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Hallo, ich versuche mich kurz zu halten.

Ich leide seit über 10 Jahren an aggressive Zwangsgedanken.
Früher gegen andere, mittlerweile mehr gegen mich.

Ich war vor ein paar wochen für einen Monat in der Klinik und wurde auf Sertralin eingestellt (nehme es nun ca. acht Wochen).
Die letzten Tage hatte ich jedoch nur Panikattacklen ich könnte mir was antun und wie schlimm es meinen Eltern dann geht.
Gestern wurde meine Dosis auf 150 mg erhöht und ich hatte einen Termin bei einer Therapeutin fürs Erstgespräch.

Leider geht es mir so schlecht wie all die Jahre zuvor.
In meinem Kopf geht es sich nur darum plötzlich loszurennen und mir selbst das schlimmste anzutun. Eine unheimliche Angst ist damit verbunden , weil ich das niemanden antun möchte. Warum hab ich diese Gedanke, wie kann ich mich wehren? Will ich das etwa?

Ich hoffe jemand ist da und kann mir positives berichten.

04.05.2023 07:33 • 04.05.2023 #1


9 Antworten ↓


rednaxela
Zitat von marla2404:
Ich hoffe jemand ist da und kann mir positives berichten

Ja. So lange dir diese Gedanken Angst machen, ist alles gut.

Gedanken, sich selber etwas anzutun oder schlimmer sind in schwierigen Phasen Mal da, und erstmal kein Grund zur Sorge.
Sorgen machen sollte man sich, wenn einem die Gedanken keine Angst mehr machen, sondern man sie gut findet. So hat es mir mein Therapeut damals erklärt, das hat mich sehr beruhigt.

04.05.2023 08:40 • #2


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Angst mir was antun zu wollen

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M
ich weiß das auch eigentlich, ich weiß auch dass es bei mir an der angstz des konttrollverlustes liegt und wenn man hier die beiträge sieht hat man ja immer die ähnlichen symptome..

Aber wiese macht mich das so fertig, warum kann ich mir nicht vertrauen?

Ist es, weil es so einfach wäre sich etwas anzutun und wenn man das weiß, die angst davor größer ist?

04.05.2023 09:55 • #3


P
Wichtig ist, dass zwischen Gedanken und Handlung immer noch ein aktiver Geist steht, der die Handlung zulässt oder eben nicht. Wir haben millionen Gedanken und nur ein kleiner Bruchteil führt zu einer Handlung.
Zwangsgedanken sind darauf ausgelegt, dich zu quälem, denn dein Körper will dir damit etwas sagen und nur bei Schmerz hört man auf sich und wird bereit, etwas zu ändern. Was könnte das in deinem Leben sein?

Was wurde dir in der Klinik an Techniken für den Umgang damit an die Hand gegeben?

Ich kann ansonsten noch die Akzeptanz und Commitment Therapie empfehlen, einfach mal googeln. Es gibt sehr gut Selbsthilfebücher dazu. Ich finde das Leben annehmen sehr gut.

04.05.2023 10:09 • #4


M
Zitat von Pauline333:
Wichtig ist, dass zwischen Gedanken und Handlung immer noch ein aktiver Geist steht, der die Handlung zulässt oder eben nicht. Wir haben millionen Gedanken und nur ein kleiner Bruchteil führt zu einer Handlung. Zwangsgedanken sind darauf ausgelegt, dich zu quälem, denn dein Körper will dir damit etwas sagen und ...

Diese Passsage find ich ganz interessant. Ich habe das Gefühl, dass ich mir selbst das leben versaue in dem ich mich reinsteigere, aber darauszukommen ist sehr schwer..

04.05.2023 10:21 • x 1 #5


P
Zitat von marla2404:
Diese Passsage find ich ganz interessant. Ich habe das Gefühl, dass ich mir selbst das leben versaue in dem ich mich reinsteigere, aber ...


Das ist es auch, davon können viele hier ein Lied singen einschl. mir.
Aber man kann es definitiv da raus schaffen.
2 wichtige Dinge sind Akzeptanz und Hoffnung.
Schau mal nach der Akzeptanz und Commitment Therapie, aus meiner Sicht ist dieser Ansatz ein Gamechanger...

04.05.2023 10:26 • #6


M
@Pauline333
Danke, ich schaue mal nach.
Hast du Tipps, wie ich es schaffe die Gedanken wertefrei zu begegnen? Immer wenn ich versuche zu sagen: Ich will leben, also hab ich nichts zu befürchten, kommt direkt danach der Gedanke: Du kannst es aber einfach so tun. Oder was ist wenn etwas aus dem Affekt heraus passiert als Kurzschlussreaktion. Dann bin ich weg und lasse meine Familie im Schmerz alleine.

Diese Vorstellung macht mich fertig...ich liebe meine Familie

04.05.2023 10:40 • #7


P
Es ist wie gesagt der Sinn von Zwangsgedanken, dich fertig zu machen. Sie wollen dich zwingen etwas zu ändern. Sie sind also gut!

Ihnen wertfrei zu begegnen ist Königsklasse. Aber du kannst zunächst versuchen, sie einfach da sein zu lassen, egal was sie mit dir machen. Wehre dich nicht, das kostet nur Energie, die du an anderer Stelle gesund für dich einsetzen kannst. Z.B. um dir gutes zu tun, dir wichtige Ziele zu verfolgen, dein Leben bestmöglich zu leben.
Gensu darum geht es in der Akzeptanz und Commitment Therapie. Außerdem lehrt diese Therapieform genau das, was du brauchst: wie man mit negativen Gedanken umgehen kann, dass sie immer weniger Macht über einen haben.

Du wirst dir auch nicht in einer Kurzschlussreaktion etwas antun. Davor schützt einer der wichtigsten Instinkte, den wir haben: der Überlebensinstinkt. Gegen Instinkte kann man nichts machen. Sie sind auch mit bloßen Gedanken nicht zu unterbinden. So, wie du dich auch nicht selbst durch Luft anhalten töten kannst.

04.05.2023 11:47 • #8


M
@Pauline333
Danke dir! Ich bin gerade dabei wenn die Gedanken kommen zu sagen: Ach da bist du ja wieder, zieh eine nummer und warte bis ich bei dir bin.Es ist anstrengend aber ein Versuch wert.

Das was einem so große Angst macht ist, das man selbst kämpfen muss und niemand im Kopf einen Schalter umlegen kann..

04.05.2023 12:14 • #9


P
Zitat von marla2404:
@Pauline333 Danke dir! Ich bin gerade dabei wenn die Gedanken kommen zu sagen: Ach da bist du ja wieder, zieh eine nummer und warte bis ich bei dir ...


Kampf kostet Energie. Akzeptanz, Annahme, liebevoll mit sich sein, das ist der Weg.

04.05.2023 14:41 • #10


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