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@darkshadow ja, genau. Ich hab auch einmal wechseln müssen weil ich gemerkt hab dass mir dieser sehr radikale Ansatz mehr geschadet als geholfen hat weil das zu sehr an das Erlebte erinnert und mir etwas Verständnis gut tut und jetzt passt es sehr. Ich hoffe, dass die TE auch jemanden findet, wo die richtige Mischung aus Empathie und Strenge ist.

@darkshadow
Dankeschön, für die lange Erklärung.
Diese Form der Therapie kannte ich bisher nicht und es klang sehr widersprüchlich für mich, weil ich nur die eine Seite gesehen habe.
Vor einem gewissen Hintergrund und mit entsprechender Vorbesprechung und Aufarbeitung beiderseits kann der Ansatz wieder Sinn machen (es bleibt aber wirklich hart, wie schon von dir und @Krokodil90 geschrieben)

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Nicht mehr 112 anrufen bei Drang nach Suizid?

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Zitat von Krokodil90:
@darkshadow ja, genau. Ich hab auch einmal wechseln müssen weil ich gemerkt hab dass mir dieser sehr radikale Ansatz mehr geschadet als geholfen hat weil das zu sehr an das Erlebte erinnert und mir etwas Verständnis gut tut und jetzt passt es sehr. Ich hoffe, dass die TE auch jemanden findet, wo die richtige ...

Das kann ich sehr gut verstehen! Ich freue mich sehr für dich, dass es jetzt passt! Ich habe im Laufe der Jahre jetzt so einige Therapeuten durch, gerade stationär, und es ist wirklich schwierig, diese richtige Mischung zu finden. Ich tendiere inzwischen dazu, die etwas fordernden Therapeuten zu bevorzugen, weil ich einfach zu viele Therapeuten erlebt habe, die einfach nur lieb waren, ohne dass da sonst etwas kam, und so kann sich natürlich nichts bewegen und keine Entwicklung stattfinden. Ich habe stationär wirklich sehr viele Patienten kennengelernt, die das gut finden, und ich kann an denen in Echtzeit beobachten, wie das mal so gar nichts hilft, aber wenigstens richtet das außer Stillstand und Abhängigkeit keinen weiteren Schaden an, wie ein zu heftiger Therapeut ihn anrichten kann.
Das ist natürlich auch nicht schön, aber besser als Retraumatisierung ist es allemal.

Ich finde es daher total super, dass du auch auf Ausgewogenheit Wert legst und dass du auch siehst, dass auch ein zu enges Verhältnis zum Therapeuten ebenfalls Probleme mit sich bringt .
Viele Mitpatienten sehen das nicht und wundern sich dann, wenn das schiefgeht.

Zitat von sandracookie:
@darkshadow Dankeschön, für die lange Erklärung. Diese Form der Therapie kannte ich bisher nicht und es klang sehr widersprüchlich für mich, weil ich nur die eine Seite gesehen habe. Vor einem gewissen Hintergrund und mit entsprechender Vorbesprechung und Aufarbeitung beiderseits kann der Ansatz wieder Sinn ...

Sehr gerne!

Zitat von Darkshadow:
Wie gesagt, ich beschreibe hier nur, was passiert, ich möchte das nicht bewerten und schon gar nicht gutheißen. Ich kann sagen, dass die Therapieform als nachweislich sehr erfolgreich gilt. Als Patient fühlt es sich trotzdem furchtbar an.
Ich kann sagen, dass es mir und vielen Mitpatienten durchaus geholfen hat, aber ich musste mich erst an diese Therapieform gewöhnen. Gerade zu Beginn ist es wirklich hart.
Aber es geht ja auch um einiges, im Endeffekt geht es darum, den Patienten das Leben zu retten.

In Bezug rein auf SVV:

Also ich bin da ambivalent was diese Therapieform angeht. Wie bei jeder hat das zu dem Patienten zu passen.
Ja SVV kann abhängig machen, ebenso gibt es auch welche die das wegen der Aufmerksamkeit tun. Denke da kann es passen, bzw. ein wichtiger Weg sein. Daher klingt dieser Ansatz für mich gut und logisch.

Zu denen die das wegen dem inneren Stresspegel tun:
Es ist auch richtig, das man jemand das SVV nicht ohne Ersatz streichen darf. Weil es ist in dem Moment DAS Mittel zur Wahl um den inneren Stresspegel sehr schnell zu senken.
Die Einschätzung dartüber ob ein Patient die Einsicht und Motivation hat sich einen Ersatzskill zu suchen halte ich für herausfordernd.
Ein solcher Skill kann auch recht einfach sein. In einer Doku hat eine Betroffene was für sich gefunden. Sie malt sich mit einem dicken, roten Stift Linien auf den Unterarm.

Alles in allem willste SVV nicht haben und keinem wünschen.

Danke für das Teilen : )

Zitat von fourofour:
In Bezug rein auf SVV: Also ich bin da ambivalent was diese Therapieform angeht. Wie bei jeder hat das zu dem Patienten zu passen. Ja SVV kann abhängig machen, ebenso gibt es auch welche die das wegen der Aufmerksamkeit tun. Denke da kann es passen, bzw. ein wichtiger Weg sein. Daher klingt dieser Ansatz für mich ...

Der Tipp mit dem roten Stift klingt sehr interessant, jedoch ist Selbstverletzung etwas, was ich nur dann tue wenn... naja... Weiß nicht ob das dann helfen kann, aber lieber habe ich rote Striche am Handgelenk als die Alternative.

Zitat von AngelBritney:
Der Tipp mit dem roten Stift klingt sehr interessant, jedoch ist Selbstverletzung etwas, was ich nur dann tue wenn... naja... Weiß nicht ob das dann helfen kann, aber lieber habe ich rote Striche am Handgelenk als die Alternative.

Bei dem Ersatz für SVV kommt es zum einen darauf an, was die Motivation ist es zu tun. Also z.b. innere Anspannung. Darauf basierend wird das u.g. angepasst.

Einen Ersatz kann man sich nur erarbeiten. Es geht um die Gedankliche Umkonditionierung per Sprache, Bild. Kanalysieren von der Anspannung oder der Gedanken auf den neuen Skill.

Was ich auch für sehr wichtig halte ist ein Modul genannt Innere Achtsamkeit und ein angepasstes Skillsraining. Mit der inneren Achtsamkeit kann man lernen schon im Vorfeld seine eigenen Skills anwenden, um eben das SVV zu verhindern.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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