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Hallo, bei mir wurde emotional Instabile Persönlichkeitsstörung Borderline typ und depression diagnostiziert. Ich war im März das letzte mal in der Klinik und habe ab da auch alle Medikamente abgesetzt und es ging auch eigentlich recht gut doch die letzten zwei Wochen geht es wieder immer weiter bergab ab sodass ich mich heute wieder seit März selbst verletzt habe. Ich war gestern das erste mal seit Februar wieder bei meiner Therapeutin und habe ihr gesagt das ich davor Angst habe das es wieder ganz schlimm wird und sie meinte nein. Doch jetzt das heute wieder was soll ich tun?

17.07.2019 23:01 • 19.07.2019 #1


15 Antworten ↓


Safira
Das erste was zu tun wäre, wäre es zu akzeptieren dass du es getan hast. Du hast dich heute verletzt. Ist nicht schön aber auch kein Weltuntergang. Solche Rückschläge kommen vor. Die wird es vielleicht auch immer geben.
Du hast schon selbst einen großen Einfluss darauf ob es jetzt schlimmer wird oder eben nicht. Du wirst doch in der Therapie gelernt haben welche Strategien man anwenden kann. Welche waren denn deine lieblings Skills? Hast du davon welche diesbezüglich versucht?

In den letzten zwei Wochen, gab es da irgendeinen Auslöser? Irgendetwas was dir zuviel war?
Welche Medikamente hast du damals bekommen? Und warum hast du die denn komplett abgesetzt?

17.07.2019 23:09 • x 1 #2


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Selbstverletztung bei instabiler Persönlichkeitsstörung

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Habe versucht die Skills anzuwenden aber leider ohne Erfolg. Und es war der 5 Todestag meiner Mutter. Ich habe die Medikamente abgesetzt weil ich nicht mehr ich selbst war und es ohne schaffen wollte. Es waren Venlafaxin, Chlorprothixen, Valproat, Dominal und Aripriprazol die ich genommen hatte.

17.07.2019 23:16 • #3


Safira
Okay. Das tut mir leid mit deiner Mutter. Hattet ihr ein gutes Verhältnis?

In solch Ausnahmesituationen kann es wirklich schon mal zu Rückschlägen kommen. Du bist doch ein Mensch und keine Maschine. Hab Nachsicht mit dir.

17.07.2019 23:19 • #4


E
Wir sind leider im Streit auseinander gegangen. Wo für ich mir immer noch die Vorwürfe mache.

17.07.2019 23:21 • #5


Safira
Was hat dir denn deine Therapeutin gestern geraten?
Hast du einen Psychiater? Da könntest du vielleicht mal nach einem Bedarfsmedikament nachfragen. Hausarzt müsste auch gehen.

Helfen Dir die Gespräche mit deiner Therapeutin?

17.07.2019 23:24 • #6


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Sie hat mir ein Termin in 2 Wochen gegeben da sie nächste Woche nicht da ist. Und ja habe einen un der möchte mir dann auf jeden Fall wieder alle Medikamente andrehen

17.07.2019 23:26 • #7


Safira
Wohnst du denn alleine? Hast du dich schon mal in den letzten fünf Jahren mit dem Verlust und der Schuld in der Therapie auseinandergesetzt?

17.07.2019 23:29 • #8


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Ich wohne noch zuhause bei meinem Vater. Und das habe ich eigentlich erst letztes Jahr da war ich 9 Wochen in einer psychosomatischen Klinik und danach direkt bis März in der geschlossenen. Ich hatte gehofft das ich es geschafft hatte und damit klar komme aber das war wohl ein Irrtum

17.07.2019 23:32 • #9


Safira
Ich verstehe nicht so ganz die Reihenfolge. Zuerst in der Psychosomatik und dann in der geschlossenen? Hast du dort Probleme bekommen?

Du darfst dich jetzt wirklich nicht dafür verurteilen dass du dich wieder selbst verletzt hast. Deine Wunde ist ja noch gar nicht verheilt. Klar bist du enttäuscht und frustriert dass du wieder rückfällig geworden bist aber hey, es ist deine Mutter. Du darfst traurig sein. Wirklich. Gibt es etwas bei dir zu Hause was dich belastet? Läuft mit deinem Vater alles rund? Oder gab es irgendwelche Trigger von ihm aus.

Es gibt immer noch den sozialpsychiatrischer Krisendienst. Da kannst du dich in akuten Krisen immer hin wenden.

17.07.2019 23:38 • x 1 #10


Lottaluft
Ich habe mich fast meine ganze Jugend selbstverletzt dann war ein paar Jahre Ruhe und letztes Jahr habe ich es wieder getan
Bei mir war es immer wenn ich überfordert war und nicht wusste was ich tun soll
Irgendwie eine Art Kontrolle über mein Leben behalten
Ich verstehe also sehr gut wie es dir gerade geht
Ich habe mich wie ein versager gefühlt..wertlos..dumm und nutzlos
Heute ein Jahr später weiß ich das es Quatsch ist und man halt manchmal unbewusst in alte Verhaltensmuster rutscht und bedingt durch den Todestag deiner Mutter was immer wieder einen schlimmen und tief sitzenden Verlust bedeutet bist du hast einfach in alte Verhaltensmuster
Mach dich deswegen nicht verrückt
Es kann sein das manche Skills nach einer Zeit nicht mehr wirken
Mir wurde damals geraten die Skills in regelmäßigen Abständen auszutauschen und auch selbst nach neuen suchen soll
Fühl dich fest umarmt
Gut das du wieder zu deiner Therapeutin gehst

17.07.2019 23:39 • x 2 #11


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Als ich in der ersten Klinik war wurde es schlimmer mit Suizidgedanken und dann bin ich auf die geschlossene gekommen wo es
Auch nicht besser wurde sondern noch schlimmer. Und mit meinem Vater läuft es eigentlich ganz gut.

17.07.2019 23:51 • #12


Safira
Was haben denn die Suizidgedanken ausgelöst? Die Thematik und das Auseinandersetzen mit deiner Mutter?

18.07.2019 00:09 • #13


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Eigentlich schon ich wollte damals zu ihr was ja nicht möglich ist.aber das wollte ich nicht war haben

18.07.2019 00:11 • #14


Safira
Ach Mensch
Lässt du deine Trauer auch mal so richtig raus? Also so richtig heulen und traurig sein? Es dir wirklich auch erlauben? Das ist wirklich sehr wichtig. Wenn dir nach Weinen ist dann weine. Wie ein kleines Mädchen. Und das darfst du.
Sprich mit deiner Mom in Gedanken. Und dann Weine. Du hältst das aus. Du schaffst das.

Es wird wahrscheinlich immer wieder solche Momente geben in denen du deine Mutter sehr sehr vermisst und es dich sehr mitnimmt. Das ist einfach so. Und diese Momente wirst du aushalten. Auch wenn du dich hin und wieder mal selbst verletzt und dich sehr schlecht fühlst. Es wird immer wieder bessere Tage geben. Immer.

18.07.2019 00:16 • x 2 #15


Klara1708
Ich lebe schon sehr lange damit. Ich hatte teilweise sogar Jahre, in denen mein Leben nahezu normal war. Trotzdem bin ich auch dann mal an dem Punkt, an dem du gerade bist.
Du darfst es nicht als Niederlage sehen! Akzeptiere es und denk dir, es wird auch wieder besser auch wenn du es zu dem Zeitpunkt nicht glauben magst. Man darf sich nur nicht NIE Aufgaben. Ich glaube, das ist ein ewiger Prozess und blöde Zeiten werden wohl immer mal wieder kommen, man darf sich nur nie aufgeben!
Wenn ich einen richtigen Einbruch habe, da helfen mir gar keine Skills .. ich versuche danach einfach wieder irgendwie auf die Beine zu kommen, bis jetzt hat es immer geklappt.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

19.07.2019 00:04 • x 1 #16


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl