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TheSmiths
Hallo Freunde der Angst!

Ich muss es einfach nur los werden; also kurz und knapp:

Gestern war ich auf der Hochzeitsfeier meines Bruders.
Die Feier an sich war sehr schön ausgerichtet, mit allem drum dran und ich denke, fast alle haben sich blendend amüsiert.
Also: Dort waren ausschließlich glückliche Paare im Alter von schätzungsweise 25-40 Jahren und natürlich auch die Verwandtschaft, ca. 80-90 Leute.
Alle mit guten Jobs, top gekleidet, mit 1-2 Kindern und Erwachsenem-Selbstbewusstsein.
Sie tanzten, lachten, hielten Reden und tranken, ne richtig dicke Party.
Und dazwischen war ich: 35, arbeitslos, nüchtern (trockener Alk.), ohne Partnerin, ohne Zukunft, ohne Leben.

Von 12:30 - 21:15 Uhr habe ich tapfer durchgehalten und brav gelächelt und genickt.

Nun bin ich wieder allein in meiner kleinen Bude und ich muss echt zugeben, dass war´n richtiger Schlage in die Fresse. Im Nachhinein noch viel schlimmer und es baut sich noch immer weiter auf, besonderst jetzt beim schreiben.

Vor 10 Jahren war ich sehr glücklich, anders als die anderen, hoffnungsvoll, top trainiert, gutaussehend, Student mit Zukunft, mit unbeschreiblich toller Freundin (wir waren 9 Jahre zusammen, vor 3 Jahren hat sie mich verlassen und ich liebe sie noch immer wie vor 12 Jahre und träume jede verf_ickte Nacht von ihr; sie hat inzwischen auch Familie und es zermürbt mich)...
Jetzt ist alle kaputt und ich warte einfach nur auf den Tod.

Ich brauche keine Anti-Jammer-Statements oder ähnliches.

Wollte einfach nur aufschreiben, wie sehr mich dieser Anblick gestern und die Gewissheit meines eigenen Daseins umgeschlagen hat...

Liebe Grüße

Moz

16.07.2016 14:43 • 12.08.2016 #1


20 Antworten ↓


Icefalki
Verstehe ich gut. Hast aber was vergessen, bist trockener Alk., alle Achtung dafür.

16.07.2016 14:49 • x 2 #2


A


Allein und nüchtern auf Hochzeit - Horror

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TheSmiths
Danke Icefalki,

echt sehr lieb!

16.07.2016 14:52 • #3


Icefalki
Soll ich dir noch mehr schreiben? Hast bei allen Menschen nur die Fassade gesehen, das äußere.

Hättest du mich früher gesehen, erfolgreicher Mann, 2 Kinder, Haus, Pferd, erfolgreicher Job alles perfekt, so perfekt, dass ich 17!Jahre mit grässlichen Panickattacken mein Leben gefristet habe. Schick angezogen, genauso lächelnd wie du, die Zähne zusammengebissen, dass man nicht merkt, dass der Gang zum Büfett beinahe unüberwindlich war.

Hättest mich echt beneidet. Äußerlich war ich perfekt. Alles war perfekt. Naja, wenn da nicht die Angst gewesen wäre, schön versteckt hinter einer Fassade des Perfektionismus.

Natürlich wünscht man sich gerne eine perfekte Welt. Aber mist Happens.

16.07.2016 15:04 • x 3 #4


Luna70
80-90 Leute und alle glücklich? Das glaube ich nicht. Sicher haben viele von ihnen auch Sorgen, gesundheitliche Probleme oder eine schwierige Partnerschaft. Aber die meisten Menschen schaffen es, das bei solchen Gelegenheiten zu vergessen und sie haben trotzdem Spaß. Und oft genug wird auch der schöne Schein gewahrt, damit die Verwandtschaft nicht merkt, dass es irgendwo nicht mehr stimmt.

Hier sind sicher einige, die hätten es wegen der Angst gar nicht geschafft, hin zu gehen. Du warst dort und hast durchgehalten, das ist doch schon mal gut. Es gibt immer Leute, die verdienen mehr Geld, haben tollere Autos oder pompösere Häuser oder sonstwas und oft kommt es einem so vor als hätten alle das Glück gepachtet nur man selbst nicht. Und irgendwann kriegt man dann mit, dass es denen auch nicht anderes geht und sie eben auch ihre Sorgen haben. Damit will ich deine Probleme gar nicht klein reden. Meine Erfahrung ist nur, dass es einem nichts bringt, sich mit anderen zu vergleichen.

16.07.2016 15:04 • x 1 #5


TheSmiths
Ja, es ist vermutlich wahr, bestimmt sind nicht alle dort vollends zufrieden und glücklich gewesen.
Ich meinte mehr, dass sie durch die Reihe weg ein geregeltes und recht sicheres Leben haben.

Natürlich haben sie auch Sorgen, Ängste und nicht alles ist immer tutti.., aber sie haben solch ein Grundgerüst.

Was allerdings wahr und wichtig ist: nicht permanent vergleichen. Und vermutlich waren diejenigen, die nichts erreicht haben und denen es schlecht geht, schlicht einfach nicht da.
Wer geht schon freiwillig auf solche Feste feiern und schaut sich all die fröhlichen Familien an, wenn das eigene Leben ein Haufen Affenkot ist?

Stimmt, ich war da, habe meinem Bruder die Freude gemacht, bin nüchtern geblieben und habe es überlebt.
Jetzt liegt es an mir: Auch mit knapp 36 kann man nochmal durchstarten: Umschulung, Ausbildung, Sport, Ernährung, aktiv sein, Partnerin...
Eine schlimme Kindheit und Jugend ist grauenvoll, ohne Frage, aber trotzdem bin ich jetzt groß und stark.
Ich muss es nur machen und außerdem stolz auf mich sein, dass ich nicht mehr saufe!

Danke an euch und an mich.

Liebe Grüße

Moz

16.07.2016 15:20 • #6


P
ich bin auch trocken und das seit fast einem jahr. trotzdem ist es an manchen tagen schwer nicht einfach wieder mit dem saufen anzufangen.

was das leben ohne Beziehung angeht, genieße es ! die Paare sind auch nicht immer glücklich. nur weil es so scheint muss es nicht so sein.
ich kenne mehr menschen die in einer Beziehung unglücklich sind als dass ich Menschen kenne die ohne Beziehung unglücklich sind. die Menschen ohne machen das was sie wollen und wirklich unglücklich damit ist auch keiner. ich bin Großstadtkind, hier ist jeder zweite zwischen 20 und 50 allein lebend. Normalität also hier.

was Dich angeht, Du hast in einem anderen Thema geschrieben dass Du bald eine neue Ausbildung angehst. freu Dich drauf und sieh es als Sprung in ein neus Leben.

16.07.2016 15:44 • x 1 #7


Luna70
Zitat von TheSmiths:
aber trotzdem bin ich jetzt groß und stark.
Ich muss es nur machen und außerdem stolz auf mich sein, dass ich nicht mehr saufe!


Du hast es erfasst. Was für eine Ausbildung machst du denn?

16.07.2016 16:27 • #8


TheSmiths
Zitat von Painfull:
trotzdem ist es an manchen tagen schwer nicht einfach wieder mit dem saufen anzufangen.


Also ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich finde, dass Alk. alles soviel intensiver und zwischenmenschlicher macht.
Klar, ist nichts Neues und deswegen machen Parties mit Saufen auch so extrem viel Spaß!
Aber ich habe getrunken, weil mir einfach alles auf Bierbasis so viel Freude gemacht hat...
Sicherlich könnte man sagen, dass es mit Alk. soviel Freude macht, weil die Angst betäubt wird und man sich dann traut und das Entdecken und Kennenlernen von neuen Menschen einen kickt.

Nur war bei mir einfach das komplette Empfinden intensiver und ich war interessiert und ge_il auf Erlebnisse.
Ohne Alk. ist alles so lahm, auch wenn ich keine Angst habe.
Mit Alk. erlebe ich meine Gefühle viel deutlicher, ich spüre mich total.
Ich konnte damals alleine im Garten ein Feuerchen machen und mit nem Kasten B_ier eine ganze Nacht, tief beeindruckt, über die Unendlichkeit des Universums philosophierend gen Himmel blicken..
Oder vor dem Rechner sitzen, Musik aus der Jugend hören und einfach weinen. Ein grandioses Genießen meiner Melancholie!
Oder im Park mit nem Freund bechern und irgendwann einfach mit Frauen in Kontakt kommen und dies endete oft mit nem tollen Abenteuer.
Inzwischen bin ich 2 Jahre und 2 Monate trocken, aber ich habe mich nicht eine Minute derart intensiv wohlgefühlt wie damals.

Nur leider ist der verfluchte Alk. eine ganz üble Dro., wenn man nicht mit Maß kann.
Ich hab´s nicht gern mit Maß, mit Maß macht keinen Spaß.
Zum Schluß habe ich dann 6 Tage die Woche getrunken und immer 10-14 halbe Liter B_ier am Tag und dazu Jägermeister.
Also musste ich mich entscheiden: Jeden Tag trinken, Hartz4Life und den Rest des Lebens allein, oder Entgiftung und niemals wieder das g_eile Betrunkenheitsgefühl.
Leider hat sich mein Leben bislang nicht geändert, bin auch nüchtern weiter gescheitert.
Aber jetzt schon aufzugeben is nich.
Sollte ich in 5 Jahren feststellen, dass es nichts mit 2. Start ins Leben geworden ist, kann ich immernoch wieder mit dem Trinken anfangen...

Liebe Grüße und danke für die Antworten so far

Moz
PS: Hier muss man echt jedes zweite Wort zensieren...
@luna70: Da bin ich noch nicht so ganz sicher. Bislang tendiere ich zu CTA oder Chemielaborant und danach ne Stelle im Öffentlichen Dienst als Probennehmer (ich liebe Autofahren). Was mit Tieren wäre mein Traum, aber ich bin Realist.
Ich hätte frisch nach dem Abi Tiermedizin studieren sollen, habe mich dann aber für Soziale Arbeit entschieden und und erst jetzt festgestellt, dass ich daran doch keine Freude habe...

16.07.2016 17:28 • #9


P
hast nicht gesagt dass Du ausbildungstechnisch nicht schon was unter Dach und Fach hast ?

bei mir war das eher so mit dem saufen dass ich gesoffen hab um Verluste zu unterdrucken. ich hab durch Tod in den letzten Jahren geliebte Menschen verloren und irgendwie meinen Kummer ertränkt. wenn ich einen gewissen Pegel hatte war mir dann alles so egal.
mittlerweile hab ich gelernt dass der Verlust dieser Menschen wohl zu meinem Leben gehört und auch der Alk. mir die nicht zurück bringen wird.

16.07.2016 18:32 • #10


JollyJack
Zitat von TheSmiths:

Jetzt ist alle kaputt und ich warte einfach nur auf den Tod.



Nein. Wieso tust Du das? Hast keinerlei Grund dazu....

Du hast das jetzt im Griff und gut ist!
Winkewinke von hier aus mit einer brettharten(!) Nachricht:
Jetzt beginnt Dein Leben von vorne....
Wird hart und nicht lustig, aber das weißt Du selber, denke ich. Meinen tiefen Respekt jedenfalls!

LG viel Glück!
JollyJack

16.07.2016 19:13 • x 1 #11


Georgina30
Hallo TheSmiths

Wenn ich deine Zeilen so lese, erinnert mich das sehr an meinen Freund und es macht mich traurig
Du kannst so stolz auf dich sein, das du nicht mehr trinkst und ich wünsche dir weiterhin viel Kraft!
Liebe Grüße Georgina

16.07.2016 19:23 • x 1 #12


TheSmiths
Zitat von Painfull:
hast nicht gesagt dass Du ausbildungstechnisch nicht schon was unter Dach und Fach hast ?


Ja, eigentlich schon.
Aber ich muss mir wirklich ganz genau überlegen, was ich machen möchte und was möglich ist und was nicht.
Dieses Jahr sind leider alle Züge abgefahren.
Also werde ich jetzt nochmal 5 Monate in der Landwirtschaft arbeiten und zwischendurch und danach kurze Praktika machen, um zu gucken was passen könnte.
Momentan liege ich auf der Couch und zocke als Realitätsverdrängung.
Montag muss ich mich kümmern...
Kümmern ist sehr sehr anstrengend, aber wenn ich wieder sage Ach komm, bis September brauchste Dich nicht kümmern, hast schließlich genug gelitten dann wird sich garnichts ändern, nullkommanull ändert sich, wenn man nichts tut.
Echt hart, wenn man irgendwann feststellt, dass man für sich selbst verantwortlich ist und kämpfen muss, damit etwas passiert, dass ist echt garnicht mal so schön.
Aber hilft ja nix.
Wie geht es bei Dir/Euch voran?

Liebe Grüße

Moz

@ JollyJack und Georgina: Vielen Dank, das tat richtig gut

16.07.2016 19:24 • #13


TheSmiths
Zitat von Painfull:
ich hab durch Tod in den letzten Jahren geliebte Menschen verloren


Das tut mir wirklich sehr leid...ich will garnicht wissen wie extrem schlimm sowas ist und wird.
Da brauch man dann echt richtige Freunde oder professionelle Hilfe.

Ist es sehr schwer für Dich mit dem Nichttrinken?

PS: Das 11. Gebot ist sehr witzig

Grüßlies

Moz

16.07.2016 19:33 • #14


X
Hallo The Smiths,

eigentlich wurde ja alles Wichtige schon gesagt. Trotzdem möchte ich nochmal darauf eingehen, dass du sagtest Bei den Anderen stimmt das Grundgerüst. Ich war zwar nicht auf der Hochzeit, aber ich lehne mich jetzt einfach Mal aus dem Fenster und bezweifele das. Bloß, weil es nach aussen gut aussieht, muss es in Wirklichkeit nicht so sein. Ansonsten würde es nicht so viele Menschen geben, die im hohen Alter nochmal ihren Job/ Partner/ Wohnort/ etc. wechseln. Manche lösen das Problem durch Dro./ Alk./eine Geliebte/einen Kredit/.... jeder hat irgendwo ein Defizit, dass er ausgleichen muss. Aber ob das Bankkonto trotz gutem Job leer ist, die Ehe nur noch wegen der Kinder existiert oder jemand sich unter Freunden und Familie extrem einsam fühlt - dass alles steht den Menschen nicht auf der Stirn geschrieben. Jeder hat sein Päkchen zu tragen. Wie man es (er-)trägt bleibt jedem selbst überlassen.
Wie wäre es wohl gewesen, wenn du mit den Leuten an deinem Tisch einfach ein Gespräch angefangen und die Frau neben dir zum tanzen aufgefordert hättest? Oder war das Problem vielleicht auch, dass du das Gefühl hattest, dass du dort mit niemandem mithalten kannst?

16.07.2016 20:54 • x 1 #15


M
Hallo Moz,

auf der einen Seite kann ich verstehen, wie du vom Leben in eine solche Lage hineinmanövriert wurdest. Nicht ohne Grund sagt man, dass hinter dem Niedergang eines Mannes immer irgendeine Frau steckt (nicht unbedingt seine Frau, aber irgendeine!). In deinem Fall war es deine Ex-Freundin, die an allem schuld gewesen ist, die dich derart herzlos fallengelassen hat und egoistisch ihren Weg weitergegangen ist ohne Rücksicht auf Verluste. Ich kann das wirklich sehr gut nachvollziehen.

Was ich nicht verstehen kann, ist, dass du nach dem Erlebten trotzdem von einer Beziehung/Familie träumst, obwohl du doch so bitter enttäuscht wurdest. Glaubst du wirkklich, dass alle diese Männer, die du auf der Hochzeit gesehen hast, von ihren Partnerinnen selbstlos geliebt werden? Ist es nicht viel eher so, dass es sich hierbei um eine Vorführung handelt, eine Art Zirkus und Rollenspiel? Nichts davon ist echt, das kann ich dir versichern, dafür kenne ich die Menschen gut genug.

Nachdem deine Ex-Freundin dich verlassen hat, bist du tief gefallen. Um wieder aufzustehen, musst du dich als allererstes von ihr innerlich lösen, sonst wird dich die Erinnerungslast davon abhalten ein erfolgreiches und freudevolles Leben zu führen. Erkenne die Tatsachen, wie sie sind. Betrachte diese Frau als das, was sie ist: als eine Unwürdige, die deine guten Gedanken und deine Gefühlsinvestitionen nicht verdient hat!

Solange du an ihr hängst, bleibt dein Wille gefesselt. Ich schreibe dir das alles, weil ich weiß, wie sehr bestimmte Frauen auf Männer wirken, jahre- und jahrzehntelang, auch wenn man längst keinerlei Kontakt mehr zu ihnen hat, und es gibt anscheinend kein Entrinnen aus dieser Hölle. Der Wille wird gelähmt, die Lebensfreude erlischt, alles erscheint sinnlos. Die Ursache für diesen Zustand ist die Diskrepanz zwischen dem, was wir über diese Frauen denken und der Wirklichkeit. Du musst erkennen, dass diese Frau nicht so ist, wie du sie dir vorstellst. Du liebst und träumst von einem Ideal, einer Frau, wie sie hätte sein sollen, aber leider nicht ist. Es ist nicht leicht die Realität zu akzeptieren, aber dieser Schritt ist notwendig, sonst ist ein Neustart kaum zu bewerkstelligen. Wirf diesen Ballast über Bord, dann kann es wieder aufwärts gehen. Ich weiß sehr wohl, dass das nicht leicht ist...

LG Maro

17.07.2016 10:34 • x 1 #16


TheSmiths
Zitat von Maro:
Solange du an ihr hängst, bleibt dein Wille gefesselt. Ich schreibe dir das alles, weil ich weiß, wie sehr bestimmte Frauen auf Männer wirken, jahre- und jahrzehntelang, auch wenn man längst keinerlei Kontakt mehr zu ihnen hat, und es gibt anscheinend kein Entrinnen aus dieser Hölle. Der Wille wird gelähmt, die Lebensfreude erlischt, alles erscheint sinnlos. Die Ursache für diesen Zustand ist die Diskrepanz zwischen dem, was wir über diese Frauen denken und der Wirklichkeit. Du musst erkennen, dass diese Frau nicht so ist, wie du sie dir vorstellst. Du liebst und träumst von einem Ideal, einer Frau, wie sie hätte sein sollen, aber leider nicht ist. Es ist nicht leicht die Realität zu akzeptieren, aber dieser Schritt ist notwendig, sonst ist ein Neustart kaum zu bewerkstelligen. Wirf diesen Ballast über Bord, dann kann es wieder aufwärts gehen. Ich weiß sehr wohl, dass das nicht leicht ist...



Hallo Maro,

vielen vielen Dank für Deine Antwort!

2 Sachen möchte ich gerne dazu sagen:

1. Meine Freundin hatte nullkommanull Schuld. Ich mache mich nicht zum Opfer, gab schon genug Frauen die schuld waren, oder zumindest nicht unschuldig.
Wobei das Wort Schuld immer mit Anklage verbunden ist. Menschen treffen Entscheidungen und Menschen entwickeln und verlieren Gefühle...
Nur zum Veständnis, dass ich nicht Frauen gänzlich verfalle und mich selbst aufgebe. So würde keine Beziehung funktionieren.
Aber: In ihrem Falle lag es wirklich ausschließlich an mir.
Sie hat mir über 4 Jahre gegeben und war immer für mich da und geduldig und verständnisvoll bei jedem neuen Schei_ß, den ich verzapft habe.
Sie hat mich wirklich geliebt.
Bei ihr lief halt alles nach Plan: Schule, Studium, Beruf, Erwachsenenselbstbewusstsein, Leben...
Bei mir hingegen, lief alles beschi-ssen, aber so richtig.
Irgendwann konnte sie halt einfach nicht mehr und das kann ich vollends nachvollziehen.
Bei aller Liebe, psychische Erkrankungen des Partners erträgt man nicht ewig.
Zumal ich ein echtes Ars-ch-loch war. Um meine Unsicherheit und Angst zu kompensieren und zu überspielen wurde ich zum welthassenden überheblichen (gespielt natürlich) Widerling, der alles schlecht machte was ihr wichtig war und ich habe jeden Tag getrunken.
Ihr komplettes Umfeld hat mich aus tiefstem Herzen gehasst, besonders ihre Eltern.
Trotzdem hat sie immer zu mir gehalten, allen Widerständen zum trotz.

2. Meine liebste J. war anders, sie war extrem special!
Klar, dass behauptet jeder von dem eigenen Partner.
Aber sie war einfach grundlegend anders. Einen derart coolen und schlauen und witzigen und unterhaltsamen und liebevollen Menschen habe ich kein zweites Mal kennengelernt.
Wir haben uns einfach durch und durch geliebt und verstanden auf allen Ebenen.
Wir sind Hand in Hand durch die Welt gehüpft und haben gelacht, wir haben soviel gelacht...

Sie ist damals ans Meer gezogen. Nun ist sie zurück und das macht es so unerträglich viel schlimmer.
Für sie bin ich garnicht mehr existent, sie lebt wahrscheinlich seit Jahren ein völlig anderes Leben, mit Partner und Kindern.
Zwei extrem lange Briefe habe ich ihr geschrieben und nachts selber eingeworfen.
Vor ihrem Haus zu stehen hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, ich war blitzdepersonalisiert, dieser Schmerz war wirklich unglaublich...

Aber: Du hast recht, es ist vorbei, es ist gänzlich und für immer vorbei.
Ich habe das nur geschrieben, weil sie nunmal einfach nicht schuld war.

Es ist so unsagbar schmerzhaft

Gruß

Moz

17.07.2016 12:40 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Ja...., dann erscheint die Sache natürlich in einem ganz anderen Licht. Gut, dass du darüber berichtet hast.

Aber was geschehen ist, kann man nicht rückgängig machen. Es macht keinen Sinn darüber zu klagen, was man in der Vergangenheit alles falsch gemacht hat und was man hätte anders tun können und sollen. Es geht um deine Zukunft, und nur du selbst kannst sie gestalten. Sage deinem Herzen: ich bin mein eigener Erlöser, denn es existiert kein anderer! Diese Erkenntnis befreit von der falschen Erwartungshaltung, denn normalerweise erwarten wir immer etwas von irgendjemand oder irgendetwas, teils bewusst, teils unbewusst und hoffen auf ein Wunder. Doch man kann nur sich selber helfen, indem man tätig wird, sich Ziele setzt und diese mit aller Konsequenz verfolgt. Einen anderen Weg aus der Misere gibt es nicht.

Ein Kraftpaket für dich von Maro.

17.07.2016 18:10 • x 2 #18


LadyyyyX
Gibt es denn eine Norm für ein perfektes Leben? Muss man denn unbedingt heiraten und Kinder bekommen, damit man erfolgreich im Leben steht?
Ich denke, es ist eher, weil du arbeitslos bist und keine Partnerin hast. An diese. Zwei Baustellen solltest du erst einmal arbeiten. Ich denk mal, wenn du einen normalen Job hast, kommt der Rest irgendwann automatisch, glaub mir. Und trockener Alloholiker? Wow, sehr willensstark!
Wünsche dir alles Gute im Leben

25.07.2016 20:03 • #19


P
Huch ... letztes Jahr war ich ganz alleine auf einer Türkischen Hochzeit, ich war der EINZIGE Deutsche ! Hunderte fremder Menschen, abgesehen von der Handvoll Leuten, die ich eh kannte, die aber für mich logischerweise Null Zeit hatten ! Und wisst Ihr was ? Ich würde sofort wieder hingehen Viele tolle Mädels
Übrigens ... bin seit über 18 Jahren Trocken ...

12.08.2016 13:45 • #20


A


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