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25

Urgestein
Zitat von Beobachter:
Der Mangel, egal ob Geld oder Liebe, den wir anfangs oft nur als Entbehrung
erleben, lässt uns später auch den wahren Wert der Dinge erleben, und wird
so zu einem wahrhaften Gewinn.


Genau. Oder wie heisst es doch so einfach: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen...und dann wieder die Arbeit...

Ich sehe das so: Einsamkeit ist wie eine Entspannung, eine Tiefe, eben diese Trance die ich vorhin angesprochen habe...Gesellschaft und Zusammensein ist dann die Anspannung, der Kitzel und aber auch der Stress.

Der MEnsch braucht Beides im Leben. An- und Entspannung. Der Mensch muss beides zu schätzen wissen. Man kommt schwer aus der Einsamkeit heraus wenn man NUR die Einsamkeit schätzt. Das ist natürlich auch nix, aber ohne Einsamkeit, wie gesagt denke ich dass auch NUR Zusammensein kaputt machen kann wie einen ständig angespannten und verkrampften Muskel.

LG

03.03.2013 15:22 • #21


E
Bei manchen weiß ich grad nicht so recht ob ihr von Einsamkeit oder Alleinsein sprecht.
Allein bin ich auch gern mal, einsam bin ich gar nicht gern.

03.03.2013 15:25 • #22


A


Das Positive am Einsamsein / Alleinsein

x 3


crazy030
Neee, bei mir ist das nicht so, geht auch nicht, weil wenn ich 5-6 mal am Tag mit dem Hund rausgehe, dann treffe ich immer etliche Leute, mit denen ich mich unterhalte. Oder ich bin bei Nachbarn im Haus, was auch 2-3 mal die Woche vorkommt. Täglich etliche Telefonate etc.

Einsam und einsam ist vielleicht auch noch ein Unterschied. Nur weil ich in keiner Beziehung (mehr) bin oder nicht 4 mal die Woche poppe, fühle ich mich nicht einsam.

Langweilig, ja, solche Momente hab ich auch, aber dagegen kann man ja was machen. Das ist aber keine Einsamkeit. Auf der anderen Seite gibt es sehr viele Menschen, die in Beziehungen leben, arbeiten etc. und trotzdem ist ihnen oft langweilig.

Wie ich schon irgendwo sagte, allein sein muss nicht unbedingt bedeuten sich einsam zu fühlen, weil Einsamkeit muss man überhaupt erstmal empfinden. Und dieses Gefühl kann man unabhängig von einer Lebenssituation haben. Einsamkeitsgefühle können auch einen gewissen Krankheitswert haben, Depression etc.

03.03.2013 15:38 • #23


E
Genau so empfinde ich das auch, crazy. Solange man rausgeht, zum einkaufen, auf Ämter, mit dem Hund oder weiß der Geier, man trifft Leute mit denen sich immer irgendwie ein Gespräch ergibt. Da kann man eigentlich fast nicht einsam sein. Zumindest empfinde ich das so. Genauso wie Alleinsein nicht gleich Einsamkeit bedeutet. Ich hab einen Partner, aber wirklich einsam fühle ich mich auch nicht wenn ich mal allein bin. Denn ich hab immer irgendwas zu tun. Wenn nicht mit Haushalt oder meinen 3 Katzen, dann male ich, schneidere ich oder häng eben am PC ab.

Wirklicher Einsamkeit, also dem Gefühl des Verlassenseins, Vergessenseins kann ich persönlich gar nichts abgewinnen. Ich möchte nicht gern Single und einsam sein, aber ich respektiere natürlich jeden, der sagt, er ist das wirklich gern.

03.03.2013 15:48 • #24


B
Ich :

Letztes privates Treffen/persönliches Gespräch im Juli 2012
Letztes private/persönliche Telefongespräch in Januar 2013
Zuletzt gepoppt in einem früheren Leben? lange vor 1959

(letzten Hund gestreichelt gestern, aber das war Zufall )

Und trotzdem fühle ich mich in den seltenen Momenten unter
Menschen oft viel einsamer, als in den Zeiten alleine Zuhause.

03.03.2013 16:02 • #25


crazy030
@ Beobachter

Na ja, es hat ja auch alles irgendwie Hintergründe, um mal an gewisse Diagnosen zu denken. Um mal nur die zu nennen:

de.wikipedia.org/wiki/Schizoide_Persönlichkeitsstörung

Gerade zuletzt die Gutachterin (Psychiater) der Rentenversicherung machte da bei mir ein völliges Drama, weil sie genau das bei mir als Vollbild sieht. Und scheinbar wiegt diese Diagnose bei der Chance auf Berentung mehr, als Depression, Angststörung oder 5 Bandscheibenvorfälle an alles zusammen noch dazu.

Ich sehe es aber nicht so dramatisch, weil die Sache ist ja die, mir gefällt es ja so, ich bin zufrieden. Oder besser, ich merke nicht, dass mir was fehlt. Und ich hab ja auch schon genau das Gegenteil von dem gehabt, wie es jetzt ist und da ging es mir nur schlecht. Die Frage ist dann also, wo überhaupt an so einer Diagnose ein Krankheitswert ist.

03.03.2013 16:14 • #26


E
Da muss ich euch, die ihr gerne und offenbar auch wochenlang alleine sind, mal eine Frage stellen: Habt ihr keine Angst davor, euch könnte in der Wohnung was passieren, ihr könnt euch womöglich nicht selbst helfen, keiner vermisst euch und folglich hilft niemand?

03.03.2013 16:23 • #27


crazy030
Zitat von Coonie:
Da muss ich euch, die ihr gerne und offenbar auch wochenlang alleine sind, mal eine Frage stellen: Habt ihr keine Angst davor, euch könnte in der Wohnung was passieren, ihr könnt euch womöglich nicht selbst helfen, keiner vermisst euch und folglich hilft niemand?
Nö. Weil es bei mir etliche Leute gibt, die mich schon vermissen, wenn sie mich einen halben Tag nicht sehen. Allein meine Mutter, wir telefonieren schon immer täglich, meist mehrfach und wenn ich 1 Tag nicht erreichbar wäre, auch nicht auf dem Handy, dann würde sie ganz sicher stutzig werden, bei meiner Nachbarin anrufen und die hat einen Wohnungsschlüssel von mir (und ich von ihr). Also darüber mache ich mir null Gedanken.

Und was passieren kann doch jedem in der Wohnung, auch wenn man nicht allein lebt, weil irgendwie ist ja jeder mal allein, wenn auch nur stundenweise. Oder völlig anders. Der Mann von einer anderen Nachbarin ging aus der Wohnung, wollte auf Arbeit. Nach irgendwie 30 Minuten klingelte es bei meiner Nachbarin, die Polizei stand vor der Tür. Ihr Mann ging unten aus der Haustür, lief 3 Meter und fiel dann um, tot, Herzstillstand. Dem konnte keiner mehr helfen. Was nützt es also da, nicht allein zu leben, in einer Großstadt (Berlin) zu sein etc.? Nichts. Passieren kann immer was und jedem, überall.

Aber im Normalfall geht kein Mensch da mit solchen Gedanken ran. Es sei denn, man hat ne Angststörung.

03.03.2013 16:41 • #28


E
grins, crazy, ich hab eigentlich die Leute gemeint die wochenlang keinerlei Aussenkontakte haben. Also wenn ich wochenlang niemand sprechen oder sehen würde weil ich nur für mich allein in der Wohnung bin und keinerlei Kontakte hätte, da würd ich mich schon sorgen. Ich glaub nicht, dass das dann gleich ne Angststörung ist.
Man liest ja auch oft genug in der Zeitung, dass mal wieder jemand halb verwest in der Wohnung gefunden wurde.

03.03.2013 16:47 • #29


B
@ crazy :

Zitat von crazy030:
Und ich hab ja auch schon genau das Gegenteil von dem gehabt, wie es jetzt ist und da ging es mir nur schlecht.


Das muss ich im Nachhinein betrachtet für mich heute auch so sagen.
Nach einem kurzen Kick in Gesellschaften ging es mir auch immer schlechter
als wie im (heute akzeptiert und gewollten) Dauerzustand des Alleineseins.

Tiere vermisse ich aber (mit denen kann ich wunderbar kommunizieren), wie
ich gerade gestern erst wieder einmal gemerkt habe.

Bin nun auch einmal gespannt, habe ja nun auch meinen Antrag auf Verlänger-
ung der EU-Rente gestellt. Habe dazu aber auch nur meine alten Diagnosen und
Berichte, war ja seit damals (zwei Jahre) bei keinem Arzt mehr ...

@ Coonie :

Habe mir diese Frage auch öfter mal gestellt, heute aber nicht mehr, weil egal.

Wenn nicht gerade wieder einmal ein Gerichtsvollzieher hinter mir her ist (z.B.
von der GEZ wie vor 3 Jahren), dann könnte es wirklich viele Monate dauern,
bis man meine Überreste hier finden würde. Bereits als ich vor 12 Jahren für 6
Monate im Krankenhaus war, hat es hier/privat niemand gemerkt, mich vermis-
st, oder gar nachgefragt.

03.03.2013 16:50 • #30


Lioness9411
@Dubist...

...jetzt hast du sehr viele Kommentare auf deine Frage erhalten. Mich würde dir dein feedback sehr interssieren.

03.03.2013 16:55 • #31


E
Zitat von Beobachter:
Habe mir diese Frage auch öfter mal gestellt, heute aber nicht mehr, weil egal.

Ok, das ist eine klare ehrliche Antwort, danke dir dafür. Irgendwie auch nachvollziehbar. Wobei, man muss ja nicht sofort das zeitliche segnen, dann kanns einem wurscht sein, klar. Eine Tante von mir lag mal 3 Tage unentdeckt mit einem Schlaganfall im Einfamilienhaus bevor sie vermisst wurde. Wäre sie früher entdeckt worden, wäre sie vielleicht wieder auf die Beine gekommen, so musste sie monatelang so - ich sags mal krass - dahinvegetieren bevor sie sterben durfte.

03.03.2013 17:02 • #32


Urgestein
Zitat von Beobachter:
misse ich aber (mit denen kann ich wunderbar kommunizieren), wie
ich gerade gestern erst wieder einmal gemerkt habe.
.


Ja die schenken einem ne wirklich grosse Portion Gelassenheit und leichtes Leben. Ich habe mir mal überlegt mir´n kleines Schwein anzuschaffen, da muss ich kene Essensreste mehr wegwerfen und denen geht´s immer so wirklich gut. Da gibt´s echt niedliche kleine Schweinies als Haustiere.

03.03.2013 17:27 • #33


B
Zitat von Coonie:
Eine Tante von mir lag mal 3 Tage unentdeckt mit einem Schlaganfall im Einfamilienhaus bevor sie vermisst wurde. Wäre sie früher entdeckt worden, wäre sie vielleicht wieder auf die Beine gekommen, so musste sie monatelang so - ich sags mal krass - dahinvegetieren bevor sie sterben durfte.


Das ist vor gut zwei Jahren einem Onkel von mir so ähnlich ergangen, und er
lebte nicht völlig alleine, sondern im Haus seines eigenen Bruders ...

Ja, meine Herkunftsfamilie könnte tatsächlich aus der Feder von Mary Shelley
(Frankensteinautorin) entsprungen sein.

03.03.2013 17:42 • #34


Urgestein
Zitat von Beobachter:

Ja, meine Herkunftsfamilie könnte tatsächlich aus der Feder von Mary Shelley
(Frankensteinautorin) entsprungen sein.


OH! Dich will ich mal besuchen kommen. Ich mag so düstere und schattige Atmosphären.

03.03.2013 17:52 • #35


Dubist
Hier hat sich ja einiges getan, ich staune.
Ich möchte mal immer wieder hier reinschauen und lesen.
Muß das erstmal auf mich wirken lassen.

Es gibt viele einsame Menschen, es ändert nichts. Sie fühlen sich einsam oder sind auch zuviel allein.
Es gibt auch Frauen die im Beruf leute haben zum reden, aber daheim sich einsam fühlen.
Wer heiraten will, sollte im einsamsein geübt sein. Wer ncht allein sein kann für den ist auch die Ehe nicht die Rettung.
Kinder kann ein Trost sein, ersetzt aber vielen Frauen kein Partner, Freunde oder ein Beruf mit netten Kollegen.
Woher das einsame Gefühl stammt bei uns würde mich auch mal interessieren.
Das heißt wie: wenn es einen Auslöser dafür gegeben hat vielleicht mal für diueses Gefühl?

Dubist

03.03.2013 18:54 • #36


E
Zitat von Dubist:
Wer heiraten will, sollte im einsamsein geübt sein.

Wieso das?
Zitat von Dubist:
Woher das einsame Gefühl stammt bei uns würde mich auch mal interessieren.

Ich denke mal, einsam kann man nur sein, wenn man sich selbst nicht genügt. Wer sich mit sich selbst beschäftigen kann, kann eigentlich nicht oder sagen wir kaum einsam sein.

03.03.2013 19:29 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Urgestein
Ich glaube das Einsamkeitsgefühl geht damit einher dass viele Menschen eh auf einen so zukommen wie man auf sie zugeht. Man meint einfach nur in einen Spiegel zu blicken und das kann man ja auch daheim...und warum nicht? Paar Jahre Emeritendasein in Deutschland, warum nicht?

LG

03.03.2013 19:30 • #38


E
ich möchte nur kurz dazu ein bißchen klugsch..... Allein sein oder einsam sein,
sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Und: Ich würde nicht behaupten, dass der
Mensch nicht zum Alleinsein taugen würde, das kommt ganz auf den Menschen an.Es gibt Leute, die
sind in Beziehungen einsamer als so mancher Single

03.03.2013 19:48 • #39


B
Hallo miteinander!

Also mich würde mal interessieren, wieso viele meinen, es gäbe einen Unterschied zwischen den Begriffen Einsamkeit und Alleinsein, hab ich schon öfters hier gehört.
Zitat von Duden:
Ein­sam­keit, die
Bedeutungen
1) das Einsamsein, Alleinsein
2) einsame Gegend

Synonyme zu Einsamkeit
Alleinsein, Einsamkeitsgefühl, Kontaktarmut, Kontaktlosigkeit, Menschenscheu, Vereinsamung, Verlassenheit, Zurückgezogenheit
Einöde, einsame Gegend, Öde; (österreichisch) Einöd; (gehoben) Ödnis, Wüstenei; (süddeutsch, österreichisch) Einschicht

Quelle: http://www.duden.de/rechtschreibung/Einsamkeit


allein

Bedeutungen
1) (von einer oder mehreren Personen) ohne die Anwesenheit, Gegenwart eines anderen oder anderer, getrennt von anderen, ohne Gesellschaft, für sich
2) einsam, vereinsamt
ohne fremde Hilfe, Unterstützung, ohne fremdes Zutun

Synonyme zu allein
für sich, ohne Begleitung/Gesellschaft, unter sich; (emotional) mutterseelenallein; (oft scherzhaft) im stillen Kämmerlein; (umgangssprachlich, oft scherzhaft) solo
einsam, isoliert, kontaktlos, ohne Kontakte, vereinsamt, verlassen; (emotional) mutterseelenallein
aus eigener Kraft, autonom, eigenständig, im Alleingang, ohne fremde Hilfe, ohne Unterstützung, selbstständig, von sich aus; (umgangssprachlich) in eigener Regie, selbst


Quelle: http://www.duden.de/rechtschreibung/allein_Adjektiv



03.03.2013 20:01 • #40


A


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