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Hallo zusammen,

ich muss mir meinen ganzen Frust, meine ganzen Ängst einfach mal von der Seele schreiben. Ich bin total verzweifelt. Ich leide seit einger Zeit unter Depressionen und Ängsten, nehme seit einer Woche Cipralex dagegen, bisher allerdings ohne Erfolg.

Mein Freund, mit dem ich seit über 5 Jahren zusammen bin, ist seit dem 1.10 bei der Marine. Er hat sich dort für 9 Jahre verpflichten lassen. Er ist nun für die nächsten 3 Jahre 500km weit entfernt stationiert, also während seiner Ausbildung.
Die letzten 2 Wochenenden hat er die 5 Stunden Autofahrt auf sich genommen und ist zu mir gefahren. Er will jedes Wochenende runterfahren, sofern er keinen Dienst hat.

Er hat sich total gefreut mich wiederzusehen, wich mir nicht mehr von der Seite und war so liebevoll wie eigentlich noch nie. Er sagte, ich sei die Beste Freundin, die er sich vorstellen konnte, und dass er mich überalles lieben würde.
In der Woche, wenn er in der Kaserne ist, haben wir allerdings kaum Kontakt, und das zerfrisst mich. Er hat dort keinen Empfang, da er ein ziemlich altes Handy hat. Oftmals hat er auch erst um 22.00 Uhr Dienstschluss, sodass er nicht rausgehen kann, wo er Empfang hat.

Ihm setzt die Grundausbildung sehr zu, er hatte vorher auch Depressionen und sich oft in seinem Zimmer verkrochen und Online Games gespielt. Das ist jetzt natürlich die totale Umstellung für ihn.
Aber immer wenn er nicht anruft, durchlebe ich die Hölle, ich male mir die wildesten Szenarien aus, dass er mich nicht mehr will, am Wochenende nur noch runter fährt um seine Sachen zu holen. Er kann meine Ängste nicht verstehen, er sagt immer nur, ich solle verstehen, dass er in der Woche kaum Zeit hat um zu telefonieren.

Dieses Wochenende hat er sich ein neues Handy gekauft mit einer Internet Flatrate, damit wir abends wenn er nicht mehr rauskann wenigstens per Whatsapp Kontakt haben können. Allerdings hat er sich auch eine PS4 gekauft, die er bei mir gelassen hat. Und damit fing der Streit am Wochenende an.

Für ihn ist das die totale Ehre, dass er mir sein Heiligtum hierlässt, er hat mir auch ein eigenes Spielekonto darauf eingerichtet damit ich in der Woche damit spielen kann. Gestern abend hat er sie aufgebaut, und dann erstmal 2 Stunden gespielt, ich bin irgendwann eingeschlafen. Heute morgen als er wach geworden ist, hat er das Ding wieder angeworfen und gespielt. Ich war deswegen total enttäuscht, weil ich mich total unwichtig fühlte und bin total ausgerastet. Er konnte mich wieder beruhigen und ich bin wieder in seinem Arm eingeschlafen.

10 Minuten bevor er wieder los musste zur Kaserne hat er dann seine Konsole ausgemacht und seine Sachen hektisch zusammen geräumt. Ich war wieder total traurig, weil er dann gar keine Zeit hatte um sich vernünftig zu verabschieden. Wir haben uns zum Abschied also gestritten, aber er musste ja weg, deshalb sind wir im Streit auseinander. Er gab mir zwar noch einen Kuss und sagte mir, dass er mich liebe, als ich ihn fragte, ob er mich verlassen würde, sagte er nur nein, aber seitdem er weg ist, drehe ich total durch.

Ich bin innerlich extrem angespannt, habe schon Diazepam genommen und ein wenig geschlafen, aber ich komme einfach nicht klar. Ich habe so große Angst, dass er mich verlässt. Ich liebe ihn so sehr und kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Er wollte sich heute abend telefonisch nochmal melden, aber ich weiß nicht wann und es ist fragwürdig ob er es tut, da man ja nie weiß, wann er Dienstschluss hat und ob er sich dann überhaupt noch melden kann. Aber ich sitze hier und drehe total durch, denke er will mich nicht mehr, weil ich ihm am Wochenende immer Probleme mache und er das nicht auch noch braucht, weil er in der Woche dort schon sehr viel Stress hat. Außerdem erzählte er, dass ein Kamerad aus seiner Stube schon mit einer aus der Truppe angebändelt hätte und sie abends immer knutschend im Bett lägen. Ich hab natürlich wieder die Angst dass er sich dort auch in eine verliebt. Mein Freund sagt, Liebe kennt keine Grenzen und es wäre ihm egal ob ich 500km oder 1000km weit weg wäre, er würde mich totzdem lieben und dieses seit 5 Jahren unentwegt tun.

Nunja, er hat nun sein neues Handy, aber da seine PS4 ihn so gefesselt hat, hat er es nichtmal ausgepackt, also gibts diese Woche auch kein Whatsapp, was für mich schon wieder ein Beweis ist, dass ich ihm nicht wichtig bin. Er sagte, dass er sich das Handy nicht gekauft hätte, wenn ich das nicht wäre, aber wieso richtet er das dann nicht ein?
Ich hab auch einfach die Sorge, dass er am Wochenende mehr Zeit mit seiner Konsole verbringt, als mit mir.

Ihr seht, ich hab viele viele Ängste die ich gar nicht mehr unter Kontrolle habe.
Vielleicht hat der eine oder andere unter euch einen Tipp für mich, oder möchte seine Meinung dazu äußern.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, ich will diese Beziehung, ich will diesen Mann, aber ich komme mit meinen eigenen Gefühlen nicht klar. Ich bekomm mein Leben nicht mehr auf die Reihe, ess kaum noch, hab bisher 7 kg abgenommen, verkrieche mich nur noch in meinem Bett und bin den ganzen Tag über nur noch am Grübeln, also die volle Breitseite einer Depression. Rückblickend betrachtet hat sie sich langsam seit mehreren Monaten entwickelt, aber seitdem mein Freund weg ist, ist es ganz schlimm geworden.

Falls ihr euch die Mühe gemacht habt und meinen meinen sehr viel zu lang geratenen Text gelesen habt: Danke! Ich bin für jeglichen Ratschlag sehr dankbar.

Liebe Grüße

19.10.2014 17:50 • 19.10.2014 #1


9 Antworten ↓


Heller_Wahnsinn
Hallo,

also zum einen: Da habt ihr eine schwere Zeit vor euch, das ist sehr hart, was ihr da in Angriff genommen habt. Aber da ihr ja schon seit 5 Jahren zusammen seid, nehme ich mal an, dass ihr euch beide dafür entschieden habt, bzw er hat es so gewollt und Du warst einverstanden.

Ich kann Dich total gut verstehen. Ich glaube, ich würde verrückt werden, die Welt ist unruhig geworden, bzw die Unruhe ist näher an uns herangerückt. Ich könnte damit nicht umgehen, das gebe ich offen zu. Ich würde auch keinen Partner akzeptieren, der Berufssoldat ist. Weil ich damit nicht zurechtkommen würde, ständig allein zu sein und dann noch in solch einer Ungewissheit.

Okay.

Nun zu der gegenwärtigen Situation. Ich würde mal tippen, dass Dein Freund Dich sehr liebt, und dass er auch große Angst hat. Dass jemand mit bereits einmal diagnostizierten Depressionen allerdings Berufsoldat werden will und werden kann, ist mir etwas rätselhaft. Jedenfalls hat er Angst, dazu kommt noch Deine Angst um ihn, die er auch noch verkraften muss. Dass er dieses WE fast nur gezockt hat würde ich so interpretieren, dass er all seine Gefühle verdrängt, er hat versucht, sich damit abzulenken. Er hat nicht gezockt, weil Du unwichtig wärst sondern weil er vielleicht angefangen hätte zu weinen, weil er weiß, wie schwer das für euch, insbesondere für Dich, und er wollte es Dir mit seinen Tränen nicht noch schwerer machen.

Was ich nicht ganz verstehe ist Deine Angst, dass er Dich verlassen könnte, ich vermute mal, er hat viel mehr Angst davor, dass Du ihn in seiner Abwesenheit verlässt, weil Du die Einsamkeit und die Angst um ihn nicht länger erträgst.

Was ich sonst so denke..... Es wird eine verdammt schwere Zeit. Für euch beide. Für Dich wird es noch schwerer, weil er mehr Ablenkung durch seinen Dienst hat und Du genügend Zeit zum Grübeln.

Ich würde Dir empfehlen, dass Du ganz dolle an eure Zukunft denkst. Dass Du versuchst, stark zu sein, und dass Du auch für ihn stark sein willst. Und: Schieb jeden Streit beiseite, so gut es nur geht. Genießt jede Minute, die ihr habt, wo ihr telefonieren oder anderweitig kommunizieren könnt. Ich gehe ja davon aus, dass ihr diese Entscheidung zusammen getroffen habt, also müsst ihr das jetzt durchziehen. Mach ihm nicht das Leben schwer, er wird seine Energie brauchen. Und glaube mir, ehe er Dich verlässt, wirst Du mit ihm Schluß machen.

19.10.2014 18:19 • #2


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Extreme Verlustangst, total am Ende

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Danke für deine Antwort Heller_Wahnsinn,

Irgendwie nimmt mir deie Antwort ein wenig die Hoffnung, dass man es schaffen könnte. Du meinst das sicherlich nicht böse, aber es hört sich so an, als würdet auch du daran zweifeln.

Er hat damals nie eine Therapie gemacht oder so, er war nur einmal bei einem Psychiater, hat die Tabletten wegen den Nebenwirkungen aber schnell wieder abgesetzt. Aber da ich selbst in der Vergangenheit schon Depressionen hatte weiß ich, dass auch er welche hatte. Er hat so viel gespielt, um seine Probleme und seine Unzufriedenheit mit seinem Leben zu vergessen. Nicht wegen mir, das weiß ich. Aber da er seine neue Konsole nun hier deponiert befürchte ich, dass er sich davor wieder verkriechen wird, denn da bei der Marine gefällt es ihm auch nicht so recht. Aber da er von seinem Vater, der selbst 12 Jahre bei der Bundeswehr war und dort auch ein hohes Tier war, immer als Verlierer bezeichnet wird, will er ihm nun beweisen dass er das auch kann, auch wenn er dafür einfach mal nicht gemacht ist.
Das tut weh, zu sehen wie der Partner in sein Verderben läuft und man nichts tun kann.
Ich zweifele selbst, da er halt viel weg ist und es eben auch so sein wird, dass er nach seiner Ausbildung zum Elektriker dort mal längere Zeit auf See sein wird. Ich versuche den Gedanken zu verdrängen, denn für mich steht fest: Ich will nicht ohne ihn sein.
Umso schwieriger ist es aber, wenn man immer aus dem Bekanntenkreis hört, dass man seinen Partner doch einfach verlassen solle, weil er ja eh nie da wäre. Aber wieso soll ich meinen Partner, den ich liebe verlassen?

Und du hast recht, ich mach mir totale Sorgen, dass er mich verlässt, denke aber nicht im entferntesten darüber nach, was er denkt. Er meinte nur, er wolle absolut nicht, dass ich ihn verlasse und wenn ich es aktuell tun würde, dann müsse er das akzeptieren, was soll er auch machen, aber er wüsste nicht, ob er das dann durchstehen würde, da ich seine einzige stütze wäre. Ach es ist alles so schwer, und mit meiner Depression, die ich ja zusätzlich habe, sehe ich alles doppelt schwarz. Ich überlege immer in eine Klinik zu gehen, aber eine Akutpsychiatrie ist nicht unbedingt der beste Ort um Hilfe zu bekommen und ich müsste mein Studium dafür für 1 Jahr unterbrechen und das will ich eigentlich nicht, auch wenn ich aktuell nichtmal zu denn Vorlesungen gehen kann. Und am Wochenende hat man da auch nur sehr begrenzten Ausgang, somit würden wir uns noch seltener sehen. Es ist alles so verzwackt, und scheint irgendwie ausweglos.
Es tut mir Leid, dass ich euch alle hier so zuweine, jeder hat sein Päckchen zu tragen.

19.10.2014 18:34 • #3


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Ich hab eben versucht Trost bei meiner Mutter zu finden, sie versuchte nur mich dazu zu bringen ihn zu verlassen, redete jegliche positiven Dinge klein und war abgrundtief genervt und meinte man könne mir nicht mehr helfen. Als ich sagte, dass ich dann wohl besser weiter in meinem Zimmer bleibe und niemanden mehr nerve und mich einfach nur wie einen Ballast für alle fühle und mich manchmal frage was das Leben noch für einen Sinn hat, sagte sie nur, den Spruch hätte ich mir sparen können, sie beende das Gespräch nun, da sie sich sonst im Ton vergreifen würde, wenn ich mich umbringen wollen würde, könnte sie daran auch nichts ändern und hat aufgelegt. Bin nun total am Ende. Hab aus der Verzweifelung heraus dann bei der Telefonseelsorge angerufen, aber der Herr dort hat mir teilweise nicht mal geantwortet, sodass ich nach 5 Minuten das Gespräch beendet habe. Fühle mich nun so, als sei ich allen egal und jedem nur ein Ballast. Mein Therapeut, der nur alle paar Wochen mal einen Termin für mich hat, schreibt mir auf meine Mails auch nicht mehr zurück.

19.10.2014 19:53 • #4


Heller_Wahnsinn
Nein, es ist nicht so gemeint, dass ich Dich entmutigen will. Es gibt genug Soldatenfrauen, nur wäre das nichts für mich, dafür kenn ich mich gut genug.

Dass er psychische Probleme hat und dennoch Berufssoldat ist, finde ich sehr sehr schwierig, um ehrlich zu sein. Dass er seinem Vater oder sich selbst
etwas beweisen will, ist sehr gut möglich, nur sollte er langsam mal anfangen, sich zu überlegen, ob er anderen gefallen will oder einfach nur glücklich
sein möchte. Aber wie gesagt- ihr seid euch ja anscheinend einig, dass er das durchzieht.

Zitat:
Und du hast recht, ich mach mir totale Sorgen, dass er mich verlässt, denke aber nicht im entferntesten darüber nach, was er denkt.


Hier solltest Du ansetzen - denke nicht nur Deine Gedanken, sondern versuch auch, seine Gedanken zu verstehen, Dich in ihn hineinzuversetzen.

Zitat:
Ach es ist alles so schwer, und mit meiner Depression, die ich ja zusätzlich habe, sehe ich alles doppelt schwarz.


Das wäre auch ohne Depression sehr schwer.

Daher würde ich gerne noch mal nachfragen: Habt ihr euch wirklich ALLE BEIDE dazu entschlossen, dass er das tut? Und noch eine Frage: Habt ihr konkrete
Zukunftspläne? Oder seid ihr nur zusammen, so von einem Tag in den nächsten, mit Erinnerungen an bessere Zeiten und der Hoffnung, dass es irgendwie
auch wieder schön wird?

19.10.2014 19:56 • #5


Heller_Wahnsinn
Zitat von Perrrky:
Ich hab eben versucht Trost bei meiner Mutter zu finden, sie versuchte nur mich dazu zu bringen ihn zu verlassen, redete jegliche positiven Dinge klein und war abgrundtief genervt und meinte man könne mir nicht mehr helfen. Als ich sagte, dass ich dann wohl besser weiter in meinem Zimmer bleibe und niemanden mehr nerve und mich einfach nur wie einen Ballast für alle fühle und mich manchmal frage was das Leben noch für einen Sinn hat, sagte sie nur, den Spruch hätte ich mir sparen können, sie beende das Gespräch nun, da sie sich sonst im Ton vergreifen würde, wenn ich mich umbringen wollen würde, könnte sie daran auch nichts ändern und hat aufgelegt. Bin nun total am Ende. Hab aus der Verzweifelung heraus dann bei der Telefonseelsorge angerufen, aber der Herr dort hat mir teilweise nicht mal geantwortet, sodass ich nach 5 Minuten das Gespräch beendet habe. Fühle mich nun so, als sei ich allen egal und jedem nur ein Ballast. Mein Therapeut, der nur alle paar Wochen mal einen Termin für mich hat, schreibt mir auf meine Mails auch nicht mehr zurück.


Wohnst Du noch bei Deinen Eltern? Wenn ja, dann hat immerhin den Vorteil, dass Du Dich noch nicht selbst versorgen musst, falls Du in ein richtig tiefes Loch fällst.

Dass Deine Mutter keinen Trost für Dich übrig hat, ist zwar schade, aber ich glaube, sie macht sich wahnsinnig viel Sorgen um Dich, und je mehr sie sich Sorgen macht, desto mehr wird sie diese Beziehung ablehnen. Sie möchte, dass es Dir gut geht und nicht, dass es Dir immer schlechter geht.

Dass sie aufgelegt hat, zeigt, dass sie völlig überfordert ist mit der Situation. Anscheinend hast Du schön öfter Suizid angesprochen, was für Menschen, denen Du wichtig bist, eine enorme Belastung ist. Suizid ist keine Lösung, es ist ein hoch egoistischer Akt, der alle Menschen, denen man etwas bedeutet, wahnsinnig verletzt. Keinem ist gedient, denn danach ist das Leben für niemanden mehr wie es mal war.

Deine Mutter möchte Dich schützen, aber sie weiß langsam nicht mehr wie. Was würdest Du an ihrer Stelle tun? Wie würde es sich für Dich anfühlen, wenn Dein Kind wie ein Tier leidet, Suizidgedanken hat und in einer Beziehung steckt, die es Stück für Stück kaputtmacht? Ich glaube, das würde auch Dich in so ein Gefühlschaos stürzen, dass Du irgendwann sagst, bevor ich selbst noch wahnsinnig werde oder was sagen, was ich später bereue, lege ich lieber den Hörer rauf.

Ich weiß nicht, was ich Dir raten soll. Aber ich sehe, um ehrlich zu sein, sehr große Schwierigkeiten auf euch zukommen. Ihr habt beide ziemliche psychische Schwierigkeiten unter Belastung, und er hat einen Job, der auch für psychisch stabile Menschen eine große Belastung wäre.

Am liebsten würde ich Dir sagen, dass Du Dich in eine Klinik einweisen lassen solltest. Es wird in den nächsten Tagen noch schwerer sein als jetzt, und da wäre es gut, wenn Du Hilfe hättest. Was meinst Du, willst Du nicht lieber in eine psychiatrische Klinik, wo man Dir sofort helfen kann und wo Du nicht auf einen Therapeuten angewiesen bist, der den akuten Bedarf nicht decken kann?

19.10.2014 20:05 • #6


P
Er hat das für sich entschieden, ich nehme es hin, weil ich mit ihm zusammen sein möchte.
Wenn ich mein Studium hier abgeschlossen habe wollen wir zusammen ziehen, er wird dann näher zu mir versetzt und ich wäre bereit dorthin zu ziehen, wir wollen Kinder und heiraten, er sagte auch, dass in diesem Fall Rücksicht genommen wird was die Dauer und die Häufigkeit der Seegänge angeht.
Wir lieben uns, und er ist sich sicher, dass wir das schaffen, ich bin mir da auch sicher, in lichten Momenten, in denen ich nicht von meinen Ängsten und den Depressionen übermannt werde.
Er ruft heute abend wieder nicht an, sicherlich kann er nichts dafür, aber ich mach mir wieder die wildesten Gedanken... Ätzend!

Nein ich wohne nicht mehr zu Hause, meine Mutter war auch damals noch nie für mich da. Bei ihr ist das weniger Sorge als der Gedanke: Nerv mich nicht. Als mein Vater vor 2 Jahren verstorben ist sagte sie auch nur ich solle halt in eine Klinik gehen, als ich sie fragte ob ich eine Woche zu ihr kommen könne, denn sie hätte ja ihr eigenes Leben

19.10.2014 20:10 • #7


Heller_Wahnsinn
Als Dein Vater gestorben ist, hatte Deine Mutter sicherlich selbst sehr sehr viel Kummer, und vielleicht war sie auch da überfordert, noch Deine Traurigkeit mitzutragen. Vielleicht hätte sie selbst Hilfe gebraucht, wer weiß. Aber ich weiß natürlich nicht, wie es sonst so zwischen euch ist. Sie scheint mit Deinen Schwierigkeiten nicht zurechtzukommen.

Wie gesagt, ich würde es nicht für verkehrt halten, wenn Du in der jetzigen Situation, die ja wirklich akut zu sein scheint, Dir professionelle Hilfe suchst. In einer Klinik könnte man Dich medikamentös richtig einstellen und schnell helfen, wenn es nötig sein sollte.

Hier kann Dir keiner Deine Welt schönreden, es wird nicht besser davon, wenn Dir alle sagen, dass Du in einer verdammt schwierigen Situation steckst. Davon wird es nicht besser. Aber wenn Du Dir als erstes schnell professionelle Hilfe suchst, dann wäre das ein erster guter Schritt. Was meinst Du?

19.10.2014 20:24 • #8


P
Meine Mutter und mein Vater waren zu der Zeit schon 11 Jahre geschieden.
Ich weiß, dass keiner mir die Welt schön reden kann, das war auch nicht mein Anspruch, ich dachte es hätte vielleicht jemand Tipps wie ich mit meiner Angst umgehen kann oder ein paar Aufmunternde Worte für mich.
Ich werde morgen wohl oder übel mal mit meinem Hausarzt über einen Klinikbesuch reden, auch wenn ich da nicht hin möchte.
Ich danke dir für deine Zeit, die du dir für mich genommen hast

19.10.2014 20:32 • #9


Heller_Wahnsinn
Das mit dem Hausarzt finde ich gut. Geh morgen mal zu ihm und erkläre ihm Deine Situation und wie schwierig das für Dich momentan ist
und Du nicht weißt, wie Du das schaffen sollst.

Ich kann Dir leider nicht raten, wie Du mit Deiner Angst umgehen sollst, damit es Dir besser geht. Du hast psychische Probleme, und selbst
ohne die wäre diese Situation sehr schwer. Ich kann und will auch nicht sagen, das ist doch alles nicht so schlimm, ich kann mir gut vorstellen,
wie einen das stresst.

Dass Du nicht so wirklich in die Klinik möchtest, kann ich gut verstehen. Aber das ist momentan wahrscheinlich der sinnvollste Schritt.
Dort wirst Du medikamentös eingestellt, dass Du Deinen Alltag auf die Reihe bekommst, immerhin willst Du ja studieren, und dafür brauchst
Du neue Energie.

Also, geh morgen zum Hausarzt und rede offen mit ihm ohne was zu beschönigen. Es nützt ja nichts, wenn Du ihm was vormachst, damit
würdest Du Dir nur selbst schaden. Du hast noch ein ganzes Leben vor Dir, und da ist es schon wichtig, dass man die Sachen hintereinander
bekommt.

19.10.2014 20:45 • #10


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