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Grashüpfer
Ihr Lieben,

ich arbeite seit knapp 6 Jahren in meinem jetzigen Job und bin nach wie vor befristet angestellt. Es gibt keine Aussicht auf Entfristung, obwohl meine Aufgaben ganz normale Regelaufgaben sind, keine Projekt- oder Sonderaufgaben. Inzwischen macht mich die Situation krank, die Perspektivlosigkeit macht mich krank, ich fühle mich nicht gebraucht und dass meiner Arbeit null Wert beigemessen wird. Dazu kommt, dass ich mit 100% GdB schwerbehindert bin (was man mir nicht ansieht, und trotzdem schaffe ich recht viel an Pensum). Die Unischerheit und Angst ist damit für mich noch schwerer auszuhalten. Seit mehreren Monaten leide ich nun unter einem Burnout.
Gerne schreibe ich später mehr dazu, wenn ihr mehr wissen möchtet.
Wer kennt solche Situationen noch? Ich wünsche mir Austausch mit ebenfalls Betroffenen.

Liebe Grüße,
Grashüpfer

08.04.2018 13:48 • 08.04.2018 #1


2 Antworten ↓


petrus57
Moin Grashüpfer

Wollte denn die neue Regierung nicht gegen solche Befristungen vorgehen? Aber wenn du eine 100%ige Schwerbehinderung hast, können die dich doch sowieso nicht so leicht auf die Straße setzen.

Petrus

08.04.2018 13:51 • x 1 #2


Grashüpfer
Moin Petrus,

das ist richtig, das können sie nicht. Bis zum Einde meines aktuellen Arbeitsvertrags kann mir nichts passieren, bin ich praktisch unkündbar. Sie könnten halt den Vertrag nicht verlängern, aber ich denke schon, dass es auch danach für mich weitergehen wird. Trotzdem ist keine Entfristung in Sicht, gar nicht, und irgendwann wird für mich dort Schluss sein. im Januar hatte ich plötzlich einen Punkt, wo alle Illusionen weg waren, udn seitdem geht nix mehr.
Dazu kommt, dass ich völlig überlastet bin und eine weit mehr als 100%-Stelle mache - was ich aufgrund der Behinderung eigentlich gar nicht darf. Dagegen kann man vorgehen. Trotzdem ändert es nichts an der Aussichtslosigkeit. Ist eine lange Geschichte.... Vielleicht hat der eine oder andere in meinem Tagebuch mitgelesen, da steht es genauer (Grashüpfers Angsttagebuch).

Das ist richtig, die SPD - nicht die Regierung - wollte dagegen vorgehen. Allerdings war dieses Thema einer der Preise, den die SPD für das Ja zur GroKo bezahlt hat - das Thema Befristung ist irgendwie aufgegeben worden, so mein Eindruck. Außerdem: Die SPD spricht immer von der Abschaffung der sog. sachgrundlosen Befristung. Das ist nicht das Hauptproblem, die Kettenbefristungen und die Schlupflöcher im Arbeitsrecht, die diese erst möglich machen, sind das Hauptproblem. Aber das wird nicht gesagt und die sachgrundlose Befristung nur vorgeschoben. Selbst wenn man diese angehen würde, würden mir rechtliche Neuregelungen dafür nichts nützen.

08.04.2018 14:04 • x 1 #3





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl