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Ich bin in einem ruhigen Stadtteil aufgewachsen, nicht besonders viele Jugendliche, nicht besonders viel los, ich hatte nur wenige Bekanntschaften, wir haben uns zwar ganz gut verstanden, aber alles nur oberflächlich, ich habe mich schon lange nicht mehr gut gefühlt, ich wusste allerdings gar nicht wo ich sonst hingehen könnte.
Ich wusste gar nicht wie ich neue Bekanntschaften schließen kann, der nächste Stadtteil war nur 10 Minuten entfernt, ich war dort auf der Schule, aber auch dort habe ich kaum Bekanntschaften geschlossen.
Ich war plötzlich in einer neuen Gruppe, und kannte nur eine Person,
Ich wusste gar nicht über was ich mit den Menschen reden soll.
Ich habe mich nur mit 1 oder 2 Personen verstehen können, das reicht mir so nicht.
Ab und zu haben wir uns zu zweit oder zu dritt verabredet, mehr war nicht drin.
Auf partys hab ich kein Spaß gehabt, beim weggehen auch nicht unbedingt, ich habe kaum Interessen gehabt, mit den meisten habe ich mich kaum verstanden.
Schon der erste Schritt war schwierig, manche quatschen einfach drauf los, und sind plötzlich Bekannte, ich wusste nie was ich erzählen könnte.
Ich saß manchmal nur teilnahmslos dabei und habe mich schlecht gefühlt.


In der Schule habe ich kaum jemanden kennengelernt, in der Nachbarschaft kaum jemanden kennengelernt, und ich denke es liegt auch vieles an mir.

Ich bin nervös unter Menschen, vor allem in einer neuen Gruppe, ich bin ziemlich angespannt, Ich wirke komisch in dem Moment, ich kann mich nicht richtig unterhalten, kann mich nicht so gut formulieren, meine Witze kommen nicht unbedingt gut an.
ich habe keine Wörter im Kopf, keine Gesprächsthemen im Kopf, ich weiß nicht wie ich antworten kann, ich kann Gespräche nicht am laufen halten, ich habe kaum etwas zu erzählen gehabt, und mir wurde sehr viel nicht erzählt, an mir zieht so einiges vorbei, ich bekomme von meiner Umwelt kaum etwas mit.


Manche Bekannte habe ich nur zufällig getroffen, und wir hatten uns einfach gar nichts zu erzählen gehabt, immer wieder unangenehmes peinliches schweigen.


Solche Fragen wie was machst du heute wo gehst du hin
Sind mir schon total unangenehm, weil ich in Wirklichkeit kaum etwas zu tun habe, keine feste Gruppe mit der ich mich treffen könnte.

Ich weiß heute gar nicht mehr wohin, Freunde und Bekannte habe ich schon lange nicht mehr, beruflich lief es auch nicht gut, ich sitzend die meiste Zeit zuhause

09.08.2022 13:35 • 25.08.2022 x 1 #1


8 Antworten ↓


moo
Dachte gerade, dass Deine hier bisher gezeigte Art, Dialoge zu führen, auch für die o. g. Lage mitverantwortlich sein könnte...

09.08.2022 13:42 • #2


A


Stillstand nichts mehr zu tun

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Zitat von moo:
Dachte gerade, dass Deine hier bisher gezeigte Art, Dialoge zu führen, auch für die o. g. Lage mitverantwortlich sein könnte...


Meine hier gezeigte Art?
Was meinst du damit?

09.08.2022 17:50 • #3


moo
Zitat von Panzerkette:
Meine hier gezeigte Art?
Was meinst du damit?

Siehe Dein Eröffnungsthema: Kein Hallo, keine Reaktion auf erhaltene Antworten, jeder zweite Satz beginnt mich ich.
Soll keine Kritik sein, nur ein Hinweis.

09.08.2022 18:31 • x 4 #4


P
Zitat von moo:
Siehe Dein Eröffnungsthema: Kein Hallo, keine Reaktion auf erhaltene Antworten, jeder zweite Satz beginnt mich ich. Soll keine Kritik ...


Danke dafür, an Hallo habe ich gar nicht gedacht
Wie könnte ich mich anders formulieren So das nicht jeder Satz mit ich anfängt?
Mir fällt kein anderer Satzbau ein

09.08.2022 22:51 • #5


K
@Panzerkette so gehts mir auch oft und sicher auch vielen anderen Menschen.

09.08.2022 23:03 • #6


W
@Panzerkette Hallo Panzerkette,

von dem her, was du schreibst und wie du schreibst könnte es sein, dass das Problem an dem du leidest, der Mangel an kommunikativen Fähigkeiten ist. So wie es aussieht, warst du schon in deiner Jugend viel alleine, stimmt's? Zufälligerweise betrifft mich das auch und ich habe aufgearbeitet, dass ich als Einzelkind einen Gewöhnungsmangel erlitten habe. D.h. ich habe andere Kinder oft nicht wirklich verstanden, weil ich die Worte gar nicht kannte, mit denen sie gesprochen haben und die Insider, die sie ausgetauscht haben.

Nun ist es aber so, dass Kommunikation Macht ist. Wer die Dinge kennt, über die gesprochen wird, gehört dazu. Wer die angesagten Filme kennt, Gamer ist, Sport macht, irgendein nicht völlig exotisches Hobby betreibt und in der Internetkultur groß wird, der kennt natürlich auch die Regeln und Gepflogenheiten, nach denen diese ablaufen. Ich kannte bzw. kenne das alles nicht und scheitere noch heute daran, bloß nicht in irgendwelche Fettnäpfchen zu treten. Es ist mir ehrlich gesagt peinlich, wie ich meine Jugend verbracht habe und ich habe vor anderen große Probleme, da drüber zu stehen und versuche es immer zu vertuschen. Wahrscheinlich geht es dir ähnlich und dann finden du oder ich natürlich auch nie die richtige Wellenlänge mit anderen Menschen, weil man sich immer bis zu dem Grad verbiegen muss, von dem man sich einredet, dass er von einem erwartet wird. Menschen wie wir sind ständig im Defense-Mode. Aber nie selbst ein Mensch mit einer ausdifferenzierten Persönlichkeit - denn diese wird tief im Unterbewusstsein eigentlich abgelehnt, für unzureichend gehalten.

Lass dir das mal durch den Kopf gehen. Eigentlich kann man das nur langfristig aufarbeiten und dann versuchen, mit einem steten Gewohnheitsaufbau zu bekämpfen. Eine kurzfristige Änderung ist leider kaum zu erwarten, wenn das Problem und die ganzen Selbstglaubenssätze so verwurzelt sind.

16.08.2022 02:17 • x 2 #7


G
Zitat von Williams-Christ:
Menschen wie wir sind ständig im Defense-Mode. Aber nie selbst ein Mensch mit einer ausdifferenzierten Persönlichkeit - denn diese wird tief im Unterbewusstsein eigentlich abgelehnt, für unzureichend gehalten.

Das ist eine ziemlich harte Aussage. Aber sie wird definitiv auf manche zutreffen. Aber deine Beiträge sind wie immer sehr durchdacht .

@Panzerkette Hattest du also nie einen richtigen engen Freund im realen Leben?

16.08.2022 13:21 • x 1 #8


W
@Germanist Hi Germanist,

leider ist die Wahrheit selten so schön, wie es einem die unzähligen Motivationscoaches auf Youtube darstellen. Die meisten gehen davon aus, dass man sein Verhalten schnell ändern kann, aber dafür muss man erstmal eine gewisse Tiefe besitzen, aus der man seine Ressourcen schöpfen kann. Pierre Bourdieu nannte dies ja das soziale Kapital und ich denke, dass es sich auch schön auf das Problem der Einsamkeit anwenden lässt.

25.08.2022 02:32 • #9





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