Pfeil rechts
49

L
Zitat von Reconquista:
Ich habe mit meiner Familie alles durch. Bin nach dem Abitur 1000 km weit weggezogen. Habe sie kritisiert. Habe kluge Vorschläge gemacht, habe mir ...

Mir helfen solche Vorträge wenig.

22.07.2023 17:25 • #21


NG1966
@Linie Das sind nunmal die Probleme von Müttern, deren Töchter Mutterprobleme haben!
Die hat man ja nicht, weil die eigene Mutter so'ne tolle, einfühlsame Person ist oder eine, die gut reflektieren kann und nicht die eigene Verbitterung anderen aufbürdet oder diese permanent spüren lässt....

Die Frage ist doch: was will man selbst für ein Mensch sein? Ein reflektierter Mensch, der die eigenen Lebensprobleme versucht zu lösen und sich weiterzuentwickeln, sich auch z.B. von toxischen Beziehungen (zu Muttern) zu lösen LERNT und KEINE faulen Kompromisse zu leben (in Job und Beziehungen!), sondern in sich selbst ruhend, wie groß mancher Sturm auch sein mag, wie allein man dabei auch ist und seinen Weg GERADE zu gehen...?
(Und ja, manchmal schmerzt das. Aber man kann in den Spiegel gucken.)

Oder willst du ein Mensch sein, der sein Dasein, seinen Selbstwert nur aus anderen bezieht - ohne deine eigene Individualität zu finden und zu leben und den Wert deines Lebens von anderen ABHÄNGIG zu machen? Denn so wirst du nie deiner eigenen Stärke gewahr, die auch trägt - nicht andere dich, sondern du dich selbst.
Und ich meine, erst DANN bist du ein reiferer Mensch, der auch zu geben versteht, seine innere Balance HAT, Instabilitäten von außen dich nicht gleich umhauen, sondern du mit Plan gegen scheinbare (!) Ohnmächtigkeiten vorgehen kannst und genug SELBSTVERTRAUEN hast, um gegen Lebenswidrigkeiten anzugehen und Lösungen zu erarbeiten.

Mit 40 ist die Zeit, um sich von einer solchen Mutter abzunabeln, glaub mir - aber, ja, du solltest ihr GANZ DEUTLICH KLAR MACHEN, weshalb! So dass sie die Chance hat, es auch zu begreifen (was für solche unreflektierten Menschen äusserst schwer ist bis vllt. fast unmöglich. Du müsstest ihr quasi philosophisch darlegen, was in ihrer Persönlichkeit falsch läuft, wo sie sich irrt, sich selbst überhöht und andere erniedrigt, statt auch mal Fehler bei sich selbst zu suchen. Dabei auch noch DEINE jeweiligen Gefühle schildern usw. Das sind schwere Briefe, die auch analytisches Geschick erfordern - denn du müsstest dich zudem in deine Mutter einfühlen und ihr den Spiegel vorhalten, damit sie überhaupt was begreifen kann... Ich rede hier nicht von zweiseitigem Brief...eher 60 Seiten...

Und deinen Partner, den du hast, liebst du den eigentlich? Hört sich nämlich nicht so an. Wenn nicht, trenne dich, alles andere wäre verlogen! Mache keine faulen Kompromisse, heuchel' nicht, sei auch da du selbst! Auch, wenn du danach erst recht alleine bist! Du musst dringend lernen, Alleinsein auszuhalten und anders zu bewerten. Um daraus dann hervorzugehen, als ein Mensch, der sich weiterentwickelt hat. Andere Menschen sind nicht dafür da, um DIR (!) Halt zu geben, wenn du dir selber nicht auch Halt geben kannst... (Es gibt nämlich 'Karma' - zumindest Herausforderungen im Leben, die man meistern sollte, da man dazu aufgerufen ist. Deines ist, deine Stärke unabhängig von anderen zu finden, deine eigene Mitte zu leben... Dann kommen und können vllt. auch andere Menschen und Freundschaften in dein Leben treten.
So lange du nur aus Angst vor Einsamkeit faule Kompromisse lebst, eher nicht. Du musst erst da rauswachsen ('erwachsen werden').

Und ganz ehrlich, sorry, wenn ich das jetzt so deutlich sage (nicht böse gemeint), Kinder zu wollen, während man selber noch in den Kindernschuhen und der Opferrolle steckt (ohne sie als solche mit Ausstiegsmöglichkeit zu begreifen), ist keine gute Idee - und wird vermutlich deshalb auch nicht klappen.
Du musst erst reifer werden, und zwar, ob du willst (freiwillig) oder nicht.
Ja, das Leben mancher menschen ist anders, bei denen klappt das scheinbar so, wie du es gern hättest. Aber glaub mir bitte, die sind innerlich auch anders gestrickt und haben verutlich trotzdem ein 'gesünderes' Ego - was bei dir einfach (noch nicht) vorhanden ist.

Du kannst also weiter in faulen Kompromissen leben - oder dein Leben (erstmal allein) in die Hand nehmen.
Dass das bisher bei dir bisher nicht klappte (vor lauter Träumereien und Sehnsüchten!) ist mir aus Gründen zu 100% klar. Es wäre gut, wenn es auch dir klar würde...
Dazu musst du loslassen - und dich ganz bewusst und absichtlich auf dich selbst besinnen. Die Sehnsucht nach Geborgenheit kannst du ruhig haben - aber innere Stabilität muß DAVOR eintreten, musst du zuvorderst in dir selbst finden - und haben!
Bitte glaub mir, ich weiß sehr gut, wovon ich da rede! Ich habe mit meinen 56 J. recht viel durch. Auch das.
Verschwende nicht deine Zeit weiter und werde der Mensch, der du werden solltest - in dem du dich aktiv weiterentwickelt und nicht vor lauter Einsamkeitsangst stecken bleibst...
Allein zu sein ist etwas anderes, als sich einsam zu fühlen. Und ist manchmal Voraussetzung für eine Besserung!

Das Leben ist für so manchen kein Ponyhof. Und stabil zu sein, muß gelernt werden, wenn das eigene 'gesunde' (!) Ego noch nicht gut genug ausgeprägt ist.
(Da die eigene Mutter es einem z.b. SEHR schwer gemacht hat, eines zu entwickeln! Denn so ist das.)

Und Jobs kann man auch als Quereinsteiger bekommen, ohne extra ausbildung heutzutage - WENN man weiß, in was man sonst noch so gut ist und was man lieber täte, als den bisherigen Job... Mach' dir Gedanken dazu. Man kann wechseln. Man muß aber an sich glauben. (Da hapert es bei dir.)

Denk' drüber nach, geh' in dich.
Es ist ein komplexes Problem - tiefgreifender als du meinst; aber es ist lösbar.

22.07.2023 18:23 • x 3 #22


A


Mutter zieht mich runter

x 3


NG1966
@Linie Was hast du eigentlich aktiv getan, um andere Menschen kennenzulernen, in Kontakt zu treten? Dich Gruppen angeschlossen? Sportvereinen? Wassersport? Einen Tanzkurs besucht? Kochkurs? Volkshochschulenkurse besucht? Irgendeine Vereinstätigkeit, die dich mit Menschen zusammenbringt? Eine Kinogruppe besucht? Via FB oder anderen Webseiten Kontakte geknüpft und Hobbies geteilt, an Treffen teilgenommen? Bei Kunsthandwerk oder anderem mitgemacht?

Ich meine, wenn du von all' dem noch nie etwas gemacht oder versucht hast, dann beklag' dich auch nicht drüber - sondern geh' in die Handlung! Okay?
Gib dem Ganzen auch ne Chance.

22.07.2023 18:34 • x 1 #23


Debodori
@Linie hallo!
Bist du denn in therapeutischer Behandlung?
Ich kenne das sehr gut, hatte 2 Jahre kaum Kontakt zu meiner Ma wegen solcher Gründe. Aber vermisse sie dennoch oft. Ich fand es extrem hilfreich, alle Sichtweisen mit der Therapeutin anzuschauen und mich mit andern auszutauschen, denen es gleich geht. Liebe Grüsse

22.07.2023 19:12 • x 2 #24


L
Zitat von NG1966:
@Linie Was hast du eigentlich aktiv getan, um andere Menschen kennenzulernen, in Kontakt zu treten? Dich Gruppen angeschlossen? Sportvereinen? ...

Ziemlich viel von diesen Dingen. Mehrere VHS Kurse, Sport, Gitarre, Kunst, Sportverein, wo ich seit Jahren hingehe. Auch Gruppentreffen übers Internet und auch einzele Leute übers Internet aktiv gesucht und getroffen.

22.07.2023 19:19 • #25


L
Achja, Tanzkurse auc

22.07.2023 19:20 • #26


L
Ich ja immer sehr viel allein. Bin nach der Schule ausgezogen, alleine gewohnt, Auslandsaufenthalt, Studium, alles alleine.
Diese Sehnsüchte nach Kontakt und Geborgenheit sind ganz normal und sicherlich nicht infantil.

22.07.2023 19:23 • #27


L
Meine Beobachtung ist, die selbstbewussten Menschen haben Mama und Papa im Hintergrund.
Es sind gerade nicht diejenigen, die völlig alleine unabhängig ihr Leben leben.

22.07.2023 19:24 • x 1 #28


S
Hallo Linie,

Ich kann dich voll und ganz verstehen... ich habe auch sehr lange mit ähnlichen Problemen gekämpft (und tue das heute immer noch) und deswegen den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen. Und auch zu vielen ehemaligen Freunden, seit ich mir vieles nicht mehr gefallen lasse. Du bist da definitiv nicht alleine. Das mit der inneren Leere kenne ich zu gut... ich kann dir nur sagen, dass das mit der Akzeptanz auch wieder verschwindet.

Ganz wichtig: du schuldest deiner Mutter nichts! Auch keinen Kontakt. Du darfst Grenzen setzen und andere haben das zu respektieren. Punkt.

Ich würde dir auf jeden Fall Therapie empfehlen. Wichtig ist auch, dass du dir keine Vorwürfe machst und dich nicht zu sehr unter Druck setzt. Es ist auf jeden Fall schon mal gut, dass du das Problem erkannt hast (gibt ja Leute, die so was bis zum Lebensende verdrängen, was ich ziemlich traurig finde).

Ich kann übrigens Patrick Teahan sehr empfehlen: https://www.youtube.com/@patrickteahanlicswtherapy

22.07.2023 19:50 • x 1 #29


L
Und woran ist es dann immer gescheitert, dass du keine langfristigen sozialen Kontakte aufbauen konntest? Dafür muss es ja einen Grund geben, du hast ja wohl viele Menschen getroffen und Dinge unternommen...

Zitat von Linie:
Meine Beobachtung ist, die selbstbewussten Menschen haben Mama und Papa im Hintergrund.

Aber warum müssen es denn ausgerechnet Mama und Papa sein? Ich denke, die selbstbewussten Menschen haben ein stabiles soziales Umfeld, ja, aber das kann doch auch unabhängig von der Familie sein.

Du klingst so als hättest du bereits aufgegeben und kannst dir einfach kein besseres Leben vorstellen. So sorgst du aber (unbewusst) dafür, dass es auch nicht besser werden kann.

22.07.2023 19:56 • #30


NG1966
@Linie Du verstehst mich miß.
Ich sagte nicht, diese als solche seien infantil! Sie aber als ZENTRUM deines Lebens so stark zu empfinden, statt ERSTEINMAL zu lernen ohne faule Kompromiße zu leben und seine innere Mitte nicht spüren zu können (und stattdessen Selbstmordgedanken zu haben), dass sind nicht-erwachsene Gefühle...
Der Punkt ist, dass andere Menschen in deinem Umfeld vllt. und in den öffentlichen Medien etc. das alles zwar haben und auch vllt. ohne diese Rückhalte nicht gut könnten (und du meinst natürlich, dir steht das auch zu), aber die würden sich vermutlich auch NICHT so verhalten wie du, bei z.B. deiner Mutter... Die würden (oder hätten das schon vor längerer Zeit!) solchen Leuten was husten und sich nicht so behandeln lassen... Die würden eher vermutlich solche faulen Kompromiße gar nicht eingehen und haben genug Selbstbewußtsein, um zu wählen, mit wem sie Kontakt wollen und mit wem nicht. Klar haben die es leichter!

Das Schwierige ist, obwohl man ein schlechteres Elternhaus hatte, eine stärkere Persönlichkeit AUS SICH SELBST HERAUS entwickeln zu müssen, damit man überhaupt erstmal das ausmistet, was einem im Leben schon früh geschadet hat! Das müssen andere so nicht, richtig. Klingt unfair...aber ich redete ja auch von 'Karma'.

Du bist eben leider so aufgewachsen.
Das bedeutet, ob dir das gefällt oder nicht - du musst deine eigenen Geborgenheitsgefühle und deinen Halt in dir selber finden (statt dass er dir anerzogen wurde) und kannst dich eben nicht leicht auf andere berufen. Das ist Realismus, der gelebt werden muß, ohne nach links und rechts zu schielen.
Findest du deinen eigenen, inneren Halt, dann kannst du deine Suche auch vllt. erfolgversprechender angehen...aber OHNE dieses Gefühl von Ausweglosigkeit, ABHÄNGIGKEIT! Dieses Abhängigkeitsgefühl macht dir nämlich ein Strich durch deine Rechnung. Daher resultieren auch die faulen Kompromisse (die stabilere Menschen SO nicht eingehen würden!). Das ist der Unterschied. Es gibt auch Menschen, die bleiben ihr Leben lang quasi 'alleine', weil bei denen enge Freundschaften einfach nicht vorgesehen sind...(ich könnte dir jetzt mit Astrologie und dem 7. Haus anfangen, aber das lassen wir lieber! )



(Ich bin auch so aufgewachsen! Immer irgendwie alleine, auch mal ne langjährige Freundin, aber mit teils ungesundem Beziehungsgefälle, brutale Vernachlässigungserfahrungen im Elternhaus - Vater UND Mutter auf eine Art eine echte Katastrophe gewesen. Auch keine Geborgenheit von außen...bis ich meine Mutter mit Briefen konfrontierte, mein Leben jobmässig in die Hand nahm, selbst-bewußter wurde und innerhalb einer Lebensphase der aktiven Auseinandersetzung und Beendigung von gewissen faulen Kompromissen, alleine aber optimistisch (durch Vorangegangenes!) nach einem Partner suchte. Mit dem war ich dann 5 Jahre zusammen.)
Ich weiß, wo du auf dem Holzweg bist.
Ich hab das auch durch.
Du musst zu dir selbst finden, nicht in emotionalen ABHÄNGIGKEITEN leben, und vor allem nicht in faulen Kompromissen!

Ich weiß, das klingt brutal und ich weiß, du hast das noch nicht verstanden, was ich meine...vielleicht braucht das auch eine Weile. Aber probiere, dich entweder von deiner Mutter abzunabeln - oder alles so mit ihr zu klären, wie erhofft (aber dazu müsstest du ihr vermutlich fast schon das Gehirn operieren...).

Orientiere dich nicht an anderen Menschen! Das macht es nur schwerer, zieht dich runter und hilft dir NULL weiter. Es tut nur weh - weil Leben individuell ist - und die jeweiligen Herausforderungen es jeweils auch sind! Da muß man sich manchmal reinfügen und verstehen, um was es persönlich dabei geht... Das Lebensthema finden und die Lösung dazu.
Auch wenn alle um einen herum andere Lebensthemen haben. Bitte, versuch' das zu verstehen, um deiner selbst Willen!

22.07.2023 20:01 • x 2 #31


L
Zitat von SchwarzeKatze:
Hallo Linie, Ich kann dich voll und ganz verstehen... ich habe auch sehr lange mit ähnlichen Problemen gekämpft (und tue das heute immer noch) und ...

Danke erstmal. Was meinst du damit, dass die Akzeptanz schwindet?
Ja, mit Freunden habe ich solche Erfahrungen auch gemacht, dass einem nicht alle gut tun.

22.07.2023 20:20 • #32


NG1966
@Linie
Zitat von Linie:
Ziemlich viel von diesen Dingen. Mehrere VHS Kurse, Sport, Gitarre, Kunst, Sportverein, wo ich seit Jahren hingehe. Auch Gruppentreffen übers Internet und auch einzele Leute übers Internet aktiv gesucht und getroffen.

Das klingt doch auch schonmal echt gut.
Damit hast du mehr gemacht, als ich damals machte. (Hätte damals vom Energylevel her gar nicht mehr geschafft, sowas Schönes alles zu machen.)

Was hat dich denn deiner Meinung nach daran gehindert, dort gute Kontakte zu knüpfen und Freundschaften aufzubauen? Warst du scheu oder hast du dich aktiv eingebracht, Kontaktinteresse gezeigt? Hast du Einladungen ausgesprochen? Nach'm Sport mal gemeinsam ins Café gegangen etc.?
Oder hast du vllt. Angst gehabt, abgelehnt zu werden und bist nicht optimistisch drauf los (sondern innerlich doch pessimistisch geblieben, auf Abstand)?

Ich kann ja nicht wissen, woran es da lag.
Aber vllt. weißt du es?
Oder kannst du es dir selbst nicht erklären?

22.07.2023 20:22 • #33


L
Zitat von Lisa95:
Und woran ist es dann immer gescheitert, dass du keine langfristigen sozialen Kontakte aufbauen konntest? Dafür muss es ja einen Grund geben, du ...

Ich denke, dass es an verschiedenen Dingen liegt. Zum einen bin ich eher ruhih und introvertiert, daher fiel es mir schon immer schwer Kontakte aufzubauen. Es hatte sich früher aber trotzdem immer wieder so ergeben, dass ich Menschen gefunden habe, mit denen es gepasst hat. Aber ich kann mit Party-Menschen z.b. wenig anfangen. Es waren auch kaum Menschen in meinem Alter bei den Kursen und im Sportverein. Wobei ich ansich auch kein Problem mit Kontakten zu älteren habe. Aber manchmal wünsche ich mir schon Austausch über gleiche Lebensphasen und ähnliche Dinge, die einen beschäftigen.
Dann ist das Problem Kontakte zu finden auch besonders groß seit ich das Burnout hatte und es mir einfach sehr schlecht ging sehr lange Zeit, mit mehreren Klinikaufenthalten. So ganz bin ich bis heute nicht da rausgekommen.
Also Kontakte aufbauen, wenn es einem schlecht geht, ist einfach sehr schwierig. Weder gelingt es mir gute Gefühle vorzuspielen, noch tut mir das gut. Denn dann fühle ich mich auch in Gesellschaft einsam, weil ich nicht sagen und zeigen kann was ich denke und fühle.
Es müssen nicht Mama und Papa sein. Hab ich ja eh nicht. Es geht mir doch nur darum zu erklären was der Hintergrund ausmacht.

22.07.2023 20:33 • x 1 #34


NG1966
@Linie
Zitat von Linie:
Also Kontakte aufbauen, wenn es einem schlecht geht, ist einfach sehr schwierig. Weder gelingt es mir gute Gefühle vorzuspielen, noch tut mir das gut. Denn dann fühle ich mich auch in Gesellschaft einsam, weil ich nicht sagen und zeigen kann was ich denke und fühle.

Ja, genau. Und deswegen kann man dann auch nicht optimistisch und fröhlich auf andere zugehen, aktiv (statt introvertiert).

Deswegen muß man manchmal zuerst seine innere Mitte (wieder)finden und sich dann mutig auf ins Leben wagen und erfolgversprechendere Versuche starten...

Natürlich kann man auch in schwierigeren Lebensphasen Kontakte knüpfen. Doch dann muß man sich gezielt Gleichgesinnte suchen - und auch geben, sich einbringen, nicht nur nehmen, selbst dann nicht.
Denn wahre Freundschaft basiert ja auf Gegenseitigkeit, damit beide was davon haben.

Nun, zumindest bist du schonmal hier gelandet und tauscht dich mit Gleichaltrigen aus...vllt. ergibt sich ja da was draus für dich?

Viel Glück dabei!

22.07.2023 21:06 • #35


L
Zitat von NG1966:
@Linie Ja, genau. Und deswegen kann man dann auch nicht optimistisch und fröhlich auf andere zugehen, aktiv (statt introvertiert). Deswegen muß ...

Introversion ist eine z.T. angeborene Charaktereigenschaft.
Wieso unterstellst du mir gleich ich würde bei Kontakten nicht auch geben? Du stellst das ja so dar als hätte ich deswegen keine Kontakte gefunden.
Ich finde, dass du ziemlich weit gehst in deinen Beurteilungen, ohne allzu viel über mich zu wissen. Das finde ich nicht hilfreich, sondern übergriffig und unangenehm.
Hilfreich finde ich, wenn man von seinen eigenen Erfahrungen erzählt. Das würde ich mir wünschen.

22.07.2023 22:28 • #36


NG1966
@Linie Ich hatte dir auch unter anderem von meinen eigenen Erfahrungen erzählt.
Und ich weiß durchaus, was Introvertiertheit ausmacht - da ich früher auch so war. Da kommt man nur oft nicht allzu weit mit, da man eben genau, wie du auch geschildert hast, alleine mit bleibt, da man weniger gut ist darin, Kontakte auch wirklich von sich aus aktiv aufzubauen. Das hast du doch selber gemerkt? Weshalb denkst du, ich wüsste nicht, von was ich rede? Ich weiß es - und das vermutlich viel besser als du meinst...
Ich habe allerdings bewusst an mir gearbeitet und gelernt, aus meinem Schneckenhaus und der sog. Introvertiertheit rauszukommen.
Wenn du das nicht (lernen) willst, deine Sache. Dann bleib halt so.

Und ich habe dir nichts unterstellt, ich habe es lediglich 'sicherheitshalber' erwähnt...
Warum habe ich es erwähnt?

Du redest in deinen postings nur von deiner Anspruchshaltung an andere Menschen:

- Du willst Halt durch andere und sogar Sinn durch andere finden (als wären die dafür zuständig). Lebenssinn könnte man auch in Ehrenämtern leben, dabei auch Kontakte knüpfen. Das wäre z.B. etwas sehr sinnvolles.
- Du hast Probleme in der Arbeitswelt, also erhoffst du dir einen Mann, der dich da rausholt und möglichst auch Kinder will, damit du daheim bleiben kannst und im Haus. (Ist die richtige Ausgangsbasis für diesen Wunsch?)
- Du hälst nur Kontakt zu deiner Mutter, da du nicht 'mutterseelenallein' sein und bleiben willst, obwohl die sie als Menschen null leiden kannst (ist das nicht verheuchelt und egoistisch?)
- Du bleibst bei deinem Freund, den du (ich kann es nur vermuten) nicht so sehr lieb hast, da ER der einzige ist, der FÜR DICH DA IST - und von dem du dich längst getrennt hättest, wenn es andere Menschen in deinem Leben gäbe, die quasi für dich da wären und du ohne ihn nicht wieder ganz allein wärest.
- Gleichzeitig bist du jetzt endlich zu zweit, aber trotzdem nicht glücklich in der Partnerschaft, weil ER keine Kinder will - und du daher nicht zu Hause bleiben und deinen verhassten Job nicht hinschmeissen kannst.
Und man gewinnt den Eindruck, als würde es dir gar nicht um den Partner als Person gehen, sondern um ein Steigeisen, dir deinen Wunschtraum zu erfüllen. Was er nicht tut.
- Dennoch bleibst du bei ihm - denn immerhin ist er irgendwie für DICH da.
Obwohl deine Gefühle für ihn nicht besonders ausgeprägt scheinen.

Also, sorry, wenn das alles einen gewissen (egozentrischen?) Eindruck vermittelt, dass andere Menschen für dich dazusein haben vor lauter Einsamkeit - und du sie vllt. sogar unbewusst benutzt, statt alleine dein Leben zu meistern.

Du beklagst dich, dass du keine dauerhaften Freundschaften gefunden hast, aber greifst mich an, da ich empfohlen habe, deine Introvertiertheit zu überwinden und offener auf Menschen zuzugehen. Das kann man nämlich LERNEN. Das muß man allerdings auch wollen und an sich ernsthaft arbeiten...

Und ja, ich bezweifle, dass du das je in deinem Leben ernsthaft versucht hast und dich mit deiner Psyche wirksam auseinandergesetzt hast. Denn kritikempfindlich scheinst du schon zu sein (obwohl ich dir nicht nur helfen will/wollte, sondern auch um gewisse Probleme der Art weiß).
Man neigt dazu, von anderen Menschen Beistand und Hilfe und 'Dasein' zu erwarten, erhoffen, wenn man so einsam aufgewachsen ist - und übersieht dabei schnell den Kern des Problems, nämlich die eigene Egozentrik, die sich herausbildet - diese Erwartungshaltung an andere, als wären die für die Erfüllung des eigenen Lebensglücks zuständig.
Vllt. isses bei dir teils so, vllt. auch nicht (ich kenne dich micht persönlich).
Aber deine postings bzw. Ausdrucksweise lassen darauf schliessen, sorry... (Ich behaupte es aber nicht!)

Du kannst versuchen, zu verstehen, wie ich all' das meinte oder auch nicht.
Du kannst es gründlich durchdenken und Wahrheit drin sehen, teilweise oder auch gar nicht - das bleibt völlig dir überlassen.
Du kannst für dich eine andere Meinung haben - die dann richtig oder auch falsch ist. Oder zumindest teilweise was annehmen. Oder eben auch nicht.

Vielleicht brauchst du auch ein paar psychologische Ratgeber zu all diesen Themen - da würde vermutlich ähnliches drinstehen. Ich habe mich mein Leben lang sehr stark mit solchen Thematiken beschäftigt.

Ich bin jedenfalls jetzt hier raus.
Dann mach's mal gut, wie auch immer du meinst...

22.07.2023 23:27 • x 3 #37

Sponsor-Mitgliedschaft

L
@NG1966 also mir haben deine Beiträge zu dem Thema auf jeden Fall sehr geholfen und auch die Augen geöffnet. Ich habe nämlich genau die Probleme, die du beschreibst.
Ich mache mich leider komplett abhängig von anderen Menschen und erwarte, dass diese perfekt sind und sich immer so verhalten, wie ich es gerne hätte und versuche so alles und jeden um mich herum zu kontrollieren.
Leider komme ich auch nicht aus der Opferrolle, für mich sind immer andere schuld, wenn es mir schlecht geht oder mir was blödes passiert.
In der Theorie weiß ich, warum ich so bin wie ich bin, warum ich mich so verhalte und diese Problematiken habe.. aber ich schaffe es einfach nicht mein Verhalten zu ändern, so sehr ich es mir auch immer vornehme.
Ist halt bequem, sich immer vorzusagen, warum man ja nichts dafür kann, dass das eigene Leben zur Zeit so mies ist und was in der Vergangenheit alles schief gelaufen ist. Immer am Ausreden suchen...
Ich erkenne, dass das blöd ist und mir mehr schadet, aber ich schaffe es nicht diese Muster zu durchbrechen...
Hast du evtl noch irgendwelche Tipps, wie man endlich Verantwortung für das eigene Leben übernehmen kann und die Verhaltens- und Denkmuster ablegen kann? bin schon sehr genervt von mir selbst..

22.07.2023 23:44 • x 2 #38


NG1966
@Lisa95 Vielen lieben Dank dafür! Dann war das hier wenigstens nicht ganz umsonst...

Zitat von Lisa95:
Ich mache mich leider komplett abhängig von anderen Menschen und erwarte, dass diese perfekt sind und sich immer so verhalten, wie ich es gerne hätte und versuche so alles und jeden um mich herum zu kontrollieren.


Zitat von Lisa95:
Leider komme ich auch nicht aus der Opferrolle, für mich sind immer andere schuld, wenn es mir schlecht geht oder mir was blödes passiert.

Hättest du dafür vllt. ein paar Beispiele?
Dann habe ich eine genauere, praxisnähere Vorstellung von deinem Problem und kann mich besser hineindenken/-fühlen.
Damit die Inspiration auch passend kommt.

Und für heute bin ich leider schon relativ ausgepowert. Vor morgen wird das glaub bei mir nix mehr; bin schon recht müde gerade...ok?

23.07.2023 00:22 • x 1 #39


L
@NG1966 also wenn mir etwas passiert, zb. ich verletze mich auf der Arbeit oder es läuft etwas nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, dann mache ich immer andere dafür verantwortlich.
Ich habe dann so Gedankenketten im Kopf, wie: hätte Person xy sich anders verhalten, dann wäre mir das jetzt nicht passiert. Das reicht dann oft sehr weit zurück, also: wäre xy nicht passiert, dann wäre xy nicht passiert und dann wäre xy auch nicht passiert, usw... und dann wäre ich nicht an dem Punkt an dem ich jetzt bin.

Konkret:
Ich verletze mich auf der Arbeit.
Ich denke: warum musste das jetzt ausgerechnet passieren? Es ist nur passiert, weil ein Arbeitskollege etwas falsch gemacht hat, ich mich darüber geärgert habe und das hat dann dazu geführt, dass ich gestresst und unkonzentriert war und deswegen habe ich mir wehgetan. Also ist mein Arbeitskollege schuld daran.

Oder:
Mir geht es psychisch so schlecht, weil meine Eltern in meiner Erziehung so viel falsch gemacht haben. Hätten sie manches anders gemacht, dann würde es mir jetzt vielleicht besser gehen. Dann immer wieder die gleichen Vorwürfe, obwohl es ja nichts ändert.

Also immer dieses hätte, wäre, wenn,... immer in der Vergangenheit nach Fehlern suchen, bis man etwas findet, was für die aktuellen Probleme verantwortlich sein könnte...

Wenn ich keinen Grund finde, warum das passiert ist und es war evtl einfach nur Pech oder Zufall, dann habe ich das Gefühl, dass ich keine Kontrolle darüber habe, was mit mir passiert.
Also ich MUSS einen Schuldigen dafür finden. Aber wenn ich mir dann eingestehen muss, dass ich selbst schuld bin, dann ist es auch sehr schlimm für mich, weil ich will ja keine Fehler machen.
Ich kann irgendwie keine Fehler akzeptieren, weder meine eigenen noch die von anderen.
Bin eine extreme Perfektionistin und Kontrollfreak.

Ich glaube, das war jetzt etwas wirr, aber es ist schon spät
Und ich hoffe, das ist jetzt nicht zu sehr off topic...

23.07.2023 01:07 • x 1 #40


A


x 4


Pfeil rechts



Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl