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Ich bin seit 20 Jahren Single und ich muss ehrlich sagen ich habe die Hoffnung aufgegeben noch einen lieben Partner zu finden. Über das Internet habe ich so viel Fake und Enttäuschungen erlebt das geht gar nicht. Ich wohne in einer Kleinstadt da ist gar nichts los und da kennt jeder jeden. Mich macht die Einsamkeit richtig krank. Immer und jeden Tag alleine. Mir tut es sehr weh wenn ich andere Pärchen so sehe. Jetzt über Ostern bin ich nur zuhause und bin echt sehr traurig.

29.03.2024 17:07 • 05.04.2024 x 1 #1


14 Antworten ↓


Hallo Du,

ja mir geht es da nicht viel anders!
24 Jahre als Single prägen einen, und ja auch meine Hoffnung ist nicht mehr vorhanden.
Leider scheint es so das ich unfähig bin daran etwas zu ändern.

A


Jeder Tag das gleiche und jeder Tag allein

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Wie alt seid ihr denn ?

Ich bin schon sehr lange Single. Habe die Hoffnung aber nicht aufgegeben, da ich weiß, dass es an meiner Einstellung zu anderen Menschen liegt und ich zuversichtlich bin diese zum Besseren ändern zu können.

Single sein ist ja nichts Schlechtes, es geht nicht um den einen Partner als Gegenüber, sondern um den Sozialkontakt insgesamt. Warum muss man einsam sein, wenn mal alleine ist, wo es doch so viele Menschen gibt, mit denen ein Kontakt möglich ist. Wohne auch in einer Kleinstadt, da ist an Feiertagen tote Hose, alles hat zu und kaum ein Mensch auf der Straße, da muss die virtuelle Welt herhalten, um sich gute Gefühle zu machen und aufschreiben wie es einem gerade geht. Es ist an Weihnachten wie auch an Ostern, wer keine Familie um sich hat und nicht gerne Verabredungen trifft, ist mit sich alleine. Das muss jedoch nichts Schlechtes sein, wenn man sich diese freien Tage strukturiert, etwas plant, sich etwas vornimmt, so einfache Sachen wie Buch lesen, Kochen, ein Film schauen, spazieren gehen, Ordnung schaffen oder wenn es ein Hobby gibt sich darauf zu konzentrieren, auch per virtuelle Welt, dann vergeht die Zeit wie um Fluge. Nur nicht den Tag beginnen mit, ich bin alleine, ich bin einsam, ich kriege nichts auf die Reihe, alle anderen haben es besser, sie gehen Hand in Hand und haben einen Partner. Wir wissen bei dem Bild mit Pärchen auf der Straße nicht, wie viel Stress ihnen die Beziehung womöglich bereitet und sie träumen davon Single zu sein. Sicher sind Feiertage alleine schwierig, eine Herausforderung, aber nicht unmöglich, mit guten Gefühlen zu bewältigen. Ich sehe dieser Herausforderung heute am Samstag auf Ostersonntag und Ostermontag alleine, mit Skepsis aber auch mit Freude entgegen.

@canim ich bin auch 20 Jahre Single. Eigentlich hatte ich in meinem Leben auch nur sehr kurze Beziehungen, die längste knapp ein halbes Jahr.

Durch meine Krankheiten könnte ich mit einem gesunden Partner auch niemals Schritt halten. Ich kann z.b. nicht verreisen und noch einiges andere mehr.

Ich war aber schon immer ein Mensch der gut allein sein konnte, deswegen bin ich jetzt nicht unbedingt traurig deswegen. Ich habe mich fast schon daran gewöhnt. Ok ich bin auch nicht ganz alleine lebe mit meinen Eltern Im selben Haus. Wenn sie mal nicht mehr da sind gehe ich vielleicht noch mal auf die Suche. Aber momentan ist es ok für mich.

@Elisabeth71 58 und auch komplett alleine

Also, ich bin 62 und war noch nie in einer Partnerschaft, hatte noch nicht einmal eine Beziehung. Seit meine Mutter vor 8 Jahren gestorben ist (wir haben fast mein ganzes Leben lang zusammen gewohnt), bin ich ganz allein (keine Geschwister, die nächsten Verwandten 300km entfernt), aber einsam fühle ich mich überhaupt nicht. Und ich kann mich sehr gut alleine beschäftigen, mache viel Sport, gehe gern shoppen, beschäftige mich zuhause mit Haushalt, kümmere mich um meine 2 Katzen, bin viel im Internet u.ä. Ich langweile mich eigentlich nie. Im Sommer gehe ich so oft es von Wetter her geht, ins Freibad und habe dort eine Reihe von Bekannten, mit denen ich mich dort gut unterhalten kann, aber sonst habe ich kaum Kontakte. Ich genieße meine Unabhängigkeit und Freiheit.

Jedes Lebensmodell ist zu akzeptieren, wenn es denn Unabhängigkeit und Freiheit beschert, was will man mehr? Nur wer unter Alleinsein oder Einsamkeit leidet, hat ein Problem. Ich bin ein Mann mit 58 Jahren, die Herkunftsfamilie hinter mir gelassen, aber seit es das erste Buch von David Precht gibt: 'Wer bin ich und wenn ja, wie viele?' kann ich von komplett alleine nicht sprechen.
Das Selbst, die Gefühle, Gedanken und Zellen sind so viele, da braucht es viel Mühe, um sich einsam zu fühlen und das ganze Leben im Organismus zu ignorieren. Heute ist Ostersonntag, ich bin komplett alleine, aber einsam bin ich nicht. Ich hatte viele Beziehungen in meinem Leben und habe sie immer noch, aber ich bin gerne alleine zu Hause, mit den Haustieren und der gewohnten Tagesstruktur. Auch ich fühle mich unabhängig und frei.

Ich fühle mit denjenigen von euch mit, die unter dem Alleinsein leiden und freue mich für euch,
sofern ihr die Unabhängigkeit und Freiheit genießen könnt.
Ich denke, ich kenne beide Seiten.
Mein Bedürfnis, allein zu sein, ist immer sehr stark vorhanden und liegt im Widerstreit zur
Sehnsucht nach Kontakt zu anderen Menschen.
Es ist auch wirklich nicht einfach, Menschen zu finden, die zu einem passen,
sowohl im Internet als auch im realen Leben.
Ich schaffe es nicht, da eine vernünftige Balance zu finden, da mein Bedürfnis nach
dem Alleinsein unendlich zu sein scheint.
Ich denke, es ist auch eine Qualität, Umstände akzeptieren zu können, ohne allzu sehr
darunter leiden zu müssen.
Sollten mir noch Menschen begegnen, die zu mir passen, ist es gut, wenn nicht, ist es auch gut.

Zitat von Schlaflose:
Seit meine Mutter vor 8 Jahren gestorben ist

Ist das schon wieder so lange her? Ohman ich werd alt ...

@realo nohmals vielen dank für deine hilfe.

Danke für Euere lieben Antworten und Motivationen.
Das komische ist das ich eigentlich nie Probleme damit hatte. Sicher wünschte man sich einen lieben Partner, aber ich akzeptierte auch meine Lage. Aber seit kurzen ist es sehr einsam für mich. Was mich so entsetzt ist, es gibt keine richtigen ehrlichen Partner-Männer gar nicht mehr. Im Internet habe ich bis jetzt nur Idioten getroffen die auf feste Beziehung suchen machen aber suchen eigentlich nur das eine. Ich finde zu zweit ist doch alles etwas einfacher. Allein alles zu meistern ist schon schwer. Das fängt mit Kleinigkeiten an.
Wie macht ihr das wenn ihr so alleine seit? Wer hilft euch so mit allem? Ich habe keine Familie mehr.

@canim ich habe auch keine unterstützende Familie und keinen Partner. Es ist sehr schwer phasenweise, vor allem wenn man Situationen hat, die man alleine nicht bewältigt bekommt. Das ist bei mir ein großer Auslöser für die Angst.

Wie man das gelöst bekommt, keine Ahnung. Vielleicht durch ein anderweitiges soziales Netz, also Freundschaften? Dafür müsste man aber erstmal rausgehen und Leute kennenlernen. Und da beißt sich die Katze in den *beep*. Es ist ein Teufelskreis.

Ja, es ist ein Teufelskreis so lange die Angst und das Verkriechen dominieren, denn der Spruch heißt: Ein Schritt vor die Tür erhöht die Chance, dass man jemanden trifft, um ein Vielfaches. Wenn schon allein, dann braucht es die Überwindung Kontakt mit sich aufzunehmen, um gestärkt herauszutreten und so etwas zu erleben. Durch Verharren im stillen Kämmerlein wird es nicht besser, es fehlen die Impulse, nach denen man sich so sehr sehnt. Diese Impulse können von innen kommen, dann ist alles gut, dann gibt es keine Einsamkeit beim Alleinsein, aber wenn es Impulse von außen braucht, dann hilft alles nichts, dann muss man sich irgendwo hinwenden und Kontakt ermöglichen. Wir haben hier eine Tagesstätte in der Stadt für psychisch chronisch kranke Menschen, sie ist erster sehr niederschwelliger Anlauf bei Einsamkeit, um gemeinsam tagsüber dagegen anzukämpfen. Es geht nur im Miteinander, allein kann man die Einsamkeit im Alleinsein kaum lindern, das wäre der Teufelskreis.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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