Nun gut. Ich werde versuchen, meinen Gedankengang etwas besser zu erläutern. Nicht nur für dich, TE. Es gibt ja mehrere Forenmitglieder, die deinem Thread bereits über längere Zeit folgen.
Was folgt, sind natürlich nur Mutmaßungen auf Grundlage des Threadverlaufs und solche Thesen aus der Ferne sind natürlich immer mit Vorsicht zu genießen.
Ich habe den Verdacht, dass dein Selbsthass eine Form von traumatischen Wiederholungszwang ist. Dein Selbsthass, der sich hier im Forum zeigt, ist ja mit einem starken Mitteilungswunsch und dem Drang assoziiert, andere von deiner Minderwertigkeit überzeugen zu wollen. Solche ein Selbsthass ist nicht unbedingt nur zerstörerisch, sondern kann auch das Gegenteil bewirken: Ein Schutz.
Du schützt dich, indem du dich auf zynische Art selbst komplett auseinandernimmst und durch diese übertriebene Selbst-Dekonstruktion dich niemals tatsächlich mit dir und mit deinen Verletzungen/ deiner Verletzlichkeit auseinandersetzen musst. Du fliehst sozusagen in einem Zustand des Absoluten. Ein Zustand in dem man nicht mehr nachdenken muss und indem man nichts wirklich fühlen muss, ausgenommen des konstruierten Ekels vor sich selbst.
Wir alle können uns hier den Mund fusselig reden, weil wir am Ende nur dafür da sind, diesen Wiederholungszwang zu bedienen. Vor allem, wenn du am Ende am meisten Angst davor hast, dass dich tatsächlich jemand mögen oder sogar lieben könnte. Das würde ja bedeuten, dass sich etwas an deinem Status Quo ändern würde, du zwischenmenschliche Verbindlichkeiten eingehen müsstest.
Ich denke nicht, dass deine erste Baustelle dein Selbstwertgefühl ist, sondern darin besteht, diese tieferen Ängste aufzudecken und damit zu arbeiten. Am besten tiefenpsychologisch/psychoanalytisch.
26.04.2024 13:05 •
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