Guten Tag,
Ich bin 16 Jahre alt und war schon immer eher von der schüchternen Sorte. Trotzdem war ich in der Grundschule und auch teilweise noch auf dem Gymnasium sehr beliebt. Mir fiel es leicht Freundschaften zu knüpfen. Ich hatte keine großen Probleme, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Meine Gefühle habe ich schon als Kleinkind nicht gern offen gezeigt, weshalb die meisten Freundschaften oberflächlich waren, was ich früher bestimmt anders sah.
Ab einem gewissen Zeitpunkt änderte sich das plötzlich. Mir bereitete es Probleme, Freundschaften aufrechtzuerhalten. Ich war nicht mehr ordentlich in der Lage, Bindungen einzugehen, wollte keine Nähe mehr. Ich habe mich nicht nur von sämtlichen Freunden distanziert, sondern auch von meiner Familie. Mir blieb nur noch meine Schwester, die mir immer am nähesten stand. Ihr habe ich manchmal Gefühle anvertraut, aber auch nur per SMS, weil ich Gefühle anders nicht ausdrücken kann. Ich habe mich also extrem zurückgezogen und wollte lange auch gar keine Freundschaften mehr eingehen, wusste auch nicht wie.
Ich wurde unsozial, wofür mich meine Mutter immer kritisierte. Sie meinte immer Zeugs wie, dass ich unbedingt Smalltalk lernen muss und ich der einzige Mensch sei, der nicht versteht, wieso Menschen sich unterhalten, dass sie verstehen kann, dass ich keine Freunde habe und solche verletzenden Dinge.
Dies führte dazu, dass ich mich noch mehr isolierte.
Ich muss ehrlich sein, dass ich meine Trauer oft mit Wut ausdrücke. Zumindest ist das Zuhause so. Außerhalb kann ich Wut, Angst und Trauer gar nicht zeigen, genau wie Empathie, was mir in der Schule oft an den Kopf geworfen wird.
Ich war mit 14 in Therapie. Da wurde mir mehr oder weniger bestätigt, dass ich nicht gut mit anderen Menschen kann und da Schwierigkeiten habe. Angeblich sei ich Zuhause emotional vernachlässigt worden. Auf jeden Fall wurde aus der Therapie nichts, weil ich auch nach einem Jahr keine enge Bindung zu meiner Therapeuthin aufbauen kommte und kaum gesprochen habe. Mir fiel das Sprechen schwer, ich wusste nie was ich sagen sollte.
Seit einiger Zeit spreche ich nicht mal mehr mit meiner Schwester über Sorgen. In der Schule hat sich das ein bisschen gelegt. Ich kann mittlerweile wieder halbwegs normal sprechen, bin aber sehr nervös dabei. Aber ich rutsche immer in die Isolation und bekomme es nicht auf die Reihe, mich zu sozialisieren. Ich habe keine Lust mehr, mich nicht mitteilen zu können oder wollen. Aber ich weiß auch verdammt nochmal nicht, was mir helfen könnte. Noch eine Therapie und was dann? Es wird wieder genauso sein.
An der Sprache liegt es nicht. Ich verfüge über ein solides Sprachvokabular. Es ist so, als hätte ich eine Sperre, mit anderen jeglicher Art zu kommunizieren. Ich dachte damals immer, ich müsse mich nur überwinden und nach einiger Zeit werde ich offener. Dem ist aber nicht so. Ich muss immer wieder von vorn anfangen.
Kann mir jemand sagen, was ich denn noch tun könnte und ob eine erneute Therapie eurer Meinung nach Sinn ergeben würde? Ich bin echt am Verzweifeln. Ich würde so gerne wie alle anderen Gleichaltrigen raus gehen und Spaß haben.
Viele Grüße und einen schönen Tag noch
Ich bin 16 Jahre alt und war schon immer eher von der schüchternen Sorte. Trotzdem war ich in der Grundschule und auch teilweise noch auf dem Gymnasium sehr beliebt. Mir fiel es leicht Freundschaften zu knüpfen. Ich hatte keine großen Probleme, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Meine Gefühle habe ich schon als Kleinkind nicht gern offen gezeigt, weshalb die meisten Freundschaften oberflächlich waren, was ich früher bestimmt anders sah.
Ab einem gewissen Zeitpunkt änderte sich das plötzlich. Mir bereitete es Probleme, Freundschaften aufrechtzuerhalten. Ich war nicht mehr ordentlich in der Lage, Bindungen einzugehen, wollte keine Nähe mehr. Ich habe mich nicht nur von sämtlichen Freunden distanziert, sondern auch von meiner Familie. Mir blieb nur noch meine Schwester, die mir immer am nähesten stand. Ihr habe ich manchmal Gefühle anvertraut, aber auch nur per SMS, weil ich Gefühle anders nicht ausdrücken kann. Ich habe mich also extrem zurückgezogen und wollte lange auch gar keine Freundschaften mehr eingehen, wusste auch nicht wie.
Ich wurde unsozial, wofür mich meine Mutter immer kritisierte. Sie meinte immer Zeugs wie, dass ich unbedingt Smalltalk lernen muss und ich der einzige Mensch sei, der nicht versteht, wieso Menschen sich unterhalten, dass sie verstehen kann, dass ich keine Freunde habe und solche verletzenden Dinge.
Dies führte dazu, dass ich mich noch mehr isolierte.
Ich muss ehrlich sein, dass ich meine Trauer oft mit Wut ausdrücke. Zumindest ist das Zuhause so. Außerhalb kann ich Wut, Angst und Trauer gar nicht zeigen, genau wie Empathie, was mir in der Schule oft an den Kopf geworfen wird.
Ich war mit 14 in Therapie. Da wurde mir mehr oder weniger bestätigt, dass ich nicht gut mit anderen Menschen kann und da Schwierigkeiten habe. Angeblich sei ich Zuhause emotional vernachlässigt worden. Auf jeden Fall wurde aus der Therapie nichts, weil ich auch nach einem Jahr keine enge Bindung zu meiner Therapeuthin aufbauen kommte und kaum gesprochen habe. Mir fiel das Sprechen schwer, ich wusste nie was ich sagen sollte.
Seit einiger Zeit spreche ich nicht mal mehr mit meiner Schwester über Sorgen. In der Schule hat sich das ein bisschen gelegt. Ich kann mittlerweile wieder halbwegs normal sprechen, bin aber sehr nervös dabei. Aber ich rutsche immer in die Isolation und bekomme es nicht auf die Reihe, mich zu sozialisieren. Ich habe keine Lust mehr, mich nicht mitteilen zu können oder wollen. Aber ich weiß auch verdammt nochmal nicht, was mir helfen könnte. Noch eine Therapie und was dann? Es wird wieder genauso sein.
An der Sprache liegt es nicht. Ich verfüge über ein solides Sprachvokabular. Es ist so, als hätte ich eine Sperre, mit anderen jeglicher Art zu kommunizieren. Ich dachte damals immer, ich müsse mich nur überwinden und nach einiger Zeit werde ich offener. Dem ist aber nicht so. Ich muss immer wieder von vorn anfangen.
Kann mir jemand sagen, was ich denn noch tun könnte und ob eine erneute Therapie eurer Meinung nach Sinn ergeben würde? Ich bin echt am Verzweifeln. Ich würde so gerne wie alle anderen Gleichaltrigen raus gehen und Spaß haben.
Viele Grüße und einen schönen Tag noch
10.10.2021 16:31 • • 10.10.2021 #1
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