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Hallo zusammen, ich bin schon eine Weile hier registriert. Ich lebe schon länger mit Angststörungen, die sich im Laufe des Lebens auf unterschiedliche Art zeigten, aber zum Glück nie allzu lange blieben. Die letzte Episode hatte ich vor 5 Jahren und dauerte - wie immer - so ca. 2-3 Monate. Meine aktuelle Epsiode habe ich seit Ende letzten, Anfang diesen Jahres. Letztes Jahr gab es diverse Auslöser dafür, es kam alles zusammen und hat mir dann einen Zusammenbruch erster Güte beschert. Seitdem krebse ich gefühlt nur herum. Von außen wird mir jedoch zugetragen, dass ich Fortschritte mache und wieder besser drauf wirke.

Im Vergleich zu den letzten Episoden bin ich diesmal allein. Also ohne Partner. Und lebe auch allein. Ich habe keine Kinder und keine Familie, soziale Kontakte gibt es schon, die meisten leben aber weiter weg und können mich nur aus der Ferne unterstützen. In meinem Umfeld gibt es nur zwei eingeweihte Personen, die mich auch unterstützen, aber es ist halt oft nicht in dem Maße möglich, wie ich es manchmal benötigen würde.

Mittlerweile habe ich herausgearbeitet, dass all die Ängste, mit denen ich jetzt zu kämpfen habe, in der Vergangenheit schon latent vorhanden waren und sich auch schon in verschiedenen Gewändern gezeigt haben. Aber 1. nie so klar wie diesmal und 2. wurden diese Episoden durch meine damalige und langjährige Bezugsperson immer irgendwie etwas abgefangen. Diese Person hat mich eine lange Weile sehr unterstützt und auch dafür gesorgt, dass ich wieder auf andere Gedanken und somit aus der Angstspirale heraus komme (bestes Beispiel: Essen). Wir haben damals so oft wie möglich gemeinsam gegessen und so hatte ich einigermaßen regelmäßige Energiezufuhr. Mittlerweile habe ich eine Art Essstörung entwickelt, weil ich vom Essen Herzstolpern bekomme und daher sehr komische Essgewohnheiten entwickelt habe.).

Wir haben gemeinsam Dinge unternommen, er hat mich auch oft irgendwohin gefahren, wenn ich weiter weg einen Termin hatte (habe auch Augenprobleme und kann keine weiten Strecken mehr selbst fahren). Ich fühlte mich sicher, obwohl die zwischenmenschliche Beziehung zwischen uns sehr ungut und zum Schluß außerordentlich belastend war. Ich habe mit dieser Person einige Jahre als Nicht-Paar zusammengelebt. Nun ist diese Person ausgezogen. Was prinzipiell gut und richtig war und ist. Und ich dachte, dass ich mit dem Alleinsein gut klar komme.

Mit dem Alleinsein komme ich auch klar. Ich habe Interessen und Aufgaben, die ich täglich zu tun habe. Aber ich fühle mich einsam. Ganz.Schlimm.Extrem.Einsam. Mir fehlt eine Bezugsperson im gemeinsamen Haushalt. Mir fehlt es, in den Arm genommen zu werden. Hier und da ein liebevolles Wort, auch wenns manchmal nur Blabla war. Aufmerksamkeit, wenn sie gebraucht wird. Hilfe, wenn nötig. Zuwendung. Kleine Gesten. All das fehlt mir so sehr. Und ich schäme mich mittlerweile so unendlich für diese Bedürftigkeit, die ich für mein Empfinden mittlerweile ausstrahlen muß. Einsamkeit bedeutet irgendwie fehlende soziale Kompetenz. You didnt make it out there. Dabei habe ich mein soziales Umfeld tatsächlich in der letzten Zeit erweitern können, wie gesagt, es ist soweit alles okay. Aber mir fehlt diese Bezugsperson. Und ich meine sie eigentlich in Persona. Also nicht irgend jemand. Sondern er. Auch dafür schäme ich mich, weil nachdem, was sonst so gelaufen ist zwischen uns, wäre eine normale Reaktion wohl eher: Gott sei Dank ist der weg und kommt hoffentlich nie wieder.

Ich habe am Wochenende Geburtstag. Auch noch einen runden. Ich stress mich schon die ganze Zeit deswegen, weil ich nicht weiß, was ich an dem Tag tun soll (mit alleine weggehen ist es problematisch, gehe auch allein nicht mehr spazieren). Eingeladen habe ich niemanden. Wen auch? Es kann niemand kommen. Zu weit weg. Und die Personen, die ich hier in der Nähe habe, werden mir vielleicht gratulieren und mal 10 Minuten mit mir plaudern. Mittlerweile habe ich meine Erwartungen schon so weit heruntergeschraubt, dass ich froh bin, wenn ich den Tag ohne Panikattacke über die Bühne kriege.

Ich könnt grad nur noch heulen. Es ist gerade sehr belastend.

Ich weiß, dass mir hier auch niemand helfen kann. Ich habe gefühlt schon alle gut gemeinten Ratschläge gehört und im Laufe meines Lebens auch schon selbst gegeben - mir und auch anderen, die es gerade nötig hatten. Es tut gut, das runter zu schreiben. Entlastet etwas. Für den Moment.

Danke fürs Lesen und die Aufmerksamkeit, die du mir damit für einen Moment geschenkt hast.

28.05.2025 13:48 • 25.06.2025 x 14 #1


25 Antworten ↓


@ssdd hey du nimmst gerade sehr stark deine fehlenden Bedürfnisse wahr und weißt nicht, wie du sie erlangen kannst. Denn dazu fehlt dir wenigstens eine nahe Bezugsperson dafür. Alleinsein kann schön sein, wenn man es selbst wählt. Allerdings auf Dauer alleine oder eben einsam zu sein, kann belastend werden.
Wie könntest du diese Situation beheben?

A


Einsamkeit mit Ängsten, schäme mich so sehr dafür

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Hallo ssdd,

Zitat von ssdd:
Mit dem Alleinsein komme ich auch klar.

Zitat von ssdd:
Aber ich fühle mich einsam. Ganz.Schlimm.Extrem.Einsam. Mir fehlt eine Bezugsperson im gemeinsamen Haushalt. Mir fehlt es, in den Arm genommen zu werden. Hier und da ein liebevolles Wort, auch wenns manchmal nur Blabla war.


verstehen kann ich das, was Du sagst.

Zitat von ssdd:
Aber mir fehlt diese Bezugsperson. Und ich meine sie eigentlich in Persona. Also nicht irgend jemand. Sondern er. Auch dafür schäme ich mich, weil nachdem, was sonst so gelaufen ist zwischen uns, wäre eine normale Reaktion wohl eher: Gott sei Dank ist der weg und kommt hoffentlich nie wieder.


Ich weiß, was da in Deinem Kopf abläuft. Wie aber soll ich Dir das erklären ohne das Du Dich danach
schlecht fühlst?
Ich vermute, jeder vierte oder fünfte Mensch denkt so und lebt so.
Deshalb schämen brauchst Du Dich dafür nicht. Dies passiert, wenn Du überwiegend nur
unterbewusst denkst.

Zitat von ssdd:
Ich habe gefühlt schon alle gut gemeinten Ratschläge gehört und im Laufe meines Lebens auch schon selbst gegeben - mir und auch anderen, die es gerade nötig hatten.

Bitte, was kann es helfen, wenn Du Dir Ratschläge anhörst? Das verstehe ich kaum.

Zitat von ssdd:
All das fehlt mir so sehr. Und ich schäme mich mittlerweile so unendlich für diese Bedürftigkeit, die ich für mein Empfinden mittlerweile ausstrahlen muß.

Wie gesagt,es besteht gar kein Grund dazu, dass Du Dich dafür schämst.
Warum befürchtest Du, Bedürftigkeit auszustrahlen? Selbst wenn Du es ausstrahlst, ist es nicht
verflixt normal, wenn Du Dir Nähe und Zuspruch, Gespräche und Verständnis wünschst?
Wünschen wir uns das nich fast alle genauso?

Zitat von ssdd:
Ich weiß, dass mir hier auch niemand helfen kann.

Da hast Du Recht. Denn wenn ich Dich richtig verstehe, hörst Du Dir Tipps höchstens nur an.
Davon kann sich aber kaum etwas verbessern.

Du selbst könntest Dir aber eher leicht helfen.
Du kannst versuchen, häufiger einmal ganz langsam lösungsorientiert und bewusst
nachzudenken. Gespräche mit Dir häufiger selbst zu führen.

Du kannst mal darüber nachdenken, wie Du in der Vergangenheit Gespräche geführt hast.
Wie oft Du Kompromisse eingegangen bist, damit Du und Dein Partner eine gemeinsame
Gesprächsebene aufbauen konnten? Habt ihr gemeinsame Ziele verfolgt?
Und was hast Du getan, damit ihr beide an gemeinschaftlichen Unternehmungen Freude hattet?

Wiele Grüße
Bernhard

Zitat von Gaulin:
Wie könntest du diese Situation behe...

Zitat von Gaulin:


Indem ich mir irgend jemanden suche, der diese Funktion wieder übernehmen kann/will. Und das ist halt nicht meine Art. Ich suche mir die Leute sehr genau aus. Es braucht auch lange, bis ich Vertrauen aufgebaut habe. Wie gesagt, es geht nicht um Freune oder Bekanntschaften, sondern schon um eine enge Bezugsperson, etwa wie man es in gut funktionierenden Familien oder eben in einer Partnerschaft hat.

Manchmal hilft nur akzeptieren und aushalten. Und in dieser Situation befinde ich mich wohl gerade.

Vielleicht schaust du dir einmal die Angebote beim Kompetenznetz Einsamkeit an. Es gibt telefonische, digitale und weitere Angebote für alle Altersgruppen und auch eine Angebotslandkarte, wo du nach PLZ suchen kannst:
https://kompetenznetz-einsamkeit.de/ang...betroffene

@Hotin
Vielen Dank auch für deinen Beitrag. Du hast dich damit sehr intensiv auseinandergesetzt.


Einsamkeit ist in unserer Gesellschaft so präsent wie nie, und trotzdem weitestgehend ein Tabuthema. Es ist halt tatsächlich so behaftet wie ich schrieb: wenn du einsam bist, hast du keine soziale Kompetenz. Selbst schuld. Geh doch raus und triff Leute. Ist doch so easy. Mußt halt nur mal aus deiner Komfortzone rausgehen.

So oder so ähnliche Sprüche habe ich schon zu hören bekommen. Das Doofe ist: ein stückweit stimmt es ja schon. Die Wahrscheinlichkeit, eine neue Vertrauensperson steigt schon damit, dass man hin und wieder unter Leute kommt. Genau das tue ich ja auch. Eben im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich bin ehrenamtlich aktiv (ist allerdings auch eher online) und versuche auch hier in meiner Gegend Kontakte zu knüpfen. Aber das wären dann auch wieder freundschaftliche Kontakte. Partnerschaft ist halt nochmal ein ganz anderer Schnack. Und damit tue ich mich eh etwas schwer.

Einsamkeit ist daher tabu- und schambehaftet, weil sich die Menschen, die es betrifft, oft wie Versager vorkommen. Ich will nicht wissen, wie viele Menschen in unguten und wie auch immer gearteten Partnerschaften oder Beziehungen verharren, weil das, was sie haben immer noch besser ist als die Einsamkeit. Und viele Leute mit dem Alleinsein ganz sicher gar nicht klar kämen (wie gesagt: Alleinsein ist für mich ok, aber die Einsamkeit nicht).So richtig will da auch niemand hinschauen, weil jeder ja froh ist, dass es ihn mutmaßlich nicht betrifft. Und jeder kümmert sich hauptsächlich um seine kleine (oder große) Bubble. Da ist nicht mhr viel Platz für andere Bedürftige.

Was aus meinem Posting nicht so recht hervorgeht: Ich bin sehr therapieerfahren und auch sehr reflektiert. Selbstgespräche führe ich tatsächlich oft, die finde ich oft auch hilfreich. Ratschläge höre ich mir damit also nicht nur an, sondern beherzige sie auch und setze die guten und hilfreichen auch Stück für Stück um. Es ist bestenfalls aber eine Saat, die man sät, und hilft einem aber im Moment der Krise, so wie ich sie jetzt empfinde, gerade wenig. Wie ich schon schrieb: Manchmal hilft wohl tatsächlich nur akzeptieren und aushalten.

@ssdd

Du musst dich für gar nichts schämen. Nicht für dein Bedürfnis nach Nähe, nicht für den Wunsch, in den Arm genommen zu werden, nicht dafür, dass du ihn vermisst – und ganz sicher nicht für das Gefühl, an deinem verdammten Geburtstag nicht zusammenklappen zu wollen. Ganz ehrlich? Das, was du da fühlst, ist nicht Bedürftigkeit. Es ist menschlich. Es ist normal. Es ist ein verdammter Mangel an Wärme, der da einfach mal laut wird.

Und das ist auch kein Zeichen von „sozialer Inkompetenz“, sondern eher ein Beweis dafür, wie lange du funktioniert hast in einem System, das dir kaum etwas gegeben hat. Natürlich willst du jemanden an deiner Seite. Natürlich tut es weh, wenn die einzige Person, die dir früher wenigstens ein bisschen Halt gegeben hat, jetzt weg ist – auch wenn die Beziehung selbst nicht gut war. Das nennt man Bindung. Und das bricht nicht einfach ab, nur weil der Kopf kapiert, dass es ungesund war. Der Körper, das Herz, das Nervensystem – die trauern noch. Und ja: Einsamkeit ist Schmerz auf Autopilot.

Aber weißt du, was gefährlich wird? Wenn du anfängst, dich dafür zu verurteilen. Wenn du diesen Schmerz auch noch als dein persönliches Versagen verkaufst. Weil du glaubst, du „müsstest besser klarkommen“. Nein, musst du nicht. Du darfst einfach mal sch. dran sein. Du darfst dich nach jemandem sehnen. Und du darfst dir eingestehen, dass dieser runde Geburtstag grad kein feierlicher Meilenstein ist, sondern eher ’ne emotionale Abrissbirne.

Aber vielleicht darf genau da auch was anderes entstehen: Kein großes Fest, kein Euphorie-Ding – aber ein stilles Ja zu dir selbst. Ein Tag, an dem du dich nicht noch zusätzlich fertig machst, weil du nicht die Energie hast, irgendwas zu „reißen“. Du hast überlebt. Du stehst noch. Trotz allem. Und das ist schon mehr, als du dir gerade zugestehst.

Vielleicht ist dieses „Ich weiß, dass mir hier niemand helfen kann“ auch nicht ganz wahr. Vielleicht kannst du hier mal kurz loslassen. Ohne Lösung. Ohne Ratschlag. Einfach, weil du nicht mehr alles allein tragen musst. Du bist nicht falsch, weil du fühlst. Du bist nicht peinlich, weil du vermisst.

Hör mal uff dich selber runter zu machen. Ich weiß ist leichter gesagt als getan.
Aber du redest dir dauernd deine eigenen Gefühle schlecht. Und genau das sind sie nicht. Gefühle sind nie was schlechtes. Sondern sie zeigen dir Dinge.

Hallo, ich bin auch neu hier. Und ich habe mit grossem Interesse deine Schilderung zu deinem jetztigen Problem gelesen. Mir war nie richtig bewusst, dass ich unter solchen Ängsten der Verlassenheit und der Einsamkeit leide.
Ich bin im Oktober/2025 krank geworden(Bluthochdruck, Drehschwindel, Schlafapnoe, Tinnitus und Panikattaken besonders vor dem Schlafen gehen und Sozialphobie.) Wahrscheinlich hatte ich das schon Jahre lang und habe es vor mir her getragen. Also ich sage mal: gefühlt kenne ich das schon mit den Panikattacken, Schlaflosigkeit(was sich langsam eingestellt hat und der Sozialphobie. Aber jetzt hat es mich aus dem Berufsleben geholt (weil ich noch in der Probezeit war).. Zuerst war es eine riesen Entlastung nicht mehr arbeiten gehen zu müssen, weil ich mich um mich selber kümmern musste, weil ich lebe ja allein.
Also diese ganzen Diagnosen haben das Alleinsein fast noch zu einer Diagnose gemacht. Ich habe mehrere Monate überhaupt nicht verstanden, was da in meinem Leben ausgebrochen ist. Ich war nur dabei wie ein Feuerwehrmann die Brandherde zu löschen. Aber die Panikattacken sind nicht so einfach aufzulösen, dass habe ich zwischenzeitlich verstanden.
Im Moment hat sich vieles beruhigt und ich bin wieder mit meinem alten Heilpraktiker in Verbindung, der mir ganz langsam die Zusammenhänge erklärt. Obwohl es auch immer sagt: dass ich nicht mehr arbeite und alleine lebe findet er nicht gut für mich. Da ich seit meinem 50igsten Lebensjahr(Jahrgang qq962) mit meiner Arbeit ständig überfordert war, habe ich gar nicht gemerkt oder nicht gewusst wie ist das stoppen kann. .Aber wenn man so gar nicht mehr schlafen kann, kann man nicht mehr arbeiten, sich noch weniger um den Alltag kümmern. Das hat alles verstärkt an meinen vorigen Lebensproblemen.
Heute durch dein Posting habe ich auch gemerkt, dass ich wirklich vereinsamt bin. Also das ist eigentlich nicht meine Identität, aber es ist mein momentaner Zustand. Meine langjährigen Freundin, mit denen ich mich sporatisch getroffen habe, deren ihre Männer sind auch Langzeit krank geworden oder sie selber. Dadurch sind mir die auch weggebrochen. So habe ich mir das wirklich nicht vorgestellt, dass ich so hilflos werde und an den Rand der Gesell-schaft stehe durch die Verlassenheit meiner Freunde und meiner Familie. Alle haben sich ausgeklinkt. Und leben so als sei alles in Ordnung. Zu meinem Entsetzen sind das auch noch Leute(Freunde, Familienangehörige) um die ich mich Jahre gekümmert habe als es denen nicht gut ging. Also ich könnte heuten. Dass ich so dumm war und dachte das Leben ist ein geben und nehmen, Es tut sehr weh, dass erleben zu müssen. Ich könnte kotzen. Danke an alle die das verstehen oder verstehen wollen.

Zitat von ssdd:
Einsamkeit ist in unserer Gesellschaft so präsent wie nie, und trotzdem weitestgehend ein Tabuthema.

Ja, so wird es oft beschrieben. Was aber soll daran ein Tabu sein?
Also warum sollte man darüber nicht reden dürfen?

Zitat von ssdd:
Es ist halt tatsächlich so behaftet wie ich schrieb: wenn du einsam bist, hast du keine soziale Kompetenz.

Manchmal könnte dies auch ein Grund sein.
In der Breite sehe ich es aber völlig anders. Weil spricht man die Menschen dann persönlich an,
sind sie sozial meistens durchaus fit.
Ich finde allerdings, häufig sind sie, was zwischenmenschliche Kommunikation betrifft, sehr ungeübt.
Und dann leiden sie oft auch unter Ängsten und geringem Selbstbewusstsein.

Zitat von ssdd:
Mußt halt nur mal aus deiner Komfortzone rausgehen.

Mit Komfortzone hat es meiner Ansicht nach wenig zu tun.

Zitat von ssdd:
Selbst schuld. Geh doch raus und triff Leute. Ist doch so easy.

Zitat von ssdd:
So oder so ähnliche Sprüche habe ich schon zu hören bekommen. Das Doofe ist: ein stückweit stimmt es ja schon.


Ja eben, wenn es ein Stück weit stimmt, warum gehen dann Menschen die sich alleine fühlen,
dann nicht mehr unter Menschen?
Ist das unsere Leistungsgesellschaft?

Zitat von ssdd:
Einsamkeit ist daher tabu- und schambehaftet, weil sich die Menschen, die es betrifft, oft wie Versager vorkommen.


Nun, das liegt aber nicht an den Anderen. Oder doch?

Zitat von ssdd:
versuche auch hier in meiner Gegend Kontakte zu knüpfen. Aber das wären dann auch wieder freundschaftliche Kontakte. Partnerschaft ist halt nochmal ein ganz anderer Schnack. Und damit tue ich mich eh etwas schwer.

Nur Frage ich. Wie will man denn, gerade wenn mal schon älter ist gleich einen Partner finden?
Geht das nicht am besten über Bekanntschaften und Freunde?

Zitat von ssdd:
Und jeder kümmert sich hauptsächlich um seine kleine (oder große) Bubble. Da ist nicht mehr viel Platz für andere Bedürftige.


Was Du da sagst, gilt doch auch im gleichen Maß für die Menschen, die sich alleine fühlen.
Gerade sie leben doch in ihrer kleinen Bubble.
Privat komme ich sehr häufig mit Menschen zusammen, die sich alleine fühlen.
Was ich aber fast nie erlebe ist. Das mich mal jemand etwas genauer nach meinen
Wünschen und nach meinen Gefühlen fragt. Haben die sowas nicht drauf?
Ich setze mich manchmal mit solchen Menschen zusammen und bekomme dann
30 bis 60 Minuten etwas erzählt.
Nach etwa einer Stunde hat sich dann jemand fast ausgesprochen. Und ich?
Wenn ich das dann anderen erzähle höre ich immer. Ja das darfst Du nicht so sehen.
dann solltest Du einfach mal zuhören.
Die mir das sagen, die hören anderen aber nie, ich wiederhole, nie länger zu.
Wollen die mir sagen sie wissen, wovon sie sprechen?

Zitat von ssdd:
Ratschläge höre ich mir damit also nicht nur an, sondern beherzige sie auch und setze die guten und hilfreichen auch Stück für Stück um. Es ist bestenfalls aber eine Saat, die man sät, und hilft einem aber im Moment der Krise, so wie ich sie jetzt empfinde, gerade wenig.

Aber was könnte Dir denn dann jetzt gerade helfen?

Liebe @WayOut : einen ganz lieben Dank für deine Worte. Auch, wenn man weiß, dass das, was man denkt, häufig veraltete Glaubenssätze sind, ist man doch als Gewohnheitstier immer wieder geneigt, sie für bare Münze zu nehmen. Der Wegbruch meiner Bezugsperson war lange Zeit vorher absehbar, es war also nichts, was auf Knall und Fall kam. Trotzdem hat mein Nervensystem genau so reagiert und es erklärt so einiges. Ich wollte das nie so richtig wahr haben. Wir haben uns vor 4 Monaten das letzte Mal gesehen und hatten seitdem nur noch sehr sporadischen Kontakt (über notwendige organisatorische Sachen). Es ist gut, dass er (erstmal) auf unbestimmte Zeit weg ist und ich auch nicht weiß, wo er ist. Ich wollte es von vornherein nicht wissen und es ist gut so. Je weniger ich weiß, desto weniger belastet es mich. Früher war es genau umgekehrt. Da wollte ich alles wissen.

Ich denke, ich habe schon eine sehr realistische Einschätzung zu dieser Situation. Es ist keine verklärte Liebe oder ein Zurücksehnen in ganz weit vergangene Zeiten. Ich denke nur oft an ihn und führe auch das ein oder andere stille Zwiegespräch mit ihm und wünsche ihm, dass es ihm gut geht (da bin ich mir nämlich nicht so sicher. Und das hat aber weniger was mit mir zu tun).

Liebe @Gottesherz: Dein Posting hat mich sehr berührt. Vielleicht hast du Lust auf einen Austausch per PN.

Liebe @Momo59 : Das von dir empfohlene Netzwerk ist eine ganz tolle Sache! Ich hab gestern gleich mal geschaut, welche Angebote es bei mir in der Nähe gibt. Leider nur zwei Seniorentreffs, dafür fühle ich mich dann mit gerade mal so halbknappfast 50 doch noch ein bißchen zu jung

Lieber @Hotin: Danke auch für deine weiterführenden Gedanken.

Mit der Bubble meinte ich vornehmlich die eigene Familie. Die meisten Leute, die ich kenne, sind so mit ihrer Familie beschäftigt (die eigene und die Ursprungsfamilie + Schwiegergedöns, wenns gut läuft), dass sie nicht nach anderen schauen. Sie leben in einem Mikrokosmos. Ich war aufgrund der Tatsache, dass mir meine eigene Ursprungsfamilie schon immer als Rückhalt fehlte, schon immer mehr auf familienfremde Menschen als Bezugsperson angewiesen und habe daher auch einen größeren Wert auf Freundschaft und Werteerhalt gelegt. Ich habe nur immer wieder die Erfahrung machen müssen, dass ich einfach zuviel bin. Das hat mich sehr geprägt. Umgekehrt war und bin auch ich immer für andere da und helfe im Rahmen meiner Möglichkeiten auch mal mehr, als andere es vielleicht für mich tun würden. Nun ist das Geben und Nehmen nicht immer zu 100% ausgeglichen; vieles, das man jemandem gibt, bekommt man irgendwann später im Leben in einer ganz anderen Form von jemand anderem zurück. Es ist also nicht immer gleich 1:1 und 100%. Manchmal dauert das ein bißchen und manchmal muß man da auch erstmal in Vorleistung treten. Das sind so die Erfahrungen, die ich in jüngster Zeit sammeln durfte.

Auch, dass Leute vornehmlich von sich sprechen (also im RL, nicht hier in diesem besonderen Forum unter besonderen Umständen), ist mittlerweile normal. Auch ich kenne es so, dass ich zugetextet werde bis zur Unterkante Oberlippe und nicht gefragt werde, wie es mir geht. Ich habe aber auch gelernt, dass manche Leute sich damit schwer tun, weil sie Angst haben, irgendwelche Red Flags anzusprechen oder einen zu triggern (vor allem Menschen, die wissen, dass es mir nicht so gut geht). Ich habe eine Bekannte, die mich NIE fragt, wie es mir geht. Das meint sie aber nicht böse. Ich berichte dann einfach und ich habe dann ihre ehrliche Anteilnahme und wüßte, dass sie mir im Zweifelsfall auch helfen würde (ist aber auch jemand, der weit weg wohnt und es ist tatsächlich eher eine Bekannte als Freundin. Uns verbindet vornehmlich die Vereinstätigkeit).

Wie gesagt, das soziale Umfeld wächst, richtigen lokalen Rückhalt mag jedoch noch nicht so recht gespürt weerden. Ich weiß, das dauert. Rome wasn't built in one day, neither

Was mir heute hilft... das ist das Verfassen dieses Postings. Ich bin gerade sehr dankbar, dass ich dieses Forum wiederentdeckt habe und hier mal meine Gedanken lassen kann.Es hat da schon eine andere Qualität als bspw. ein Tagebuch - denn hier bekommt man Feedback, und das finde ich toll. Danke euch und einen tollen Feiertag

Hallo ssdd,

einen schönen Feiertag wünsche ich Dir ebenfalls.

Viele Grüße
Bernhard

@ssdd hallo ssdd, ich kann dir tatsächlich keine Hilfestellung geben. Aber Austausch. Mir geht es ähnlich. Mein Mann hat mich verlassen.
Ich leide unter Depressionen und bin somit auch in meinem Lebensweg, selbstliebe und unbeschwertem dasein eingeschränkt.

Ich habe sehr gute Freunde, die mir sofort zur Seite standen als mein Mann sich trennte. Das ist tatsächlich erst 3 Tage her. Und eigentlich kann ich bei dem Thema Einsamkeit nicht wirklich mitreden.

Aber die Einsamkeit ist da. Und sie wird bleiben. Die bezugsperson, mit der man alles geteilt hat, die einen In und auswendig kannte ist weg.

Ich weiß auch noch nicht wie ich das auffangen kann.

Ich verstehe wie du dich fühlst. Und dafür brauchst du dich auf keinen Fall zu schämen. Jeder Mensch braucht den besonderen Halt und diese Geborgenheit. Vor allem wenn man sie schnell hatte.

Ich drücke dir die Daumen, dass du so eine Person wieder findest.

Liebe @Selphi ich wünsche dir viel Kraft und Menschen an deiner Seite, die das alles für dich ein bißchen erträglicher machen. ich war Nichts ist schlimmer, finde ich, als das alles ganz alleine bewältigen zu müssen.

Ich habe mein Geburtstagswochenende hinter mir und zumindest der Samstag war ganz okay. Ich konnte in drei Geschäften einkaufen gehen. Das verbuche ich für mich schon unter Erfolg. Gestern war dann wieder schlecht: der Kreislauf hat wieder gesponnen und es sind ein paar unschöne Sachen passiert.

Ich habe ein Geburtstagspäckchen von einer lieben Person bekommen, ein weiteres ist wohl noch auf dem Weg zu mir. Das hat mich sehr gerührt und es hat mir gezeigt, dass ich doch gesehen werde. Aber gleich kam wieder das schlechte Gewissen: Die haben doch alle nur Mitleid mit dir, weil du andauernd nur rumjammerst und so bedürftig wirkst. Ah ja. Ist noch ein weiter Weg, der noch vor mir liegt...

@ssdd hallo ssdd, vielen dank für deine antwort.

Du hast es geschafft, deinen Geburtstag. Ich wünsche dir alles Liebe und nur das Beste nachträglich. Du hast geburtstagspäckchen bekommen. Und das bestimmt nicht nur aus Mitleid. Da hat sich jemand Gedanken gemacht wie er dir eine Freude machen kann.

Jetzt kommt das nächste Jahr. In diesem Jahr kann sich wieder einiges ändern.

Das allein sein ist für mich auch unsagbar schwer. Und ich weiß auch nicht wie es weiter gehen soll. Bleibt das jetzt für immer so oder kommt da noch was?

Ich habe auch keine Lösung für das Problem. Momentan ist der Austausch mein bester Weg damit klarzukommen. Es ist ein richtig weiter Weg. Aber die Hoffnung auf mehr Fröhlichkeit darfst du nicht aufgeben.

Liebe @Selphi , das hast du schön geschrieben. Danke dir. Ja, ich hoffe tatsächlich, dass sich im Laufe des Jahres noch einiges tut. Nachdem ich nun das erste halbe Jahr damit zubrachte, erstmal anständig abzustürzen und danach wieder auf die Beine zu kommen. Die Weichen für eine bessere Zukunft, bzw. für Unterstützung, habe ich so weit es ging gelegt. Nun heißt es aber auch mal abwarten.

Dasselbe wünsche ich dir: die Kraft, deine Zukunft sowohl aktiv zu gestalten aber auch die Kraft, einiges auszuhalten und zu reflektieren. Und auch, mit einigen Rückschlägen umzugehen. Denn die kommen leider auch. Aber du wirst mit jedem Mal merken, dass du dadurch stärker wirst.

Hallo an alle,

mir geht's ähnlich. Ich hatte nie Probleme alleine zu leben. Aber ich hab neuerdings so Angstzustände zu sterben oder zusammenzubrechen. Durch auslösende Schmerzen die ich bekommen habe.
Ich lebe alleine habe einen mitlerweile 20 std Job. vorher 40 bis 45 Std. im Einzelhandel mit Beratungsfunktion. Keine Kinder kein Partner und leider kein Haustier mehr. Eltern wohnen 30 km weg. Seit Januar 25 habe ich die Diagnose mittelgradige Depression mit Verdacht auf Neurasthenie. Ich habe im Februar eine Psychotherapie begonnen. Und noch bin ich bei Orthophädischer Behandlung wegen extremen verspannungen. Nun es ist so ich merke oft wie ich auf arbeit stehe und mich unwohl fühle und nur nach hause will weil ich eine schlechte Phase habe und mit schwindel und Kribbeln im Kopf Kämpfe. Was doof ist weil wenn mir ja was passiert dann bin ich ja dort nicht alleine. Zuhause ja schon. Das ist mir klar aber ich merke wie kaputt ich bin wenn ich zuhause bin. Nach 5 is 6 Std. Arbeit. Ich brauche in schlechten Phasen 1 1/2 Wochen um mich zu beruhigen. Und mich etwas zu fangen. Ich hatte letzte Woche eine gute Woche. Kaum Schmerzen und mir geht's dann auch vom Gemüt besser. Und gestern abend musste ich wieder mit meiner antibabypille anfangen und kam noch von der strecktherapie hws und irgendwie wurde ich nervöser und unruhig und schon bin ich wieder in einer schlechten Phase drin. Liegt auch daran das ich jetzt bald Urlaub habe was gut ist. Aber meine Eltern sind genau in der Zeit im Urlaub mit Freunden. Und die geben mir momentan viel Halt. Und jetzt werde ich von Tag zu Tag nervöser. Und fühle mich noch einsamer momentan. Ängste schüren jetzt natürlich noch mehr an. Und ich weiß ja kontakt kann man trotzdem halten. Aber manchmal spiele ich mit dem Gedanken zu meinen Eltern zu ziehen im Anbau. Ich hab mein Haushalt da kann mich zurückziehen und auch Kontakt haben. Der Gedanke macht mich glücklich irgendwie. Nur würden die das nicht wollen. Zumal müsste ich wieder km fahren zu Ärzten und Arbeit etc. Das ist anstrengend und Zeit intensiver. Und wiederum denke ich mensch du bist 37 und kommst nicht mehr klar. Was ist los mit dir. Reiß dich zusammen jetzt. Es ist irgendwie zuviel zu begreifen was los ist mit mir und einerseits will ich nicht alleine sein aber auch nicht unter ständiger Beobachtung stehen. Ich lenke mich ab mit Serien und malen und meinen Pflanzen und baue ein neuen Holzkäfig selber. Aber manchmal schaffe ich nicht mal mein Abwasch noch hab ich Lust einkaufen zu gehen wenn ich so ne gangunsicherheit und schwindel habe.
Ich verstehe die hoch und tiefs nicht. Ich greife jeden Strohhalm wie ich rauskomme aus der Panik. Videos Bücher lesen Foren lesen etc. Ärzte abklappern bzw klären ob hormone jetzt auch mit zu bei tragen oder nicht. Und dann sprüche wie geh zum sport oder such dir ein freund. Ja ja ja verstehe ich aber nur wenn mir nicht schwindelig ist gehe ich. Da fühle ich mich nicht wohl mit wenn mir nicht gut ist. Im hier und jetzt leben ohne zu werten. Ich kanns nicht. Ich fühle mich gerade echt furchtbar. Ich will mein altes Leben wieder zumindest ohne Ängste.

@Kati36 ooooh, so en bloc ist dein Beitrag für mich echt schwer lesbar. Meinst du, du kannst da noch ein paar Absätze einfügen?
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@ssdd
Hallo an alle,

mir geht's ähnlich. Ich hatte nie Probleme alleine zu leben. Aber ich hab neuerdings so Angstzustände zu sterben oder zusammenzubrechen. Durch auslösende Schmerzen die ich bekommen habe.

Ich lebe alleine habe einen mitlerweile 20 std Job. vorher 40 bis 45 Std. im Einzelhandel mit Beratungsfunktion. Keine Kinder kein Partner und leider kein Haustier mehr. Eltern wohnen 30 km weg.

Seit Januar 25 habe ich die Diagnose mittelgradige Depression mit Verdacht auf Neurasthenie. Ich habe im Februar eine Psychotherapie begonnen. Und noch bin ich bei Orthophädischer Behandlung wegen extremen verspannungen.

Nun es ist so ich merke oft wie ich auf arbeit stehe und mich unwohl fühle und nur nach hause will weil ich eine schlechte Phase habe und mit schwindel und Kribbeln im Kopf Kämpfe. Was doof ist weil wenn mir ja was passiert dann bin ich ja dort nicht alleine. Zuhause ja schon. Das ist mir klar aber ich merke wie kaputt ich bin wenn ich zuhause bin. Nach 5 is 6 Std. Arbeit.

Ich brauche in schlechten Phasen 1 1/2 Wochen um mich zu beruhigen. Und mich etwas zu fangen. Ich hatte letzte Woche eine gute Woche. Kaum Schmerzen und mir geht's dann auch vom Gemüt besser. Und gestern abend musste ich wieder mit meiner antibabypille anfangen und kam noch von der strecktherapie hws und irgendwie wurde ich nervöser und unruhig und schon bin ich wieder in einer schlechten Phase drin.

Liegt auch daran das ich jetzt bald Urlaub habe was gut ist. Aber meine Eltern sind genau in der Zeit im Urlaub mit Freunden. Und die geben mir momentan viel Halt. Und jetzt werde ich von Tag zu Tag nervöser. Und fühle mich noch einsamer momentan.

Ängste schüren jetzt natürlich noch mehr an. Und ich weiß ja kontakt kann man trotzdem halten. Aber manchmal spiele ich mit dem Gedanken zu meinen Eltern zu ziehen im Anbau. Ich hab mein Haushalt da kann mich zurückziehen und auch Kontakt haben. Der Gedanke macht mich glücklich irgendwie. Nur würden die das nicht wollen.

Zumal müsste ich wieder km fahren zu Ärzten und Arbeit etc. Das ist anstrengend und Zeit intensiver. Und wiederum denke ich mensch du bist bald 37 und kommst nicht mehr klar. Was ist los mit dir. Reiß dich zusammen jetzt.

Es ist irgendwie zuviel zu begreifen was los ist mit mir und einerseits will ich nicht alleine sein aber auch nicht unter ständiger Beobachtung stehen. Ich lenke mich ab mit Serien und malen und meinen Pflanzen und baue ein neuen Holzkäfig selber.

Aber manchmal schaffe ich nicht mal mein Abwasch noch hab ich Lust einkaufen zu gehen wenn ich so ne gangunsicherheit und schwindel habe.

Ich verstehe die hoch und tiefs nicht. Ich greife jeden Strohhalm wie ich rauskomme aus der Panik. Videos Bücher lesen Foren lesen etc. Ärzte abklappern bzw klären ob hormone jetzt auch mit zu bei tragen oder nicht.

Und dann sprüche wie geh zum sport oder such dir ein freund. Ja ja ja verstehe ich aber nur wenn mir nicht schwindelig ist gehe ich. Da fühle ich mich nicht wohl mit wenn mir nicht gut ist. Im hier und jetzt leben ohne zu werten. Ich kanns nicht. Ich fühle mich gerade echt furchtbar. Ich will mein altes Leben wieder zumindest ohne Ängste.

Diese Selbsthilfestrategien gegen Einsamkeit finde ich ganz nützlich:

Zitat:
Selbsthilfestrategien gegen die Einsamkeit
Es ist verständlich, sich Sorgen über Einsamkeit zu machen, besonders wenn sie lange andauert und emotional sehr belastend ist. Es gibt Schritte und hilfreiche Strategien, die du anwenden kannst, um deine Situation zu verbessern und die Einsamkeit zu verringern.
Hier sind einige davon:

Anerkennen: Um deine Einsamkeit zu überwinden, ist der erste Schritt, die eigene Einsamkeit anzuerkennen. Dir bewusst einzugestehen, „Ich fühle mich einsam“, mag dir vielleicht wie ein persönliches Versagen erscheinen, ist es aber nicht, Einsamkeit kann jeden von uns treffen – kein Grund sich zu schämen. Scham konserviert die Einsamkeit – sie ist nicht hilfreich und nicht angemessen.

Selbstreflexion: Überlege ob tiefere Ursachen, die in dir selbst liegen, deine Einsamkeit aufrechterhalten. Ich erinnere mich an eine Zeit in der ich nach einer tiefen zwischenmenschlichen Enttäuschung das Band zwischen mir und anderen durchtrennt habe und mich in meiner Trauer in eine selbstgewählte Einsamkeit zurückzog. Es dauerte, bis ich begriff, dass dies eine alte Überlebensstrategie aus meiner Kindheit war. Überlege also, was genau zu deiner Einsamkeit geführt hat. Finder heraus, was die inneren und/oder äußeren Auslöser waren? Reflektierte dein Denken und dein Verhalten in Bezug auf deine Mitmenschen. Überlege was in deinem Leben fehlt, welche Bedürfnisse brach liegen und was du dir wirklich wünscht. All das kann helfen, gezielt nach Wegen der Veränderung zu suchen.
In der Einsamkeit liegt immer die Chance, dich selbst besser kennenzulernen, mit dir selbst Freundschaft zu schließen, Selbstmitgefühl zu entwickeln und dich wieder zu öffnen.

Achtsamkeit und Selbstfürsorge: Kümmere dich gut um dich selbst. Achte auf eine gesunde Ernährung, achte darauf, welche Nahrung du zu dir nimmst, iss bewusst und nicht nebenbei, im Stehen oder Gehen, sorge für deine Körperpflege und ausreichend Bewegung, am Besten in der Natur. Nähre deinen Geist und deine Seele mit schönen Dingen. Auch Achtsamkeitspraktiken wie z.B. Meditation, Yoga oder Qi Gong, können dein Wohlbefinden steigern und dir helfen, besser mit Einsamkeit umzugehen.

Tagesstruktur: Struktur ist hilfreich um einen Rahmen im Alltag zu schaffen. Struktur führt zu mehr Halt, reduziert Stress und führt zu einem Gefühl von Sicherheit und Orientierung. Eine Tagesstruktur gibt dir das Gefühl dein Leben besser im Griff zu haben und hilft gegen das Gefühl von Kontrollverlust. Überlege dir feste Ankerpunkte. Das kann ein täglicher Spaziergang sein, Mahlzeiten zu einer bestimmten Zeit oder ein Telefonat mit einem vertrauten Menschen am Abend. Wenn du spürst, was dir guttut, mach es zu einem festen Bestanteil deines Tages.

Hobbies und Interessen: Finde Dinge und Tätigkeiten, die dir Freude machen und dich wirklich interessieren. Was hast du als Kind am Liebsten gespielt, wenn du alleine warst? Erinnere dich daran, wenn du nicht weißt, was dir Freude macht. Wenn du tust, was du liebst, fühlst du dich mit dem, was du tust, verbunden, du gehst in Resonanz, das reduziert das Gefühl von Einsamkeit.

Für Selbstliebe und Selbstachtung können wir selbst sorgen, indem wir uns selbst, durch unser Tun, Gutes tun. Und manchmal empfinden wir dabei sogar Augenblicksglück. Die schönste Schwester der Einsamkeit ist die Freiheit und die beginnt damit, dass wir frei entscheiden können, was wir tun wollen.

Journaling: Schreib es dir von der Seele. Schreiben hat eine entlastende Wirkung. Du wendest dich bewusst dir selbst zu und lernst dich nach und nach besser kennen. Du lernst die Verbindung zwischen deinen Verhaltensmustern und deinen Gefühlen nachzuvollziehen und zu verstehen. Du wirst dir deiner Bedürfnisse bewusst.
Journaling hat für mich nicht nur eine klärende, sondern auch eine kathartische Wirkung. Alles was mich belastet, schreibe ich raus. Wie die Schriftstellerin Elfriede Jelinek einmal über das Schreiben sagte: Es ist, als ob man ständig kotzen müsste. Man will gar nicht, aber man muss.“ Krass ausgedrückt, aber für mich trifft es zu. Das Beste am Tagebuchschreiben ist, dass du deine Gefühle und Gedanken, indem du sie aufschreibst, aus der Beobachterperspektive betrachten und so neu ordnen kannst. Journaling ist zudem hilfreich um zu erkennen, was nicht gut für dich ist - und dich auf das zu fokussieren, was gut und heilsam ist und dich wachsen lässt. Und letztlich hilft es, sich selbst besser aushalten zu können.

Ein schönes Umfeld: Unsere eigene Umgebung hat einen großen Einfluss auf uns. Eine behagliche Wohnung kann zum selbstgebauten Käfig werden, wenn wir uns nur noch in sie zurückziehen, aber sie kann auch das Gefühl der Einsamkeit etwas lindern. Eine ansprechende Umgebung ist dein Rückzugsort, den du dir schön machst und liebevoll pflegst. Das kann dein Wohlbefinden steigern und ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln, was besonders in schwierigen Momenten hilfreich sein kann. Die persönliche Umgebung schön machen heißt auch – Kreativer Selbstausdruck und Wertschätzung deiner selbst. Ich finde Schönheit tröstlich. Ich liebe es schöne Dinge um mich herum zu haben, z.B. immer einen frischen Blumenstrauß auf dem Schreibtisch. Oft sind es die keinen Dinge, die uns trösten und erfreuen können – unterschätze das nicht. Eine schöne Umgebung hilft um die Einsamkeit nicht immer an die Gefühlswand zu malen.

Get connectet: Und dazu musst du nach draußen gehen. Besser ist es rauszugehen, als dich selbst zu isolieren, denn je länger du das tust, desto schwerer wird es, das wieder zu ändern. Wer sich selbst isoliert landet irgendwann in einem selbstbetonierten Verlies. Rausgehen ist immer gesünder als sich einzuigeln, auch wenn nichts Besonderes dabei rauskommt. Suche aktiv nach Möglichkeiten mit Menschen in Kontakt zu gehen. Das können Cafébesuche, Ausstellungen, Kino- und Theaterbesuche, Konzerte, Kurse oder Gemeinschaftsveranstaltungen in deiner Stadt sein. Manchmal reicht schon ein kleines Gespräch, eine kurze Begegnung, um wieder ein Gefühl von Verbindung zu spüren.
Wenn du trotzdem keine Kontakte machst – es ist okay! Du warst proaktiv, du hast dich überwunden und das ist ein Grund, dich selbst zu loben. Mach einfach weiter damit.
Slow and steady wins the race!

Social Media: Die sozialen Medien geben uns das illusionistische Gefühl miteinander verbunden zu sein. Herzchen und Likes geben uns das Gefühl gesehen und wertgeschätzt zu werden, aber sobald wir den Rechner runterfahren fühlen wir: Irrtum, wir sind allein. Die Einsamkeit hat uns wieder. Die digitale Welt ist Trostfutter für den Hunger nach Verbundenheit, satt macht sie nicht. Zu häufiges und zu langes Herumscrollen verstärkt sogar die Einsamkeit. Wir sehen lauter scheinbar glückliche Menschen in ihrem scheinbar glücklichen Leben und fühlen uns wie der letzte Mensch, der das alles nicht hat und zu allem Übel denken wir vielleicht: „Mit mir stimmt was nicht, ich muss doch was grundlegend falsch machen.“ Solche Gedanken verstärken das Gefühl nicht dazuzugehören und lediglich eine Randfigur zu sein, die das bunte Treiben nur beobachtet und ausgeschlossen ist. Das verstärkt das Gefühl verlassen und verloren zu sein, dabei sind wir nur verloren in den illusionistischen Welten von Social Media, die mit der Realität der meisten Menschen, nicht viel zu tun hat. Öfter mal den Rechner und das Handy ausschalten und dafür ein gutes Buch lesen, ist heilsamer als das angeschlagene Selbstwertgefühl mit sinnlosem Kram nähren.

Lesen: Lesen hilft gegen die Einsamkeit. Das ist meine Erfahrung. Man ist allein und doch nicht. Man darf beim Lesen sogar allein sein, um das Gelesene wirklich zu erfassen und zu verinnerlichen. Bücher helfen gegen die Einsamkeit, weil sie uns mit den Geschichten der Figuren, den Gedanken des Autors , den Worten und der Sprache verbinden. Wir gleiten in andere Welten, in fremde oder in vertraute, wir erfahren dabei - wir sind nicht allein mit unseren Geschichten, Gedanken und Gefühlen oder unserem Kummer. Es ist tröstlich, dieses Gefühl – du bist nicht allein mit deinen Ängsten, deiner Sehnsucht und deiner Einsamkeit. Zudem ist es motivierend zu erfahren wie andere Menschen mit dem umgehen, was das Leben ihnen an Herausforderungen vor die Füße wirft. Besonders Biografien können unterstützend wirken und uns Impulse geben, um unser Leben anders zu sehen und neu zu gestalten.

Vermeidung von negativen Einflüssen: Halte dich von Menschen und Situationen fern, die deine Einsamkeitsgfühle verstärken. Das schließt toxische Beziehungen und selbstschädigene Gewohnheiten ein.

Ehrenamt: Engagiere dich ehrenamtlich. Das hilft nicht nur anderen, sondern kann erfüllend sein und dazu führen, dass du Menschen findest, die ähnlich ticken wie du. Es tut gut anderen zu helfen, denen es nicht gut geht. Es ist ein sinnvolles Tun, bei dem wir noch dazu unsere eigenen Sorgen und Probleme relaltivieren können.

Online-Communities: Suche nach Menschen in sozialen Netzwerken oder Foren, die sich mit deinen Interessen und Leidenschaften beschäftigen. Das kann eine Möglichkeit sein, Gleichgesinnte zu finden.

Therapie und/oder Selbsthilfegruppen: Es ist immer hilfreich über deine Gefühle zu sprechen, mit einem Coach, einem
Therapeuten oder in einer Selbsthilfegruppe. Dort findest du Menschen, denen es ähnlich geht wie dir. Das schafft Verbundenheit.

Veränderungen im Umfeld: Wenn du dich in deinem Umfeld nicht wohl fühlst und es dir leisten kannst, könnest du überlegen, ob ein Umzug in eine andere Stadt oder ein Jobwechsel einen neuen sozialen Kreis ermöglichen könnte, der besser zu dir passt als zum Beispiel die spießige Stadt, in der du gerade lebst oder der ungeliebte Job, der dich ausbrennt.

Kleine Ziele setzen: Anstatt zu versuchen, dein gesamtes soziales Leben auf einmal zu ändern, setze dir kleine, erreichbare Ziele. Zum Beispiel könntest du dir vornehmen, einmal pro Woche einen neuen Ort aufzusuchen oder einen Menschen anzusprechen, den du vom Sehen kennst.

Vertrautheit schaffen: Manchmal kann es helfen, regelmäßig zu denselben Orten zu gehen, um eine vertraute Umgebung aufzubauen. Ob in einem Café, einer Bibliothek oder einem Park - durch wiederholte Besuche erkennen und gewöhnen sich Menschen aneinander und überwinden leichter die Barriere um sich einander zuzuwenden.

Einsamkeit ist eine Herausforderung, die immer mehr Menschen betrifft. Es gibt Möglichkeiten sie zu überwinden, wenn wir dazu bereit sind. Es lohnt sich proaktiv zu werden und gezielt nach Möglichkeiten zur Veränderung zu suchen.

Und was, wenn das alles nicht funktioniert?
Es kann frustrierend sein, wenn alle Strategien der Einsamkeit zu entkommen keinen Erfolg bringen. Wenn du das Gefühl hast, dass nichts hilft, such dir professionelle Hilfe. Wenn du es noch nicht getan hast, erwäge die Unterstützung eines Therapeuten oder eines Beraters. Diese Menschen können dir helfen, die tieferen Ursachen für deine Einsamkeit herauszufinden und individuelle Strategien zur Bewältigung zu entwickeln.

Manchmal kann Einsamkeit auch mit unbewältigter Trauer, einer tiefen Kränkung, einer unverarbeiteten Trennung, einem schweren Schicksalschag, einer Posttraumatischen Belastungsstörung, einer Depression, mit Ängsten, Zwängen oder einer Behinderung zusammenhängen. Achte auf diese Symptome und sprich offen darüber mit einem Arzt deines Vertrauens oder einem Therapeuten.

Notfallkontakte: Wenn du dich in manchen Momenten sehr einsam, isoliert oder verzweifelt fühlst, schäme dich nicht, einen Krisendienst oder eine Hotline zu kontaktieren. Dort sind Menschen, die geschult sind, um in schwierigen emotionalen Situationen zu helfen.

Es ist wichtig, geduldig mit dir selbst zu sein.
Veränderungen brauchen Zeit, und manchmal sind kleine Schritte entscheidend um Fortschritte zu machen. Mach dir bewusst, dass du nicht allein bist und dass es viele Unterstützungsressourcen gibt, wenn du sie suchst.
Sei mitfühlend und freundlich zu dir selbst in dieser schwierigen Phase. Es ist okay, sich einsam und verloren oder hilflos zu fühlen.
Vergiss niemals Selbstmitgefühl zu üben.
Sei freundlich zu dir selbst in dieser schwierigen Phase.
Akzeptiere, dass es Zeit und Geduld braucht, um Veränderungen herbeizuführen.
Es ist wichtig deine Gefühle ernst zu nehmen. Wenn es dir schwerfällt, alleine damit umzugehen, ist es ein Zeichen von Mut und Stärke, dir Hilfe zu suchen. Du verdienst es, gehört zu werden und Unterstützung zu erhalten.

Und, last but not least: Akzeptanz üben.
Manchmal ist es hilfreich, die Einsamkeit zu akzeptieren und anzuerkennen, dass sie Teil des Lebens ist und uns allen phasenweise immer wieder begegnet. Einsamkeit kann eine Zeit der Selbstentdeckung und es inneren Wachstums sein, in der du lernst, mit dir selbst in Einklang zu kommen. Und vielleicht lernst du sogar Einsamkeitsfähigkeit – die hohe Kunst mit der Einsamkeit Freundschaft zu schließen.

Zur besseren Lesbarkeit habe ich das generische Maskulinum verwendet. Die verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.

Angelika Wende
www.wende-praxis.de

@Momo59 vieles davon setze ich persönlich schon um aber ist ja auch keine Sache von heut auf morgen die uns alle gleich wunder bescheren würde. Ich wünsche uns allen irgendwie gutes ankommen.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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