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Wie ich selber schreiben die meisten hier über ihre Panik, Angst usw. in Bezug auf Beziehungen.
Ich habe das Gefühl, dass viele nützliche Tipps etwas untergehen und weil ich gerade vollkommen begeistert über ein von mir gekauftes Buch bin, und ich es wirklich schade fände, wenn der Buchtipp untergeht, habe ich beschlossen einen Thread aufzumachen und die für mich bereits gefundenen Hilfen zu posten .



Das erste Buch von der Stefanie Stahl, mochte ich selber nicht so gerne, da wirkliche Tipps aus der Bindungsangst heraus vieeel zu kurz kamen. Das neue Buch von ihr ist aber wirklich sehr gut. Habe gestern schon die ersten Übung aus dem Buch gemacht:
Vom Jein zum Ja!: Bindungsangst verstehen und lösen. Hilfe für Betroffene und ihre Partner - von Stefanie Stahl

Einblick:
Ich will die Übung mal kurz beschreiben.
Zunächst sagt sie, dass sie mittlerweile (das war im ersten Buch noch nicht der Fall), überzeugt davon ist, dass jede Bindungsangst in der Kindheit verankert ist und wie man diese wahrgenommen hat. Dabei muss nichts Schlimmes vorgefallen sein, sondern viel liegt auch an der eigenen Sensibilität. In jedem Fallle sei das innere Kind noch immer quasi oft unterbewusst in einem aktiv, auch wenn man als Erwachsener vieles versucht rational zu erfassen.

Wie komme ich nun an das ran, was in der Kindheit war:
Schritt 1: Ein min. Din A4 großes Blatt und einen Stift zur Hand nehmen.
Schritt 2: Die Umrisse eines Kindes auf das Blatt zeichnen
Schritt 3: Recht und links neben neben dem Kopf die Bezugspersonen hinschreiben: In den meisten Fällen Mama und Papa.
Schritt 4: Aufschreiben, wie man die Eltern als Kind wahrgenommen hat. Also positive und negative Erinnerungen. Sowas wie: laut, gestresst, ist in Arbeit versunken, war distanziert, aber auch sowas wie hatte ein offenes Ohr oder sowas scheinbar banales, wie hat gut gekocht oder hat alles organisiert
Schritt 5: Oberhalb der Bezugspersonen notieren, wie man die Beziehung der beiden zu einander wahrgenommen hat. Also etwa: Die Beziehung meiner Eltern war gekennzeichnet durch.... Streit, Distanz oder auch hier wenn vorhanden das Positive.. als z.B. Vertrauen und Zuverlässigkeit
Schritt 6: Was haben diese Erinnerungen in dem damaligen Kind ausgelöst:
Also mal sollte dann in den Bauch des Kindes schreiben, wie man auf diese (vermutlich eher negativen Dinge) und die Beziehung der Eltern reagiert hat. Ich ... musste funktionieren, ich muss entlasten, ich bin machtlos - fühle mich nutzlos, ich fühle mich ausgeliefert, ich fühle mich eingeengt usw... natürlich auch hier positives.. aber nur, wenn man sich den wirklich an was positives erinnert. Also nicht Krampfhaft versuchen da noch was positives reinzumogeln. Die Stahl schreibt, dass die meisten Patienten die sie hat nur Negatives in dem Bauch reinschreiben.
Schritt 7: An den Beinen hinschreiben, wie man heute wegen dieser immer noch verinnerlichten Mechanismen aus Schritt 6 handelt, etwa: Ich mache Schluss, ich bin beklemmt, ich zweifele an mir, ich widerspreche kaum usw.
Schritt 8: Um den Körper des Kindes schreiben, wo man Stärken von sich sieht: mutig, begeisterungsfähig, hilfsbereit usw.

Also alleine diese Übung, die sie auch mit den Patienten in ihrer Praxis macht, finde ich super, um sich selber mal bewusst zu machen, wo die Probleme liegen.. eben an dem, was im Bauch des Kindes geschrieben steht .

Die Übung geht noch weiter... man soll dann aus der Position des jetzt Erwachsenen auf das innere Kind einreden . Klar.. irgendwie fühlt man sich dämlich dabei, aber sieht ja keiner XD.. wie das funktioniert erklärt sie. Auch eine andere vertraute Person kann dabei die Rolle des Erwachsenen einnehmen. Müsst ihr euch selber mal durchlesen. Im ersten Buch hatte sie das auch vorgeschlagen, aber gebracht hat mir ihre Beschreibung da irgendwie nicht so viel wie in dem zweiten Buch.

Es wollt noch eine Übung dazu, wo man eigentlich seine eigenen Wünsche sieht und das man sich seiner Gefühle wieder mehr bewusst werden muss und nicht ständig in den Partner reinhorchen soll. Also stärkte sie quasi auch das Bewusstsein - also das Selbstbewusstsein
Total gut.
Und vielleicht ja auch hilfreich für andere hier.
Obs wirklich was bringt, wird sich zeigen. Aber ich denke sich seiner Selbst bewusst zu werden ist schon uuunheimlich viel wert und ein großer Schritt, um an sich selber arbeiten zu können.

Ich werde mich jetzt einem weiteren Buch zuwenden und vielleicht kann ich auch daraus was empfehlen.
Als kleine Ergänzung: In dem Buch ist das oben beschriebene natürlich viel besser erklärt. Wenn möglich etwas Geld in die Hand zu nehmen oder das Buch auszuleihen ist sinnvoll. Kanns ja auch wieder verkaufen.

04.02.2015 12:21 • 22.03.2015 x 1 #1


6 Antworten ↓


Astaratio
Hallo du:)
Vielen Dank für deine Tipps!

Es gibt da nur ein essentielles Problem: Die Erinnerung
Unser Gehirn ist darauf ausgelegt negative Erinnerungen im Kleinhirn abzuspeichern und diese somit gedanklich zu verdrängen.
Ohne die gewisse Hilfe mit Techniken von einem Therapeuten lassen sich diese Erinnerungen nicht wiederbeleben und verarbeiten.

04.02.2015 16:51 • #2


A


Tipps: So gehts raus aus der Bindungsangst!

x 3


Hoffnungsfroh
Ich finde das Buch auch sehr gut. Meine Therapeutin arbeitet ähnlich und ich bin total dankbar, dass ich sie gefunden habe. Ich kann Astaratio nur zustimmen - das eine sind Bücher und hilfreiche Tipps. Das andere ist eine fundierte Auseinandersetzung mit seinen Ängsten, deren Ursache in der Kindheit zu suchen sind. Das Ändern von jahrelang trainierten Verhaltensweisen dauert ebenfalls mehrere Jahre. Das ist ohne professionelle Hilfe gar nicht zu schaffen. Meine Therapeutin macht Seminare rund um BA und Selbwert. Die fand ich auch total hilfreich.

26.02.2015 17:03 • #3


erdbeere46
Und gibt es auch einen Tip für die Partnerin eines Mannes mit Beziehungsangst? Ich konnte im Internet nichts hilfreiches finden....eher den Tip...schnellstmöglich das Weite zu suchen, da dem Menschen sowieso nicht geholfen werden kann! Durch das, was der betroffene Mann mir in lichten Momenten erzählt hat, kann ich, glaube ich, den Ursprung seiner Angst auf seine Kindheit festlegen. Vom Vater verlassen, von der Mutter von einem Tag zum anderen wegen eines neuen Mannes zur Oma abgeschoben. Schwester im Heim und Oma wenig herzlich aufgrund von Kriegserlebnissen. Mir wird immer klarer, wo seine Ängste herkommen....aber er selbst scheint die Gründe für sein Gefühlschaos stets woanders zu suchen. Wie kann man ihm helfen?

08.03.2015 18:08 • #4


Hoffnungsfroh
Die Frage ist doch, was dich bei ihm hält? Meine These ist, dass jeder bindungssichere Mensch, der über ein gutes/stabiles Selbstwertgefühl verfügt, nach spätestens einem Jahr die Biege macht. Bis dahin kann man ja noch hoffen oder den Versprechungen (so es überhaupt welche gibt) Glauben schenken, aber dann sollte es auch gut mit den Distanzierungen seitens des BA sein.

Was genau ist also dein Thema innerhpdieser Beziehung? Welche Rolle fällt dir zu? Eas brauchst du für dich und was würde dir gut tun? Wie liefen deine Beziehungem bisher? Erkennst du ein sich wiederholendes Muster?

Fragen über Fragen Wenn du Jein! gelesen hast, wirst du dich bestimmt schon mit diesen Fragen intensiv auseinandergesetzt haben.

09.03.2015 13:15 • #5


erdbeere46
Ich habe das Buch jein noch nicht gelesen, werde es mir aber besorgen. Und nein, in meinen vergangenen Beziehungen gibt es kein Muster. Aaaaaber.....ich stelle fest, dass ich offensichtlich selbst eine emotionale Störung habe, eine Bindungsangst......nicht so ausgeprägt, wie bei anderen offensichtlich, aber wohl da. Vielleicht hilft mir das Buch weiter.......

09.03.2015 20:07 • #6


antje23
Und gibt es Tipps für eine Frau die sich immer sehr fest auf Männer einlassen kann die ihr nicht gut tun,sie mies behandeln und immer wieder auf Abstand halten und meist sehr dominant sind und Männer die gut zu mir sind und sich wirklich für mich interessieren schicke ich bei den kleinsten Fehlern in die Wüste. Umso mehr mich Männer auf Abstand halten umso größer sind die Gefühle. Aber leiden will ich nicht mehr. denn das Verhalten von den Männern hat mich immer wieder in Depressionen gestürzt. ich will auch geliebt werden und lieben. Aber sobald nicht am Anfang gleich die ganz großen Gefühle da sind,lasse ich es sein. ich weiß das es an meiner Kindheit liegt,da meine Mutter sehr depressiv war und ich viel Verantwortung übernehmen musste. Und nur Aufmerksamkeit bekam wenn ich was zu Haue getan habe,wenn ich aber an mich dachte,wurde ich egoistisch beschimpft. aber das Wissen hilft mir leider nicht weiter. Sobald jemand was Ernstes will,bekomme ich Panik, Beklemmungen und suche nach Fehlern. und wenn ich das aushalte bekomme ich auch des öfteren Depression. für mich heißt das nun um gesund zu bleiben muss ich alleine bleiben. aber das will ich nicht. kann mir jemand einen Ratschlag geben. ich habe auch schon so viel darüber gelesen

22.03.2015 17:38 • #7





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