sondern mehr bemüht bin, so viel wie möglich vom Ganzen zu erblicken. Das ergibt dann automatisch ein ganz anderes Bild.

Nur all zu oft habe ich gar nicht bemerkt, dass ich an anderen etwas kritisiert habe, was ich selber nicht besser machte ..es war etwas vollkommen unbewusstes
Nach dem Motto. *Was ich mir selber nicht gestatte oder verbiete, dürfen anderen dann auch nicht*
oder so sollte es sein...auch wenn ich selber mich nicht immer so verhalten kann. Sah aber die Gemeinsamkeit in dem Moment gar nicht.


Ja... Und blinde Flecken haben natürlich dann auch immer nur die anderen.

Dein letzter Satz gefällt mir sehr gut: ich denke, mehr die Gemeinsamkeiten zu sehen, ist generell unglaublich wertvoll - für alle.


Zitat von morla:
lg morla

ps viel Vergnügen beim Roman lesen


Wenn dieser Thread hier etwas bewegt hat, dann doch wenigsten, dass sich jeder so genannte Vielschreiber mindestens halb rechtfertigt und im Voraus ent-schuldigt - und sei es durch ironische Anspielungen.

Lieben Gruß und bitte mehr Romane
Auch-einsam?

27.11.2013 19:05 • #198


U
Also ich hab den Thread mal überflogen und möchte 2 Sachen kurz einwerfen:

1. Feedback ist nicht dasselbe wie Kritik.
Was ich über Feedback gelernt habe:
- es geht um die Sache, nicht um die Person, die sie produziert
- man schildert seine subjektiven Wahrnehmungen
- man übt konstruktive Kritik an veränderbaren Dingen
- das Ziel ist, etwas zu verbessern
- wer das Feedback bekommt, hört es sich an ohne sich zu rechtfertigen
- derjenige entscheidet selbst, ob und inwiefern er die Kritik/Verbesserungsvorschläge annimmt und umsetzt

Was wikipedia dazu sagt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Feedback_(Gruppendynamik)

2. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine gewisse Person in diesem Forum einfach gerne provoziert. Hat in diesem Thread offenbar auch ganz gut geklappt^^

27.11.2013 22:33 • #199


G
@ Morla
Zitat von morla:
Der Wunsch, das Menschen alle so tollerant werden..jeweils andere Eigenschaften /Überzeugungen/Lebensweisen zu verstehen und somit zu billigen...wird meiner Meinung nach..immer ein Wunschdenken bleiben.

Ja, zumal du selbst ja - siehe oben - nur in sehr geringem Maße tolerant bist:
Zitat von morla:
Die eine Freundin *passt* auf einmal nicht mehr..weil sie zu positiv eingestellt ist und mich in meiner depri Phase..mir mit dem ganzen Positven ...einfach überfordert. Es passt dann nicht.
Eine andere..ist in Lebens-Themen verstrickt die mich nicht interessieren...auch das Passt momentan nicht mehr.

Es hat sich einfach so entwickelt und daran kann und konnte ich nichts ändern. Zumal ich mich nicht mehr wegen Beziehung und Anererkennung verbiegen will.

Zitat von morla:
Nur all zu oft habe ich gar nicht bemerkt, dass ich an anderen etwas kritisiert habe, was ich selber nicht besser machte ..es war etwas vollkommen unbewusstes

Da kannst du ansetzen, bewusst toleranter zu werden, FALLS du weniger einsam sein willst. Falls nicht, brauchst du das natürlich nicht - nur passt dann das Wunschdenken, dass andere dir gegenüber toleranter sein sollen, nicht dazu.

28.11.2013 01:25 • #200


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