Pfeil rechts

G
Hi Balou,
ich habe ein wenig Angst dich zu bedrängen - also nimm was ich schreibe als MEIN Erleben - das nur bedingt auf dich übertragbar ist. Wie weit entscheidest du.

Ich habe dir diese Denkfigur schon ein paar mal angeboten. Und ich bin nicht sicher, ob das einfach nicht für dich passt, vielleicht einfach zu früh ist, oder ob es so sein könnte, dass du da noch nicht so recht dich hinzuschauen traust:

Also einfach mal für mich selbst meine ich folgendes:
In meinen Wünschen bin ich enthalten, sie machen mich aus, sie machen mich sichtbar. SIE ZU ÄUßERN UND UMZUSETZEN, HAT MIT EGOISMUS NICHTS ZU TUN. Mir das zu verbieten, lange Jahre lang, war Teil einer Verantwortungsideologie, die folgendes verdeckt hat:

Ich habe meine emotionale Grundversorgung und meine Sicherheits- und Stabilitätsbedürfnisse zu Lasten meiner Frau und meiner Kinder organisiert - solange ich geblieben bin, ohne das zu wollen. DAS IST EGOISMUS: wenn man seine Bedürfnisse auf Kosten anderer organisiert. An dieser Stelle finde ich auch die Warnung berechtigt: achte darauf, dass du dich nicht von deinen Kindern gegen die Einsamkeit schützen lässt:

WENN das sich bei dir ähnlich verhalten sollte, dann rechne damit, dass dich die Einsamkeit wie ein wildes Tier anfallen wird, wenn du deine Trennung hinter dir hast. Es ist eher wahrscheinlich, dass es dir - nach der ersten Freiheitseuphorie schlechter geht als vorher: UND DAS IST DANN GUT SO: denn es gibt dir die Chance, für dich selbst sorgen zu lernen und deine Umgebung davon zu entlasten.
Die Gefahr sich in so einem Moment erneut und schlimmer von jemand anderem abhängig zu machen (seien es nur deine Kinder) ist in diesem Moment sehr groß.
WENN das so ähnlich ist bei dir: dann ist es das WOZU du dich zum Weichei gemacht hast: Es wäre eine METHODE deiner Angst nicht ins Gesicht zu sehen. Keine sehr haltbare: sie führt mitten hinein in die Depression.

Vor meiner Trennung habe ich ein Leben gelebt, das sich als komplett fremdbestimmt angefühlt hat. Ich sage: es fühlte sich so an: denn auch das sich-von-anderen-bestimmen-lassen entscheide ich ja selbst. Wenn du diese Entscheidung änderst, brauchst du einen langen Atem und den Willen täglich etwas zu lernen. Ich stehe vor lauter Restverpflichtungen, aus einer Zeit, in der ich meine Selbstfürsorge anderen überlassen hatte und dafür mit meiner Freiheit bezahlt habe. Diese Verpflichtungen muss ich dann stückweise abtragen und neu entscheiden, ohne dass alles zusammenbricht. Es ist eine Phase, wo die Nachteile von alten und neuen Entscheidungen sich kombinieren. Damit bezahle ich für die Jahre, in denen ich mich nicht selbst gelebt habe, sondern mich habe gehen lassen.

Ich finde nicht, dass du nach einer Trennung für das Wohlergehen deiner Frau zuständig bist - das ist ihre Verantwortung; sie wird wahrscheinlich auch nicht wollen, dass du dich da irgendwie drum kümmerst.
Ich finde nicht dass du dir ausmalen musst, wie es ihr danach geht - das ist ihre Verantwortung; hart gesagt geht es dich nichts an, wie es ihr danach geht - sie wird es dir wahrscheinlich auch nicht sagen. Ich finde nicht, dass du schuldig wirst, wenn du dich entscheidest, für dich zu handeln - auch nicht, WENN sich deine Kinder entscheiden sollten, bei dir bleiben zu wollen. Es ist nicht deine Verantwortung, welches Verhältnis deine Frau zu den Kindern hat.
(Und ich hatte GastB auch nicht so verstanden, dass sie das meinen könnte - werde aber den Eindruck nicht los, dass du das so gelesen haben könntest). Du bist nur dafür verantwortlich, dass du deine Wünsche eigenverantwortlich umsetzt und das selbe deiner Frau und deinen Kindern zugestehst.
Das verpflichtet dich auch zur Fairness den andern gegenüber. Die Kinder haben ein Recht auf den Umgang mit ihrer Mutter und auf deine Unterstützung dabei. Unterstütze deine Kinder in dieser Frage - das schwächt nicht deine Position, sondern stärkt sie.

Du wirst lernen müssen, deine eigene Grenze früh genug zu spüren, und die der anderen zu respektieren. UND DAS ist etwas, was du auch deinen Kindern noch schuldest: Ihnen zeigen können, wie das geht: sich abzugrenzen, ohne zu verletzen. (ohne das bist du tatsächlich nicht beziehungstauglich)
Sie brauchen diese Erfahrung und auch die darin enthaltene Erlaubnis, so etwas tun zu dürfen, im eigenen Umgang mit ihrer Mutter dringend - wenn deine Beobachtung zutrifft, dass sie auch Schwierigkeiten mit ihrer Dominanz haben.
Die Angst vor einem Rosenkrieg kann auch eine verdeckte Hoffnung sein: Im Krieg braucht man auf Grenzen keine Rücksicht zu nehmen - dazu muss man das nicht lernen - sondern nur gut bewaffnet sein. Aber den Krieg verlierst du - und alle andern auch, weil im Krieg IMMER ALLE verlieren.

Deine letzten Sätze wirken auf mich so, dass du eigentlich alles zusammenhast, um entscheiden zu können. Der Widerspruch den du fühlst, ist ein Konstrukt, das dir das Leben das du gerade führst möglich macht; eine Methode das Unerträgliche zu tragen - und du ahnst dass das nicht mehr trägt. Nimm das Gefühl des Widerspruchs als Indikator: Ich bin auf alten Pfaden unterwegs.



Gruß
flo

17.01.2008 19:08 • #21


F
jaaaaaaaa, war ich. Mannomann
flo

17.01.2008 19:09 • #22


A


Trennung verarbeiten

x 3


B
Hi Flo,
vorneweg: du bedrängst mich nicht !
Ganz im Gegenteil. Ich hab mich so in meinem Gedanken-Labyrinth verrannt, dass ich nur schwer herausfinde.
Sehr viel von deinen Empfindungen kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich habe mich wohl lange selbst getäuscht.
Viele der Gedanken die wir hier austauschen treffen mich ins Mark. Ich weiß, oder besser gesagt ich spüre dass sie richtig sind (sonst täten sie nicht so weh), aber ich bekomme vieles nicht richtig einsortiert.
Bei manchem Kommentar war ich zuerst entsetzt. Aber nach einigem Nachdenken muss ich feststellen dass es zutrifft. Es gibt nunmal immer 2 Seiten einer Medallie.

Ja, ich glaube ich hab für mich gedanklich vieles parat. Gedanklich ja, aber mein Herz sagt mir noch etwas anderes. Mein Herz sagt mir: du armer Kerl. Du musst so sehr leiden. Und keiner merkt's.
Ausserdem fehlt mir im Moment der Mut zum anpacken.
Sowohl in Richtung meiner Frau, als auch in Richtung meiner Kinder.
Das kommt wohl daher dass ich nioch kein rundes Bild zusammen habe.

Meine Beraterin hat mich auch schon deutlich darauf hingewiesen dass ich mich, nach einer Trennung, nicht an meine Kinder hängen darf.
Das hat mir schwer zu schaffen gemacht, muss ich sagen.
Meine Tochter ist mir charakterlich sehr ähnlich (ohne sie beleidigen zu wollen), und ich seh mich in ihr (als Kind) wieder.
Ich hab eine Zeit lang gebraucht bis ich für mich registriert habe dass ich mein gutes Verhältnis zu meiner Tochter ausnutze um mich gut zu fühlen. Das ist auch eine Art von Egoismus.
Aber ich denke dass ich es geschafft habe meiner Tochter zu vermitteln dass sie nicht für mein Wohlergehen verantwortlich ist.
Ja, ich weiß. Es war ein großer Fehler von mir ihr eine Art Verantwortung für mich aufzuladen.

Ich bin tatsächlich davon überzeugt dass ich nicht sehr beziehungsfähig bin. Mit der Abgrenzung habe ich ein Problem.
Das letzte was ich möchte ist meine Frau zu verletzen, aber ich tue es permanent. Ich liebe sie nicht (mehr), aber ich hege keinen Groll oder Hass. Sie soll glücklich sein, aber mit mir schafft sie es nicht. Und ich nicht mit ihr.
Du hast recht. Ich hatte mir eine Methode geschaffen mit meiner Situation umzugehen.
Alle sind gemein zu mir, und ich muss leiden. Edel wie ich nun mal bin lasse ich mich wegen der Kinder nicht scheiden, und leide.
Die ganze Welt ist zudem schlecht weil mein Leiden von meinem Umfeld nicht richtig gewürdigt wird.
Eine Zeitlang habe ich darauf gewartet dass mich meine Frau rauswirft, oder mich verlässt. Damit hätte ich meine Hände in Unschuld waschen können: die schlimme Frau. Schaut alle her und bedauert mich........
Ich habe erst nach und nach erkannt das mein Anteil am Scheitern meiner Ehe mindesten 50% beträgt.
Verletzungen teile ich mindesten so gut aus wie meine Frau. Auf eine andere Art und Weise, aber dennoch.
Das hat meinen Heiligenschein ziemlich ramponiert.

Lieber GastB, was mir noch fehlt ist der richtige Umgang mit meiner Frau. Ich kann mit ihr überhaupt nicht mehr richtig reden. Ich glaube mir wäre (innerlich) ein Krieg gar nicht unrecht weil ich dann weiterhin nicht mit ihr reden müßte. Dann könnte ich mich beldeidigt zurückziehn (ich hab's ja gewußt).
Ja, ich glaube um mich vernünftig scheiden zu lassen sollte ich (wieder) lernen mit meiner Frau zu reden. Sonst wird es Krieg geben, aber den hätte zu einem guten Teil ich dann zu verantworten.

Ich glaube ich drehe mich seit Jahren deshalb im Kreis weil das wirkliche Problem meine Unfähigkeit ist, mich abzugrenzen.
Immer wieder stosse ich an den Punkt an dem ich mich gegenüber meinen Kindern und meiner Frau angrenzen sollte, und es nicht schaffe.
Hier bin ich (mit meinen Bedürfnissen), dort bist du.

Wahrscheinlich ist es nicht die Schuld meiner Frau so dominat zu sein. Sie füllt nur ein Vakuum dass ich nicht besetzt habe.

Meine Situation stellt sich heute in einem ganz anderen Licht dar.
Ich habe nicht die böse Frau die mir das Leben zur Hölle macht.
Vielmehr habe ich mir eine Stück weit meine eigene Hölle geschaffen, um mir nicht über meine eigene Schuld und meine Unfähigkeit (mich klar zu positionieren) Gedanken machen zu müssen.

Hm. Eine tolle Bilanz.
Das tut meinem Heiligenschein nicht sehr gut. So sehr Täter wie Opfer.

Damit erst mal gute Nacht. Ich habe wieder genug Stoff zum Nachdenken
Danke !

Gruß Balou

17.01.2008 23:47 • #23


G
Balou,
Hut ab. Respekt. Es gehört sehr sehr viel Mut dazu einen solchen Schritt zu machen, eine solche Klärung zuzulassen, wie du es in diesem thread schaffst.
Ich bin ernsthaft beeindruckt. Ich werde dich Mogli nennen. Shirkan erzittere - dein Bezwinger ist da...

Du machst das gut. Weiter so. Du schaffst das. Wir sind ja bei dir



Gruß
flo

17.01.2008 23:59 • #24


G
Hallo Balou,

mir geht es da wie flo - ich bin ehrlich beeindruckt, wie du mit dem Feedback hier umgehst, wie ehrlich du zu dir und uns bist. Das schaffen nicht viele - und schon gar nicht so postwendend.

Du bist schon sehr weit, wenn du feststellst, dass du mind. einen Anteil von 50 % an der ganzen Sache hast, und dass du nicht nur das Opfer bist. Damit übernimmst du schon mal die Verantwortung für die Vergangenheit und Gegenwart eurer Ehe. Noch ein Schritt, und du wirst auch die Verantwortung für eure Zukunft übernehmen. Das glaube ich.

Wo liegt der Angelpunkt für dein Problem, der das Problem aushebeln würde ...?

Eine Frage: Wenn du an dem Punkt bist: Niemand sieht, wie ich leide - an wen denkst du da so halb-bewusst? An wessen Mitgefühl, Anteilnahme würde dir liegen? Und an wessen Mitgefühl, Anteilnahme am allermeisten? (Abgesehen von dem deiner Frau?) Ich vermute, es ist jemand aus deiner Kindheit oder spätestens aus deiner Jugend. Willst du das mal ausloten?

Gruß,
GastB

18.01.2008 13:16 • #25


C
Hallo Balou,

ich mach es kurz und bündig...uns Kindern war es schon sehr sehr früh in unserem Leben bewußt,dass unser Vater nur immer wieder nach Hause kommt - wegen uns...und für unsere Mutter waren wir oft nicht mehr als Druckmittel, und ihre Versicherung...zwischen täglichen Psychoterror und sehr ernstgemeinten Drohungen gegen unser und ihr Leben hat sie alle Register gezogen - ich bin mir sicher, dass unser Vater schon sehr früh überhaupt nicht mehr überlegt hat, wie´s IHM dabei geht...von daher, war vieles was er getan hat (z.B. immer wieder von der Arbeit nach Hause kommen) vermutlich gar nicht das Resultat einer moralisch/emotionalen Entscheidung...sondern ganz simpel nur eine Reaktion auf das Entweder/Oder Verhalten, auf die Drohungen und durchaus auch aktiven Machtspielchen meiner Mutter. Bis Heute könnte ich nicht sagen, was meine Mutter (je nach Stimmung) NICHT provoziert - und genauso ging es meinem Vater und allen anderen Leuten, die sie lange und gut kennen...Ich hab meinen Vater nie als Weichei war genommen, ganz im Gegenteil, bis Heute weiß ich nicht, wie er das geschafft hat, ihr nicht irgendwann ins Gesicht zu springen...aber gegen ihre unbändigen Energien und durchaus erfolgreichen Strategien, hat bis zum Heutigen Tag keiner was entgegen zu setzen...meine Mutter macht keine Kompromisse oder Gefangene....man ist entweder 150% auf ihrer Seite oder ihr Feind. Ob das ihre Kinder, ihre Familie, Geschwister, Nachbarn oder der Postbote ist...

Dieses wen hast Du lieber, zu wem würdest Du halten, wen ziehst Du vor...ganz ehrlich, lass das Balou - für DICH und Deine Kinder...DIE sind Euch beiden ausgeliefert, und keiner von Euch beiden sollte Eure Kinder vor so eine Wahl überhaupt stellen...dieses Ich würde nur gehen und die Scheidung einreichen, wenn ich wüßte dass ALLE meine Kinder sich für mich entscheiden ist mit Sicherheit auch Ausdruck Deiner Sorgen aber entspringt ganz gewiss auch Deinen eigenen Machtansprüchen...wenn ich gegen sie ankämpfe, dann nur wenn ich die Kinder kriege, nur wenn die Kinder hinter mir Stellung beziehen - Ich mach Dir daraus keinen Vorwurf, bitte Dich nur, zu bedenken, dass Eure Kinder sich im Zweifel (sie sind ja schon älter und clever) GEGEN Euch beide entscheiden, ganz simpel weil SIE von Dir dann auch zu einer folgeschweren Entscheidung gedrängt würden, die sie immer und nur überfordern kann - Du läßt Dich von Deiner Frau scheiden, die Kinder bleiben aber ihre Kinder - ganz gleich wo und bei wem sie leben.

In ihrem Alter, wird vermutlich keinem von Euch beiden, das alleinige Sorgerecht ausgesprochen werden - warum auch? Weil ihr beiden Erwachsenen Euch nicht leiden könnt? - ob ihr das wollt oder nicht, ihr würdet Euch auch nach einer Trennung immer wieder über das eine und das andere einigen müssen...Natürlich könnt ihr Euch auch erstmal gegenseitig durch den Dreck ziehen und Euch fertig machen...trotzdem, wird keiner von Euch das alleinige Sorgerecht erhalten...

Unterschätz mal Deinen Frust nicht und überschätz mal Deine Gutmütigkeit nicht, Balou...das ist wichtig, nicht nur für Dich selbst sondern auch für Deine Kinder...ihr beiden Eltern spielt zu Hause guter Cop/böser Cop...ihr habt drei Teenager zu Hause, die sind doch nicht blöd oder naiv - denen ist doch klar, dass Dir - wenn Du alleine für sie Sorgen müßtest, wenn Du alleine für sie verantwortlich wärst und ALLES alleine regeln und organisieren müßtest- auch mal die Hutschnur reißen würde, und lange nicht so sensibel und mitfühlend wärst...im Moment fühlst Du Dich, als würdest Du mit Deinen Kindern in einem Boot sitzen, weil Deine Frau mit Euch allen nicht sonderlich liebevoll umgeht...aber alleine mit den Jugendlichen MÜßTEST Du die Rolle des Captains übernehmen und die Ansagen machen, ob sie nun für ein paar Tage da sind oder für immer...und das heißt automatisch auch, dass Du auch bereit sein mußt, Dich unbeliebt zu machen, dass Du auch damit umgehen können mußt, wenn Deine Kinder erstmal anfangen, die Geduld ihres Vaters auszutesten, und auch damit, dass sie sich je nach Laune bei ihrer Mutter über Dich beschweren...das sind und bleiben Teenager, die werden Dich egal was, nicht für immer und dauernd ganz toll lieb finden oder ihre Meinungen, Launen und Stimmungen nicht dauernd ändern. Früher oder Später finden sie Euch beide voll bescheuert - das ist normal und das muß so sein...ob ihr Euch nun trennt oder nicht...im Moment sind die aber vermutlich mehr damit beschäftigt die unterschwelligen Aggressionen und Antipatien ihrer Eltern füreinander zu analysieren, verdauen und einzuordnen...solange die von Euch abhängig sind, haben sie auch keine Wahl...zwangsläufig bleiben ihre eigenen Bedürfnisse, ihr eigenes Privatchaos dabei auf der Strecke...

18.01.2008 18:08 • #26


B
Hallo Zusammen,

na ja, zuviel des Lobes. Ich muß natürlich gestehen dass es mir hier (anonym) sehr leicht fällt auszupacken.
Ich bin aber ehrlich beeindruckt wie viel Zeit ihr euch mit gut überlegten Antworten nehmt. Dafür ein dickes: Danke schön !!!
Das ist nicht selbstverständlich, und muß mal gesagt sein

Flo, den Mogli mußt du dir noch ein wenig aufsparen. Dafür fehlt mir noch ein wenig Courage Im Moment bleib ich lieber beim etwas plumpen Balou. So komme ich mir jedenfalls (geistig) des öfteren vor.

GastB, ich habe ziemlich lange gebraucht um zu versuchen in die Zukunft zu blicken: Ich hab sehr lange die Augen verschlossen.
Ich weiß nicht so recht woran es hakt. Vielleicht hört es sich doof an, aber ich möchte niemandem weh tun, und wenn ich daran denke Unglück über meine Famile zu bringen dann hat sich's schon wieder mit Mogli. Dann verläßt mich der Mut, und es geht MIR schlecht.
Von wem würde ich mich gerne bemitleiden lassen ??......
Hmmmm, ich weiß nicht so recht. Ich habe sehr gute Bekannte, denen ich aber nur sehr vorsichtig mit meinem Dauerproblem auf die Nerven gehe. Schließlich gibt es nichts nervigeres als jemand der dauernd jammert. Ja, und habe lange Jahre nur gejammert ! Das hat irgendwann MICH sehr genervt.
Dummerweise (oder Glück für sie) sind meine Freunde allerdings alle selbst mit kleinen Kindern sehr beschäftigt, da bleibt nicht viel Zeit zum volljammern.
Aber da ich eigentlich eine Frohnatur bin, hält das Jammern auch nie sehr lange an.
Sonst habe ich leider niemanden der mich bemitleidet.
Ich gehe seit einer Weile zu einer psycholigischen Beratung, und die hat mir diesen Zahn ziemlich schnell gezogen. Jammern, damit man bemitleidet wird !
Was das Leiden angeht. Das habe ich von meiner Mutter gelernt. Die hat immer unter meinem herrischen Vater gelitten. Ich glaube da habe ich eine gute Schule besucht.
Aber es ist mir heute bewußt, und ich versuche dagegen anzukämpfen.
Leiden ist äußerst bequem, und gang ganz einfach. Das Aufraffen und kämpfen ist mühsam.

Ich werde mir meiner wirklichen Verantwortung erst heute bewußt.
Mein Job als Vater besteht nicht darin dauernd um meine Kinder herum zu hüpfen, sondern ihnen zu zeigen was Verantowrtung ist.
Genau das was ihr schreibt: Verantwortung für sich und die anderen.
Ich bin ein guter Lehren um ihnen das Leiden, Aushalten und Aushalten um jeden Preis beizubringen. Nicht gut !


Cathy, auch dir Danke für die offenen Worte.
Ich habe früher den Fehler gemacht mich mit meinen Kindern zu solidarisieren. Wir leiden gemeinsam und ich bin einer von euch !
Das ist bequem und es ist eine einfache Rolle.
Vor ca. 2 Jahren ist mir bewußt geworden was ich damit anrichte, und ich habe dagegen gesteuert. Zumindest versuche ich es.
Heute bin ich (wieder) ein eher strenger Vater. Ich habe das lernen mit den Kindern übernommen und besonders Mathe-Hausaufgaben sind ein ergiebiger Quell jeder Form (und Eskalationsstufe) von Streit, Tränen und Zornausbrüchen. Auch, und gerade bei Teenagern.
Ich bin also nicht nur der good cop.
Aber was ich gut kann (Angeber !) ist mich in meine Kinder hinein zu versetzen. Sprich: wenn jemand der Schuh drückt sehe ich dass aus 100m Entfernung. Und meine Kinder sind dann auch Willens und in der Lage meinen Rat einzufordern.
Ich weiß dass Kinder, und insbesodnere Teenager Eltern auch gegeneinander ausspielen können. Es ist mir zumindest bewußt und ich versuche es zumindest das zu erkennen und zu vermeiden.

Ja, deine Mutter ähnelt, zumindest was das 150%, und die Kompromißunfähigkeit angeht, meiner Frau. Und ich gebe wohl ein ähnliches Bild wie dein Vater ab.
Hast du deinen Vater für seine Schwäche gehaßt ?

Ja, ich weiß. Die Frage kommen die Kinder mit mir stelle ich nur mir. Ich würde sie nie den Kindern stellen.
Wobei ich mir sicher bin wenn sie sich gegen mich entscheiden wird es mir das Herz brechen (was ja an sich auch schon ein Druckmittel ist !)
Es ist mir auch klar dass das gegen mich entscheiden nicht das Sorgerecht, sondern nur das Wohnrecht betrifft.
Ich hätte schon gerne dass meine Kinder bei mir wohnen (ich gebs zu: das ist ein Stück purer Egoismus).
Aber mir ist dabei auch das Wohl der Kinder im Sinn.
Ein schwieriger Punkt. Vielleicht muß ich meine Motive ein wenig eingehender hinterfragen.
Aber da meine Kinder keinen emotionalen Zugang zu meiner Frau haben, setze ich (egoistisch (und eingebildet) wie ich bin) vorraus, dass es meine Kinder bei mir besser hätten. Auch wenn ich nicht immer der liebe Papa bin. Aber ich kann eben auch mal (mindestens ab und zu) der liebe Papa sein.
Hm, ja trotzdem. Meine Motive sind nicht uneigennützig. Ich hätte gerne meine Kinder um mich herum, damit ich nicht einsam bin !
Ja, ich sehe schon: Schei...... Motiv !


Na ja, hiermit schliesst ein sehr nachdenklicher Balou

18.01.2008 22:02 • #27


G
.....du bist einfach nur ein Feigling !

19.01.2008 02:26 • #28


F
@gast
...ach ist ja interessant: und DU? anonym rumpesten hältst du wohl für eine Mutprobe? gottwiearmistdasdennkopfschüttelleutegibts.



19.01.2008 13:17 • #29


G
Hallo Balou,

irgendwie bekomme ich beim Lesen deiner Postings immer mehr das Gefühl, dass du deiner Frau - unbewusst - eigentlich die Rolle (d)einer bösen Stiefmutter zuschiebst
Hast du das Gefühl, dass du mit deiner Frau wirklich auf derselben Ebene, auf Augenhöhe verkehrst?

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Dein Wunsch, niemandem weh zu tun, ist natürlich verständlich und ehrenwert. Aber ich habe den Eindruck, dass dir das doch mehr als Feigenblatt dient, Balou - ohne dich kränken zu wollen. Aber wenn ich lese, dass du hartnäckig alle deine 3 Kinder für dich haben willst, mit anderen Worten, deine Frau ganz allein ohne wenigstens 1-2 Kinder lassen willst, dann kann ich nicht finden, dass du ein starkes Motiv hast, sie durch dein Verhalten nicht unglücklich machen zu wollen.

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Außerdem gehst du anscheinend davon aus, dass deine Kinder noch kleine Dummerles sind, die sich einfach nicht für sich selbst korrekt entscheiden können. Das ist ebenfalls nicht auf Augenhöhe, Balou. Du traust deinen Kindern zu wenig zu, und du gestehst ihnen auch zu wenig Entscheidungsfreiheit zu. Du bist nicht bereit, ihre Entscheidungen zu respektieren und damit konstruktiv umzugehen.
Dabei steckst du aber eigentlich nur den Kopf in den Sand, denn deine Kinder können sehr bald das Haus - egal welches - völlig verlassen!

Entschuldige die harten Worte, aber ich empfinde mich hier auch ein wenig als Anwältin deiner Kinder und auch deiner Frau.

Die wesentliche Frage ist m.E. derzeit nicht, ob du dich trennst oder nicht, sondern ob du deinen Kindern eine eigenständige Entscheidung zugestehst und damit erwachsen umgehen willst - oder nicht.

Gruß,
GastB

19.01.2008 18:04 • #30


B
Hallo GastB,

tatsächlich habe ich nicht das Gefühl auf gleicher Augenhöhe zu stehen.
Ich kann mich beruflich und auch sonst (einigermaßen) durchsetzen.
Aber gegenüber meiner Frau fühle ich mich wie ein Schuljunge vor der Planierraupe.
Das dürfte mein Hauptproblem sein.

Ja, du hast recht. Ich mache an der Trennung schon so lange Jahre herum dass ich dabei ein wenig aus den Augen verloren habe dass meine Kinder groß geworden sind
Es ist mir schon bewußt dass meine Kinder den Kontakt zu beiden Elternteilen brauchen. Es ist ja auch nicht mein Ansinnen sie für mich zu behalten und einzuschliessen.
Mir geht es um den Hauptwohnsitz. Ja, ist im Prinzip aber das Gleiche.
Ich gebe dir recht: ich glaube ich habe grundsätzlich ein Problem auf gleicher Augenhöhe zu diskuttieren

Ich habe auch begriffen dass ich vieles für mich so hingebogen habe dass ich gut dastehe. Der arme Mann mit der bösen Frau.
Meine Frau ist hart und auch sehr explosiv. Aber nicht extrem.
Ich kann aber nicht damit umgehen.
Wahrscheinlich kaschiere ich mein Versagen, mit ihr angemessen umgehen zu können, hinter diesem Alien-Bild.
Muss ich mal drüber nachdenken.......
Ich weiß dass meine Charakterschwäche ein wesentlicher Teil des Problems ist. Ich habe bemerkt dass ich mich oft in Situationen hinein manövriere und dann die Explosion meiner Frau erwarte, um mir hinterher genüßlich die Wunden zu *beep* ........ich hab's doch gewußt...
Ja, idiotisch.
Wie gesagt, beruflich und sonst komme ich klar, aber gegenüber meiner Frau habe ich eine Art Komplex.

Ich glaube aus deinen Zeilen zu erkennen dass das alles zusammen paßt.
Meine Entscheidung zur Trennung hat nichts mit meinen Kindern zu tun. Sie müssen zwar die Konsequenzen (mit-)tragen, aber ich habe keine Möglichkeit ihre Entscheidung oder ihren Weg zu beeinflußen. Noch exakter: ich habe noch nicht einmal das Recht sie zu beeinflußen.
Hmmmmm ?!?!?!?!?!?!?
In dem Maße in dem ich meine Trennungsabsichten von der Entscheidung der Kindern abhängig mache, ziehe ich sie emotional in etwas hinein, was sie nicht entscheiden können. Oder besser gesagt: es steht mir nicht zu ihnen diese Entscheidung aufzudrücken. Vielleicht ist das auch eine Art von Verantwortung abschieben.
....da bin ich offensichtlich ein richtiger Experte

Ja, wenn ich mich schon mal in Selbstkritik übe..........
.......meine Frau ist (für mich) so furchtbar böse weil es für mich dann einfacher ist sie abzulehnen. Ein Abgrenzungsproblem !
Es fällt mir extrem schwer meine Freiräume gegenüber meiner Frau zu verteidigen. Da muss ich mir immer was zurecht biegen.
Wenn ich mir einen freien Sport-Abend nehme, dann muss ich mir geistig ihren freien Abend zur Rechtfertigung heranziehen..........

.....meine Kinder sollen mir mir kommen weil sie es bei mir besser haben....
Damit drücke ich ihnen die Entscheidung auf: wenn ihr (endlich) die Entscheidung treffen würdet mit mir zu gehen, dann könnte ich mich auch scheiden lassen......

....wieder genug Stoff zum Nachdenken

Lieber GastB,
deine Worte sind tatsächlich hart. DANKE dafür !
Ich bin sehr froh Anregungen zu bekommen um meine Situation einmal aus der Sicht meiner Kinder und meiner Frau betrachten zu können.

Mein Gedankenkonstrukt habe ich mir über 20 Jahre hinweg zurecht gezimmert. Es ist extrem stabil und sehr einfach.
Aber ich habe gemerkt dass in diesem Konstrukt was nicht stimmt.
Seit ich zu der Beratung gehe merke ich immer mehr dass meine Sichtweise ziemlich verdreht ist.
Ich, der Heilige, umgeben von Dämonen.
Wahrscheinlich habe ich mir über die Jahrzehnte mein eigenes Universum zurechtgebogen. Und in dem Universum trage ich den Heiligenschein.

Früher habe ich immer gedacht mit mir stimmt etwas nicht. Ich habe sogar schon den Verdacht gehabt dass ich verrückt bin (...bin ich's ??).
Vielleicht ist mein Universum meine Antwort darauf
Wenn meine Wahrnehmung nicht zur Realität passt, dann stimmt offensichtlich ws mit der Realität nicht

Danke

Jou, wieder was gelernt.
Aber ich möchte doch noch mal sagen dass ich gegenüber meinen Kinder keine Besitzansprüche hege. Ich lasse ihnen sehr viel Freiheit.
Alles andere spielt sich nur bei mir im Kopf ab (was es nicht besser macht).
Wie schaffe ich es mit meiner Frau auf Augenhöhe zu reden
Das dürfte zunächst einmal das A und O sein. (ja, jetzt kommt sicher wieder ein Gast- Kommentar (Feigling)).
Wie wird sie reagieren wenn ich versuche mit ihr auf Augenhöhe zu reden

Hallo Flo,
ich glaube jetzt versteh ich auch deine Aussagen einen guten Teil besser.

in diesem Sinne
Balou

19.01.2008 19:11 • #31


G
Hallo Balou,
ich find's immer wieder erstaunlich, wie du die Postings hier für dich einbaust. Alle Achtung.
Zitat von Balou:
Es fällt mir extrem schwer meine Freiräume gegenüber meiner Frau zu verteidigen. Da muss ich mir immer was zurecht biegen.
Wenn ich mir einen freien Sport-Abend nehme, dann muss ich mir geistig ihren freien Abend zur Rechtfertigung heranziehen..........

Liegt das denn wirklich nur an deiner Frau?
Oder hast du dieses Gefühl vielleicht schon aus deiner Herkunfts-Familie mitgebracht? Gab es da Parallelen?

Zitat:
.....meine Kinder sollen mir mir kommen weil sie es bei mir besser haben....
Damit drücke ich ihnen die Entscheidung auf: wenn ihr (endlich) die Entscheidung treffen würdet mit mir zu gehen, dann könnte ich mich auch scheiden lassen......

Genau.
Was wirst du tun, wenn deine Kinder sich demnächst entscheiden, auszuziehen? Wirst du dich dann trennen?
Oder wirst du dann nur depressiv werden?

Zitat:
Lieber GastB,
deine Worte sind tatsächlich hart. DANKE dafür !
Ich bin sehr froh Anregungen zu bekommen um meine Situation einmal aus der Sicht meiner Kinder und meiner Frau betrachten zu können.

Danke auch dir. Ist nicht gerade häufig, dass man dafür ein Danke bekommt ...

Zitat:
Ich, der Heilige, umgeben von Dämonen.
Wahrscheinlich habe ich mir über die Jahrzehnte mein eigenes Universum zurechtgebogen. Und in dem Universum trage ich den Heiligenschein.

Naja, das gibt subjektiv Sicherheit und ein gutes Gewissen.

Zitat:
Wie schaffe ich es mit meiner Frau auf Augenhöhe zu reden
Das dürfte zunächst einmal das A und O sein. (ja, jetzt kommt sicher wieder ein Gast- Kommentar (Feigling)).
Wie wird sie reagieren wenn ich versuche mit ihr auf Augenhöhe zu reden

Ist diese Frage jetzt ernst gemeint, Balou?? Oder ein selbstironischer Scherz?
Falls doch ernsthaft (scheint mir fast so


Falls du einen Tipp möchtest, wie du damit anfangen könntest, irgendwann auf Augenhöhe zu kommen :
Eine Möglichkeit wäre, dass du dir erstmal ausgiebig das Gegenteil ausmalst. Dir richtig plastisch-bildhaft vorstellst, wie du gaaanz, gaaanz klein und unbedeutend bist, und sie gaaanz groß und bedeutend.
Und viele andere Bilder dazu.
Du könntest die Bilder vom kleinen Balou auch abwechseln mit Bildern vom riesigen Balou gegenüber einer kleinen, unbedeutenden Frau.
Solange, bis du das Gefühl hast, dass ihr beide gleich groß seid, dass du jetzt auf Augenhöhe bist und dich dabei wohl fühlst.

Vielleicht geht dein Wachstum dann sogar recht schnell. Jedenfalls wird es sicher keine 18 Jahre dauern.

Ist so meine Idee dazu.

Lg
GastB

19.01.2008 19:42 • #32


B
Hallo GastB,

meine Herkunftsfamilie ? ich weiß nicht so recht.
Als Kind war ich immer das schwarze Schaf. Na ja, meine Interessen waren immer sehr unterschiedlich. Ich habe studiert, meine Brüder nicht. Ich habe viel gelesen, meine Brüder nie. Ich bin mit Freunden in Urlaub gefahren, meine Brüder nicht...
....muss ich mir mal Gedanken dazu machen....

Ich werde mich spätestens dann trennen wenn meine Kinder ausgezogen sind.
In Richtung Depression war ich schon auf dem Weg, aber ich möchte da nicht sehenden Auges hinein rennen. Sollte ich mich nicht trennen würde ich langfristig wohl einen brauchbaren Alk. abgeben.
Und das möchte ich niemandem zumuten (und mir schon gar nicht)
Noch vor einiger Zeit habe ich wohl mehr Angst vor dem Alleine sein, als vor der Trennung gehabt. Aber ich glaube dass mir das alleine sein auch ganz gut tun würde (zumindest eine Zeit lang). Obwohl ich mich sicher nicht sehr wohl dabei fühlen werde. Aber ich befürchte dass man sich zuerst unwohl fühlen muss bevor man bei sich selbst etwas bewegen kann.
Mein Weltbild, oder besser mein Selbstbild ist in letzter Zeit stark ins wackeln gekommen. Und mein Heiligenschein ist gewaltig ramponiert worden

Das mit der Augenhöhe würde ich jetzt gerne als Gag abtun. Aber dummerweise würde es das nicht ganz treffen
Idiotischerweise verschlägt es mir mehr oder weniger komplett die Sprache wenn meine Frau loslegt.
Das mit dem Kartoffelkäfer und der Bäuerin könnte von mir sein
Ja, an dem Bild ist was dran.
Früher sind unsere Streitereien immer damit ausgegangen dass ich gedacht habe ....sie hat ja recht. Was bin ich doch für ein Ar......
Wenn ich 1 Argument habe, dann hat sie 10. Teilweise sehr abstruß und an den Haaren herbei gezogen. Ich hör mir's dann betreten an und gebe klein bei. Und hinterher könnte ich mich ohrfeigen weil ich wieder einmal auf die gleiche Masche hereingefallen bin.
Meine Frau macht das wahrscheinlich (sicherlich) nicht aus Bosheit. Sie hat eben nur verstanden auf welchen Knopf sie bei mir drücken muss damit sie mich packen kann.
Ein Beispiel: Wenn ich mit Bekannten ins Kino gehen möchte, bringe ich es nicht vernünftig fertig ihr klar zu machen dass ich ins Kino gehen möchte, und damit basta (vor allem dann nicht wenn es (neben meinem Sportabend) der 2.te freie Abend in der Woche ist). Nein, dann fängt sie von den Mathehausaufgaben unseres Jüngsten an, und sofort geht bei mir die Schlechtes Gewissen-Warnleuchte an. Innerhalb von 30sec bin ich dann der miese Papa, der seinen Sohnemann im Stich läßt weil er sich mit Bekannten einen schwachinnigen Film anschauen möchte.
Ist jetzt vielleicht ein banales und extremes Beispiel (.....ich würde mir wünschen es wäre frei erfunden).
Mir ist klar dass nicht sie den Druck aufbaut, sondern ich mir selbst.
Ich glaube ich bin das personifizierte schlechte Gewissen. Auf diesem Klavier kann meine Frau gut spielen. Und es geht sehr einfach.
Na ja. Ich kann nicht mal sagen warum ich ein schlechtes Gewissen habe.
Immer habe ich das Gefühl nicht zu genügen, und den an mich gestellten Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Vor allem nicht wenn ich die Ansprüche selber an mich habe.

Wie werde ich denn ein chronisches schlechtes Gewissen los ?

Vielleicht könnte ich dann vom Kartoffelkäfer zum Bären mutieren
Na ja, Balou der Kartoffelkäfer hört sich auf jeden Fall nicht sehr beeindruckend an.

Dann mal gute Nacht.
In diesem Sinne.
Ein lieber Gruß vom
Kartoffelkäfer

20.01.2008 01:34 • #33


F
Hi Balou,
ist gar nicht so einfach Applaus ANZUNEHMEN, was?
Etwas daran gefällt dir nicht - du versuchst schnell wieder in die alte Rolle zu schlüpfen....Erfolg verpflichtet irgendwie - kann das sein?

Komm wir üben das noch mal: Du hast ein Lied gesungen von deiner Freiheit, von deiner Zukunft - und das Publikum ist bewegt. Du stehst allein auf der Bühne, schließt die Augen und der Vorhang öffnet sich noch mal und dann hörst du es, so stark und tosend wie Meeresrauschen:


AAAAAAPPPPPPLLLLLLAAAAAAAAUUUUUUUUUSSSSSSSSSSSSSSS



Ich finde es schön, wie offen du bist, und wie beweglich. Aber ne Dosis Affirmation würde dir auch nicht schaden - du machst aus vielen Wahrheiten Selbstkritik - und das brauchst du nicht.

Vergiss nicht Balou ist nicht nur gutmütig und weich - er ist auch Kämpfer, der weiß wo er seine Freunde findet, um zu tun was nötig ist und: er ist Tänzer. Er übt mit Mogli bis der soweit ist seine Unerschrockenheit zur Überwindung Shirkans einsetzen zu können: Mogli hat keine Angst vor dem Feuer - das ist sein erster Schritt, so furchtlos, wie du unbequeme Erkenntnisse an dich heranlässt - sei STOLZ darauf, das darfst du!

Zwei Kleinigkeiten:
Ich weiß dass meine Charakterschwäche ein wesentlicher Teil des Problems ist. - nein, das ist sie nicht! Das was du schwach nennst ist nicht Teil des Problems - es ist die METHODE mit der du das Problem herstellst. Der Weg wird nicht sein: ich üb jetzt mal stark zu sein.... das wäre ein klassischer sei-spontan-doublebind.
Finde heraus WOZU du schwach bist - und suche geeignetere Verfahren, diese Funktion zu ersetzen. (Kleiner Geistesblitz beim 2ten Lesen: Es ist deine Methode dich DURCHZUSETZEN - so paradox das klingen mag)

Die Andersartigkeit deiner Frau geht dich eigentlich gar nichts an - trocken gesagt. Kann es sein, mein lieber Balou, dass hinter der Ablehnung ihrer Stärke deine eigene verdrängte Aggression steckt? Dass du ihre Durchsetzungsfähigkeit so unangenehm findest, WEIL DU SIE DIR WÜNSCHST und gleichzeitig verbietest? Wäre ja nicht das erste mal, dass ein Mensch am anderen das ablehnt, was er an sich selbst nicht mag.
WENN das so ist, dann vertritt sie sozusagen deine verdrängte dunkle Seite. Dein Freund der Alien - das bist du selbst. Du wirst ihm begegnen - freunde dich mit dem Gedanken schon mal an....

@GastB rasant an der Absturzkante die Kurve gekriegt:
du schreibst es selbst, aber ich möchte das doch noch mal eigens betonen:
KINDER ALS TROST FÜR VERLASSENE EHEFRAUEN ODER FÜR SICH SELBST EINZUSETZEN - DAS GEHT ÜBERHAUPT GAR NICHT.
Ob Balous Frau unglücklich ist, wenn die Kinder nicht bei ihr sind, oder er selbst, wenn sie nicht bei ihm sind - das darf für die Entscheidung, wie das Umgangsrecht der Kinder mit beiden Eltern gestaltet wird KEINE Rolle spielen.


Gruß flo

20.01.2008 01:38 • #34


G
Zitat von flojoflo:
@GastB rasant an der Absturzkante die Kurve gekriegt:
du schreibst es selbst, aber ich möchte das doch noch mal eigens betonen:
KINDER ALS TROST FÜR VERLASSENE EHEFRAUEN ODER FÜR SICH SELBST EINZUSETZEN - DAS GEHT ÜBERHAUPT GAR NICHT.
Ob Balous Frau unglücklich ist, wenn die Kinder nicht bei ihr sind, oder er selbst, wenn sie nicht bei ihm sind - das darf für die Entscheidung, wie das Umgangsrecht der Kinder mit beiden Eltern gestaltet wird KEINE Rolle spielen.

Warum nicht?
Wenn 1 Teil des Systems Familie unglücklich wird, werden letztlich alle unglücklich, vor allem aber die Kinder.

Denn wie auch du schon richtig festgestellt hast, werden die Kinder ihre Mutter weiterhin als ihre Mutter empfinden. Es muss ihnen daher erlaubt sein, auch auf das Wohlbefinden der Mutter zu achten.

Ihr geht offenbar beide immer davon aus, dass die beiden Erwachsenen über den Aufenthaltsort der Kinder zu bestimmen haben, nicht die Kinder selbst. Das ist hier aber gar nicht der Fall.

Und für die beiden Erwachsenen sollte gelten:
Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg - wenn auch nur in Gedanken - auch nicht dem andern zu.

20.01.2008 01:52 • #35


G
HI GastB
hhaaaaltma stopp mehrererer Mistverständnisse:

Zitat von GastB:
Zitat von flojoflo:
KINDER ALS TROST FÜR VERLASSENE EHEFRAUEN ODER FÜR SICH SELBST EINZUSETZEN - DAS GEHT ÜBERHAUPT GAR NICHT.
Ob Balous Frau unglücklich ist, wenn die Kinder nicht bei ihr sind, oder er selbst, wenn sie nicht bei ihm sind - das darf für die Entscheidung, wie das Umgangsrecht der Kinder mit beiden Eltern gestaltet wird KEINE Rolle spielen.

Warum nicht?
Wenn 1 Teil des Systems Familie unglücklich wird, werden letztlich alle unglücklich, vor allem aber die Kinder.

Denn wie auch du schon richtig festgestellt hast, werden die Kinder ihre Mutter weiterhin als ihre Mutter empfinden. Es muss ihnen daher erlaubt sein, auch auf das Wohlbefinden der Mutter zu achten.

Glasklare Antwort: WEIL SICH DIE ROLLEN NICHT UMKEHREN DÜRFEN. Eltern haften für ihre Kinder - steht auf jedem Baustellenschild. Kinder, die sich um ihre Eltern kümmern, damit es den Erwachsenen gut geht - das ist eine virulent krank machende Situation. Absoluter Tabubruch.
DIE KINDER HABEN ANSPRUCH AUF TROST - in einer Entscheidungslage, die sie selbst nicht beeinflussen, verantworten, übersehen können.
Die Erwachsenen MÜSSEN sich ihren Trost und ihr Wohlbefinden und was nicht alles anderswo holen. Um es noch klarer zu sagen: Wer sein Kind einspannt um seine emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen MIßBRAUCHT ES! Wer zulässt dass das der Ex tut, lässt Mißbrauch zu...

Ich habe aber eigentlich das Gefühl, dass du was anderes meinst: Natürlich ist es wichtig die Kinder in der Beziehung zum anderen Elternteil zu unterstützen, ihnen immer wieder klar zu erlauben die Beziehung zum anderen zu leben und schön finden zu dürfen - schlicht: lieben zu dürfen; ihnen zu zeigen, dass man sich freut, wenn sie liebevoll und aufmerksam sich verhalten auch dem/der Ex gegenüber.
Was in Rosenkriegsituationen passiert ist folgendes:
Die Kinder werden für den eigenen Hass instrumentalisiert. Auch das ist Mißbrauch (auch aus dem gleichen Grund). Auch eine Trennung ist eine win/win-Situation. Entweder es gewinnen alle - oder es verlieren alle. Wer versucht seine(n) Ex zu VERNICHTEN träfe den lebenswichtigen 2ten Elternteil der Kinder mit. Allerdings scheint mir diese Gefahr bei Balou doch eher etwas theoretischer Natur zu sein..

Zitat von GastB:
Ihr geht offenbar beide immer davon aus, dass die beiden Erwachsenen über den Aufenthaltsort der Kinder zu bestimmen haben, nicht die Kinder selbst. Das ist hier aber gar nicht der Fall.

Und für die beiden Erwachsenen sollte gelten:
Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg - wenn auch nur in Gedanken - auch nicht dem andern zu.


nein, da verstehst du zumindest mich völlig falsch. Ganz im Gegenteil - ich finde es die Verantwortung der Eltern eine Situation herzustellen, in der die Kinder das frei und unbelastet entscheiden UND umentscheiden können. Zum Zeitpunkt der Trennung halte ich es für nicht verantwortbar ein Kind zu fragen zu wem willst du - wg des dadurch vermittelten katastrophalen Lojalitätskonflikts.
Eine unbelastete freie Entscheidung setzt positive Erfahrungen der Kinder mit der neuen Situation voraus - also eimerweise Liebe von beiden Seiten und das ERLEBEN, dass es keinen Lojalitätskonflikt gibt. (das zu gestalten ist Elternverantwortung).
Die Realität der meisten Trennungsfamilien ist ja heute dass eine doppelte Infrastruktur entsteht und die Lebensschwerpunkte sich phasenweise verschieben können.

Gruß flo
PS ich glaub nicht, dass sich unsere Sichtweise allzusehr unterscheidet.. Ist denke ich nur ein anderer Dialekt

20.01.2008 02:43 • #36


F
flo eben

20.01.2008 02:43 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

G
Zitat von flojoflo:
Ich habe aber eigentlich das Gefühl, dass du was anderes meinst: Natürlich ist es wichtig die Kinder in der Beziehung zum anderen Elternteil zu unterstützen, ihnen immer wieder klar zu erlauben die Beziehung zum anderen zu leben und schön finden zu dürfen - schlicht: lieben zu dürfen; ihnen zu zeigen, dass man sich freut, wenn sie liebevoll und aufmerksam sich verhalten auch dem/der Ex gegenüber.http://www.trier.de/

Genau das meine ich.

Zitat von flojoflo:
Entweder es gewinnen alle - oder es verlieren alle.

Genau das wollte ich sagen. Du sagst es ebenfalls.
Wenn man(n) aber unbedingt will, dass alle 3 Kinder zum Vater kommen, ist die Gefahr groß, dass es keine win-win-Situation wird.

Zitat von flojoflo:
Wer versucht seine(n) Ex zu VERNICHTEN träfe den lebenswichtigen 2ten Elternteil der Kinder mit. Allerdings scheint mir diese Gefahr bei Balou doch eher etwas theoretischer Natur zu sein..

Weiß ich nicht. Möglicherweise blendet dich sein Heiligenschein.
Alle 3 zu mir, weil ich sie brauche könnte auf eine Vernichtung des 2. Elternteils hinauslaufen. Mit weiteren Folgen.
Zitat:
Zum Zeitpunkt der Trennung halte ich es für nicht verantwortbar ein Kind zu fragen zu wem willst du - wg des dadurch vermittelten katastrophalen Lojalitätskonflikts.

Ist das nicht unrealistisch? Wenn ein Gericht die Scheidung ausspricht, wird doch wohl gleichzeitig die Frage geklärt, was mit den Kindern wird, oder nicht?
Die beiden geschiedenen Eltern müssen doch auch die weitere Wohnsituation für sich klären, und das hängt unmittelbar damit zusammen, wo die Kinder wohnen werden, bzw. welches Kind wo. Ich denke, gerade zum Zeitpunkt der Trennung müssen die Kinder das entscheiden.

VOR der Trennung, falls die richtige Entscheidung der Kinder Voraussetzung für die Trennungsentscheidung eines Elternteils ist, das ist von übel, meine ich. Das sieht Balou inzwischen ja selbst.

Zitat von flojoflo:
Die Realität der meisten Trennungsfamilien ist ja heute dass eine doppelte Infrastruktur entsteht und die Lebensschwerpunkte sich phasenweise verschieben können.

Wenn die Eltern das finanziell leisten können. Andernfalls muss das im Zeitpunkt der Trennung bzw. Scheidung sorgfältig austariert werden.

Gruß GastB

20.01.2008 04:03 • #38


C
Hallo Balou,

zu Deiner Frage ob ich meinen Vater gehaßt habe...bei uns zu Hause herrschte ständig eine emotionale Katastrophenstimmung, dass wir Mädchen ständig auf der Hut waren ...da war und ist es bis Heute extrem schwieirig den eigenen Gefühlen für die Eltern einen Namen zu geben...weißt Du, ich konnte ja nicht sagen, ob mein Vater meine Mutter auch manchmal absichtlich provoziert hat oder so...noch könnte ich mich Sicherheit sagen, dass er - wenn er über Jahre mit uns alleine hätte klar kommen müssen - anders, strenger oder aktiver gewesen wäre...mein Vater war bis zu seinem letzten Atemzug der Mann, den ich als Kind vor mir hatte...er hat nicht gejammert, sich beklagt oder beschwert, oder wirklich die Geduld mit irgendwem verloren...weder an uns Kindern, den Enkeln, Urenkeln Nachbarskindern noch an meiner Mutter...mein Papa hat sich schon immer seinen Teil gedacht und nie wirklich versucht an irgendwem rumzuerziehen - das empfinde ich Heute noch als unglaubliche Stärke...wenn man jeden so sein lassen kann wie er/sie ist ohne seine eigene Integrität bedroht zu sehen, dann ist das für mich eine innere Stärke, die mir den größten Respekt abringt...

als Kind und Teenager war mir das aber lange nicht so klar und deutlich vor Augen - manchmal hab ich einfach nur gedacht, das geht ihm alles am A...vorbei...als Teenager hab ich versucht, sowenig Zeit wie möglich zu Hause zu verbringen...aber mein Vater war selbst im Sterbebett noch der Fels in der Brandung...nicht gesprächig oder unendlich sensibel...seine innere Ruhe war für mich - ob nun als kleines Kind oder erwachsene Frau - immer sehr sehr wichtig...mein Vater brauchte nichts zu sagen oder aktiv zu trösten oder beizubringen... nur dass er nix eingefordert oder verlangt hat, war für mich gut...und nicht nur weil meine Mutter extrem viel fordert und forderte...SIE wollte dauernd dass wir uns für sie entscheiden...als ob wir jemals eine Wahl gehabt hätten...

Kinder, egal wie alt sie sind, haben diese Wahl nicht...Ehepartner suchen sich gegenseitig aus und entscheiden sich entweder füreinander oder gegeneinander...Kinder haben diese Entscheidungsfreiheit nicht, wenn es um die Wahl ihrer Eltern geht...mach Dir das bitte ganz deutlich. Wenn sie sich offiziell entscheiden, dann weil sie sich für den einen oder anderen mehr verantwortlich fühlen, weil ihnen der eine mehr leid tut als der andere oder weil sie GLAUBEN, sie wären es dem einen Elternteil mehr schuldig...

Auch ein Thema, dass Eltern ganz ganz oft verdrängen oder einfach nicht in Betracht ziehen wollen, wenn sie sich anmaßen, die Gefühle ihrer Kinder zu kennen...Schuld...das spielt in Deinen Gedanken und Gefühlen eine sehr, sehr wichtige Rolle und garantiert auch im Kopf und Herzen Deiner Frau...für Euch beide ist es schon irgendwie natürlich Euch an vielen Dingen gegenseitig die Schuld und damit die Verantwortung in die Schuhe zu schieben...das wär auch ok, wenn nur ihr damit umgehen müßtet...aber Eure Kinder müssen das auch...im Zweifelsfall fühlen die sich sogar genötigt oder berufen darüber zu urteilen, wer von Euch beiden Recht hat, wer diesmal Opfer und wer Täter war etc...und das immer wieder. Für Dich ist die Rollenverteilung klar - und für Deine Frau garantiert auch...die ist keineswegs zufriedener oder fühlt sich besser oder stärker als Du...aber das nur nebenbei...da ihr Euch beide immer und immer wieder vom Partner angegriffen fühlt (und darüber besteht kein Zweifel) überlasst ihr es damit auch Euren Kindern - wenn auch nur für sich - zu beurteilen, wer diesmal im Recht war...

Ich möchte Dir nur noch einen Rat geben, Balou...sei Dir bitte nicht so absolut sicher zu wissen, was Deine Kinder brauchen und fühlen...So wie bei Dir auch, ändern sich ihre Gefühle je nach Situation und momentanen Bedürfnis...nur weil Du Dich Deiner Frau unterlegen fühlst heißt das noch gaaaaanz lange nicht, dass Deine Kinder Dich auch so sehen und empfinden...für Dich stellt sich nur die Frage warum DU Dich nicht schon längst von Deiner Frau getrennt hast...aber was glaubst Du warum sich Deine Frau nicht schon längst von Dir getrennt hat? Auch von ihr würden wir hören wegen der Kinder...weißt Du worauf ich hinaus will? Für Dich und nur für Dich reicht Deine Erklärung Wegen der Kinder...aber würdest Du diese Erklärung auch Deiner Frau abnehmen?

Wenn nicht, dann erwarte bitte auch nicht, dass Deine Kinder Dir oder ihrer Mutter diese Erklärung abkaufen...nicht mehr...dazu sind sie zu alt, Balou...dafür haben sie schon zuviel gesehen und gehört...die nehmen keinem von Euch mehr ab, dass ihr Euch nur für sie solange geopfert habt...das solltest Du vielleicht auch mal mit Deiner Frau besprechen...und ganz vielleicht werdet ihr beiden mal wirklich deutlich und fair, wenn ihr die Kinder mal außen vor laßt, wenn ihr MITEINANDER umgeht...das ist Eure Schlacht, Balou!

Meine Eltern waren fast 45 Jahre verheiratet...ich kenne sie nicht ohne einander...genausowenig können Deine Kinder beurteilen, wie ihr seid, wenn ihr nicht zusammen seid, was für Persönlichkeiten sich zeigen, wenn ihr Eure angestammten Routinepositionen nicht mehr einnehmen könnt, wenn ihr Euch nicht mehr gegenseitig zum Anschwärzen und Streiten und Diskutieren habt...ihr beide werdet Euch verändern, ihr beide werdet arge Probleme damit haben, wenn der, dem man bisher mal schnell die Schuldkappe überstülpen konnte nicht mehr da ist...aber das ist völlig normal und ok ...So wie ich das sehe, grenzt Du Dich sehr wohl ab und beanspruchst und verdeidigst Deinen Raum...nur eben auf Deine Weise. Es gibt in einer Beziehung nur ganz ganz selten, richtig/falsch gut und böse...wir tragen alle Zorn, Wu aber auch Freude und Liebe in uns...wie wir das ausdrücken, ist vermutlich eine Frage der Persönlichkeit, der Motivation oder sogar Überlegung...oder allem zusammen...aber nur weil Du Deiner Frau verbal nicht ins Gesicht springst, heißt das noch lange nicht, dass Du das nicht möchtest.

21.01.2008 16:41 • #39


B
Hallo alle Zusammen,

ja, ich muß zugeben dass ich immer eifersüchtig bin (war) wenn meine Kinder, insbesondere meine Tochter, einmal mehr Kontakt zur Mutter gesucht haben.
Ich hab's niemals sabotiert, aber es hat mir ein wenig (manchmal sehr) weh getan.
Heute weiß ich dass das nicht nur falsch ist, sondern auch eine ganze Ecke egoistisch ist. Hab's kapiert
Meinen Umgang mit den Kindern habe ich mir immer zu gute gehalten, und als dickes Plus in meiner sonst recht mageren Das-kann-ich-gut-Bilanz verbucht.
Dank eurer Sichtweisen stellt sich dass nun ein wenig nüchterner dar.
Aber ich kann's nachvollziehen. Das passt für mich und fügt sich ins Bild.
Ja, ich glaube die Demontage meines Heiligenscheins schreitet vehement vorran.
Danke Cathy, mir ist bewußt dass ich meinen Kindern nicht ins Herz schauen kann. Wir haben ein super-gutes Verhältnis zueinander, aber ich weiß dass es immer differenzierte Sichtweisen gibt.

Mir war auch immer bewußt dass die Dämonisierung meiner Frau nicht trägt. Heute weiß ich dass es mein Schutz war. Einfach und bequem.
Sie ist böse, also darf ich es auch sein.
Ich werde also die Beziehung zu meiner Frau verbessern müssen, bevor ich mich trenne Zumindest bis zu einem Punkt an dem wir (überhaupt) wieder miteinander reden können.

Außerdem werde ich das Verhältnis zu meinen Kindern auf eine andere Basis stellen (müssen)...... ihr müßt nicht wählen.
Wobei sie am Tag der Trennung schon die Wahl treffen müssen.
Wir haben ein Haus. Die Kinder werden im Haus wohnen bleiben, und ein Elternteil muß gehen.
Wie ist das zu lösen
Es muß also doch die Entscheidung getroffen werden bei wem die Kinder bleiben, oder anderst formuliert wer bei den Kindern blieben darf.
Da ist er schon, der Loyalitätskonflikt !!!
Auch das mit der doppelten Infrastruktur scheint mit ein Problem. Ganz abgesehen vom finanziellen ASpekt kann ich mir nicht vorstellen wie sich Kinder an 2 Wohnstätten gleichermaßen wohl fühlen sollen.
Oder meint ihr wechselnde Wohnstätten in unterschiedlichen Lebensabschnitten. Also: kein Wechsel 2-3-4 mal die Woche ?
Ist aber eigentlich egal. Ich verstehe es so dass beide Elternteile offen sein müssen, und die Kinder selbstständig und flexibel entscheiden dürfen wo sie gerade wohnen möchten.
Hmmmm, das erfordert ein Höchstmaß an Kommunikation zwischen den Eltern

Jawohl, ich habe mir über Jahrzehnte ein ganz passables Privat- Universum zusammengebastelt. Alles hat gepaßt !!
Die böse Frau und der arme leidende Mann ! Hätte fast für ein Märchen gepasst. .....und er lebte traurig bis an sein Lebensende.....
So komisch es sich jetzt anfühlt, weiß ich doch dass die Demontage hat sein müssen.
Die Schuldfrage ist zwar sinnlos, aber heute muss ich erkennen dass meine Schuld, je nach Sichtweise, von 0 bis 100% schwanken kann. Außerdem ist die Schuldfrage eine der Fragen mit denen ich meine Kinder absolut verschonen muß.
Ich tu mich immer noch extrem schwer mit dem Gedanken meinen Kindern zu sagen dass sie ihre Eltern trennen werden, vor allem weil die Verantwortung dabei komplett bei mir liegt.
Alles andere war wohl (m)ein Versuch mir das schön zu reden.

Das zwischend en Eltern hin und her pendeln stelle ich mir noch recht schwierig vor. Das kann doch nur funktionieren wenn die Eltern in direktem und häufigen Kontakt bleiben.
Funktioniert das ? Flo, das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Da sind doch die Probleme vorprogrammiert.

Gruß Balou

21.01.2008 22:47 • #40


A


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