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M
Hallo zusammen,
ich schaffe es mit Depressionen kaum aus dem Haus zu gehen. Ich war eben spazieren und es war so anstrengend für mich, als ob ich einen Marathon gelaufen wäre.
Alleine morgens mir einen Kaffee zu machen, kostet mich unheimlich viel Kraft.
Ich kann mich auch kaum konzentrieren.
Alleine beim Zeitung lesen kann ich mich nicht konzentrieren.
Meine Frage ist, haben einige von euch dies auch, bzw. so erlebt?
Denn ich sehe immer wieder Beiträge von Leuten mit Depressionen, die es trotzem schaffen einen normalen Alltag zu führen.

Liebe Grüße

22.12.2021 12:32 • 19.02.2022 x 1 #1


12 Antworten ↓


Dan1
@Max456 genauso geht es mir auch, ich erkenne mich nicht so wirklich in einer Depression.

Ständig müde und total erschöpft auch nach dem aufstehen.

22.12.2021 12:34 • x 1 #2


A


Erschöpfung - Konzentrationsprobleme

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M
Zitat von Dan1:
@Max456 genauso geht es mir auch, ich erkenne mich nicht so wirklich in einer Depression. Ständig müde und total erschöpft auch nach dem ...


Was meinst Du mit nicht erkennen?

22.12.2021 12:39 • #3


Dan1
Die Ärzte waren sich am Anfang sicher das bei mir eine wiederkehrende Depressionen das alles auslöst. Ich habe aber das nicht geglaubt, weil ich mich nicht bei den Symptomen die andere beschreiben oder was eine klassische Depression ausmacht wiedererkenne.

Bei mir ist nur die Müdigkeit und Erschöpfung dominant und zu 90 Prozent belastend. Dazu habe ich noch krankheitsgefühl, komme nicht aus dem Bett und fühle mich den ganzen Tag wie die nach einer durchgemachten Nacht.

22.12.2021 12:43 • #4


M
Zitat von Dan1:
Bei mir ist nur die Müdigkeit und Erschöpfung dominant und zu 90 Prozent belastend.


So ist es bei mir auch. Dazu kommt aber dieses nichts fühlen und keine Freude an irgendwas dazu.

22.12.2021 12:49 • #5


Dan1
Ich habe das jetzt schon fast 1 Jahr lang. Bei mir ging es langsam schleichend mit der Müdigkeit los.
Ich kann schlafen was ich will und bin trotzdem fertig. Die Augen brennen bin total schlapp.

Das kam bei mir alles nach der Müdigkeit das ich keinen Hobbys mehr nachgegangen bin, kein TV mehr geguckt. Weil die Symptome einen so krass beeinträchtigen.

letzte Woche hatte ich mal 1-2 Tage die waren mal besser und ich hatte wieder Lust. Jetzt ist es wieder massiv schlimm.

22.12.2021 12:56 • #6


-IchBins-
@Max456
Daran solltest du dich nicht messen, was andere schaffen oder nicht. Fokussiere dich auf dich selbst und schaue nach Lösungen.
Ich weiß wie schwer es ist. Ging mir damals ähnlich. Allerdings fehlten mir auch Vitamine, was die Schwere beeinflusste. Deshalb habe ich meinen Speicher aufgefüllt und wieder etwas mehr Kraft.

Hast du Unterstützung? Therapie (verschiedene Formen), Medikamente?
Das alles kann helfen, manchmal muss man mehrere Richtungen ausprobieren. Aber in erster Linie liegt die Besserung in deiner Hand.

24.12.2021 07:21 • x 1 #7


S
Hallo Max!

Ich kann mich auch sehr schwer bei der Arbeit konzentrieren. Die Depression an sich setzt Dich schon lahm. Das Morgentief, die anhaltende Müdigkeit und das einfach nichts auf die reihe zu bekommen. Sich zurückziehen in seine eigenen vier Wände. Als ich das erste Mal davon Betroffen war vor 20 Jahren hatte ich ein gesteigertes Schlafbedürfnis. das Übliche kam nach un d nach dazu. Interesselosigkeit und Angstattacken. Auch unangenehme Hitzewallungen und schei.. Ja man(n) muss sich gerade zu zwingen noch am gesellschaftlichen leben teilzunehmen. Jeder kleine Schritt empfand ich als Gewinn an. Als Erfolgserlebniss. Auch ich hab immer den Fehler gemacht mich mit anderen zu vergleichen Das ist der größte Fehler überhaupt. Aber auch nichts mehr zu machen. Drüber Reden so oft wie möglich auch wenns andere nervt und kleine Schritte gehen. Unter Medikament dachte ich z.B. ich müsste Sport treiben und ich war frustiert also ist ein Spaziergang besser. Niemand kann Dir sagen wie lange es geht. LG

01.02.2022 12:28 • x 1 #8


E
Das sind Symptome einer Depression.

Bei mir ging irgendwann nichts mehr und ich bin dann 10 Wochen in einer Klinik gewesen.

Die schlimmste Spitze der Depression ist zurück gegangen, aber ich bin auch noch erschöpft, teilweise überfordert und ja, auch die Angst, dass es nie mehr besser wird.

Ich bin in Therapie, nehme Medikamente (derzeit noch am einschleichen).

Was es braucht ist ganz viel Geduld. Diese geht mir oft ab, da ich immer viel von mir selbst erwarte.

01.02.2022 14:40 • x 1 #9


Windy
Zitat von Grace_99:
Was es braucht ist ganz viel Geduld. Diese geht mir oft ab, da ich immer viel von mir selbst erwarte.

Diese Einstellung hat bestimmt zur Depression mir beigetragen.

Ja, man braucht sehr viel Geduld mit sich selbst und muss sich mit sich selbst auseinandersetzen, verschiedenes ausprobieren. So paradox es klingt, mir hilft Entspannung und Meditation gut, ist aber bei jedem anders. Ein Patentrezept gibt es nicht. Medikamente habe mir wieder eine gewisse Lebensqualität gebracht, ist aber weit davon entfernt, als normal eingestuft werden zu können. Es kommt auch darauf an, wie lange und wie stark die Depression vorhanden ist.

Manchmal merken Menschen es nicht einmal, weil man es nur schwer selbst einschätzen kann, wie stark sie ist, weil man sich daran gewöhnt. Für mich waren mittelschwere bis schwere Depressionen die abwechselten, lange Zeit ein normales Lebensgefühl.

Das beste was man tun kann, ist zu einem Arzt zu gehen und die Art beurteilen zu lassen. Ob Medikamente sinnvoll sind, kann nur er seriös entscheiden. Bei manchen helfen auch Naturheilmittel, wie Johanniskraut, gerade in der dunklen, kalten Jahreszeit. Manche haben Vitamin-D Mangel oder andere Mängel an Vitaminen, Mineralien, Eiweiß.

Für mich ist meine Depression eine Reise die nicht mehr aufhört, fast jeder Tag birgt eine neue Herausforderung. Man kann aber auch einiges dazu beitragen, dass man für die eigenen Verhältnisse damit leben kann, mal mehr, mal weniger gut.

01.02.2022 14:56 • x 1 #10


E
Zitat von Windy:
Diese Einstellung hat bestimmt zur Depression mir beigetragen. Ja, man braucht sehr viel Geduld mit sich selbst und muss sich mit sich selbst ...


Ich bin allein erziehend, 2 Kinder, Vollzeit berufstätig und wurde im November 20 von meiner großen Liebe verlassen (nicht der Vater der Kinder). Durch die Trennung musste ich aus dem Haus raus. Zeitgleich habe ich einen neuen Job angefangen.

Anstatt auf mich zu gucken, habe ich mich nur zusammen gerissen, gemerkt das es mir immer schlechter geht...

Ende vom Lied: Klinik und dort anfangs Tavor bekommen, weil ich komplett zusammen gebrochen bin und üble Symptome hatte. Ich wusste nicht, dass eine Depression so weh tun kann (seelischer Schmerz).

Ich bin jetzt eine Woche zuhause und habe noch keine Struktur, ich, die immer gemacht hat. Bin total unsicher in allem und versteh die Welt nicht mehr, warum mir die einfachsten Dinge schwer fallen, mir Angst machen und warum ich mich so hilflos fühle.

Meine Therapeutin sagt mir immer, dass ich geduldig sein soll, wir daran arbeiten werden etc. Ich möchte es aber am liebsten schon gestern wieder gut haben.

Deine Worte sind sehr reflektiert und kommen mir sehr bekannt vor.

01.02.2022 15:07 • x 1 #11


P
@Max456 Hi, generell glaub ich kommt es auf den schweregrad der Depression an. Ich vermute mal Menschen mit einer schwergradigen Depression sitzen oder liegen einfach, reden kein Wort, haben keine Kraft/Antrieb aufzustehen, geschweigen raus zu gehen um zu spatzieren.
Ich bin mir nicht sicher ob das was du beschreibst von der Depression kommt, du bist vermutlich einfach nur emotional und geistig erschöpft. Des wird wieder von alleine, keine Sorge, brauchst einfach nur Ruhe. Das dauert aber etwas lange, ist nicht wie eine Fleischwunde die in ein paar Tagen geheilt ist. Ich wundere mich auch jedes mal wie lange es dauert.

01.02.2022 15:47 • #12


G
Hallo Max,

Als ich so alt war wie du, war ich in einer ähnlichen Situation. Ich konnte noch nicht einmal arbeiten gehen nach meinem Schulabschluss (ich bin jetzt 29). Mittlerweile bin ich etwas schlauer. Damals dachte ich auch dieser Zustand mit der Lustlosigkeit und der Erschöpfung wäre unüberwindbar. Aber nun weiß ich, dass man z. B. durch einen rigiden und sinnvollen Tagesablauf und mit Hilfe bestimmter Tätigkeiten diesen Gefühlszustand überwinden oder ihn zumindest erträglicher zu machen kann.

Das sind langweilige und langwierige Geschichten, so wie deine schon beschriebene Spazierengehen bis hin zum Sport (Krafttraining, Liegestütze und Co., Ausdauertraining) und gesündere Ernährung (Zucker weglassen, weniger Fleisch, keine Alk. oder sonstige Substanzen, Kaffee reduzieren).

Das Blöde an all dem ist, dass diese Dinge nur etwas bringen, wenn man aus ihnen Gewohnheiten macht. Und Gewohnheiten stellen sich leider nur langsam ein. Also, wenn du dir neue, positive Gewohnheiten aneignest und schlechte Dinge aus dem Alltag möglichst entfernst (z. B. Übermäßiger Medienkonsum, alles was einen unnötig aufwühlt) und das dann so ca. 2 - 3 Monate durchhältst, werden daraus Gewohnheiten.

Danach wirst du ganz sicher eine Verbesserung deiner Situation feststellen. Wenn es irgend möglich ist, suche dir bei jemandem Hilfe, der dir bei der Einführung dieser Gewohnheiten hilft und dir auch emotional Hilfestellung gibt. Das habe ich damals auch gebraucht und es wurde langsam besser. Man merkt es zu Beginn gar nicht, aber glaube mir es kann 100%ig besser werden, wenn man nur konstant Dinge tut die gut für einen sind und die die einem nicht guttun weglässt und Geduld hat.

Alles Gute.

19.02.2022 19:42 • #13


A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl