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N
Hallo, ich habe vor einem Jahr einen tollen Mann kennengelernt, leider war unsere Beziehung nie wirklich einfach, er leidet seit Jahren an immer wieder kehrenden Depressionen, was oft einen Rückzug und ein beenden unserer Beziehung bedeutete.
Leider erschwert es alles, dass wir eine richtige Beziehung zueinander aufbauen. Dazu kommt, dass er nach Nähe direkt Distanz sucht, waren wir intim miteinander möchte er am liebsten direkt allein sein. Er sagt, dass nach dem wir intim waren, er auch das Gefühl hat, nichts mehr für mich zu empfinden, er aber nicht weiß warum es so ist, das Problem hat er aber wohl schon bei den letzten Beziehungen gehabt. Er redet nicht wirklich mit mir darüber, ist sehr verschlossen, nun hab ich dir Vermutung das er unter einer Bindungsstörung zu den Depressionen leidet. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, immer wieder der Rückzug und die Angst, dass er nicht mehr wieder kommt.
Dankeschön für eure Hilfe.

02.02.2016 20:52 • 01.06.2021 #1


15 Antworten ↓


B
Kommt mir bekannt vor und das was du schreibst passt zu einer bindungsangst. Mein Exemplar ist da genauso, nur, dass er nüchtern nicht mit mir schlafen konnte bzw. es ihm dann zu viel war. Generell Nähe war so an manchen Tagen schwer. Obwohl nicht nüchtern auch falsch ist. Bei ihm hat meistens schon ein B. gereicht.

Jetzt haben wir gerade ne Trennung die schon angeleitet wurde durch einen depressiven Schub. Seit einer Woche ohne Kontakt und ich weiß, dass er darunter leidet und sich heftig in Selbsthass und Trauer suhlt weil er immer noch nicht das Beziehungsding kann - darf ich fragen, wie lange eure trennungsphasen anhielten? Warst du dir immer sicher, er kommt zurück?

Ich schwanke zwischen Sicherheit und Erleichterung, aus dem Horror raus zu sein. Ich bin froh, nichts von ihm zu hören, vermisse ihn zeitgleich heftig.

02.02.2016 21:08 • #2


A


Leidet er an Bindungsangst?

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FeuerWasser
Das ist schwer zu beurteilen. Dieses Verhalten kann eine Folge der Depression sein, es kann eine Bindungsphobie sein und es wäre möglich, dass die Bindungsphobie im Fokus steht und in deren Folge die Depressionen zustande kamen.
Ich bin selbst mit einem Bindungsphobiker zusammen. Essentiell ist in jedem Fall wie einsichtig der Betroffene ist. Welches Verhältnis zu Nähe und Distanz der Partner hat, wieviel an Toleranz aufgebracht werden kann. Auch bei uns war das so, dass er sich nach intimen Treffen oft 10 Tage -2 Wochen überhaupt nicht mehr gemeldet hat, auch küssen war eine schwierige Angelegenheit. Ich saß aber nicht zuhause und bin in Gedankenspiralen versunken sondern habe mein Leben weiter gelebt, Hobbies und Freundschaften gepflegt. Je mehr man den Betroffenen mit Nähe bedrängt umso mehr zieht er sich zurück. Ich habe ihn in Ruhe gelassen, ihm seinen Raum gegeben und er kam von alleine zurück und ist auch mittlerweile in Therapie. Gerade Therapie ist auch ein wichtiger Punkt, denn eine solche Problematik klärt sich nicht mit ein paar verständnisvollen Worten und einem Schulterklopfer. Es kann gut gehen aber häufiger ist eben leider das Gegenteil der Fall, je nachdem wie tief die Probleme verwurzelt sind.

05.02.2016 19:15 • #3


P

31.05.2021 21:02 • x 1 #4


L
Für mich klingt das eher nach Trauma.
Wenn es ihn von jetzt auf gleich so aus der Bahn wirft und alle Gefühle weg sind.

31.05.2021 21:40 • x 1 #5


4_0_4
Zitat von Pumperella:
Meine Frage: kennt sich jemand mit der Bindungsangst aus und kann ich noch Hoffnung haben?
Mit so wenig Informationen kann man da keine wirkliche Aussage treffen.

Primär halte ich es wichtig zu überleben in wie weit Du dich schützen solltest.

Bindungsangst kann verschiedenste Hintergründe haben. Ohne ein ausreichendes Maß an Therapieerfolg ist die Beziehungsfähigkeit in Frage gestellt.

31.05.2021 22:17 • x 2 #6


A
Klar wenn Erinnerungen hochkommen kann das passieren.....dann erstarrt man..wie eine Blockade....ja kann ich nachvollziehen.

31.05.2021 22:20 • x 2 #7


P
Vielen Dank für eure Antworten!

31.05.2021 22:28 • x 2 #8


D
Hi

Ich habe starke verlustangst und dass kann zu bindungsangst oder verlieren (man meint es jedenfalls) der Gefühle führen.
Ich denke, dein Freund liebt dich sehr sehr tief und hat Angst, dich zu verlieren. Deswegen schützt sich seine Psyche, um nicht verletzt zu werden.

Ich bin momentan in Therapie und durch die Aufarbeitung meiner Kindheit (vernachlässiung durch Mutter, emotional nicht erreichbar) und die schlimme Beziehung zu meinem Ex, der nie nett oder zärtlich, zu mir war, sehe ich alles klarer. Meine jetzige Beziehung ist so schön und voller Liebe, damit muss ich erstmal klar kommen. Aber es gibt auch trigger für mich, nur ich kommuniziere nicht jeden Wort. Möchte meinen wundervollen Mann nicht belasten.

Lg

01.06.2021 12:20 • x 1 #9


P
Zitat von Die:
Hi Ich habe starke verlustangst und dass kann zu bindungsangst oder verlieren (man meint es jedenfalls) der Gefühle führen. Ich denke, dein Freund ...


Dieser Beitrag hilft mir sehr. Ich leide auch unter Verlustangst und wahrscheinlich (laut Therapeutin)auch Bindungsangst, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Mein Freund meldet sich auch noch und berichtet über seine Arbeit, aber meine Therapeutin sagt, ich muss erstmal dringend physisch Abstand halten. Jedesmal, wenn wir uns sehen, ist er sehr kalt und distanziert, was mich fertig macht. Er kann nichts tun, es ist eine psychische Geschichte und ich bedränge ihn auch null. Allerdings ist die Frage, ob Gefühle wieder zurückkommen können. Er geht nächste Woche mal zu meiner Therapeutin... Ich befürchte auch, dass sich eine "Selbstschutz -Mauer" gebildet hat. Vielen Dank für die Rückmeldung, das ist wirklich lieb, dass sich fremde Menschen so viel Zeit für einen nehmen!

01.06.2021 13:28 • x 1 #10


D
Das wird sich bestimmt wieder richten. Es werden Momente kommen, wo er es wieder spürt.
Aber ich würde den Kontakt auf jeden Fall beibehalten, zeige Verständnis und sei für ihn da.
Nur nicht bedrängen und Vorwürfe machen.

01.06.2021 13:41 • x 1 #11


D
... Und liebe ist eine Entscheidung.
So lange es keine psychische oder physische Gewalt gibt, kann alles funktionieren.

01.06.2021 13:43 • x 1 #12


P
@Die Danke, das macht mir Mut!

01.06.2021 14:55 • #13


P
@Die Nein, wofür sollte ich ihm Vorwürfe machen- er kann ja nichts dafür... Es gab keine Gewalt, es war alles harmonisch, das ist ja das Verrückte... Ich dränge nicht, bin da, aber muss mich auch irgendwie schützen, denn nach jedem Treffen zieht es mich dermaßen in ein Loch, dass ich totale Panikattacken bekomme. Er ist halt momentan nicht mehr er selbst und ich bekomme seit einem Monat keinerlei Zuneigung. Sex geht allerdings, doch danach wieder Kälte.... ziemlich heftig. Deshalb bin ich auf Abstand gegangen. Weiß auch nicht, was richtig ist

01.06.2021 15:14 • #14


D
Du darfst dich auch nicht verlieren. Du machst das schon richtig. Gib ihm die Zeit, biete ihm Hilfe an.

Das wird alles wieder werden.

01.06.2021 15:20 • x 1 #15


P
@Die vielen Dank!

01.06.2021 16:15 • #16


A


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