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H
Hallo,

bin noch ganz neu hier und ich hoffe ich kann hier mich etwas austauschen mit euch. Ich leide unter sozialen Ängsten, die mir leider nur richtig bewusst werden in Leistungssituationen. Komischerweise will ich dann erst richtig daran arbeiten, damit ich nicht so auffalle, vorallem durch meine mangelnden Konzentration und Unsicherheit. Dadurch dass mein Masterstudium hauptsächlich aus Fernstudium besteht vermerke ich erst unter Menschen (vorallem bei Fremden und wenn ich mich nicht akzeptiert fühle) das meine Ängste noch stark sind. Teilweise komm ich auch durch das Fernstudium aus der Übung.

Seit zwei Monaten ich einen neuen Nebenjob in einem Schreibwarenhandel, wo ich so ziemlich mit meinen sozialen Ängsten konfrontiert bin. Da ich an der Kasse bzw. im Verkauf arbeite und zwangläufig viel Kundenkontakt habe. Ich habe mit 18 auch kurze Zeit im Burger King an der Kasse gearbeitet und dabei Probleme mit Zittern, Konzentration etc. gehabt. Früher hatte ich mich gehasst, dafür dass ich nicht so mithalten konnte wie die anderen. Ich dachte es liegt allein daran, dass mein Vater gestorben ist, zu dem ich nie Kontakt hatte. Es war ne schwere Zeit, ich hab mich nicht verstanden, fühlte mich total dumm. Mein Selbtbewusstsein, das schon gering war wurde immer kleiner, weil ich mich total über den Nebenjob definiert hatte. Ich habe mich wie ein Sonderschüler gefühlt, obwohl ich gerade mein Abi machte. Dann kam ich auf die fixe Idee, mich total ändern zu wollen. Zum Beispiel wie ich gehe, wie ich rede....sogar wie ich meine Schuhe binde (heut unbegreiflich, wie ich mich da reingesteigert habe). Solangsam merkte ich dass sich psychisch labiler wurde. Zu dieser Zeit entstand bei mir auch eine Depersonalisationsstörung, die ich heute nicht mehr habe.

Nun weiß ich nicht was ich genau machen soll. Ich wurde schon oft wegen meiner Konzentrationsprobleme kritisiert. Durch meine mangelnde Konzentration habe ich auch einmal 10 € und 5€ Kassendifferenz gehabt. Gestern wurde mir gesagt, wenn dass nicht besser wird werde ich gekündigt. Aber ich ahne, die lassen mit der Kündigung nicht lange warten. Teilweise find ich die Chefin nicht sonderlich sympatisch und ich fühle mich von ihr kritisch beobachtet (ich weiß auch dass das sozialen Ängste kennzeichnet).

Ich muss noch dazu sagen ich mit generell ein verträumter, nachdenklicher Mensch. Aber ich denke diese Konzentrationsprobleme kommen daher dass ich mich zu sehr darauf konzentriere wie ich auf andere wirke. Ich probiere immer mal Achtsamkeitsmeditation. Laut einer Studie soll es bei sozialen Phobikern geholfen haben. Aber das Problem ist, ich fange es an höre wieder auf. Wenn ich dann wieder nicht so funktioniere im Alltag, durch soziale Ängste oder auch Depression, dann kümmere ich mich wieder um mich. Total der Teufelskreis, einerseits will ich an mir arbeiten, aber andererseits möchte ich auch mich nicht immer um meine psychischen Probleme kreisen.

Kennt ihr solche Konzantrationsproblem in sozialen Situationen? Habt macht ihr dagegen?

Freu mich auf eure Antworten!

Lg, hase27

14.09.2013 11:41 • 14.09.2013 #1


8 Antworten ↓


L
Konzentriere dich an deine Arbeit, denk nicht was passieren konnte .

14.09.2013 11:49 • #2


A


Konzentrationsprobleme - Was kann man tun?

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Hallo hase 27,

erst mal willkommen hier. Auch ich unterbreche noch oft die Maßnahmen, die mir gut tun. Ich denke, es braucht seine Zeit, bis man die Notwendigkeit realisiert hat. Wenn du dich auf der Arbeit nicht wohl fühlst, solltest du mal über einen Wechsel in eine ruhigere Berufssparte nachdenken ( ich weiß, daß ist bei der Arbeitsmarktlage nicht einfach). Aber ich denke, du könntest dann viel mehr Potential aus dir heraus holen, wenn du dich nicht immer auf die Situation konzentrieren mußt. Was hälst du davon?

LG

14.09.2013 11:58 • #3


Schlaflose
Ich habe normalerweise eine sehr gute Konzentrationsfähigkeit, aber ich könnte nie eine Arbeit machen, wo ich Geld kassieren und rausgeben muss. Auch wenn ich bezahle, tue ich das immer mit einem Schein und lasse mir rausgeben, weil ich in der Hektik nicht rechnen kann. Mein Gehirn ist dann komplett blockiert.

14.09.2013 12:11 • #4


H
Danke für eure Antworten Ja, ich suche auch schon nach einem neuen Nebenjob. Aber bis dahin habe ich ziemlich Angst rausgeworfen zu werden und dadurch mich noch unfähger zu fühlen für die Arbeitswelt. Im Januar bin ich hoffentlich fertig mit dem Master, aber meine Angst das ich auch im Büroalltag unangenehm auffalle.

Kennt ihr dass das ihr andere wegen ihrem Selbsbewusstsein beneidet?...Meine Chefin ist in Jahr jünger wie iche (26), und ich ertappe mich dabei wie so sein will wie sie. Zwar hat sie so ne desinteressierte, arrogante Art, aber ich denke mir oft man die haben es fiel leichter wie ich....Warum kann ich nicht so sein wie die?

Ich weiß das tut meinem Selbswert nicht gut....und ich weiß das Menschen meine nette, offene Art mögen, aber ich frage mich wie ich wäre wenn ich nicht so ne große Angst hätte von Menschen abgelehnt zu werden. Ständig achte ich darauf wie ich wirke, was andere denken etc.,

Ich glaube Meditation kann mir helfen, denn meine Gedanken sind überall nur nicht bei mir. Warum ist die Meinung andere wichtiger, als von Menschen, die einem nahe stehen? Kenn ihr dass wie viel Raum fremde Menschen im eigenen Kopf einnehmen, nur weil deren Meinung so wichtig erscheint?

14.09.2013 12:45 • #5


K
Ich habe nichtmal eine soziale Phobie und kann dein Problem gut verstehen: ich hab Abi gemacht ohne Probleme, das studieren liegt mir ganz gut - also dumm kann ich nicht so wahnsinnig sein. Aber ich hab mal geknellnert und... mich dabei angestellt wie jemand mit dem IQ eines Toastbroats. Ich hatte jedes Mal so eine Angst vor der Arbeit, Angt vorm beobachtet, kritisiert werden, Angst davor, dass ich was vergesse, dass mich die Kolegen nicht mögen, dass sie mic für unfähig halten... da konnt ich mir kaum merken, wie man die Salate und Eisbecher zubereitet. Die totale Blockade! Das war mir sooo peinlich, dass ich mir Ausreden gesucht habe, um zu kündigen... ich hab mich wie der letzte Loser gefühlt - wer kriegt denn bitte kellnern nicht hin?!
Hab mal all meinen Mut zusammen genommen und trotz des Schamgefühls später mit meiner Therapeutin drüber gerdet. Da meinte sie zu mir: Na und? Jetzt weißte wenigstens, dass kellnern nichts für dich ist. Wo ist das Problem? Da war ich erstmal baff.

14.09.2013 12:51 • #6


O
Zitat:
Kennt ihr dass das ihr andere wegen ihrem Selbsbewusstsein beneidet?...Meine Chefin ist in Jahr jünger wie iche (26), und ich ertappe mich dabei wie so sein will wie sie. Zwar hat sie so ne desinteressierte, arrogante Art, aber ich denke mir oft man die haben es fiel leichter wie ich....Warum kann ich nicht so sein wie die?


@ hase27

Weil du so bist, wie du bist, nämlich einzigartig. Jeder Mensch hat so seine Stärken und Schwächen. Also was solls? Sei einfach nur du! Gestern kam übrigens ein interessanter Beitrag in BR alpha über Menschen, die mit anderen nicht in Kontakt treten können und dadurch sehr vereinsamt sind, unter anderem einer mit einer generalisierten Phobie, wie bei mir auch. War sehr interessant!

LG

14.09.2013 13:22 • #7


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Zitat:
Hab mal all meinen Mut zusammen genommen und trotz des Schamgefühls später mit meiner Therapeutin drüber gerdet. Da meinte sie zu mir: Na und? Jetzt weißte wenigstens, dass kellnern nichts für dich ist. Wo ist das Problem? Da war ich erstmal baff.


@ Katatro-Fee

Gut so, weiter so! Du mußt nicht alles können, daß habe ich mir auch abgeschminkt und zugelassen, daß ich Schwächen habe. Basta!
Sollen doch die anderen von mir denken, was sie wollen. Kritisieren können sie alle. Aber wie ist es mit dem Bessermachen?

LG

14.09.2013 13:26 • #8


H
@ Katatro-Fee: Oh ja, genau dass meine ich total die Dauerblockade, und die Angst daher aufzufallen. Mittlerweile verurteile ich mich auch nicht so sehr, wenn ich so bin.

Danke an alle! eure Antworen tun echt gut!:D

14.09.2013 21:18 • #9





Dr. Reinhard Pichler