Pfeil rechts
4

T
Wer kennt auch den Zustand der inneren Leere und dass man sich dann mit Internet ablenken will bzw. diese unangenehme innere Leere unterdrücken will. Ich denke aber, dass ist genau der falsche Weg und führt nur noch mehr in die Abwärtspirale hinein,auf Dauer, da man sich mit seiner inneren Leere bzw. seinen negativen Gedanken nicht auseinandersetzt. Ich denke auch, der Verstand braucht auch einfach mal Ruhe und muss sich sortieren. Wie hoch ist denn eure Screentime am Tag? Ich merke bei mir schon, wenn ich mal nicht vor einem Bildschirm sitze, dass die innere Leere mehr zu spüren ist. Andere Dinge machen dann auch erstmal keinen Spaß. Ich habe aber auch gehört, dass permanentes/exsessives Surfen das Dopaminlevel völlig aus dem Ungleichgewicht bringt.
Hat jemand von euch mal sowas wie Digital Detox gemacht? Auch wenn man da erstmal durch die Hölle gehen muss? Ich habe es eigentlich immer wieder mal versucht, die Smartphone-Zeit drastisch zu reduzieren, aber es ist eben relativ schwer.

16.09.2023 14:35 • 17.09.2023 x 1 #1


4 Antworten ↓


D
Zitat von trial:
Ich habe aber auch gehört, dass permanentes/exsessives Surfen das Dopaminlevel völlig aus dem Ungleichgewicht bringt

Ich nehme an, Du meintest Gleichgewicht, nicht Ungleichgewicht.
Alleine die Zeit am PC oder im Internet als solche, ist dafür nicht unbedingt verantwortlich, ob jemand Spaß an etwas (anderem) hat oder nicht. Eher ist es wohl das, womit sich jemand beschäftigt und welcher Content relevant erscheint, den derjenige sich zuführt. Leider ist es tatsächlich auch irgendwann eher langweilig, immer wieder nur das mehr oder weniger gleiche zu konsumieren, aber das war auch schon zu Zeiten ohne Internet bei vielen der Fall. Da kann es helfen, wenn ein anderes Interessengebiet Beachtung findet, das zunächst mal spannend erscheint, bis es dann vielleicht irgendwann auch langwierig wird.

Ein Problem sehe ich persönlich eigentlich nur darin, dass viele einfach nichts anderes kennenlernen konnten und das Internet schon prinzipiell abwechslungsreich ist an Themen, wofür es ohne Internet mal eine tatsächliche Interaktion mit realen Menschen brauchte.

Ging man früher in einen Kochkurs, kann man das heute in yt alles lernen. Der Unterschied ist nur, im realen Kochkurs hatte man die Möglichkeit, Menschen tatsächlich über das eigentliche Hobby hinaus, kennen zu lernen und jemanden kennenlernen ist meist eher nicht langweilig, die hundertste Version von Brokkolizubereitung zu probieren aber eventuell schon.

Im Prinzip muss niemand mehr aus dem Haus, wenn er nicht will und es sich leisten kann und dementsprechend wäre direkte Interaktion mit Menschen auch nicht nötig. Nahezu alles kann geliefert werden und falls das irgendwann Drohen übernehmen, brauchts nicht mal mehr einen Gruß an den Lieferanten. Dann ist allerdings Digital Detox ein Todesurteil.

Letztlich denke ich, es braucht weder ein Digital Detox, noch überhaupt ein Detox von irgendwas, sondern eher gesunden Menschenverstand und die Bereitschaft sich Menschen als solchen zu widmen, was sicher auch eine Leere füllen könnte.

16.09.2023 15:46 • x 2 #2


A


Internet-Screentime und Depression/innere Leere

x 3


E
Zitat von trial:
Wer kennt auch den Zustand der inneren Leere und dass man sich dann mit Internet ablenken will bzw. diese unangenehme innere Leere unterdrücken will.

Ja, kenne ich sehr gut.
War vor ca. 2 Jahren bei mir ganz extrem.
Es führte auch zu extremer Gereiztheit bei mir.
Ich kann daher diesem Satz schon ziemlich zustimmen:

Zitat von trial:
Ich denke aber, dass ist genau der falsche Weg und führt nur noch mehr in die Abwärtspirale hinein,auf Dauer, da man sich mit seiner inneren Leere bzw. seinen negativen Gedanken nicht auseinandersetzt. I


Allerdings hat @Disturbed auch völlig Recht, wenn er schreibst, dass der Content entscheidend ist.
Man kann das Netz auch so nutzen, dass es einem gut tut.
Ich habe z.B. früher Online oft Filmkritiken geschrieben. Da konnte ich mein Hobby und meine Leidenschaft sehr gut entfalten.

Dass sehr viele von uns heutzutage Smartphone-süchtig sind, ist glaube ich kein Geheimnis mehr.
Dazu hatte ich mal einen Faden hier eröffnet, der aber natürlich auch teils etwas kritisiert wurde:
agoraphobie-panikattacken-f4/unsere-aengste-depressionen-u-das-smartphone-etc-t120371.html

17.09.2023 10:54 • #3


T
Danke für eure Antworten. Ihr habt natürlich recht, dass man das Internet sinnvoll nutzen sollte und es auch helfen kann. Ich meinte aber eher den exzessiven unkontrollierten Internetkonsum. Das heißt, dass man damit andere Probleme unterdrückt.

17.09.2023 11:27 • #4


D
Zitat von trial:
Ich meinte aber eher den exzessiven unkontrollierten Internetkonsum. Das heißt, dass man damit andere Probleme unterdrückt.

Wenn man es selbst alleine nicht schafft von dieser Sucht wegzukommen, indem man es tatsächlich einfach lässt (da keine tatsächlichen körperlichen Entzugserscheinugen dabei auftreten können und lediglich die Psyche Probleme bereitet, Fomo ect.) wäre halt ein Entzug in einer Klinik eine Option, bei der eigentlich die unterdrückten Probleme gleich mit behandelt, beziehungsweise bearbeitet werden könnten. Informationen über spezielle Kliniken findet man sinnvoller Weise im Internet oder bei seiner Krankenkasse, Suchberatungen oder auch caritativen Einrichtungen.

17.09.2023 14:04 • x 1 #5





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl