Zitat von Julischka85:Aber wem bin ich eigentlich wirklich wichtig und will mich in seinen Leben haben?
Würde einer meiner Freunde diese Frage an mich richten, würde ich antworten, dass ich keine Zeit mit ihm verbringen würde, wenn ich ihn nicht in meinem Leben haben wollte. Und so wäre es - zumindest bei mir - tatsächlich: Im privaten Bereich begegne ich nur Leuten, auf die ich auch Bock habe.
Ich habe es schon immer als Zeitverschwendung betrachtet, mit Leuten, die mir nichts sagen und bedeuten, Treffen zu veranstalten.
Zitat von Julischka85:Aber vermutlich keine Echten
Freunde, die einen wirklich durch Dick und Dünn begleiten, SIND rar. Zumindest ich könnte und wollte eine solche Intensität auch von meiner Seite aus nicht mit vielen Menschen pflegen, weil ich dem damit verbundenen Anspruch dann niemals gerecht werden könnte. Auch in meinem Leben gibt es nur zwei Menschen, denen ich das Prädikat beste/r Freund*in verleihen würde.
Alle anderen sind Freunde und Bekannte. Mit manchen verbindet mich relativ viel, mit anderen weniger. Wenn wir zusammen sind, ist es schön und oft auch innig, aber bei keinem von ihnen würde ich im Fall des Falles nachts um Zwei heulend auf der Matte stehen und um Einlass bitten wollen. Meine tiefste Verzweiflung würde ich nur mit diesen beiden teilen - und vielleicht noch nicht einmal das, da ich solche Gefühlszustände meist mit mir selbst ausmache.
Dass einen eine enttäuschte Liebe in das Gefühl tiefster Verlassenheit stürzen kann, kenne ich aber auch. Der Schatten, der dabei auf die Seele fällt, ist sehr dunkel und raumgreifend. Zumindest nach meiner Erfahrung können Freunde - selbst die besten - da aber auch gar nicht wirklich helfen. Sie können das, was verloren ist, nicht ersetzen, und der Trost, den sie spenden, kann die leere Stelle nicht füllen, die der eine hinterlassen hat. Das gelingt erst mit ein wenig Abstand.
Dennoch bedeutet von einem verlassen zu werden nicht, dass auch alle anderen verschwunden sind.