Andere wollen mir Böses

Geht es euch oft auch so das ihr das Gefühl habt das andere euch plötzlich nicht mehr mögen. Personen die man eigentlich immer mochte. Da werde ich dann immer sehr wütend weil ich nicht verstehe was ich falsch gemacht habe.

Liebe Grüße

Zitat von Steffen1988:

Geht es euch oft auch so das ihr das Gefühl habt das andere euch plötzlich nicht mehr mögen. Personen die man eigentlich immer mochte. Da werde ich dann immer sehr wütend weil ich nicht verstehe was ich falsch gemacht habe. Liebe Grüße

Es ist Dein Gefühl und muß keineswegs stimmen. Warum wirst Du so schnell wütend?

Ich hab manchmal das Gefühl, dass Leute gegen mich sind, aber da gehts eher um Fremde oder Flüchtige. Vergiss nicht, dass das deren Problem ist, wenn sie dich nicht mögen. Mit dir hat es nichts zu tun, Menschen ändern sich immer.

Ich hab generell das Gefühl das andere mich nicht mögen, aber ich weiß was du meinst.. wenn z.b plötzlich eine Person mal nicht zurück grüßt (eventuell aus stress) denke ich auch sofort die mag mich nicht… und zerdenk mir darüber den Kopf… wütend werd ich dann nicht, rede mir dann aber die Person im Kopf schlecht…

@Abendschein weil ich denke das ich doch gar nichts gemacht habe und das die Leute mich vorher bestimmt auch nicht richtig mochten

Das muss man entkoppeln. Es ist nicht leicht, aber man muss aufhören, dass man von jedem gemocht werden möchte. Es reicht, wenn einen nur ein Mensch mag und - ganz wichtig - man muss sich selbst erst einmal mögen. Das mit dem Mögen ist so eine Sache. Es kann leicht passieren, dass wenn man von allen gemocht werden will, sie eher Abstand nehmen, weil es ihnen Druck macht. Das Mögen muss freiwillig sein. Wenn man sich selbst mag und sich anstrengt, sein Leben selbst gut zu managen, dann entstehen Freundschaften.

Noch ein Gedanke: ob man gemocht wird, hat nichts damit zu tun ob man etwas falsch gemacht hat, das ist unabhängig voneinander. Dieser Zusammenhang kommt aus deiner Kindheit. Du musst die Kindheit Kindheit sein lassen, sie ist vorbei und kommt nie wieder. Als Erwachsener sieht man, dass der Zusammenhang Fehler/Strafe nicht mehr besteht. Man muss den Begriff „Fehler“ auch neu definieren. Und „Strafe“ (bis auf das Strafrecht in der Justiz) kann man für sich ganz abschaffen. Weder wirst du heute bestraft noch solltest du andere bestrafen wollen. Das ist etwas für Leute, die noch in ihrer Kindheit und dem Mittelalter leben. Komm in die Gegenwart

Meiner Mutter zum Beispiel wünsche ich das nur das schrecklichste

Ich fasse auch voll viel immer als Kritik auf obwohl ich das garnicht möchte aber das ist nicht immer so einfach

Zitat von Steffen1988:

Meiner Mutter zum Beispiel wünsche ich das nur das schrecklichste

Man sollte einem anderen nichts schlimmes wünschen.

Ich finde Du bist ein seltsamer Mensch. Möchtest von anderen geliebt werden
und teilst selbst keine Liebe aus und wünscht anderen schlechtes.

Dann noch Deine Wut. Da sollst Du Dich nicht wundern.

Man kann sich natürlich auch jeden Schuh anziehen und alles auf sich selbst beziehen.
Das tut man dann allerdings selbst. Kein anderer.

Zu denken * alle wollen mir nur Böses* ...auch das kann sogar ein Symptom einer ernstzunehmenden psychiatrischen Erkrankung sein.

Trigger

Seltsame Menschen, hatten seltsame Erfahrungen, weshalb sie seltsam denken und seltsam fühlen.
Zumindest erscheint es für Außenstehende erstmal seltsam.

Ganz so extrem ist bei mir nicht. Mir sind sehr wohl Menschen bekannt bei denn das so richtig extrem ist.

Versteh ich nicht, vielleicht mal am Selbstwert arbeiten? Dann wird es dir egal werden, was andere denken oder sagen oder wie auch immer. Mir ist das schon lange egal.

Mein Freund sagt das auch immer das andere doch denken sollen was sie wollen. Ich denke auch das es am Selbstwertgefühl liegen könnte

@Steffen1988 Meine Mutter hat mir soviel angetan, ich werde mein Leben lang darunter leiden, aber ich wünsche ihr niemals was Schlechtes. Generell niemandem. Das würde sich nicht mit meiner Persönlichkeit vereinen lassen. Damit wäre ich nicht besser als sie.

Wäre den gleichgültigkeit besser?

Zitat von Steffen1988:

Meiner Mutter zum Beispiel wünsche ich das nur das schrecklichste

Das verstehe ich, ich hatte selbst eine schlechte Mutter. Ich habe meinen Eltern innerlich viele Jahre vorgehalten und sie dafür verurteilt, dass sie mich um meine Kindheit und Jugend gebracht haben. Ich hatte wegen ihnen eine schreckliche, unglückliche, hilflose und innerlich einsame Kindheit und Jugend. Ich stolperte ziellos und völlig naiv und unvorbereitet ins Erwachsenenleben. Die Eltern waren mein Fluch und ich verfluchte sie. Später begriff ich, dass sie gar nicht anders konnten. Sie waren zu dumm und unfähig, ihre Kinder mit Liebe und in Geborgenheit aufzuziehen. Sie waren alles andere als Vorbilder. Das Gute habe ich hauptsächlich durch andere Menschen erfahren und gelernt. Viele Jahre später (über zwanzig) verzieh ich meinen Eltern. Zweimal im Abstand von fast zehn Jahren. Ich sah, dass sie ihr Bestes gegeben haben und nicht anders sein konnten als sie waren, dass sie eigentlich selbst litten. Da taten sie mir leid. Was für ein jämmerliches Leben, ohne Liebe. Und sie hatten so gute Kinder! Durch das Verzeihen änderte sich meine Beziehung zu ihnen. Ich warf ihnen all die Fehler und Verletzungen nicht mehr vor sondern betrachtete sie als arme Menschen und hörte ihnen zu und hielt zugleich einen guten inneren Abstand zu ihnen. Das war sehr gut und ich machte Frieden mit ihnen. Ihre Fehler, ihr Unvermögen, all das konnte man nicht ungeschehen machen, der Schaden ist da (auch bei meinen drei Geschwistern). Aber ich wünschte ihnen nichts Schlechtes mehr sondern Gutes. Als sie 2021 und 2023 starben, war es „abgerundet“ ohne schlechte Gefühle . . . darüber bin ich sehr glücklich. Ich bin ihr Sohn und ich habe es gut gemacht. Mehr geht nicht.
Lieber Steffen, du kannst durch deine Liebe und dein Erkennen eine Wandlung in dir vornehmen, wenn du willst. Es dauert viele Jahre und ist eine Lebensaufgabe. Es verändert alles.
LG

Zitat von Steffen1988:

Wäre den gleichgültigkeit besser?

Nein. Aber vielleicht ein bisschen *verstehen lernen* und vielleicht sogar *verzeihen lernen*.

Vergessen wird man es nicht. Aber man kann seinen Umgang damit verbessern.