Verliebt in einen Beziehungsphobiker

Ich habe es zu spät gemerkt, dass etwas nicht stimmt, mit ihm. Vielleicht auch daher, weil ich bislang mit dieser Form von psychischen Störungen keine Berührung in meinem Leben hatte....es ist völliges Neuland für mich und oft auch völlig unverständlich. Als ich R. vor 1,5 Jahren über den Weg lief, war ich selbst noch dabei, mich von einer langjährigen gescheiterten Beziehung zu erholen; mir schien es Schicksal zu sein, dass plötzlich Jemand in meinem Leben war, der aufregend war, charmant und auch unkalkulierbar. Wir hatten gegenseitig eine Anziehungskraft, die ich bislang so noch nie erlebt hatte, wie er redete, wie er ging, sein Lachen, ich war und bin noch immer aufgeregt, wie ein Teenie, wenn wir uns begegnen. Die ersten Begegnungen waren zufällig und schienen eine ganz normale Entwicklung mit sich zu bringen. Mal hier und da etwas unterhalten, etwas flirten und offensichtlich auch gegenseitig die zufälligen Begegnungen forcieren. Er war charmant, lachte viel, wirkte offen und interessiert.....es zeigten sich viele gemeinsame Vorlieben, es schien alles zu passen. Ich ließ mich auf ihn ein, ohne zu merken, dass es für ihn keine feste Geschichte war. Erst tauchte aus dem Nichts eine Exfreundin auf, die nicht nur optisch nicht zu ihm passte....ich verstand auch nicht, warum Mann sich überhaupt nochmal darauf einließ.....wo wir uns doch begegnet waren......!Ich zog mich zurück, er brauchte immer mal eine kurze Zeit, aber er kam immer wieder auf mich zu. Auch, als ich wegzog, weil ich die Situation nicht mehr ertragen habe, änderte sich nichts daran. Er ließ mich nicht wieder gehen. Je schöner die Momente waren, die wir zusammen verlebten, um so weiter entfernte er sich kurz danach immer wieder. Nah und fern im stetigen Wechsel. Ich brach den Kontakt ab, nicht nur einmal. Ich erklärte das auch, ich schrieb ihm.....aber er ignorierte und war immer wieder da. Irgendwann gab es dann keine Exfreundin- oder Wiederfreundin mehr und ich dachte, wir würden unsere Chance doch noch bekommen. Aber seit er Single war, wurde es noch schlimmer. Teilweise gab es mehrere Kontaktaufnahmen an einem Tag, wir haben den gleichen Sport als Hobby, er trat in den Verein ein, in dem ich schon 1 Jahr Mitglied war, wir verbrachten viel Zeit zusammen. Er hatte hohe Erwartungen an mich, ich hatte das Gefühl, wenn er mich sehen wolte...hatte ich da zu sein, wenn er sich zurück zog, hatte ich das zu akzeptieren. Eine dauernde Achterbahn, nah und fern......ohne eine Erklärung. Ich habe nicht begriffen, wieso Jemand flüchtet, wenn er doch mit einem anderen Menschen ein schönes Erlebnis hatte. Es schien beinahe so, als würde er mir nicht vertrauen....nicht im Sinne von Fremdgehen, sondern derart, dass er nicht glaubte, dass es mit mir funktionieren würde. Funktionieren schien aber zu heißen......nicht fragen, weil das ist Einengen, sich nicht ständig melden, akzeptieren, wenn der andere sich 2 Wochen gar nicht meldete etc.......Ich beschäftigte mich im Netz mit meinen vielen Fragen und schnell bekam ich Antworten, die mich total befremden. Wenn dieser Mann, den ich so sehr mag, wirklich an einer Beziehungsphobie leidet, bin ich verloren. Ich kann ihn nicht retten, nicht durch ständige Akzeptanz seines oft verletztenden und abweisenden Verhaltens, nicht durch Weggehen.....durch gar nichts, weil er im schlimmsten Fall nicht mal einsehen würde, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Ich glaube, unbewußt habe ich alle Wege versucht, die ich gehen konnte. Ich war da, ich hatte Verständnis, ich hab mich und meine Emotionen zurück genommen, hab ich auch mal entfernt, hab gelacht und geweint......und genützt hat es nichts. Funktionieren bei diesen Männern heißt......nicht denken,nur hinnehmen.......was wiederum bedeutet, nur eine Frau ohne Persönlichkeit oder Hirn, wird in der Lage sein....die Angst zu nehmen....für eine gewisse Zeit. Das Mann damit auch nicht glücklich ist......hab ich ja schon mitbekommen....! Meine Befürchtung aber ist, dass Männer mit dieser Störung niemals merken, wenn sie glücklich sind. Sie suchen....was, wissen sie selbst nicht, sie verletzen, sie sind Egoisten, sie nehmen, aber geben können sie nicht. Ich wünschte, ich hätte das eher gemerkt. Jetzt stecke ich bis zum Hals in einem Gefühlschaos....will eigentlich nicht gehen, weiß aber auch nicht, ob ich bleiben kann und was das ändern sollte.....

Danke für die Antworten, hilft einfach mal eine aussenstehende Meinung zu lesen. Auf viele Fragen hab ich ja selbst keine Antworten.....leider! Aber ich wollte nochmal anmerken........ich habe Hirn ) und vielleicht ist das auch mein Problem......ich denke zuviel!