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Hallo. Ich bin ende 40 und ganz neu hier und zum 1. Mal überhaupt in einem Forum angemeldet und nun sehr gespannt. Ich bin seit 10 Monaten in einen Beziehungsphobiker (wie er im Buche steht) verliebt und nun am ende meiner Kraft. Ich würde hier gerne mit jemandem in Kontakt treten, der diese Phobie auch hat und mich austauschen und mehr darüber erfahren, da ich auch auf der Suche nach Antworten bin und zum ersten mal in meinem leben überhaupt mit dem Thema konfrontiert wurde. Hat jemand Lust bzw intetesse? Freue mich auf Antworten.

30.08.2016 23:01 • 15.09.2016 #1


9 Antworten ↓


FeuerWasser
Wenn du am Ende deiner Kraft bist würde ich dir dringlichst empfehlen, einen Schlussstrich zu ziehen.
Schaden tust du nur dir selber und musst dich fragen warum du an ihm so fest hältst?! Ändern kannst du
ihn nicht.

30.08.2016 23:16 • #2


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Verliebt in einen 45 jährigen beziehungsphobiker

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H
Hallo feuerwasser.danke für die Nachricht. Ich weiß das vom Kopf her alles sehr wohl. Habe vor 5 tagen leb wohl geschrieben und seither keinen Kontakt mehr. Trotzdem befasse ich mich mit der Problematik der Beziehungsphobie noch,weil ich Antworten für mich ganz persönlich suche.darf ich fragen, sind sie ein betroffener Partner oder haben sie selbst auch diese phobie?

30.08.2016 23:38 • #3


FeuerWasser
Zitat von Haselmäuschen65:
Darf ich fragen, sind sie ein betroffener Partner oder haben sie selbst auch diese phobie?

Beides, wobei es sich bei mir in einer anderen Erkrankungsform begründet bei meinem Partner weit stärker ausgeprägt ist.
Das ist ein Grund warum es zwischen uns funktioniert, ansonsten hätte ich längst diese Konstellation auflösen müssen.
Dazu muss man sagen, dass Bindungsphobien eine spezifische Ausprägung der Borderline Persönlichkeitsstörung sind.
Ich kann verstehen, dass man für sich selbst Antworten sucht, versucht den anderen zu verstehen, Mitleid empfindet, versucht
sich einzufühlen und alles wird nichts bringen. Wenn er nicht offen ist, keine Bereitschaft zeigt über das Thema zu sprechen und keine
Einsicht zeigt, dass er ein großes Problem hat an dem er therapeutisch arbeiten sollte, dann ist das ausweglos, kann und wird nur in einer Enttäuschung enden.
Wer mit einem Bindungsphobiker zu tun hat wird solche Szenarien Habe vor 5 tagen leb wohl geschrieben und seither keinen Kontakt mehr.
... zur Genüge kennen.

30.08.2016 23:52 • #4


H
Ich verstehe,was sie mir sagen wollen.ich vertrete die gleiche meinung.er hat mir 3 Monate nachdem wir uns näher kennenlernten von seinem Problem erzählt.Schlafstörungen,ständige innere unruhe, sexuelle blockade,keine nähe ertragen können,nicht lang an Orten bleiben können.max.7 Std etc,keine Freundin mehr seit 18 jahren. Es hat ihn viel überwindung gekostet darüber zu reden. Wollte mich nicht verlieren. Hatte angst wie ich reagiere. Es hätte nichts mit mir nur mit ihm zu tun.Mir geht es jetzt momentan auch gar nicht mehr so um das verständis und Mitleid für ihn. Vielmehr wüsste ich für mich gerne, ist so jemand wirklich in der Lage zu lieben? Was geht in diesem Kopf vor? Warum stellen diese Menschen diese Distanz her also vermissen sie nicht? Das sind so die fragen,die mich beschäftigen

31.08.2016 00:08 • #5


FeuerWasser
Ich finde, darauf kann man nicht pauschal antworten ob ein Bindungsphobiker lieben kann.
Das Problem liegt weniger daran, dass man nicht lieben kann sondern daran, dass solche aufkommenden Gefühle
Angst machen, Angst vor Abhängigkeit, Angst vor einen möglichen Verlust, Angst vor einer Erwartungshaltung wenn es
kommuniziert wird und dieses Angstdenken ist so ausgeprägt, dass diese aufkommenden Gefühle oft im Keim erstickt werden
das heißt konkret, Emotionen vom Bewusstsein abgespalten werden. Das ist ein Grund warum manche Gefühle gar nicht empfinden,
andere eingeschränkt, wiederum andere können sie stark empfinden aber rationalisieren das wieder weg mit Vernunftdenken.

Die Distanz wird herstellt um sich selbst zu schützen. Ich behaupte mal, dass viele Bindungsphobiker stark unter diesen Zuständen
leiden, auch das Gegenüber vermissen aber wie schon beschrieben, die Ängste dominieren. Das hat tatsächlich nichts mit dem
Partner zu tun sondern Bindungsphobien ergründen sich häufig in Kindheitstraumatisierungen, einem schlechten Mutter-Kind-Verhältnis
oder gravierenden Beziehungserfahrungen. Diese Situation kann im Endeffekt nur ein Psychotherapeut auflösen sofern sich der Bindungsphobiker
überhaupt wagt in eine Therapie zu gehen weil man sich da natürlich auch mit seinen Ängsten konfrontieren muss und so kommt es eben auch
vor, dass Bindungsphobiker ihr lebtag lang keine Partnerschaften eingehen und wenn dann on-off-Beziehungen, Affären führen auch keine engen
Freundschaften haben bis hin zur vollständigen sozialen Isolation.

31.08.2016 00:33 • #6


S
Ich denke, dass Menschen mit Beziehungsangst genau so gut lieben können, wie Menschen, die in der Lage sind, Beziehungen einzugehen. Meiner Meinung nach hat die Fähigkeit zu lieben nichts mit der Fähigkeit, sich binden zu können zu tun. Vielleicht können diese Menschen sogar leichter lieben und entwickeln deswegen eine Angst davor, andere Menschen nicht mehr lieben zu können, sobald sie anfangen würden, sich an eine bestimmte Person zu binden, womöglich stehen dahinter auch Entscheidungsschwierigkeiten und Unsicherheit. Und die Angst vor Abhängigkeit ist gleichzeitig auch die Angst, verlassen zu werden und alleine zu sein. Eigentlich sollte der Einzelne durch die Beziehung zu einer anderen Person eine größere Freiheit erlangen können. Nach schlechten Erfahrungen scheint das Risiko jedoch zu groß, wieder verlassen zu werden.
Die Frage ist jedoch, weshalb Sie sich ausgerechnet in einen Menschen verlieben, der Angst davor hat, Beziehungen einzugehen. Ist die Tatsache, sich in jemanden zu verlieben, der nicht in der Lage ist sich zu binden, nicht die perfekte Möglichkeit, sich nicht zu binden? Vielleicht lenkt Sie die Beziehungsphobie dieses Mannes vielleicht von Ihrer eigenen Beziehungsangst ab? Sie möchten ihm helfen, aber eigentlich nur sich selbst etwas beweisen?

15.09.2016 19:12 • x 1 #7


H
Danke für Ihre Antwort.mich würde interessieren -sind sie männlich oder weiblich und auch oder davon betroffen? Mit ihrer frage liegen sie allerdings komplett falsch ich war lange verheiratet und auch danach in langjähriger lebensgemeinschaft aus der ich mich gelöst hatte Auch aber nicht nur,weil ich mich in diesen Mann verliebt hatte und von seinen Problemen erst peau a peau erfuhr

15.09.2016 19:53 • #8


S
Ich bin weiblich
Bei mir war es so, dass ich mich mal in jemanden verliebt hatte, der Beziehungsangst hatte und ich glaube, dass ich durch die Überwindung des Liebeskummers von ihm, teilweise meine eigene Beziehungsangst überwunden habe. Aber ich glaube nicht, dass die Tatsache, dass man bereits Bindungen eingegangen ist, eine Beleg dafür ist, dass man keine Beziehungsängste hat. Ich glaube vielmehr, dass man trotz Beziehungsangst lange in Beziehungen leben kann, weil man sich beispielsweise Partner sucht, deren Treue man sich sicher ist, weil sie einen vielleicht mehr wollen als umgekehrt. Beziehungsangst ist vielleicht die Angst vor einer ausgewogenen Beziehung, in der beide Partner gleich frei sind und keiner der beiden aufgrund mangelnden Selbstbewusstseins bespielsweise vom anderen abhängiger ist. Denn erst wenn der Partner auf Augenhöhe ist, kann ihm genauso seine Freiheit zugesprochen werden, wie einem selbst.

15.09.2016 20:13 • #9


H
Das trifft bei mir nicht zu. Ich habe keine bindungsangst und suche nähe und Partnerschaft. Ich kenne die lange ehe und habe auch danach lange Alleine gelebt,hatte aber auch da freunde. Eine Situation wie mit meinem Phobie hatte ich noch nie und ich leide sehr unter alkem. Mittlerweile habe ich ihn 4 Wochen nicht mehr gesehen,aber es geht mir trotz des Abstandes nicht besser

15.09.2016 20:21 • #10


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