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W
Hallo zusammen!

Seit nun Ende Juni bin ich dabei, für meine Eifersucht einen neuen Platz in mir zu finden. Ich habe so gut gelernt mit ihr umzugehen, dass sie kaum mehr Einfluss auf meinen Alltag hat und sich meine Liebste ihre Freiheit zurücknehmen kann, die ihr zusteht!

Jetzt gab es gerade mal wieder einen kurzen Ausbruch. Mein Schatz hat mir vorgestern 'gestanden', dass sie überlegt für mehrere Wochen in die psychosomatische Klinik zu gehen, in der wir uns kennen und lieben gelernt haben. Mein Eifersuchtsmonster begann sofort wilde Parties zu feiern.

Wir hatten vorher gerade ein stundenlanges anstrengendes Gespräch hinter uns, und ich war schon total fertig, als sie damit rausrückte. Ich musste einmal ganz doll schlucken, versuchte gegen die aufwallenden Emotionen anzukommen, aber keine Chance.

Innerhalb von Sekundenbruchteilen war ich auf 180. Ich fragte sie, warum sie mir ausgerechnet jetzt davon erzählte. Ich machte ihr bittere Vorwürfe, dass ich das total rücksichtslos und wenig einfühlsam fände, dass jetzt anzusprechen, wo klar wäre, dass ich eh schon angegriffen wäre. Ich warf ihr vor, dass ich nicht verstehen könne, dass ihr nicht klar wäre, wie sehr sie mich damit runterreißen würde.

Am nächsten Tag hab ich mich bei ihr für den ‚Ausflug‘ in die Eifersucht entschuldigt. Auch sie entschuldigte sich, worauf ich ihr erklärte, dass sie keine Verantwortung dafür trüge, dass ich ein Problem damit habe. Ich empfand es als wohltuend, dass sie später am Tage noch einmal auf dieses Thema kurz zu sprechen kam, zeigte es mir doch, dass auch ihr Vertrauen in mich, was meine Eifersucht angeht, sehr gestiegen war.

Gestern dann erzählte sie mir, sie hätte Angst davor gehabt, mir davon zu erzählen. Sie erzählte mir, dass sie bereits in der Klinik angerufen hätte, und dann auch noch einen Antrag probehalber ausgefüllt hätte, um zu schauen, wie es sich für sie anfühlte. Ich reagierte ruhig und gelassen, und sagte ihr, dass mein kleines Eifersuchtsmonster sofort Parties gefeiert hätte, als es endlich wieder mal durch meine diesbezüglichen Ängste neues Futter bekam.

Sie versprach, dass sie, bevor sie denn endgültig die Entscheidung treffen würde, noch einmal mit mir darüber reden würde. Worauf ich erwiderte, dass sie das nicht bräuchte, dass sie die Entscheidung ohne mich treffen solle, dass sie tun solle, was sie für sich für richtig und wichtig ansähe. Einfach weil ich mir von Herzen wünschte, sie würde für sich einen Weg finden, damit es ihr besser ginge.

Für mich war es schön zu erleben, dass ich trotz der in mir aufsteigenden Eifersuchtsgefühle ganz ehrlich, ruhig und gelassen mit ihr darüber reden konnte und meine Ängste auch dadurch wieder ein wenig kleiner wurden. Ich bin stolz darauf, es so gut geschafft zu haben, das kleine Eifersuchtsmonster an die Hand zu nehmen und es wieder auf seinen in mir vorgesehenen Platz zurückführen konnte.

Ich erklärte meinem Schatz, dass es für mich ein ganz besonderes Lob sei, zu erleben, wie sie wieder all die Dinge mit einer Selbstverständlich tat, die sie wegen meiner Eifersucht sein gelassen hatte. Und es fühlte sich sehr gut na, dass ehrlich sagen zu können.

Lieber Gruß
Sven

17.09.2011 01:31 • 19.09.2011 #1


16 Antworten ↓


G
Zitat von weiti6611:
Innerhalb von Sekundenbruchteilen war ich auf 180. Ich fragte sie, warum sie mir ausgerechnet jetzt davon erzählte. Ich machte ihr bittere Vorwürfe, dass ich das total rücksichtslos und wenig einfühlsam fände, dass jetzt anzusprechen, wo klar wäre, dass ich eh schon angegriffen wäre. Ich warf ihr vor, dass ich nicht verstehen könne, dass ihr nicht klar wäre, wie sehr sie mich damit runterreißen würde.

Was hat das denn mit Eifersucht zu tun?

Das ist doch einfach nur Egoismus / Egozentrik ... ?

http://de.wikipedia.org/wiki/Egozentrik

17.09.2011 08:47 • #2


A


Eifersucht feierte Parties

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W
Hallo GastB!

Zitat:
Was hat das denn mit Eifersucht zu tun?

Das ist doch einfach nur Egoismus / Egozentrik ... ?
Ich bin nicht genauer auf die Bilder eingegangen bin, die mir in den Kopf schossen, und die Gefühle, die in mir hoch stiegen. Das war meiner Meinung nach auch nicht nötig.

Ich bitte Dich, nicht wieder Deine Analysen auf mich loszulassen. Ich habe kein Interesse daran. Wenn Du nicht beim Thema bleibst, dann werde ich Deine Beiträge melden. Lass es einfach, bitte. Wir kommen hier nicht mehr zusammen.

Das Thema hier: Eifersucht!

Lieber Gruß
Sven

17.09.2011 10:09 • #3


G
Richtig, Eifersucht ist das Thema hier in diesem Board.

Von Eifersucht war aber in deinem Posting gar nichts zu erkennen. Dann schreib doch bitte gezielter zum Thema.

Mich einfach ausschließen zu wollen, nur weil ich dir nicht nach dem Munde rede, ist nicht forumskonform.

17.09.2011 10:19 • #4


M
Wenn man in einer Klinik seinen Lebenspartner kennengelernt hat, und dieser einige Zeit später allein seine Zeit dort verbringen möchte und man deshalb Angst bekommt - ratet mal, welche Emotion dahinter steckt.

Aber in einer Partnerschaft zu leben, in der man solchen psychischen Qualen ausgesetzt ist bedeutet, dass man sich eigentlich selbst darauf programmiert die eigene Leidensfähigkeit auszutesten. Doch wozu soll das gut sein?

Liebe Grüße
Manava

17.09.2011 17:29 • #5


W
Hallo Manava!

Zitat:
Aber in einer Partnerschaft zu leben, in der man solchen psychischen Qualen ausgesetzt ist bedeutet, dass man sich eigentlich selbst darauf programmiert die eigene Leidensfähigkeit auszutesten. Doch wozu soll das gut sein?
Ich verstehe Deine Frage nicht so ganz, weil mir die Antwort darauf zu einfach erscheint. Liebe.

Also meinst Du etwas ganz bestimmtes, oder?

Lieber Gruß
Sven

17.09.2011 17:52 • #6


M
Ja, schon. Aber das wäre glaube ich kein gutes Thema für ein anonymes Forum, das sind Dinge, die man nur mit sich selbst ausmachen kann. Jedoch habe ich diesen Text mit ein paar Ideen zum Thema gefunden.
Was meint ihr dazu?

http://www.zen-alltag.de/?p=262

Natürlich ist Eifersucht und Verlustangst Egoismus und Egozentrismus.
Dort, wo man sich am meisten über etwas aufregt, sollte man genauer hinschauen... das ist immer ein Fingerzeig auf sich selbst, und der ist viel wert.

Liebe Grüße.

18.09.2011 12:09 • #7


D
Danke Manava,

wenn zwei Menschen zusammen stark sind, kann das Leben sich stärker verwirklichen als durch zwei einzelne Menschen. Es ist als hätte sich etwas Drittes, Grösseres gebildet, das Kraft weiteleiten kann

Ich seh das jetzt zum ersten mal klar, ich trauere nicht um eine bestimmte Person die ich zum Leben brauche, sondern um die Kraft des Lebens selbst.

Ich bin zwar selbst stark und mit der Welt im reinen, aber ich hab die Energie des Lebens durch eine Beziehung noch viel stärker gespürt als ich es alleine kann.

Ich trauere nicht um einen zweiten, einen Partner sondern um etwas drittes, aussergewöhnliches.

Schön das gespürt zu haben!

18.09.2011 13:19 • #8


M
Schön, dass es gerade das Richtige für dich war...

Nur sollte man vielleicht die Sache auch so sehen, dass dieses Zusammen sind wir stark auch wieder nur den Menschen Energie zugänglich macht, die am Alleinsein leiden. Die Kraft des Lebens ist im Grunde eine Illusion, und man könnte vor dem Hintergrund der Philosophien einiger Lehren und Religionen auch zu dem Schluss gelangen, dass jeder Mensch, der gerade irgendwo in der Welt an seinem schweren Schicksal leidet gerade durch sein Leiden frei von vielen Illusionen und dadurch dem Himmel, dem Gott, der endgültigen Wahrheit oder egal wie Menschen den Zustand der Vollendung nennen, näher ist als Zwei, die sich vor dem Kaminfeuer ewige Liebe versprechen und meinen bessere Kräfte des Lebens für sich selbst nutzen zu können als die anderen. Zweisamkeit heißt eigentlich immer im gewißen Sinne andere auszuschließen. Die Ebene Ich rede mit dir damit du weißt was ich will wird kaum jemand verlassen können, der sich im Bereich des Gebens und Nehmens in Bezug auf einen einzigen Menschen bewegt.

Das war jetzt übrigens u. a. auch ein Plädoyer gegen Eifersucht, lieber Threadersteller...

; )

Liebe Grüße
Manava

18.09.2011 19:28 • #9


M
Hallo Weiti,

mit Eifersuchtsattacken wird man keinen Menschen dieser Welt an sich binden können. Ich glaube, das hast Du im Nachhinein wohl selbst eingesehen. Was nützt mir ein Partner, der mir nichts erzählen kann, weil er Angst davor hat, dass ich zu heftig reagiere und es dann auch noch genau dazu kommt. Bist Du Dir Deiner selbst nicht sicher genug? Eine Beziehung sollte immer etwas Freiwilliges sein. Du wirst niemanden halten können, egal was Du tust und sagst... DAS muss jeder für sich selbst entscheiden. Freue Dich lieber darüber, dass es Deiner Partnerin anschließend sicher besser geht.

Eine Kur bzw. Reha bedeutet nicht immer gleich - Fremdgehen. Das hat etwas mit Vertrauen zu tun. In eine funktionierende Beziehung wird wohl niemand einen Fuss in die Tür bekommen. Da weiß jeder genau, was er am anderen hat. Denke vielleicht mal darüber nach.

Und mal ganz ehrlich: Ich war selbst in einer Reha - wollte dort keine Beziehung beginnen, weil ich ganz einfach nur meine Probleme loswerden und nicht mit noch mehr Problemen heimfahren wollte. In einer Reha ist man unter einer Käseglocke. Der Alltag ist weit entfernt, aber er kommt wieder - das ist ganz sicher...

Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag...

Liebe Grüße

Marie

19.09.2011 07:12 • #10


L
Huhu Sven *winke winke*

Also mal an alle. Wir sind hier weil jeder sein Päckchen zu tragen hat und man manchmal mehr oder weniger gut mit dem Leben, seiner Beziehung und/oder sich selber zurecht kommt.
Aber wir treffen uns alle hier und tauschen uns aus.
Wir versuchen vielleicht einen guten Rat weiter geben zu können oder wollen einfach mal erzählen wie es uns geht.

Und jetzt mal ganz in ernst! Was denkt ihr was ist Liebe?
Denkt ihr vielleicht es ist das höchste der Gefühle, es kommt aus dem tiefsten des Herzens und man gibt es seinem Partner einfach aus dem Grund weil er ist wer er ist?
Das stellen wir uns immer vor aber in Wirklichkeit ist Liebe Egoistisch.
Ich weiß das will niemand gern hören aber es ist so.
Wir lieben einen Menschen weil er uns etwas gibt was wir brauchen.
Z.B. Geborgenheit, Schutz, Bestätigung, Spaß und Freude usw...
Wieso gibt es so viele Scheidungen und Trennungen? Weil dann einer dem anderen nicht mehr gibt was er braucht.

Und Eifersucht ist die Angst den geliebten Menschen nicht für sich ganz alleine zu haben? So und nach was hört sich das nun an? Ja nach Egoismus!

Ich finde ihr seid zu pauschal und denkt immer nur in eine Richtung.
Ich finde alles hat mit einander zu tun. Die Eifersucht mit Liebe, die Liebe mit Egoismus, der Egoismus mit dem Selbstwertgefühl, das Selbstwertgefühl mit Angst....
Wir Menschen haben so eine reiche Palette an Gefühlen und Emotionen, ich denke das bei solchen Situationen wie bei Weiti nicht nur eine angesprochen wird.

Und mal ganz ehrlich, ich finde ihr anderen macht immer so als würde euch so etwas nicht passieren. Als würdet ihr die Reine und Wahre Liebe verschenken. Egoismus und Eifersucht was ist das? Ihr seit mit Kritik immer gleich vorne dabei. Aber wirklich helfen tut ihr dabei nicht. Das ist zumindest meine Meinung.

Also Sven, ich finde du hattest vielleicht einen kleinen Rückschlag aber mal ehrlich irgendwie war es doch ein normales Verhalten. Du hast Angst bekommen und wir Menschen sind doch keine Roboter. Das einzige was in so Situationen besser wäre, ist wenn du anstatt Vorwürfe machst lieber bei dir und deinen Gefühlen bleibst. Du hättest zum Beispiel sagen können, dass dir diese Vorstellung angst macht und du erst etwas darüber nachdenken musst oder so.
Aber du hast es doch gleich gerade gebogen und deiner Partnerin gesagt wieso du so reagiert hast. Ich denke solche Situationen/Auseinandersetzungen sind für uns Menschen die miteinander leben ganz normal.

Wir müssen immer auf passen, dass wir uns nicht noch die ganzen Emotionen verbieten. Wir dürfen traurig, ängstlich, wütend usw sein aber wir müssen es dem anderen Partner in einer angemessenen Weise zeigen und ihm den Respekt dabei zollen der ihm zusteht.

Und das schreibe gerade ich, die immer schnell aus der Haut fährt und laut wird.
Aber woher das kommt weiß ich inzwischen und ich versuche es zu bessern.
Es ist halt wie bei dir Sven wie ein Kurzschluss und zack schon ist man mitten drin.
Dieses Wochenende hat mein Schatz auch auf eine Bitte nicht gleich so reagiert wie ich es mir gewünscht hätte.
Im ersten Moment war ich enttäuscht und verärgert und ehrlich gesagt mit der Situation überfordert. Ich bin dann erstmal aus dem Zimmer raus, habe ein paar Tränen vergossen und hab mir dann klar gemacht, dass ich kein Recht auf meinen Wunsch habe. Ich habe das Recht alle meine Wünsche zu äußern (das ist auch gut für eine Partnerschaft, da dann der Partner weiß was man sich wünscht) aber ich habe nicht das Recht das ich auch alles bekomme was ich gerne hätte. Nach dem wir darüber noch mal gesprochen haben, war es auch gar nicht mehr so wie es im ersten Moment für mich schien und wir konnten einen guten Mittelweg finden. Auf ein anderes Thema was nun nicht sehr wichtig war haben wir keine Einigung gefunden und ich konnte es akzeptieren wie es ist. Es sind einfach zwei Meinungen, die so im Raum stehen bleiben können.

*STOLZ*

Ich denke man kann sein Verhalten ändern, wenn man positive Erfahrungen sammelt wie es anders laufen kann.
Es war so schön mal nicht gleich die Stimme zu erheben und seinem Körper den ganzen Stress zu zumuten, unfair zu werden und es hat uns so viel mehr geholfen sachlich darüber zu reden.
Ich werde diese Erfahrung auf jeden Fall aufnehmen um es in Zukunft immer etwas besser zu machen.

Ich denke Sven weiß ganz genau, dass er mit Eiferuscht oder Eifersuchtsattacken niemanden an sich binden kann. Deswegen hat er ja auch gleich gesagt das er einen Rückschlag hatte. Weil er eigentlich nicht so reagieren wollte.

Sag mal könnt ihr tatsächlich alle eure Gefühle so ausschalten oder habt ihr nicht so eine große Palette an Gefühlen?
Keine Eiferuscht, keine Angst den Partner zu verlieren, absolut keine Selbstzweifel.
Seit ihr immer von euch soooo überzeugt?
Wenn ihr keine Eifersucht erlebt....wieso seit ihr dann überhaupt in diesem Forum?

Liebe Grüße und einen schönen Tag euch allen!

19.09.2011 07:48 • #11


L
Danke Manava!

Der Bericht is sehr interessant und spiegelt besonders am Anfang das wieder was ich auch denke. Wir Menschen reagieren auf Situationen mit Ärger, Eifersucht, Traurigkeit weil unsere Erwartungen nicht erfüllt werden.

Wenn wir aufhören würden immer von unserem Partner zu erwarten, dass er uns glücklich macht, uns immer Kraft gibt, uns Bestätigung gibt dann würden wir auch nicht so extrem emotional Niedergeschlagen reagieren.
Das heißt wir müssen uns selbst die Verantwortung für unsere Gefühle geben, uns selbst Kraft geben, glücklich machen.

Und das ganze kann man sehr wohl als Üben bezeichnen

19.09.2011 08:03 • #12


M
Ich denke mal, die meisten hier kennen das Thema Eifersucht und Verlustangst... Immerhin kann man lernen, damit umzugehen. Wer nicht dazu bereit ist, sich auf sein Gegenüber einstellen zu wollen und mit dem Kopf durch die Wand möchte, wird auf Dauer die Beziehung nicht halten können. Eifersucht zerstört sehr viel. Niemand, aber auch wirklich niemand gehört mir - ganauso gehöre ich niemandem. Natürlich möchte jeder das Tausendprozentige in einer Beziehung. Die Frage ist nur, wo es das gibt? Wo? Eifersucht wird auch immer ein Streitthema bleiben. Jeder hat seine Meinung dazu. Es gibt tatsächlich Menschen, die weder eifersüchtig sind - noch unter Verlustangst leiden. DAS sind sehr selbstbewusste Leute, die genau wissen, dass sie das Leben auch allein - für sich gestalten können. Und es gibt Menschen, die aus lauter Verlustangst gar nicht erst eine Beziehung eingehen. Sie haben Angst vor noch mehr emotionalen Verletzungen. Dass sie sehr einsam sind, wissen sie.

Eine hoch eifersüchtige Beziehung zu führen ist anstrengend und kann auch krank machen. Das sollte nicht außer acht gelassen werden. Wenn ich mit meiner ständig mich und dadurch auch andere quälende Eifersucht nicht umgehen kann, dann suche ich mir professionelle Hilfe, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.

Sich selbst Fehler einzugestehen und sich für seine Fehler zu entschuldigen ist eine Seite der Medaille. Gegen seine Probleme etwas zu tun, das dann auch zu lernen umzusetzen, die andere.

Was es auf jeden Fall kostet ist Mut, Kraft, eigene Erkenntnis, Willen sehr viel Selbstdiszipkin. Aber es ist machbar, immerhin...


Liebe Grüße

Marie

19.09.2011 09:49 • #13


W
Hallo Manava!

Ich danke Dir für den Link. Ich habe den Text noch nicht ganz gelesen, nur die ersten Absätze und den Rest überflogen. Werde das dann noch mal in einer ganz ruhigen Minute nachholen. Ich entdecke dort einige Dinge, die mir schon länger im Kopf herumschwirren. Ich glaube jetzt verstehe ich auch besser was Du mit Deinem Satz meintest.

Zitat:
Aber in einer Partnerschaft zu leben, in der man solchen psychischen Qualen ausgesetzt ist bedeutet, dass man sich eigentlich selbst darauf programmiert die eigene Leidensfähigkeit auszutesten. Doch wozu soll das gut sein?


und auch

Zitat:
Ja, schon. Aber das wäre glaube ich kein gutes Thema für ein anonymes Forum, das sind Dinge, die man nur mit sich selbst ausmachen kann.


Ich sehe es genau so. Nur wenn ich mit mir selber im Reinen bin, kann ich einen Schritt weiter gehen. Hier Erwartungen in andere zu haben ist unnütz, da es mich nicht weiter bringt.

Bei dem Ereignis war ich im ersten Moment von meiner Partnerin enttäuscht. Nicht weil sie diesen Klinikaufenthalt machen will, sondern weil wir zur Zeit so viele Probleme zu bewältigen haben, und ich mich in dem Moment einfach dann überfordert fühlte, als meine Eifersucht dann noch oben drauf kam. Ich habe ihr dann so Sachen gesagt, wie, dass ihr doch klar sein müsse, dass dieses Thema für besonders schwer ist, weil wir bereits darüber gesprochen hatten, und sie selbst ja auch Angst vor der Vorstellung hat, ich würde wieder eine solche stationäre Therapie machen. Ich warf ihr vor, sie spiele mit meinen Ängsten.

Bevor wir schlafen gingen, war mir schon klar, dass ich wieder ins alte Schema verfallen war. Ich entschuldigte mich nicht sofort. Dafür war ich zu aufgewühlt. Es wäre bei einem „Es tut mir leid, dass ich so reagiert habe“ geblieben. Und das wäre ihr und auch mir nicht gerecht geworden.

Ich finde es sehr wichtig, eine Entschuldigung auch begründen zu können und es nicht nur bei dem Wort selbst zu belassen. Das tat ich dann auch.

Zitat:
Das war jetzt übrigens u. a. auch ein Plädoyer gegen Eifersucht, lieber Threadersteller...
Das ist verständlich, logisch und auch emotional nachvollziehbar, lieber Postersteller… Die Eifersucht ist nichts, dass man sich wünschen sollte, ob nun krankhaft oder im normalen Rahmen. Auch wenn das weit entfernt ist, von dem, was in ‚Deinem’ Text steht. Aber Verantwortung für seine Eifersucht zu übernehmen, heißt für mich auch, keinerlei Erwartungen an den Partner zu haben. Keine Rücksicht, kein Entgegenkommen, kein Verständnis, keine Geduld. Ich kann es dankbar annehmen, aber nicht erwarten. Die Eifersucht ist allein mein Problem und ich schaffe es, bis auf solche sehr seltenen Rückschläge, dass auch genau so zu leben. Das ich erfolgreich dabei bin, kann ich nicht zuletzt daran ablesen, dass mein Schatz sich wieder traut, mich auf bestimmte Themen anzusprechen, die sie monatelang vermieden hat.

Dank Dir, lieber Gruß
Sven

19.09.2011 10:01 • #14


W
Hallo Marie!

Ehrlich, ich verstehe nicht so ganz, warum Du so geschrieben hast, wie Du es tatest. Habe ich mich so missverständlich ausgedrückt? Ich meine das gar nicht böse, ist nur eine einfache Frage!

Ich kann alles, was Du geschrieben hast voll und ganz unterstützen, ALLES. Wenn ich das nicht könnte, dann wäre ich wohl nicht so erfolgreich, was meine Eifersucht angeht.

Zitat:
mit Eifersuchtsattacken wird man keinen Menschen dieser Welt an sich binden können. Ich glaube, das hast Du im Nachhinein wohl selbst eingesehen.
Ich wußte das auch schon vorher. Eifersucht taugt überhaupt nicht dazu, irgendetwas für eine Beziehung zu tun, oder für meine Partnerin, oder für mich. Sie ist rein destruktiv.

Diese Erkenntnis hatte ich schon vor Jahren. Allerdings ist es mir erst vor ein paar Monaten oder Wochen gelungen, daraus auch die nötigen Konsequenzen zu ziehen.

Ich mache nicht den Fehler zu glauben, dass ich das, was sich über Jahre in mir entwickelt hat, in eine paar Wochen würde ablegen können. Die Eifersucht wird wohl immer ein Teil von mir bleiben, weil ich denke, dass die Prägungen in meiner Kindheit unumkehrbar sind. Aber ich kann lerne mit diesen Prägungen anders umzugehen.

Zitat:
Bist Du Dir Deiner selbst nicht sicher genug?
Mein Selbstwertgefühl ist tatsächlich eine der Ursachen für meine Eifersucht. Allerdings ändert sich das gerade. Auch dies wird Jahre brauchen und ich werde wohl niemals aufhören, dazu zu lernen.

Ich habe in meinen vergangenen Beziehungen immer versucht die Lücken in meinem Selbstwertgefühl durch meine jeweilige Partnerin zu füllen. Das ist natürlich in die Hose gegangen. Ich bin ins Burnout abgerutscht, weil ich zwei Säulen für mein Leben hatte. Beziehung und Arbeit. Beides kann wegbrechen. Was bleibt dann noch übrig?! Ein hilfloser und verzweifelter Mensch, der des Lebens kaum fähig ist.

Die Säule meines Lebens bin ich selbst. Das auch immer so zu empfinden, wäre jetzt noch zuviel verlangt. Genau genommen bin ich mir dieser Tatsache erst seit einem knappen Jahr bewusst. In so kurzer Zeit kann ich die vorherigen 44 nicht einfach ad acta legen.

In Bezug auf die Eifersucht aber, bin ich da weit genug, als dass sie mir keine Angst mehr macht. Ich habe Angst davor, meine Partnerin, meine Liebe zu verlieren. Aber sollte sie zum Beispiel während eines solchen Klinikaufenthaltes jemand anderen kennenlernen und sich gegen mich entscheiden, dann weiß ich heute, dass für mich das Leben weiter gehen wird. Es wird sicher für ein paar Wochen oder Monate schwieriger werden, dass ist aber schon alles. Solche Zeiten habe ich schon erlebt und sie überlebt und bin danach auch wieder glücklich gewesen. Nach solchen Zeiten gibt es auch wieder andere. Viel hängt davon ab, worauf ich mich stützen kann. Und das bin ich selbst!

Zitat:
Sich selbst Fehler einzugestehen und sich für seine Fehler zu entschuldigen ist eine Seite der Medaille. Gegen seine Probleme etwas zu tun, das dann auch zu lernen umzusetzen, die andere.

Was es auf jeden Fall kostet ist Mut, Kraft, eigene Erkenntnis, Willen sehr viel Selbstdiszipkin. Aber es ist machbar, immerhin...
Eine Entschuldigung eines eifersüchtigen Menschen ist nichts wert, solange er nicht bereit ist, an sich zu arbeiten. Soviel steht mal fest.

Ja, es kostet Kraft. Genau die fehlt mir zur Zeit oft. An diesem Abend ganz besonders. Es war, was meine Eifersucht angeht, einfach ein ungünstiger Zeitpunkt, das Thema „stationärer Klinikaufenthalt“ anzusprechen. Aber das ist meine Angelegenheit, nicht die meiner Partnerin. Ich gestehe mir zu, solche Aussetzer zu haben, auch mal einen Rückschlag zu erleben, ohne dass ich mich deshalb selber runter mache oder an mir zweifle. Ich gestehe mir allerdings nicht zu, meine Partnerin darunter leiden zu lassen. Das weiß sie auch. Es ist passiert, weil verschiedene Dinge zusammen kamen, ich einen Moment lang nicht aufmerksam genug war. Ich war in dem Moment selbst so überrascht von der Heftigkeit der Emotionen, dass es mir einfach nicht gelang gegenzusteuern. Es war der zweite Rückschlag in zweieinhalb Monaten, den meine Liebste mit auszubaden hatte. Vermutlich wird es auch nicht der letzte gewesen sein. Aber unser Alltag wird nicht mehr von meiner Eifersucht bestimmt. Und nach jedem Rückschlag hat auch meine Partnerin wieder mehr Mut gefasst, und vor allem Vertrauen in mich, dass ich weiter diesen Weg konsequent gehen werde.

Ich hoffe, nun ist Dir etwas deutlicher geworden, worum es mir hier ging. Nämlich mal auch etwas Positives, ein Erfolgserlebnis zu berichten. Anhand solcher Rückschläge kann ich sehr gut erkennen, wie weit ich bisher gekommen bin, im Streben, mit meiner Eifersucht anders umzugehen.

Lieber Gruß
Sven

19.09.2011 10:53 • #15


M
Freut mich sehr für Dich, Sven...

Ich wünsche Dir viel Kraft und Erfolg... Wenn ich das so lese, dann bist Du doch auf einem sehr guten Weg - für Dich und für Deine Beziehung...

Liebe Grüße

Marie

Ja... unser bisheriges Leben hat uns wohl alle geprägt - wir sollten alle zusehen, dass wir ein neues, besseres Leben beginnen...

19.09.2011 11:25 • #16


W
Hallo liebe Sarah

Kann es sein, dass Du Dich da ein wenig aufgeregt hast? Ich denke, ich bin einfach zu ungenau gewesen in meiner Schilderung. Nicht jeder hat das, was ich hier bereits geschrieben habe mitgelesen, so dass mein Eingangsbeitrag tatsächlich so wohl missverständlich war.

@All
Allerdings würde ich mir wünschen, dass, wenn Euch etwas nicht ganz klar ist, ihr mich vielleicht erst einmal fragt, bevor Ihr Eure Schlüsse zieht und sie aufschreibt. Fragen und Antworten sind doch oft ein gutes Mittel um Verständnis zu erlangen. Zumindest in solch einem Forum.

Aber natürlich geht es auch so, denn dann beantworte ich halt ungestellte Fragen.

@Sarah
Ich stimme mit Dir in vielen Punkten überein und freue mich darüber, dass Du Deine Meinung hier so deutlich vertrittst. Ich gehe mal nicht auf die einzelnen Punkte ein, da wir da einer Meinung sind.

Der einzige Punkt, bei dem ich etwas anzumerken habe, ist das Thema „Liebe“:

Zitat:
Denkt ihr vielleicht es ist das höchste der Gefühle, es kommt aus dem tiefsten des Herzens und man gibt es seinem Partner einfach aus dem Grund weil er ist wer er ist?
Das stellen wir uns immer vor aber in Wirklichkeit ist Liebe Egoistisch.
Ich weiß das will niemand gern hören aber es ist so.
Wir lieben einen Menschen weil er uns etwas gibt was wir brauchen.
Z.B. Geborgenheit, Schutz, Bestätigung, Spaß und Freude usw...
Wieso gibt es so viele Scheidungen und Trennungen? Weil dann einer dem anderen nicht mehr gibt was er braucht.
Meine Meinung nach hast Du Recht. Liebe ist auch ein egoistisches Gefühl.

Aber jeder definiert dieses Wort für sich anders. Was ist Liebe tatsächlich?
Eine Emotion?
Eine biochemische Reaktion, die uns Tiere dazu verleiten soll, eine Bindung mit einem anderen Menschen einzugehen, zwecks Fortpflanzung, um zum Überleben der Spezies beizutragen?
Ein übermenschliches Konzept höherer Werte?

Ich denke, dass es keine eindeutige Definition von Liebe gibt, geben kann. Sie ist mehr, als purer Biologismus. Das ist aber nur meine Meinung. Es gibt noch Milliarden andere.

Liebe ist selbstlos und egoistisch. Der Egoismus beruht für mich auf der Tatsache, dass ich mich an diesem Gefühl erfreuen kann, dass ich es ausleben kann, aus ihm Kraft schöpfen kann, den Schmerz, den sie manches Mal mit sich bringt verfluchen kann. Alles ich-bezogen. Da gibt es keinerlei Selbstlosigkeit. Aber wenn ich glücklich bin, weil ich liebe, dann kann ich meine Partnerin anlächeln, ihr schöne Dinge sagen, einfach versuchen ihr meine Liebe zu schenken, ohne etwas dafür zu erwarten. Aber echte Selbstlosigkeit ist auch das nicht, denn ich habe ja schon etwas bekommen, oder?

In wie fern ist Liebe selbstlos? Kann ein Mensch wirklich absolut selbstlos lieben? Was ist absolute Selbstlosigkeit?

Bin auf Eure Antworten gespannt.

Lieber Gruß an Alle und Dir Sarah einen Drücker!:)
Sven

PS: Liebe Marie!
Zitat:
Ja... unser bisheriges Leben hat uns wohl alle geprägt - wir sollten alle zusehen, dass wir ein neues, besseres Leben beginnen...
ein sehr guter Vorschlag, wie ich finde. Viele von uns begeben sich zu leicht in die Opferrolle und damit in Passivität und scheinbare Hilf- und Machtlosigkeit. Ich glaube daran, dass es sich sehr viel leichter lebt, wenn man erst einmal auf sich selbst schaut, sich selbst Achtsamkeit schenkt. Dann kann man auch anderen Achtsamkeit zukommen lassen, ohne sich an den Konflikten der Welt aufreiben zu müssen. Denn nur wer sich selbst verstehen lernt, sich akzeptieren und lieben kann, kann auch wirklich seine Mitmenschen verstehen, akzeptieren und lieben. Ist wieder nur meine Meinung. Auch da mag es Milliarden andere geben.

19.09.2011 11:37 • #17


A


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