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A
Gefangen in Wohnung aufgrund Gehbehinderung

Wer ist noch aufgrund seiner Behinderung isoliert und versucht was dagegen zu tun. Erlebe seit ca. Juni 21 (Diagnosestellung) wie man nach und nach in die Zwangsisolation abdriftet.

Ostern 22 musste ich aufgrund der Erkrankung mein Auto verkaufen. Konnte deshalb auch nicht mehr am Leben teilnehmen (einkaufen, Freunde besuchen ect.).

Da dass Thema sehr Komplex geworden ist, nur das grobe.

Am 15. Nov. 22 war ich auf meinen Wunsch hin bis zum 05. Jan. 23 in einem (Fach) Pflegeheim. Was daran Fach war, ist mir bis heute ein Rätsel.

Wer behauptet unser Gesundheitssystem steht kurz vor dem Kollaps, wir sind mitten drin!

Meine Wohnung habe in weiser Voraussicht nicht gekündigt.

Leider ist jeder Tag eine Herausforderung. aber das Schlimmste ist die Einsamkeit. Es wiederholt sich alles. von morgens bis abends. Zitat: Und täglich grüßt das Murmeltier.

Wenn du keinen zum Reden hat. dich mal mitteilen möchtest.

Das so eine Situation mal passiert. Ich wünsche keinem ernsthaft krank zu werden.

Ich leide an einer neurologischen Krankheit (Nerven, Muskeln) und einer PTBS.

Wäre schön sich auszutauschen. gibt noch tausend andere Dinge.

20.02.2023 18:12 • 23.02.2023 x 1 #1


20 Antworten ↓


Ela_33
Hallo Apfelkuchen,

mit einem Grad der Behinderung hast du die Möglichkeit, Leistungen aus dem persönlichen Budget zu nutzen. Diese sollen Menschen mit einer Behinderung helfen, weiter am sozialen Leben teilzunehmen. Eigentlich sollte es dazu in jeder Region Beratungsstellen geben, die dich informieren und bei der Beantragung unterstützen. Nennt sich Beratungsstelle der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB). Vielleicht hilft dir das ja

20.02.2023 18:28 • x 1 #2


A


Gefangen in Wohnung aufgrund einer Gehbehinderung

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Q
Zitat von Apfelkuchen_:
Ostern 22 musste ich aufgrund der Erkrankung mein Auto verkaufen. Konnte deshalb auch nicht mehr am Leben teilnehmen (einkaufen, Freunde besuchen ect.).

Oh je, das tut mir sehr leid! Deine Situation kann ich nachvollziehen.

Besuchen dich denn wenigstens die Freunde? Hast du jemanden, der deinen Einkauf übernimmt und dir auch anderweitig mal behilflich ist? Vermutlich hast du einen Pflegegrad, so dass dir eben auch professionelle Leistungen zustehen........

Zitat von Apfelkuchen_:
Wer behauptet unser Gesundheitssystem steht kurz vor dem Kollaps, wir sind mitten drin!

Ja, da gibt es auch nichts zu beschönigen.

21.02.2023 12:59 • #3


tiggili
Ja, geht mir genauso aufgrund einer fortschreitenden Lungenerkrankung die zu wenig O2 in die Muskeln leitet und ich zudem ein starkes Lymphödem habe.kann 3 m Mehr laufen. Kann auch gar nichts mehr machen. Alles viel zu anstrengend

Liebe Grüße

21.02.2023 13:15 • x 3 #4


K
Zitat von Ela_33:
Hallo Apfelkuchen, mit einem Grad der Behinderung hast du die Möglichkeit, Leistungen aus dem persönlichen Budget zu nutzen. Diese sollen Menschen mit einer Behinderung helfen, weiter am sozialen Leben teilzunehmen. Eigentlich sollte es dazu in jeder Region Beratungsstellen geben, die dich informieren und bei der ...

Ja, genau, da wurden zT schon massiv hohe Beträge eingeklagt.

Und es gibt auch sehr unterschiedliche Pflegeheime. Wenn es denn nun eins sein müsste, dann müsste man eins suchen, wo es Dir gut geht. Bei uns in der Region gibt es eins, wo auch schwer körperlich behinderte Menschen leben und da darf jeder Bewohner ein eigenes Haustier haben. Manche haben nur ein Meerschweinchen oder Vögel. Manche haben keines, wollen keines oder können es eben nicht leisten. Es gibt aber auch Bewohner, die haben einen einen kleinen Hund. Das sind manchmal Menschen, die noch mit dem Rollstuhl raus können und die Spaziergänge schaffen. Ein anderer hat unten im Haus scheinbar ein Zimmer im ersten Stock und lässt seine Katze am Zimmerfenster rein und raus.

Du brauchst Beratung für all diese Dinge. Es gibt sicher dafür Beratungsstellen und die großen Sozialverbände in Deutschland können Dich hinsichtlich Dir zustehenden rechtlichen Ansprüche beraten.

Da Du so jung bist, ist das, was Du hier machst, auch der richtige Weg. Über Internet andere betroffene junge Menschen suchen, die in einer ähnlichen oder vergleichbaren Lage sind, denn die haben die gleichen Interessen wie Du.

Wegen der PTBS. Es gibt auch Psychotherapeuten, die online arbeiten. Und es gibt Therapeuten, die Hausbesuche machen können.

Ad hoc kann Dir hier auch keiner helfen und alles gut machen. Das kann hier leider auch niemand. Aber es gibt sicher Wege, wie man aus Deinem Leben ein schöneres, erfüllteres und Dich gesünder machen kann. Ich würde nicht aufgeben, sondern anfangen.

Du brauchst Leute, die sich auskennen, die die Strukturen kennen und die Dich unterstützen.

Man kann Dich nicht mit 22 da abstellen in dem Pflegeheim und da sollst Du dann verkümmern. Das siehst Du ganz richtig. Damit darf man sich sicher nicht zufrieden geben. Und wenn man aus der Wohnung nicht mehr raus kann, dann muss man schauen, wie man mehr Leben in die Bude reinbringt. Wenn sich keine gesunden Menschen für eine Freundschaft mit Dir interessieren sollten, gibt es die Möglichkeit, mit anderen behinderten Menschen eine aufzubauen. Du hast einige Limitierungen. Aber alles, was noch an Handlungsspielräumen vorhanden ist, solltest Du anzapfen.

Dass das viel Arbeit ist, viel Frusterlebnisse mit sich bringen wird, ist klar. Aber das Einzige, was zählt, ist, dass Du Dir eine bessere Lebensqualität erkämpfst und es DIR am Ende besser geht als jetzt. Und wenn man so in den Seilen hängt, geht es nur mit Support von anderen Menschen.

21.02.2023 13:25 • x 1 #5


A
Zitat von Quasinemo:
Oh je, das tut mir sehr leid! Deine Situation kann ich nachvollziehen. Besuchen dich denn wenigstens die Freunde? Hast du jemanden, der deinen Einkauf übernimmt und dir auch anderweitig mal behilflich ist? Vermutlich hast du einen Pflegegrad, so dass dir eben auch professionelle Leistungen zustehen........ Ja, da ...


Pflegegrad hab ich. Nützt nichts; habe 21 Pflegedienste kontaktiert. Antwort: keine Kapazitäten!

21.02.2023 14:52 • #6


Q
Zitat von Apfelkuchen_:
Pflegegrad hab ich. Nützt nichts; habe 21 Pflegedienste kontaktiert. Antwort: keine Kapazitäten!

Das darf ja wohl nicht wahr sein! So tief sind wir also schon gesunken....mir fehlen im Moment die weiteren Worte - außer, dass ich dich auch ermutigen möchte, den Kontakt hier zu halten.

21.02.2023 22:25 • #7


K
Zitat von Quasinemo:
Das darf ja wohl nicht wahr sein! So tief sind wir also schon gesunken....mir fehlen im Moment die weiteren Worte - außer, dass ich dich auch ermutigen möchte, den Kontakt hier zu halten.

Ja, kann mich nur anschließen. Die Situation mit den Pflegediensten war mir mehr oder weniger bewusst.

Unbedingt an den sozialrechtlichen Themen dran bleiben. Wenn Du es allein nicht schaffst, dann hilft vielleicht eine Weile eine gesetzliche Betreuung einrichten lassen, die dann aber nur diese Sozialrechtsangelegenheiten besorgen wird.

Und nutz' die Möglichkeiten, die Du noch hast. Dh auch, alles im Internet anzapfen. Musik hören, Spiele spielen, Filme anschauen, lesen, alles, was Dir Input bringt, alle Themenbereiche, die Du irgendwie interessant findest, erarbeiten.

Du musst, so gut es geht, an der Welt teilnehmen, selbst, wenn es jetzt nur aus der Konserve kommt. Kein Mensch, weiß, wie sich die Zukunft gestalten wird. Je mehr Du aktuell bist, je mehr Du von der Welt mitbekommst, desto interessanter und kompatibler bist Du für neue Menschen und Beziehungen.

Mir ist natürlich klar, dass Du Deine Erkrankung hast und ich kann es von hier nicht sehen, wie es Dir wirklich geht. Darum achte drauf, dass Du nicht in der Überforderung landest, sowohl körperlich als auch psychisch. Manche Probleme kann man auch nicht so schnell lösen, sondern erst mit der Zeit. Ich kenne mich da leider zu wenig aus. Aber was mir so vorschwebt ist, dass man vielleicht - wenn man die Finanzierung dafür hinbekommt - auch selbst jemanden einstellen könnte. Das habe ich öfter gesehen bei Leuten, die keinen Pflegedienst gefunden haben und die ihre chronisch kranken Kinder zu Hause haben wollten. Die sind dann selbst Arbeitgeber geworden und haben diese Pflegekräfte selbst beschäftigt.

Aber das ist alles schon sehr komplex. Dafür brauchst Du jemanden, der sich in dem Sachgebiet sehr gut auskennt. Aber dafür gibt es Beratungsstellen und Fachleute. Und das, denke ich, ist der Weg, den Du versuchen kannst.

Und wenn Du nett bist und nicht so wie ich, dann werden Dir in diesem Forum sicher ein paar Leute beistehen und Dir ab und zu ein bisschen beim Zeit vertrödeln helfen.

Ich kann das gut verstehen, dass man wenigstens selbstbestimmt leben will und auch sozial und emotional was braucht. Ichwünsche Dir sehr, dass Du das erreichst.

21.02.2023 23:08 • x 2 #8


B
Zitat von Quasinemo:
Das darf ja wohl nicht wahr sein! So tief sind wir also schon gesunken....mir fehlen im Moment die weiteren Worte

So ist das halt, wenn man meint, das Geld ins Ausland verschenken zu müssen, um die Welt zu retten. Ein Bekannter von mir ist Altenpfleger. Er überlegt sich auch, den Job hinzuschmeißen. Zu viel Streß, zu viel Arbeit, zu schlechte Bezahlung. Er meint, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es wegen Pflegermangel die ersten Toten gibt.

21.02.2023 23:25 • x 2 #9


Q
Zitat von Kosmos:
Und wenn Du nett bist und nicht so wie ich

?
Du kannst doch auch nett sein!

Zitat von Bodel:
Er meint, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es wegen Pflegermangel die ersten Toten gibt.

...was den Politikern doch ganz recht sein kann. So erübrigen sich Überlegungen, wie man dem demografischen Wandel entgegensteuert......makaber!

22.02.2023 00:24 • #10


Q
Was mir dazu gerade noch einfällt: Meine Mutter befindet sich auch in einerm Pflegeheim, ist nach einem Sturz sehr an das Bett gebunden und müsste nun allerdings wieder öfter mobilisiert werden...Ich kürze ab: 3 Pflegekräfte sind erforderlich, um meine - zugegebenermaßen etwas stabile - Mutter vom Bett in den Rollstuhl zu heben. Dabei gäbe es ein Hilfsmittel, nennt sich wohl Lifter(wie ich von anderer Stelle erfahren habe). Auf Nachfrage einer Besucherin hieß es, das Gerät sei kaputt und ein neues werde wohl nicht angeschafft. Klar, private Einrichtung! Während die Pflegebedürftigen vergammeln, ruiniert sich das Personal vermeidbar den Rücken - für die Leitung ist das auf jeden Fall billiger! Was ich am liebsten mit der machen würde, darf ich hier nicht schreiben!

22.02.2023 00:43 • #11


Butterfly-8539
Zitat von Bodel:
So ist das halt, wenn man meint, das Geld ins Ausland verschenken zu müssen, um die Welt zu retten. Ein Bekannter von mir ist Altenpfleger. Er überlegt sich auch, den Job hinzuschmeißen. Zu viel Streß, zu viel Arbeit, zu schlechte Bezahlung. Er meint, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es wegen Pflegermangel ...

Meine Nachbarin auch.
Kleines Kind und ständig Nachtschichten. Sie sieht ihren Mann kaum, war nun zum zweiten mal Coronaerkrankt und soll morgen wieder im Pflegebereich arbeiten. Weiß gar nicht wie sie es schaffen soll.
Selber ist jetzt mit etwas über vierzig schon kaputt. Seit ihrer jetzigen Erkrankung hat sie sehr starke Kreuzschmerzen und Augenmigräne. Soll aber morgen im privaten Bereich wieder loslegen, da es keinen Ersatz gibt. Sie weiß gar nicht wie sie es schaffen soll.
Sie überlegt auch wieder in ihre Heimat zu gehen, oder einen anderen Beruf zu suchen.

22.02.2023 04:03 • #12


B
Zitat von Butterfly-8539:
Selber ist jetzt mit etwas über vierzig schon kaputt. Seit ihrer jetzigen Erkrankung hat sie sehr starke Kreuzschmerzen und Augenmigräne.

Mein Bekannter hat es auch im Rücken, war deshalb auch schon krankgeschrieben. Ist aber noch nicht schlimm genug, dass es für eine Umschulung wegen Berufsunfähigkeit reicht.

Zitat:
Sie überlegt auch wieder in ihre Heimat zu gehen, oder einen anderen Beruf zu suchen.

Mein Bekannter hat erzählt, von den Syrern, die sie als Altenpfleger einlernen wollten, wäre kein einziger mehr da. Einer wäre einfach nicht zur Arbeit gekommen mit der Begründung, es hätte geregnet, deswegen hätte er nicht kommen können.

22.02.2023 13:59 • x 1 #13


Butterfly-8539
Zitat von Bodel:
Mein Bekannter hat es auch im Rücken, war deshalb auch schon krankgeschrieben. Ist aber noch nicht schlimm genug, dass es für eine Umschulung wegen Berufsunfähigkeit reicht. Mein Bekannter hat erzählt, von den Syrern, die sie als Altenpfleger einlernen wollten, wäre kein einziger mehr da. Einer wäre einfach ...

Die Nachbarin wohnt hier mit ihrer eigenen Familie, hat aber in Polen ihre Eltern, Geschwister, Haus, Grund. Dort würde sie wieder zurück gehen.
Trigger

Auch ein weiterer junger Mann, der dort seine Immobilie, Grund etc. hat, geht wieder zurück, obwohl er hier seit Jahren fest angestellt ist. Es gefällt ihm hier nicht mehr, da er eigentlich vor 16 Jahren nach Deutschland kam, um die Kultur, Menschen etc. .....................Damals schwärmte er von Deutschland, weshalb auch sein Bruder hier eine Festanstellung fand.

Heute fühlt er sich überfremdet was es in Polen nicht gibt. Die Ukrainer sprechen die Sprache, die Polen gut verstehen.
Hier fühlt er sich nach so langen Jahren nicht mehr wohl, was auch nicht verwundert. Eigentlich hatte er geplant eine eigene Familie zu gründen, aber unser letztes Gespräch verlief so, das er meinte, er möchte nur in Polen eigene Kinder haben, denn sein Bruder, der auch hier lebt, hat dermaßene Probleme in der Schule mit seinen eigenen Kindern. Auch er überlegt wieder zurück zu gehen. Alle sind absolut in langjähriger Festanstellung, aber es gefällt ihnen hier nicht mehr. Finde es sehr traurig, denn mit dem jüngeren verstand ich mich recht gut.

Ein schon seit 20 Jahre hier lebender Kroate, der sehr zuverlässig arbeitet, immer ehrlich, freundlich ist, wollte mit seiner Tochter für immer hier bleiben. Er fragte mich vor paar Jahren sogar, ob ich eine Immobilie wüßte die er kaufen könne.
Vor einer Woche kam er vorbei, um was zu erledigen. Als wir danach ins Gespräch kamen, wie es in Kroatien so ist und ob er schon seine Immobilie dort verkauft hätte, meinte er, er bleibt nicht mehr hier, er geht wieder zurück, da es nicht mehr so ist, wie es einmal war. Wenn es so weitergeht, u.a. auch mit den Kosten, der Überfremdung, dann geht er noch dieses Jahr. Ich war geschockt. Alle, die hier freundlich sind, wirklich jahrelang fleißig arbeiten und komplett Deutsch sprechen, die Kultur annahmen und so denken, gehen jetzt alle wieder zurück. Das ist so deprimierend.
Trotz allem ist es eine Überlegung wert, die wir oft ansprachen. Was wäre, wenn man in den Zoo geht und plötzlich wären alle Zäune entfernen? Vertragen die sich alle?

23.02.2023 02:01 • #14


Q
@apfelkuchen, magst du schreiben, ob du noch Kontakt zu deinen Freunden hast? Besuchen sie dich?

@tiggli, bekommst du in irgendeiner Form Unterstützung - privat oder professionell?

23.02.2023 10:07 • #15


Q
Oh, habe dein Pseudonym falsch geschrieben:

@tiggili!

23.02.2023 10:10 • #16


A
Zitat von Quasinemo:
@apfelkuchen, magst du schreiben, ob du noch Kontakt zu deinen Freunden hast? Besuchen sie dich? @tiggli, bekommst du in irgendeiner Form Unterstützung - privat oder professionell?

Der Kontakt ist aufgrund der Erkrankung und der nicht mehr vorhandenen Mobilität eingeschlafen. Ich glaube es hat viel mit der Wahrnehmung meines Gegenüber zu tun.

23.02.2023 10:16 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Q
Zitat von Apfelkuchen_:
Der Kontakt ist aufgrund der Erkrankung und der nicht mehr vorhandenen Mobilität eingeschlafen.

....was wohl eher dafür spricht, dass es nicht wirklich Freunde waren. Echte Freunde sind in der Not da und nicht nur an guten Tagen! Da ich solche Leute ja auch nie kennengelernt habe, weiß ich, wie sich das anfühlt und wünschte, ich könnte dich ein wenig entlasten (auch ganz praktisch: durch Haushaltstätigkeiten...)

Da dies aufgrund der räumlichen Entfernung leider nicht möglich ist, freue ich mich über den Kontakt hier. Schreib einfach, wenn dir danach zumute ist über das, worüber du dich austauschen möchtest! Außer mir interessieren sich bestimmt noch andere user für deine Mitteilungen.

23.02.2023 10:39 • #18


K
Das denke ich auch, schreib' einfach hier weiter. Und Deine Freunde kannst Du einfach anschreiben oder anrufen und sie fragen, ob sie nicht ab und zu zu Besuch kommen würden. Manchmal muss man eben auch die Hand ausstrecken und es versuchen. Das Wichtigste ist, wenn Du das machst, dass Du der Moderator sein musst und für sie den Weg bauen musst, wie sie mit Deiner Erkrankung und Dir umgehen können. Wichtig wird dabei sein, die Limitierung zu akzeptieren und draus das Beste zu machen. Z.B. kann man sagen: Ich würde mich freuen, wenn Du mich besuchen kommst. Ich sitze hier in dem Heim und kann nicht zu Dir kommen. Aber Du kannst hier her kommen. Wir könnten Spaß haben. Erzähl' mir doch mal, was jetzt aktzuell bei Dir los ist? Ich war so lange außen vor, bring' mich mal auf den neuesten Stand! Ich glaube es Dir ja, dass es Dir schwer fällt, mich in dem Zustand zu sehen. Aber das ist jetzt so und ich bin nur behindert, noch nicht tot. Ich bin immer noch wie früher, ich bin 22 und ich mag vom Leben noch was haben! Wir können mailen, wir können telefonieren und Du kannst herkommen und wir können Videos zusammen anschauen, wir können reden, oder zusammen was Leckeres essen. .

Dass das alles nur ein Versuch sein kann und das von 10 Leuten off höchstens nur einer dann kommt und oft sogar gar keiner, das ist das Risiko dabei. Aber wenn Du es nicht versuchst, dann kann es erst recht nicht gelingen. Also kalkuliere ein, dass es schief geht und dass das weh tun wird, sehr weh tun. Aber wenn Du es nicht versuchst, gibt es gar keine Chance.

Es gibt einen sehr schwer Behinderten, den Namen habe ich vergessen. Er wurde total abgeschrieben. Heute hält er Vorträge und ist überall beliebt und anerkannt. Soweit ich weiß, hat er Frau und Kind und viele Freunde.

Zwei Dinge können Dein Türöffner werden:

- Eine offene, optimistische, robuste Persönlichkeit mit viel Interesse an anderen, ehrliches Interesse
- Mut, sich um Kontakte zu bemühen, sich bei Projekten zu engagieren und mitzuarbeiten. Wenn es nicht anders geht, dann nur digital.

Es gibt eine Menge CFS/ME-Patienten, die auch total lahm gelegt sind und sie halten ihre Freundschaften online. Vielleicht kannst Du Dich mit solchen Leuten verbinden. Es ist egal, wie und wo Du Dich verbunden fühlst, Hauptsache, Du schaffst es, ein Netzwerk zu finden, wo Du ein Teil davon bist.

Ich fühle mit Dir. Versuche von den Dingen, die vorgeschlagen wurden, in den nächsten zwei Jahren so viel wie möglich auszuprobieren. Evtl. geht auch eine Partnerschaft. Es gibt Menschen, die auch mit schweren Erkrankungen eine Liebesbeziehung gefunden haben. Das hinzukriegen ist sicher schwerer als unter normalen Bedingungen. Aber trotzdem gibt es Menschen, die es schaffen.

Man muss größer denken, damit was Großartiges passieren kann.

23.02.2023 11:52 • #19


A
Zitat von Kosmos:
Das denke ich auch, schreib' einfach hier weiter. Und Deine Freunde kannst Du einfach anschreiben oder anrufen und sie fragen, ob sie nicht ab und zu zu Besuch kommen würden. Manchmal muss man eben auch die Hand ausstrecken und es versuchen. Das Wichtigste ist, wenn Du das machst, dass Du der Moderator sein musst und ...

Du schreibst, ich soll dich besuchen. Wenn Du meinen Text richtig gelesen hättest, würdest Du wissen dass es nicht geht. Nur als Bsp. Ich müsste einen riesen Aufwand betreiben um hier rauszukommen und den Leuten noch in den A.... kriechen. Auch wenn viele Dinge von Dir gut gemeint sind.

Aber ich bin Realist und vieles funktioniert einfach nicht und wenn Du/ich mich auf den Kopf stelle.

23.02.2023 14:29 • x 1 #20


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