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Hallo alle zusammen,

nachdem ich hier schon einige Monate unangemeldet und auch angemeldet verbracht habe, möchte ich mich nun auch meinem Problem/Problemen öffentlich stellen.Ich weiß dass es so wie es jetzt ist nicht mehr weiter gehen kann und auch soll.

Ich habe schon seit rund 10 Jahren Probleme im Job, der Einsamkeit und Selbstachtung. Das Job Problem habe ich Seit 3 Jahren jetzt in Griff dort fühle ich mich sehr wohl und gehe auch vollkommen darin auf.

Leider ist es mir einfach nicht möglich Kumpels oder Freunde zu finden, ich habe schon so viele Versuche gestartet und sie sind alle irgendwie doch gescheitert. Durch die lange Zeit ohne Freunde fällt es mir sehr sehr schwer Kontakte aufzubauen. Ich habe mich komplett Zuhause eingemauert und fühle mich auf der Straße/ einen Cafe etc unter Menschen nicht mehr so wohl. Auf der anderen Seite habe ich so sehr das innerliche Bedürfnis nach Kontakt zu anderen. Ich würde gerne lachen, für andere da sein und was unternehmen können. Leider funktioniert es einfach nicht, ich denke oft darüber nach, ob ich eventuell ein schlechter Mensch sein könnte, dabei bin ich ein sehr hilfsbereiter Mensch und auch ein guter Zuhörer der bei Problemen auch gerne hilft. Richt schlimm ist das ganze nach der Trennung von meiner Ex Freundin vor und 1,5 Jahren geworden. Seitdem komme ich gar nicht mehr raus und habe nur noch meine Arbeit. Das schlimmste daran ist das auch mein kleiner Sohn drunter leidet dass es mir nicht gut geht und ich mit Ihm kaum was unternehmen kann da ich mich einfach nicht wohl draußen fühle. Es wäre schön wenn ich dafür jemanden hätte der mit mir was unternimmt und ich mich wieder dran gewöhne unter Menschen zu sein. ich war früher so ein lebensfroher Mensch dass ist alles kaputt gegangen.

Ich hatte bis vor 2 Wochen zumindest jemanden mit der ich telefonieren konnte, sie ist jetzt aber frisch verliebt und naja der Kontakt ist so gut wie nicht mehr vorhanden. Da der neue Freund, es nicht so toll findet dass wir so viel Kontakt über Telefon haben. Muss ich wohl so akzeptieren, es hatte mir aber sehr gut getan und war echt ein tolles Gefühl.

Zu diesem Thema bleibt noch zusagen dass ich vor rund 12 Jahren von meinen angeblichen Freunden schwer hängen gelassen wurde und danach auch keine neuen Freunde mehr gefunden habe. Da ich Gesundheitlich viele Jahre recht angeschlagen war. Jetzt geht es mir Gesundheitlich super, aber Freunde finde ich trotzdem leider keine.

Zu meinem Thema Selbstachtung, ich habe mich sehr lange Zeit hässlich gefühlt da ich recht dünn bin ich mein Gesicht nicht hübsch finde. Seit etwas über 1 Jahr habe ich aber mich selbst sehr oft reflektiert und sehe mich jetzt mit besseren Augen. Auch wenn ich weiterhin noch daran arbeiten muss, meine recht negative Einstellung habe ich auch deutlich verbessert, ich sehe jetzt nicht mehr nur was ich nicht habe sondern auch was ich habe und dass ich da auch sicher auf das eine oder andere Stolz sein kann.


Ich hoffe der Text ist halbwegs verständlich rüber gekommen, bin nicht wirklich so der gute Schreiber oder Erklärer.

PS: ich weiß mein Nickname ist nicht grade sehr Dolle und zeigt eher das ich nicht viel von mir halte, diesen hatte ich in einem tief ausgewählt und kann ihn leider nicht mehr ändern

Vorab schon mal vielen Dank fürs lesen und eure Kommentare

18.06.2017 18:04 • 18.06.2017 x 1 #1


11 Antworten ↓


A
Hallo und Willkommen. Die letzten Parts deines Beitrags klingen doch gut. Was genau ist es denn, warum du dich draußen nicht wohl fühlst? Könntest du denn mit deinem Sohn z. B. in einen Tierpark gehen? Das wäre doch ein schöner Anfang...?

18.06.2017 18:12 • #2


A


Ich muss was tun, so kann es nicht weiter gehen

x 3


Solaria
Hey

Erstmal du bist kein schlechter Mensch,das vergiss mal ganz schnell.
Und schau mal du hast ja auch war erreicht,
Du hast deinen Job im griff bekommen und fühlst dich dort wohl.
Das andere du hast deine Selbstachtung neu aufgebaut.

Das ist alles nicht so einfach und darfst dir erst ein mal Stolz auf die Schulter klopfen.
Natürlich ist schade,das der Kontakt zu deiner Telefon Freundin abgebrochen ist.
Aber hey,wie auch immer du sie kennen gelernt hast,vielleicht schaffst du es ja auf die selbe art noch mal.
Du beschreibst dich als sehr hilfsbereiter Mensch,vielleicht hilft dir ja ein ehrenamtlicher Job im Sozialen bereich.
Dort hättest du auch die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen.
Wäre das nicht was für dich?

18.06.2017 18:19 • #3


N
Zitat von Andy3:
Hallo und Willkommen. Die letzten Parts deines Beitrags klingen doch gut. Was genau ist es denn, warum du dich draußen nicht wohl fühlst? Könntest du denn mit deinem Sohn z. B. in einen Tierpark gehen? Das wäre doch ein schöner Anfang...?



Hallo Andy3,

vielen Dank für deine Antwort und deinem Vorschlag.

Du hast recht Tierpark ist ein tolles Ziel mit meinem Sohn, habe ich persönlich auch schon 1-2 mit Ihm gemacht. Ich muss aber zugeben dass ich mich dabei überhaupt nicht wohl gefühlt habe. Grade auch wenn ich durch Ihn mit anderen Eltern in Kontakt gekommen bin. Mir fehlt dann naja wie soll ich sagen der Mut und die Offenheit mit den anderen Eltern zu sprechen.

Gute Frage, warum fühle ich mich draußen nicht wohl: Ich glaube es ist die Unsicherheit auf andere Menschen zu treffen und mich mit Ihnen zu unterhalten. Bis auf meinen Job habe ich nicht viel über dass ich reden kann. Dadurch dass ich schon recht lange keine Freunde mehr habe, weiß ich einfach nicht mehr wie ich mich verhalten soll. Ich bestelle meine Klamotten über Netz und kaufe auch sonst meistens alles über das Internet um nicht in Kaufhäuser zu müssen. Außer Lebensmittel... ich habe denke ich auch Angst wieder so enttäuscht zu werden.

18.06.2017 18:49 • #4


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Zitat von Solaria:
Hey

Erstmal du bist kein schlechter Mensch,das vergiss mal ganz schnell.
Und schau mal du hast ja auch war erreicht,
Du hast deinen Job im griff bekommen und fühlst dich dort wohl.
Das andere du hast deine Selbstachtung neu aufgebaut.

Das ist alles nicht so einfach und darfst dir erst ein mal Stolz auf die Schulter klopfen.
Natürlich ist schade,das der Kontakt zu deiner Telefon Freundin abgebrochen ist.
Aber hey,wie auch immer du sie kennen gelernt hast,vielleicht schaffst du es ja auf die selbe art noch mal.
Du beschreibst dich als sehr hilfsbereiter Mensch,vielleicht hilft dir ja ein ehrenamtlicher Job im Sozialen bereich.
Dort hättest du auch die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen.
Wäre das nicht was für dich?


Hallo Solaria,

vielen Dank für deine Antwort

Tief im inneren weiß ich dass ich kein schlechter Mensch bin, manchmal habe ich Phasen wo ich dran zweifel ( meistens bei Rückschlägen)

Ja du hast recht ich habe auch schon einiges erreicht und verbessert, ich merke nur das Freunde oder ggf auch eine Partnerin fehlt um dies alles auch teilen zu können.

Meine Telefonfreundin habe ich damals auch im Internet in einem Forum kennen gelernt, wäre schön wenn sich da vll. auch wieder jemand neues finden lassen würde. Es gibt ja doch auch tägliche Erlebnisse wo man auch gerne mal drüber reden möchte oder einen Rat braucht. Zudem wäre dies auch wieder ein erster Schritt zum Kontakt mit anderen..

Ein ehrenamtlicher Job, hatte ich auch schon drüber nachgedacht, nur da bin ich auch erstmal wieder alleine und müsste neue Menschen kennen lernen, dies klappt bei mir einfach nicht mehr. Auch wenn es jetzt peinlich klingt. Ich brauche im Grunde jemanden der mich an die Hand nimmt damit ich die Sicherheit draußen wieder bekomme um mir Kontakte auf zu bauen.

Es klingt doof dass weiß ich, zumal ich im Job das komplette Gegenteil bin, dort kann ich ganz klare Anweisungen geben, Probleme lösen und mit Mitarbeiten, Kunden etc sprechen.

Bevor jetzt die Frage kommt warum ich mich nicht mit Arbeitskollegen treffe, da ich sie ja schon kenne. Dies ist durch meine Position nicht möglich, ich muss immer reale Entscheidungen treffen können und würde auch von der GF nicht gerne gesehen sein. Diese könnte dann zweifel an meiner objektiven Meinung / handeln haben.

Es ist alles irgendwie total verfahren, ich will da unbedingt was ändern, aber das innere hat Angst

18.06.2017 19:03 • #5


A
Zitat von Nobody0815:


Hallo Andy3,

vielen Dank für deine Antwort und deinem Vorschlag.

Du hast recht Tierpark ist ein tolles Ziel mit meinem Sohn, habe ich persönlich auch schon 1-2 mit Ihm gemacht. Ich muss aber zugeben dass ich mich dabei überhaupt nicht wohl gefühlt habe. Grade auch wenn ich durch Ihn mit anderen Eltern in Kontakt gekommen bin. Mir fehlt dann naja wie soll ich sagen der Mut und die Offenheit mit den anderen Eltern zu sprechen.

Gute Frage, warum fühle ich mich draußen nicht wohl: Ich glaube es ist die Unsicherheit auf andere Menschen zu treffen und mich mit Ihnen zu unterhalten. Bis auf meinen Job habe ich nicht viel über dass ich reden kann. Dadurch dass ich schon recht lange keine Freunde mehr habe, weiß ich einfach nicht mehr wie ich mich verhalten soll. Ich bestelle meine Klamotten über Netz und kaufe auch sonst meistens alles über das Internet um nicht in Kaufhäuser zu müssen. Außer Lebensmittel... ich habe denke ich auch Angst wieder so enttäuscht zu werden.


Also ich kann das gut nachvollziehen. Habe mich auch sehr zurückgezogen und leide unter einer ÄVPS. Warum das so ist, liegt weit zurück und hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Ich bestelle auch viel online, aber Lebensmittel kaufe ich auch direkt im Supermarkt, der ist Gott sei Dank gleich um die Ecke und das mach ich meistens ganz früh, wenn ich es schaffe, denn da sind kaum Menschen unterwegs. Ja, die Angst, wieder enttäuscht zu werden, kenne ich gut und das nicht nur im privaten Bereich, auch im beruflichen Bereich gab es sehr viel Enttäuschungen. Jetzt habe ich mich fast damit abgefunden, dass es so ist wie es ist. Es gibt noch einen guten Freund, meine Familie (Eltern) und einige Bekannte, aber selbst das ist mir manchmal zu anstrengend. Hast den denn auch Angst, mit den Menschen zu reden, also dich zu unterhalten? Und wenn dein Sohn bei dir ist, was machst du dann so mit ihm? Wie alt ist er denn, der Kleine ?

18.06.2017 19:05 • #6


P
Darf man fragen wie alt Dein Sohn ist und was für Hobbys er hat? Vielleicht kann man ja daraus was machen? Interessiert er sich für Sport oder Kunst? Ist er in Vereinen? Eventuell kannst Du das ja als Anlass nehmen mehr raus zu gehen? Ich hab auch oft keine Lust raus zu gehen, weil ich denke die Leute schauen mich an wenn ich an ihnen vorbei laufe. Ich habe es für mich dann so gelöst, dass ich mir einfach was vornehme, nach dem Motto, ich brauche eine neue Hose, die kaufe ich jetzt! So zwingt man sich raus zu gehen, etwas zu erledigen und man hat es auch ein bisschen sekbst in der Hand wieviel Zeit man sich damit lässt. Für mich war es dahingehend erfolgreich, dass es zumindest das alltägliche draußen sein weniger zu Qual macht und ich mittlerweile vin mir aus sage, dass ich was zu erledigen habe und dann halt raus gehe.
Ich bin mir sicher, dass es auch Deinem Sohn insgesamt gefallen würde, wenn sich sein Vater dahingehend aufrafft. Eventuell kommt er ja mit der Zeit mit eigenen Ideen was man zusammen tun könnte. Vielleicht hilft es Dir ja für den Anfang Dich nur auf ihn zu konzentrieren wenn ihr unterwegs seid und die Umgebung etwas auszublenden. Ich denke dann kann man als Vater und Sohn auch viel Blödsinn machen und Spaß haben.

18.06.2017 19:10 • x 1 #7


N
Zitat:
Hast den denn auch Angst, mit den Menschen zu reden, also dich zu unterhalten? Und wenn dein Sohn bei dir ist, was machst du dann so mit ihm? Wie alt ist er denn, der Kleine ?



Angst mit Menschen zu reden habe ich so nicht, ich bin sogar recht kommunikativ aber eben nur am Telefon und im Job in der Öffentlichkeit gehe ich da total unter und bleibe dann lieber ruhig und hoffe dass ich nicht gesehen werde und auffalle und schnellst möglich Heim komme.

Mein kleiner wird dieses Jahr 4 und mache mit Ihm häufig was im Garten oder gehe mit Ihm Fahrrad fahren. Am liebsten Dinge wo ich nicht auf andere treffe, was aber leider auch für Ihn bedeutet nicht auf andere Kinder treffen zu können.

ich muss unbedingt was ändern damit ich mein Leben weiterhin verbessere und auch um ein besserer Vater sein zu können. Vieles habe ich ja wie oben beschrieben schon verbessert, nur dieser Punkt ist eine rießen Hürde die ich einfach nicht in den Griff bekomme..

18.06.2017 20:25 • #8


A
Zitat von Nobody0815:


Angst mit Menschen zu reden habe ich so nicht, ich bin sogar recht kommunikativ aber eben nur am Telefon und im Job in der Öffentlichkeit gehe ich da total unter und bleibe dann lieber ruhig und hoffe dass ich nicht gesehen werde und auffalle und schnellst möglich Heim komme.

Mein kleiner wird dieses Jahr 4 und mache mit Ihm häufig was im Garten oder gehe mit Ihm Fahrrad fahren. Am liebsten Dinge wo ich nicht auf andere treffe, was aber leider auch für Ihn bedeutet nicht auf andere Kinder treffen zu können.

ich muss unbedingt was ändern damit ich mein Leben weiterhin verbessere und auch um ein besserer Vater sein zu können. Vieles habe ich ja wie oben beschrieben schon verbessert, nur dieser Punkt ist eine rießen Hürde die ich einfach nicht in den Griff bekomme..


Ich finde es super, dass du selbst sagst, dass du etwas ändern musst, aber setze dich nicht zu sehr unter Druck. Besser Schritt für Schritt und wenn du sogar im Job so kommunikativ bist, dann schaffst du es auch nach und nach im Privatleben. Es ist schwer, aber das, was ich von dir so lese klingt positiv. Ich kenn dich nicht, aber ich schätze du schaffst das. Schon auch wegen deinem Sohn. Ich wünsche dir viel Kraft.

18.06.2017 20:29 • #9


N
Zitat von Privatperson:
Darf man fragen wie alt Dein Sohn ist und was für Hobbys er hat? Vielleicht kann man ja daraus was machen? Interessiert er sich für Sport oder Kunst? Ist er in Vereinen? Eventuell kannst Du das ja als Anlass nehmen mehr raus zu gehen? Ich hab auch oft keine Lust raus zu gehen, weil ich denke die Leute schauen mich an wenn ich an ihnen vorbei laufe. Ich habe es für mich dann so gelöst, dass ich mir einfach was vornehme, nach dem Motto, ich brauche eine neue Hose, die kaufe ich jetzt! So zwingt man sich raus zu gehen, etwas zu erledigen und man hat es auch ein bisschen sekbst in der Hand wieviel Zeit man sich damit lässt. Für mich war es dahingehend erfolgreich, dass es zumindest das alltägliche draußen sein weniger zu Qual macht und ich mittlerweile vin mir aus sage, dass ich was zu erledigen habe und dann halt raus gehe.
Ich bin mir sicher, dass es auch Deinem Sohn insgesamt gefallen würde, wenn sich sein Vater dahingehend aufrafft. Eventuell kommt er ja mit der Zeit mit eigenen Ideen was man zusammen tun könnte. Vielleicht hilft es Dir ja für den Anfang Dich nur auf ihn zu konzentrieren wenn ihr unterwegs seid und die Umgebung etwas auszublenden. Ich denke dann kann man als Vater und Sohn auch viel Blödsinn machen und Spaß haben.



Mein Sohn wird dieses Jahr 4 Jahre alt und spielt seit geraumer Zeit Fußball in einem Kindsverein. Leider ist das Training immer mittags und das schaffe ich beruflich einfach nicht. Ich kann mir zwar einiges erlauben aber jeden mittag oder jede 2 Woche mittags schon Schluss machen kann ich nicht. Zumal ich ja auch das Problem habe dass ich dort wieder auf andere Eltern stoße wo ich mich total unwohl fühle und dass merken die anderen sicher auch. Wenn ich etwas mein Vertrauen gefunden habe, wäre dies sicher eine tolle weitere Fortsetzung, für den Anfang müsste ich erstmal kleinere Schritte machen. Schön wäre es wenn ich jemanden hätte der mit mir mal was unternimmt und wo ich nach und nach wieder mehr raus komme und mein Vertauen in mich und andere finde.

Das mit dem Auszublenden, habe ich schon probiert, war ja mit meinen Sohn schon in Parks etc, sobald andere Kinder/ Eltern dann auf uns zu kommen, fühle ich mich total unwohl und dass merkt man leider auch richtig. Mir fehlt dann jemand an den ich mich etwas halten kann bzw den ich kenne und mich nicht alleine fühle wenn die Löwen auf mich zu kommen.....

18.06.2017 20:37 • #10


P
Es wirkt ein bisschen wie ein Teufelskreis, Du willst mit Fremden nix zu tun haben, suchst aber eine fremde Person um sie besser kennen zu lernen und daraus neues Vertrauen, Mut und auch etwas Führung zu erhalten. Was passiert denn wenn Du mit Deinem Kind auf dem Spielplatz sind und dort andere Eltern sind? Verkrampfst Du? Bekommst Du Schweißausbrüche? Woher weißt Du, dass man Dir Dein Unwohlsein anmerkt? Wurdest Du schon von anderen Eltern am Spielplatz angesprochen?
Ich weiß nicht ob Deine Lebenssituation es möglich macht? Aber vielleicht wäre ja auch ein Hund eine Möglichkeit? Er würde Dich zwingen raus zu gehen, Du und Dein Sohn könntet gemeinsam Zeit mit ihm verbringen und wenn ihr zu dritt draußen spielt, hast Du noch weniger Zeit Dir um die Leute um euch rum Gedanken zu machen. Vielleicht entspannt es Dich ja mit der Zeit?

18.06.2017 20:56 • x 1 #11


Sera
Hey.

Ich bin zwar noch neu hier, möchte aber trotzdem etwas zu deinem Thread sagen, weil mir das doch sehr bekannt vorkommt, was du schreibst. Ich war 3 Jahre lang zuhause, weil ich wegen meiner Probleme nicht arbeiten konnte. Ständig allein, Kontakt zu anderen nur noch über Foren (Ironie des Schicksals, dass ich inzwischen wieder an diesem Punkt bin). Die eigene Wohnung zu verlassen oder sogar auf andere Menschen zuzugehen, mich mit ihnen zu unterhalten und sogar selbst noch jemanden anzusprechen, waren vollkommen unmöglich und ist auch heute phasenweise noch ein unüberwindbares Hindernis für mich.

Was mir beim lesen nur aufgefallen ist und was du auch selbst schon geschrieben hast: Du suchst unbedingt nach jemandem, der dich an die Hand nimmt und dir den Weg zeigt. Prinzipiell finde ich die Idee richtig gut. Das ist immerhin eine gute Möglichkeit, sich Hilfe zu holen. Unterstützung bei den Dingen, die man selbst nicht kann (man schraubt ja auch selbst nicht unbedingt an der kaputten Steckdose rum, wenn man keine Ahnung hat, wie's richtig geht). ABER: Ich habe den Eindruck, dass du dich zu sehr auf andere verlässt. Kann das sein? Bei mir ist so das Gefühl entstanden, dass du glaubst, deine Problematik nur dann überwinden zu können, wenn du jemanden an deiner Seite hättest. Zum Teil mag das auch stimmen. Es kann durchaus jemanden geben, der dir beim gehen unter die Arme greifen kann, aber die Schritte tun musst du trotzdem selbst.

Was ich damit sagen will: Ich sehe da eine Chance für dich, wenn du schreibst, dass andere Eltern auf dich und deinen Sohn zukommen, wenn ihr etwas zusammen unternehmt. Mir fällt es immer deutlich leichter, wenn ich angesprochen werde, statt selbst auf jemanden zuzugehen. Ich sehe da eine Chance für dich, an deinen Ängsten zu arbeiten. Wenn du schon angesprochen wirst, ist es vielleicht einfacher, einfach zu antworten und im Gegenzug - sofern es passt - eine Gegenfrage zu stellen. So entwickelt sich im Idealfall ein Gespräch und wenn man erstmal ein Thema gefunden hat (mit den Kindern gibt es ja immerhin schon mal eine Gemeinsamkeit), löst sich vielleicht auch ein Stück weit deine innere Blockade.

Wenn du dich unwohl fühlst, versuch doch mal mit Gedanken gegen zu steuern. Gedanken und Gefühle sind voneinander abhängig. Zu einem bestimmten Gefühl gibt es meistens auch immer einen oder mehrere bestimmte Gedanken, die unweigerlich zusammen auftreten (Beispiel: Ich fühle mich einsam und denke im selben Atemzug, dass mich niemand leiden kann, ich völlig unerträglich bin und es nicht anders verdient habt, als gehasst zu werden). Frage: Welche konkreten Gedanken gehen dir durch den Kopf in den Momenten, in denen andere Eltern auf dich zukommen und du dich unwohl fühlst? Was sind deine Ängste? Du musst die Frage nicht öffentlich beantworten, wenn dir das zu privat ist, aber frag es dich vielleicht einmal nur für dich selbst. Und wenn du ganz bestimmte, immer wiederkehrende Gedanken erkannt hast, dann lege dir einen Satz zurecht, der das komplete Gegenteil beschreibt. (Wieder Beispiel Einsamkeit: Ich habe meine Familie, die mich mag und der ich wichtig bin. Es stimmt nicht, dass ich von allen nur gehasst werde. Macht gleich ein ganz anderes Gefühl, sich das mal in Erinnerung zu rufen)

Zugegeben, das ist nichts, was von hier auf jetzt funktioniert. Das braucht viel Übung, aber es kann funktionieren. Das Unwohlsein ist nur ein Gefühl und keine ernsthafte Bedrohung, die ein negatives Gefühl rechtfertigt. Solange dir niemand einen ernsthaften Schaden zugefügt hat, gibt es faktisch keinen Grund, sich unwohl zu fühlen.

Ich weiß, das ist in der Theorie deutlich leichter gesagt als in der Praxis getan, aber manchmal helfen Fakten einfach weiter.
Vielleicht ist das ja was für dich? Nur so ein Gedankenanstoß von mir.

LG,
Sera

18.06.2017 21:24 • x 1 #12


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