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49

L
Mir geht es sehr schlecht. Meine Mutter war bei mir. Sie ist wieder einmal vorzeitig gefahren, weil es wieder Streit gab. Wenn sie da ist, spüre ich eine riesen Wut in mir. Sie hat mich vernachlässigt und ich leide sehr unten den Folgen.
Weiß nicht wie damit umgehen. Fühle mich so einsam und mutterseelenallein und daher versuche ich dann doch immer wieder ein Treffen. Aber jedes mal gibt es Streit. Ich mache ihr große Vorwürfe wegen der Vergangenheit und v.a. weil sie sich nie entschuldigt hat.
Bin völlig aufgelöst und es geht mir allgemein nicht gut. Ich möchte am liebsten nicht mehr leben.

20.07.2023 11:37 • 25.07.2023 #1


50 Antworten ↓


Kati88
Hey,
deine Situation kommt mir sehr bekannt vor. Nur bei mir war es mein Vater. Ich hatte damals den Kontakt abgebrochen, weil er echt böse Dinge gesagt hat. Mit der Zeit habe ich beschlossen ihm zu verzeihen, für mich und für meinen inneren Frieden. Ich habe es nicht länger eingesehen, mich aufgrund des Charakters/Verhalten meines Vaters, schlecht zu fühlen. Auch ich habe mich einsam gefühlt und tue es auch manchmal immer noch. Aber dadurch habe ich gelernt, das ich alleine zurecht komme und bin gewachsen. Vielleicht suchst du nochmal das Gespräch mit deiner Mutter und sagst ihr genau das, was du fühlst? oder du schreibst ihr einen Brief? Wieso möchtest du nicht mehr Leben?

20.07.2023 13:40 • x 1 #2


A


Mutter zieht mich runter

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L
@Kati88 es ist bestimmt gut, dass du deinem Vater verzeihen konntest.
Meinst du ich soll meiner Mutter das sagen was ich oben über sie geschrieben habe? Dass ich wütend auf sie bin, dass sie mich vernachlässigt hat? Das sind halt alles Vorwürfe und das macht es nicht besser. Habe in den letzten Jahren schon mehrmals Gespräche mit ihr versucht um über die Dinge zu sprechen, die falsch gelaufen sind. Es endete immer in Streit. Sie blockt da vollkommen ab, bleibt bei ihrer Haltung und meint sie hat nichts falsch gemacht.
Im Grunde erwarte ich Einsicht und auch eine Entschuldigung. Aber sie hat diese nicht oder will es sich nicht eingestehen. Außerdem verhält sie sich auch weiterhin oft verletzend oder herabwürdigend mir gegenüber.

Ich möchte nicht mehr leben, weil ich mit meinem Leben nichts anfangen kann. Nichts macht mir Freude, chronische Depressionen, Therapieversuche, Medikamente, Kliniken halfen nicht.

21.07.2023 15:25 • #3


L
Hey,
ich kann dich gut verstehen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es wenig bis gar nichts bringt, über die Vergangenheit zu sprechen und was da alles schief gelaufen ist. Vor allem, wenn deine Mutter ja wohl auch keine Einsicht zeigt. Und ich denke, so sehr du dir auch eine Entschuldigung erhoffst, du wirst sie nicht bekommen. Und selbst das würde die Vergangenheit ja nicht ungeschehen machen.
Du musst irgendwie versuchen, die Vergangenheit hinter dir zu lassen und zu akzeptieren, dass es so war wie es eben war.
(Das kann ich leider selbst auch noch nicht.)
Wie sieht es bei dir aus mit deinem sozialen Umfeld? Du sagst, dass du aus Einsamkeit immer wieder Kontakt zu deiner Mutter suchst.
Du bräuchtest wahrscheinlich ein gutes und stabiles soziales Umfeld, um dich unabhängiger von ihr zu machen.
Hast du Ziele für die Zukunft? Fokussiere dich auf das, was du gerne erreichen möchtest, anstatt zurück zu blicken, was alles nicht gut war.

Wenn sie dich auch heute noch teilweise schlecht behandelt, würde ich tatsächlich auch mal über einen Kontaktabbruch nachdenken, denn sie tut dir ja offenbar nicht gut.

Und bitte gib dich nicht auf. Es gibt im Leben immer irgendwas was einem Freude macht.
Es geht immer irgendwie weiter, auch wenn man den Weg nicht sehen kann.
Das Leben kann sich von heute auf morgen verändern, dann würdest du die guten Dinge ja alle verpassen...

21.07.2023 16:21 • x 3 #4


L
Klar würde eine Entschuldigung die Vergangenheit nicht ändern. Aber ich glaube es würde mir helfen ihr zu verzeihen. Natürlich muss sowas aber von ihr aus kommen und eine ehrliche Einsicht da sein. Da kann ich tatsächlich nichts machen.

Ja, ich bräuchte so sehr ein gutes, stabiles, soziales Umfeld. Habe ich aber nicht und mir auch nicht aufbauen können. Bei den meisten speist sich das eben auch aus der Familie. So ist es bei den Leuten, die ich kenne und denen es auch nicht immer gut geht. Sie werden aber eben gerade von der Familie aufgefangen und finden dort Halt.
Und ich habe gerade in den letzten Jahren (spreche da eigentlich schon von den letzten 10 Jahren), in denen es mir immer schlechter ging, habe ich sehr viele Enttäuschungen erlebt.
Ein soziales Netz aufbauen, wenn es einem schlecht geht, funktioniert nicht.
Auch beruflich habe ich keine Stabilität. Hatte ein Burnout, jahrelang arbeitslos und nun befristeten Job, in dem ich auch noch sehr unglücklich bin. Gibt aber in meiner Branche kaum Jobs.
Ich habe keine Ziele mehr, die für mich erreichbar sind.

21.07.2023 17:24 • #5


L
Meine Schwester hat übrigens auch keinen guten Kontakt zu meiner Mutter. Sie hat ihn schon mehrfach abgebrochen. Wegen ihren Kindern hat sie meines Wissens derzeit Kontakt, aber er ist auch sehr spannungsreich und unterkühlt.
Auch mein Bruder hat kein gutes Verhältnis zu meiner Mutter.
Und ich habe zu meinen Geschwistern keinen Kontakt und möchte ihn auch nicht.
Meine ganze Familie ist zerrüttet und bietet keinen Halt.

21.07.2023 17:28 • x 1 #6


L
Möchtest du mal eine eigene Familie gründen?
Außerdem ist es doch nie zu spät, Leute kennenzulernen und Freundschaften oder Partnerschaft aufzubauen...

22.07.2023 00:10 • #7


Reconquista
Du bist noch im „Hoffnungsmodus“. Du hoffst, deine Mutter ändern zu können. Du hoffst, dass sie eines Tages versteht. Du hoffst, dass du ein besseres Verhältnis zu ihr haben kannst. Es ist hart, aber genausogut kannst du hoffen, dass morgen der Bundespräsident bei Dir klingelt und dir zwei Millionen Euro schenkt. Nein. Es wird niemals geschehen. Verabschiede dich vom Hoffnungsmodus. Erkenne, dass deine Mutter eine schlechte Mutter war, aber nicht weil sie ein schlechter Mensch ist, sondern weil sie ein schwacher, fehlbarer und total unbewusster Mensch ist. Sie wird sich nicht ändern und sie wird weiter alles abstreiten. Das muss sie auch um weiter so leben zu können wie bisher. Der Schmerz ist zu groß und auch unangenehm. Stell dir deine Mutter als kleines Kind vor: das war sie vor vielen Jahren und wollte auch geliebt und beschützt werden. Auch sie war zunächst ein fröhliches Kind. Sicher ist schon da vieles falsch gelaufen. Das ist die Kette von Vernachlässigungen, Verletzungen und Schmerzen, die weiter gegeben wurde. Du kannst das durchbrechen, indem du es nicht weitergibst. Vielleicht hast du es schon durchbrochen. Wenn du erkennst, dass deine Mutter selber litt und es nicht besser wusste, wenn du es ihr nicht mehr nachträgst sondern diese tragische „Kette“ verstehst, dann kommst du weiter. Ich habe irgendwann gesehen, dass meine Eltern selbst als Kinder litten und es später nicht besser machen konnten. Da taten sie mir leid. Ich verzieh ihnen. Schlimm waren sie immer noch, aber es regte mich nicht mehr auf wie zuvor.

22.07.2023 00:44 • x 4 #8


Reconquista
Zitat von Linie:
Klar würde eine Entschuldigung die Vergangenheit nicht ändern. Aber ich glaube es würde mir helfen ihr zu verzeihen. Natürlich muss sowas aber von ihr aus kommen und eine ehrliche Einsicht da sein. Da kann ich tatsächlich nichts machen. Ja, ich bräuchte so sehr ein gutes, stabiles, soziales Umfeld. Habe ich aber ...

Die bessere Familie ist die Wahlfamilie, nicht die Herkunftsfamilie. Die Mitglieder der Wahlfamilie sucht man sich selber aus, die Eltern und so weiter kann man sich nicht aussuchen. Das ist nicht schlimm, sondern sorgt für ein freieres Leben ohne fürchterliche Muster und Zwänge und Animositäten. Ausnahmen bestätigen die Regel und sicher ist es auf dem Land anders als in der Stadt.

22.07.2023 00:49 • x 2 #9


NG1966
@Linie Es hilft dir nichts und keiner, weil du dich in einer permanenten Opferrolle befindest (auch vor deiner Mutter - und glaub mir, ich kenne das - ich hatte eine sehr extreme Kindheit) im Leben und noch NIE da ausgestiegen bist und zu deiner eigenen inneren Kraftquelle gefunden hast. Du suchst und erhoffst dir von ANDEREN, was du dringend INNEN bei dir selbst suchen solltest!
Angefangen mit Selbstrespekt und Selbstliebe und vllt. ein wenig inneren Stolz, um sich nicht länger bei anderen Menschen und Mama 'anzubiedern' (sorry für die krasse Wortwahl, ich versuche nur, dir was klar zu machen) um etwas Nähe, gesuchte Wärme oder Verständnis zu bekommen - was dann leider aber (folgerichtigerweise) doch nicht passiert... Und ja, ich kenne das sehr gut - bzw. solche Lebensphasen, in welchen man aus tief empfundener, sehnsuchtsvoller Einsamkeit, labiler ist und seine eigenes Sein, die innere, gerade Mitte, nicht mehr gesund so wahrnimmt, wie nötig.
Es mangelt dir (gerade) an einem gesunden Ego, welches dich schützt und dir deinen Lebensmut zurückgibt.

Diese Einsicht und die Entschuldigung (die ja blöderweise auch Einsicht von Mama voraussetzt!) wirst du von deiner Mutter jetzt so nicht erhalten können. Du müsstest ihr erstmal nicht nur deine Sichtweise detailliert und begründet klar machen können, sie müsste sie auch nachvollziehen können und dir vllt. in Punkten recht geben müssen, damit du das erhoffte Verständnis und auch eine irgendwie geartete Entschuldigung erhalten kannst. (Logisch.)
Das würde für dich bedeuten, dass du es ihr erstmal deutlich klar machen musst, was dein Anliegen ist und deine ERWARTUNG an sie - und deine traurigen, 'verlorenen' Gefühle erstmal anbringen musst.

Ich kenne jetzt deine Mutter nicht.
Meiner habe ich es teils Jahre versucht, klarzumachen. Zuletzt viele, lange Briefe geschrieben, nachdem ich lange zuvor den Kontakt bereits abgebrochen hatte, da ich sie und ihre Art nicht mehr ertragen konnte. Sie starb Anfang des Jahres.

Ich kann dir nur raten, versuche es sehr deutlich und klar in Worte zu fassen - sag bzw. schreib ihr alles obige, auch, was du unter 'Vernachlässigung' verstehst und was deine PERMANENTEN Gefühle der Wut ihr gegenüber hervorruft! Tue dies vllt. in Briefen, das ist leichter und sie kann sie ggf. öfter in Ruhe lesen und darüber nachdenken, was du meinen könntest.
(Meine hat diese Briefe auch öfter gelesen. Ich war nur vermutlich trotz allem nicht deutlich genug gewesen, da ich den Fehler machte, sie mental/emotional zu überschätzen und teils ihre Egozentrik nicht genug begriff - die sie nicht über ihren Tellerrand hat hinausblicken lassen. Ach, kompliziert.)
Du solltest es versuchen, imo, ja.
Denn dann hast du es dir von der Seele geredet und deine Erwartung an sie in Worte gefasst (Verstehen, entschuldigen - bei Einsicht zumindest) und mehr kannst du da vermutlich machen.
Wenn (falls) du sie trotz allem lieb hast, dann sag ihr das! Falls nicht, sag es ihr auch - sei ehrlich zu dir selbst und ihr.
Oder sag', deine Wutgefühle überschatten andere, freundlichere Gefühle für sie...je nachdem.
Versuche, ihre BEGRENZTHEIT zu verstehen - sie weiß NICHT, was du weisst und wie sich was für dich anfühlt - gehe nicht davon aus, dass sie es (gleich oder überhaupt) verstehen wird! Damit würdest du dich nur selbst enttäuschen!
Aber versuche, so KLAR und deutlich wie möglich zu sein - schriftlich. Sonst übermannen euch beide bloß aufkommende Gefühle, die klare Gespräche unmöglich machen und es gibt mehr Verworrenheiten als Klärungen, imo. (Meine langjährigen Erfahrungen.)

Was das Thema ausserhalb deiner Mutterproblematik betrifft: du bist längst erwachsen. Es bringt leider nichts, sich in einen geborgenen Schoß zurückzusehenen, den man nie hatte, leider. Aber du kannst eine ganze, ganze Menge für dich SELBST tun! Konzentriere dich auf dich und DEIN Leben! Es ist wertvoll und es ist deines - was du für DICH daraus machst, zählt - nicht das was andere Menschen in deinem Leben rumfuhrwerken oder was dir scheinbar andere Menschen voraushaben.
Du musst es für dich srkbst angenehm und interessant machen, deine Talente finden und möglichst ausleben, wie auch Hobbies, etwas, was dir Freude macht - völlig unabhängig von Erwartungen an andere. Denn Alleinsein hat einen Vorteil: du kannst dein eigenes Ding machen - und es vllt. dann mit anderen teilen. Du brauchst keine Rücksichten nehmen in deinem privaten Leben und kannst deine Zeit für dich selbst nutzen. Entdecke bitte (!) das Wertvolle in deinem Leben und in dir selbst - UNABHÄNGIG von anderen!
Denn dazu braucht man keine anderen Menschen, sondern sich selbst und die eigene Lebensbereitschaft... Manches andere kommt danach vllt. von ganz alleine.

22.07.2023 00:56 • x 5 #10


NG1966
mehr kannst du da vermutlich NICHT machen sollte es natürlich heissen!

22.07.2023 01:05 • #11


NG1966
@Linie Ich verstehe dich sehr gut. Ich hatte das auch alles bzw. nicht. Zusätzlich noch dazu ruinierte Gesundheit von außen! Immer, wenn ich dachte, es könne nicht schlimmer kommen, kam es noch schlimmer.
Ein soziales Netzt hatte ich nie, Familie nada, Partner selten, megaviele sch. Probleme, die andere Menschen nicht kannten und nie hatten, meist von außen, ohne eigene Schuld. Aber manche Entscheidungen waren falsch, manchmal hatte das Selbstwertgefühl nicht ausgereicht, um mich rechtzeitig zur Wehr und mich durchzusetzen. Manchmal war ich zu still, hab ausgehalten, auch im Job, statt Konsequenzen zu ziehen - Opferrolle, ich sagte es dir schon.
Mach' nicht länger die gleichen Fehler!
Fang' an zu reden!
Schreib deiner Mutter klare Briefe und sag, was du zu sagen hast.
Such' dir einen anderen Job oder laß dich umschulen oder rede tacheles mit deinem Chef oder seinem Vorgesetzten oder deinen Kollegen. Hör auf, dir alles gefallen zu lassen und fang' an, dich zu wehren, wenn es nötig ist! Lebe nicht länger in einer Opferrolle! Spüre deine eigene Lebenskraft und Kraftquelle, dein ICH und werde zu diesem Menschen, der in dir steckt, der sich wehren kann, der aussteigen kann und innehalten und sich fragen, was er eigentlich WILL im Leben - und mache dir einen Plan, wie du das erreichen kannst! Aus der Opferrolle musst du aussteigen und dein Leben selbst in die Hand nehmen - dann mag es dir auch besser gehen. Mit dazu: erkenne deinen SELBSTWERT!

22.07.2023 01:18 • x 2 #12


Butterfly-8539
Zitat von Linie:
Mir geht es sehr schlecht. Meine Mutter war bei mir. Sie ist wieder einmal vorzeitig gefahren, weil es wieder Streit gab. Wenn sie da ist, spüre ich eine riesen Wut in mir. Sie hat mich vernachlässigt und ich leide sehr unten den Folgen. Weiß nicht wie damit umgehen. Fühle mich so einsam und mutterseelenallein und ...

Leider kenne ich es nur zu gut.
Trigger

Auch ich habe pausenlos nur Streit, den aber immer sie auslöst.
Ich bin es schon leid, da es meine Krankheit täglich fördert. Versuche so gut es geht zu überhören wenn es laut wird und halte mir wenn ich die Flucht nicht schnell genug schaffe, die Ohren zu.
Sie läßt kein gutes Haar.......................
Eine Demütigung, ständige Kritik, Gebrüll................
Sie hat nie Schuld, die Beste..............
Es ist uferlos und wird immer schlimmer. Man geht daran kaputt. Nie war was richtig was man tat, oder wo man half. Nie ein Lob. Das stellte schon mein Vater zu Lebezeiten fest.
Man konnte für sie machen was man wollte, es wurde nie geschätzt. Im Gegenteil, man wird noch nieder gemacht. Sie fordert, trägt enormen Neid, Mißgunst und Gift in sich.
Ich verstehe dich so gut.
Wenigstens kommst du aus, aber ich leider nicht.
Sie bremste mein ganzes Leben dermaßen aus und benutzte mich nur. Ich ermöglichte ihr soviel, doch nun wurde ich voll hintergangen. Bin schwer enttäuscht von ihr. Täglich wird es schlimmer.

22.07.2023 01:46 • x 1 #13


L
@Butterfly-8539 das hört sich auch gar nicht gut an bei dir. Wohnst du bei deinen Eltern? Es klingt so als würdet ihr euch täglich sehen...
Zitat von Butterfly-8539:
Sie fordert, trägt enormen Neid, Mißgunst und Gift in sich.

Das ist bei meiner Mutter auch so.

22.07.2023 14:59 • x 1 #14


L
Zitat von NG1966:
@Linie Ich verstehe dich sehr gut. Ich hatte das auch alles bzw. nicht. Zusätzlich noch dazu ruinierte Gesundheit von außen! Immer, wenn ich ...

Ich weiß nicht ob ich es schaffe den Kontakt zu meiner Mutter abzubrechen. Einen Brief könnte ich ihr trotzdem schreiben, ja. Um ihr alles einmal direkt zu sagen. Habe es ja wörtlich auch schon getan. Aber ein Brief ist vielleicht besser.

Ansonsten, beruflich kann ich nur etwas ändern indem ich etwas Neues lerne. Mit fast 40. Ich arbeite allerdings bewusst in Teilzeit, weil ich seit meinem Burnout nicht mehr so belastbar bin, kann mich nicht mehr ganzen Tag konzentrieren etc. In einer Ausbildung ist man wieder voll gefordert, daher möchte ich das nicht.
Mit meinem Chef reden etc bringt absolut nichts. Bin im öffentlichen Dienst, er selbst hat da keinen Einfluss auf die Strukturen und Gesetze. Er nennt es selbst Skla. mit den Befristungen. Und anderen Job suchen...ich bekomme nur Absagen. In meiner Branche gibt es kaum Jobs.
Ich hatte mir einen Partner gewünscht, mit dem ich eine Familie hätte gründen können und dann zuhause bleiben. So haben das viele Frauen in meinem Umfeld gemacht, die in der Arbeitswelt auch nicht klar kamen.
Ich habe einen Partner gefunden, nach ewiger Einsamkeit. Aber er möchte keine Kinder. Ich habe mich deswegen schon mehrfach trennen wollen. Letztendlich aber nicht geschafft, weil ich eben niemanden habe und arbeitslos war und dann befristeten Job und nirgends Halt. Ich schaffe es nicht in dieser Instabilität solch große Veränderungen wie den einzigen Menschen, der mir zur Seite steht, kappen.

22.07.2023 15:11 • #15


L
Zitat von Reconquista:
Die bessere Familie ist die Wahlfamilie, nicht die Herkunftsfamilie. Die Mitglieder der Wahlfamilie sucht man sich selber aus, die Eltern und so ...

Hast du eine Wahlfamilie und keinen Kontakt zu Verwandten?

22.07.2023 15:13 • #16


L
Zitat von NG1966:
@Linie Es hilft dir nichts und keiner, weil du dich in einer permanenten Opferrolle befindest (auch vor deiner Mutter - und glaub mir, ich kenne das ...

Das Leben für mich selbst gestalten, das funktioniert bei mir nicht. Ich komme immer wieder darauf, dass mir soziale Kontakte fehlen. Ein soziales Netz, was mir Halt und Sinn gibt.
Ich habe immer wieder Hobbys angefangen bzw mache auch Dinge. Aber nichts macht mir wirklich Spaß. Ich fühle immer nur diese schmerzende Leere und Einsamkeit.

22.07.2023 15:20 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Reconquista
Zitat von Linie:
Hast du eine Wahlfamilie und keinen Kontakt zu Verwandten?

Ich habe eine Wahlfamilie (enge Freunde) und hatte lockeren Kontakt zu meinen Eltern und Geschwistern. Beide Eltern starben in den vergangenen zwei Jahren.

22.07.2023 15:53 • #18


L
Zitat von Reconquista:
Ich habe eine Wahlfamilie (enge Freunde) und hatte lockeren Kontakt zu meinen Eltern und Geschwistern. Beide Eltern starben in den vergangenen zwei ...

Dann hattest du ja dennoch Kontakt zur Familie. Es ist schon was anderes keinerlei Kontakt zu Verwandten zu haben.
Und hattest du einen festen Job?
Ich habe mit meinen Geschwistern keinen Kontakt. Den möchte ich nicht. Ansonsten auch zu keinerlei Verwandtschaft. War nie viel da, da es schon bei meinen Eltern viele Kontaktabbrüche gab.
Aber mit meiner Mutter den Kontakt komplett abzubrechen möchte ich eigentlich nicht. Das würde ich nur tun, wenn absolut nur Schlechtes von ihr käme.
Wenn man weder durch Job, Freunde, soziales Umfeld, sonstige Familie Stabilität hat, dann kann es einem erst recht komplett den Boden wegziehen, auch noch Mutter und Partner abzustoßen. Das kann ein Mensch einfach schwer tragen. Gerade soziale Kontakte sind maßgeblich für Stabilität.
Und woher soll denn plötzlich die Wahlfamilie kommen? Ich bin oft umgezogen, auch wegen Job. Habe dieses soziale Netz eben nicht. Das Problem haben ja einige.

22.07.2023 16:27 • #19


Reconquista
Zitat von Linie:
Dann hattest du ja dennoch Kontakt zur Familie. Es ist schon was anderes keinerlei Kontakt zu Verwandten zu haben. Und hattest du einen festen Job? Ich habe mit meinen Geschwistern keinen Kontakt. Den möchte ich nicht. Ansonsten auch zu keinerlei Verwandtschaft. War nie viel da, da es schon bei meinen Eltern viele ...

Ich habe mit meiner Familie alles durch. Bin nach dem Abitur 1000 km weit weggezogen. Habe sie kritisiert. Habe kluge Vorschläge gemacht, habe mir gewünscht, dass sie sich endlich trennen (schon als Kind). Habe Abstand gehalten. Habe sie eingeladen. Habe gehofft. Habe sechs Jahre überhaupt keinen Kontakt gehabt, alles abgeschnitten. Dann kam das Verzeihen, so ab 46 Jahre fing das an. mit einem Bruder habe ich auch überhaupt kein Kontakt mehr, denn er ähnelt dem Vater, ist sehr negativ und verletzt andere. mit meiner Schwester und dem anderen Bruder habe ich einen guten Kontakt, wir verstehen uns. du sagst, du kannst nichts gestalten, aber das stimmt nicht. Du gestaltest bereits dein Leben die ganze Zeit. die innere Leere mit Sinn zu füllen, diese Aufgabe hast nicht nur du, sondern auch alle anderen und für alle ist es schwierig. Das ganze Leben ist schwierig. Du wirst weiter kommen und wunderbare Menschen kennenlernen, wenn du es willst. Es ist deine Entscheidung, und du musst danach handeln. Du allein und niemand anderes ist die Künstlerin deines Lebens. Du allein mischt die Farben, und du allein malst das große Bild deines Lebens. Ob es düster und schwarz wird, oder grün, gelb, blau und fröhlich, liegt in deiner Hand allein. Da gibt es keine Ausrede. ️

22.07.2023 16:48 • x 2 #20


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl