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Rosenroth_
Hallo ihr Lieben,

ich wollte einmal einen Thread eröffnen, um mit euch in einen Erfahrungs-Austausch zu kommen (gerne auch mit langen Beiträgen ).
Ich habe einen Großteil meines Selbstbewusstseins zurück. Was mich noch umtreibt ist die Frage, wie ich mit Wunden, die tiefer liegen, umgehe.

Ich bin Einzelkind von sehr spät entschlossenen Akademikern, Mutter Psychologin, negativ gesprochen eher der narzisstische Part, mit schwierigen Männergeschichten vor meinem Vater, Vater gut verdienend, kein Alpha-Tier, eher so ängstlich, lethargisch, unflexibel. Aber vermutlich der erste, der treu und loyal gegenüber meiner Mutter war. Sie ist ziemlich schnell angegriffen, aber oft sehr verurteilend (wie das eben so schön miteinander einhergeht).

Vor meinem Zusammenbruch habe ich relativ arg mein Ding gemacht, ich hatte kein großes Unrechtsbewusstsein, keine Scham, keine Angst vor Verlusten, eher oberflächliche Freundschaften. Eine Sache war mir aber besonders wichtig, nämlich dass mein Partner möglichst weg sein soll von meinem Vater, da sich meine Mutter ja immer aufregte, weil er so passiv war. Und so hatte ich neben relativ vielen lockeren Bekanntschaften, denen meistens ich davon gerannt bin, weil irgendwas nicht stimmte, meine längste Beziehung, 4 Jahre, mit einem extrem leichtlebigen Kommilitonen. In meinen Augen der Perfekte, da wir gemeinsam sehr verspielt auf die Welt guckten und ein super Team waren. Vermutlich habe ich auch ziemlich viele Dinge ertragen, sein Grenzenaustesten, eventuelles Fremdgehen, an die ich mich nur schemenhaft erinnere. Das war für mich alles nicht schlimm. Über ernsthafte Themen konnte er nie wirklich sprechen. Als er sich trennte, war ich zwar traurig, aber das war in meinen Augen eher die Chance, Neues zu erleben. Wiegesagt, ich war kein Kind von Traurigkeit.

Nach 1 1/2 weiteren Jahren, in denen ich weiter planlos irgendwelchen Männern hinterherrannte, lernte ich Anfang 2016 meinen jetzigen Freund kennen. Allmählich hatte ich das Gefühl, dass es jetzt mal klappen sollte und ich einen Menschen mit Familienwunsch kennenlernen will. Er kommt aus einem sehr familienliebenden Elternaus, hatte diesen Wunsch von Anfang an. Wir hangelten uns durch eine schwierige Phase von ihm und nach 2 Monaten ging dann auch mein Programm los. Depressionen, dann Zwangsgedanken in Bezug auf die Beziehung, überhaupt keine Frustrationstoleranz mehr. Er unterstützte mich, wir konnten über alles sprechen. Aber ab und zu hatte er auch seine Ängste und Selbstwertprobleme.

Und genau das war mein Problem. Ich sah nur noch seine Angst, schämte mich für ihn vor anderen, hatte das Gefühl, abhängig zu sein von diesem Wunsch, nicht das Gleiche wie mit dem Fremdgehen zu erleben. Und ich trauerte zum ersten mal unendlich um meinen Ex-Freund. Abgesehen davon, dass ich meine eigene Stabilität wieder erlangte, blieb sehr lange das Gefühl, meinen Eltern irgendwas Recht machen zu müssen, also mich zu festigen und bei einem Mann zu bleiben und mit einem reiferen zusammen zu sein. Und gleichzeitig das Gefühl, dass ich mit meinem Freund gegen meine Überzeugungen handle, nur weil ich einmal von einem Künstlertypen enttäuscht wurde. Ich weiß, dass die Ex-Beziehung sehr lange her ist, aber sie war plötzlich das Maß aller Dinge und alles in diese Richtung (Selbstsichere Männer, die tolle Väter sind) triggerte mich.

Ich versuchte immer mehr im Sinne meines Ichs zu handeln und - oh Wunder - blieb mit meinem Freund zusammen. Ich habe soviel von ihm gelernt, was man als gesunde Beziehungsmaßstäbe ansehen könnte (konstruktiv und dankbar sein, über alles reden können), meine Mutter findet das übertrieben. Ich kann ja nichts für ihre Verletzungen, aber habe das Gefühl, sie beeinflussen mich. Die Gewohnheit, ernste Themen mit Humor zu besprechen (wie meine Mutter und mein Ex-Freund) steckt so tief in mir drin, dass mir das extrem schwer fällt, dieses Muster zu durchbrechen.

Es bleibt also der bittere Nachgeschmack, dass ich diese Nähe zu meinem Freund, die ich von meiner Mutter so nicht kenne, nicht ertragen kann und aus Angst irgendwie die Augen vor anderen Optionen verschließe. Ebenso ängstlich handle, wie auch meine Eltern, als sie zusammenblieben. Und natürlich - genauso wie meine Mutter - irgendwann die Passivität meines Partners kritisieren werde, was sie immer wieder tut.

Es klingt einfach lösbar, Abnabeln von der (bisschen narzisstischen) Mutter und ein gesundes Nähe-Distanz-Verhältnis zum Freund aufbauen, aber ich wollte euch fragen:

- Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, dass die Prägungen und Beziehung zu den Eltern so die eigene Beziehung beeinflusst? Mein Kopf weiß, dass ich die richtige Entwicklung mache (zu einem beziehungsfähigeren Menschen), aber mein Herz schreit eben manchmal auf, dass ich damit meine Mutter hintergehe und dass ich es auch einfacher haben könnte.
- Gibt es hier Menschen, die mal über Erwartungen/Wünsche mit den Eltern gesprochen haben? Meine Mutter schmettert ja alles ab, was ihr zu nah geht. Ich bin dann die Überempfindliche. Und ich komme mir bisschen dumm vor, dass schon diese Prägung reicht für die Symptome, die ich hatte. Andere haben ja richtig verkorkste Elternhäuser.
- Hat jemand konkrete Therapie-Erfahrungen und Tipps mit Bindungs- und Verlustangst plus Elternthema? Oder hat sich jemand schon auf die Suche gemacht, woher die Bindungs- und Verlustangst in einem her kommt?

Freue mich auf eure Beiträge. Ihr seid toll. Bin mir sowieso sicher, dass wir das zusammen schaffen.

05.07.2018 13:51 • 27.08.2018 #1


5 Antworten ↓


Schneesturm93
Hallo Rosenroth,

interessantes Thema, dass mich auch viel beschäftigt, deswegen antworte ich dir sehr gerne mit den Gedanken, die mich dazu umtreiben.

Zitat von Rosenroth_:
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, dass die Prägungen und Beziehung zu den Eltern so die eigene Beziehung beeinflusst? Mein Kopf weiß, dass ich die richtige Entwicklung mache (zu einem beziehungsfähigeren Menschen), aber mein Herz schreit eben manchmal auf, dass ich damit meine Mutter hintergehe und dass ich es auch einfacher haben könnte.

Ja meine Prägung und Beziehung zu den Eltern beeinflusst natürlich auch meine Beziehungen, aber vor allem dahingehend, dass Beziehungsmuster, die ich gelernt habe, in die Beziehung mitbringe und da ich jetzt einen sehr tollen und liebevollen Partner habe, diese oft nicht passen. So sah meine Mutter und mein Stiefvater vor allem immer das aller negativste an mir und verurteilten jedes Missgeschick als absichtliche Gemeinheit gegen die Familie, weil ich ja so egoistisch bin. Deshalb neige ich sehr dazu, dass ich negative Kommentare als sehr verletzend empfinde, da ich unterbewusst und quasi automatisch alles noch mit rein interpretiere, was damals war. Auch neutrale Aussagen werden von mir oft total negativ wahrgenommen und entsprechen verdreht. Manchmal stößt das meinen Freund vor den Kopf, weil er nicht verstehen kann, wieso ich ihm so böse Sachen unterstelle oder so. Naja uns hilft es natürlich sehr darüber zu reden. Mein Therapeut meint auch, dass die Muster, die ich gelernt habe eben nicht mehr passen und jetzt durch neue ersetzt werden müssen. Durch einen Abgleich mit der Realität hoffe ich auch sehr, dass es klappt. Mein Freund ist zu Glück auch so, dass er unkonstruktive Dinge nicht einfach so auf sich sitzen lässt und es zum Thema macht und mich so quasi immer wieder in die Situation bringt, dass ich Muster entdecke und überarbeiten kann. Das passt eigentlich super und ist sehr hilfreich. An sich habe ich mal gelesen, dass die meisten Leute sich Partner ähnlich zu dem anderstgeschlechtlichen Elternteil suchen. Also dein Freund würde dann (statistisch gesehen zumindest) deinem Vater irgendwie ähneln und du deiner Mutter wegen der Prägung und an sich würde dann alles gut hinhauen und ihr würdet eure Muster nie überarbeiten müssen, weil sie ja so passen, wie sie sind. Ich denke deswegen müssen viele Leute - gerade wenn sie nicht viele schädliche Muster kennen gelernt haben - niemals umlernen und alles passt. Aber ich will das gar nicht. Ich will nicht passiv-aggressiv meinem Partner gegenüber sein und mich immer auf das negative fixieren. Ich will auch nicht jeden Perfektionismus und Erwartungen und Richtig-Falsch-Denken über das Leben im Hier und Jetzt stellen. Ich will einfach authentisch sein auch wenn es viel Kraft kostet und auch noch ein Teil des Weges vor mir liegt. Dabei muss ich ehrlich sagen, dass ich sowohl vom Kopf als auch vom Herzen weiß, dass mein Partner der absolut richtige und passende ist. Meine Mutter zu hintergehen habe ich nicht das Gefühl. Gar nicht. Und wenn fände ich es vielleicht sogar gut, dass ich da anders bin/werde. Findet dein Herz an sich den Partner gut? Liebst du ihn? Warum wäre es schlimm es anders zu machen wie deine Mutter, wo du doch ihre Beziehung als nicht erstrebenswert betrachtest?

Zitat von Rosenroth_:
Gibt es hier Menschen, die mal über Erwartungen/Wünsche mit den Eltern gesprochen haben? Meine Mutter schmettert ja alles ab, was ihr zu nah geht. Ich bin dann die Überempfindliche. Und ich komme mir bisschen dumm vor, dass schon diese Prägung reicht für die Symptome, die ich hatte. Andere haben ja richtig verkorkste Elternhäuser.

Ist bei mir ähnlich. Wenn ich mit meiner Mutter darüber spreche wir auch alles abgeschmettert. Ich bin dann zwar nicht die überempfindliche sondern die total gemeine die ihr sonst was an den Kopf wirft,a ber ist ja auch eigentlich egal. Ich denke du brauchst dir nicht dumm vorkommen, andere haben total intakte Elternhäuser und entwickeln auch psychische Störungen. Sind diese Leute jetzt dumm oder schwach? Nein. Das Elternhaus ist eben ein Faktor von vielen. Sei nicht zu hart von dir. Du hast ein Päckchen mitbekommen und jetzt gilt es das beste daraus zu machen und wenn du xy schaffst, dann kannst du auch total stolz drauf sein, auch wenn es für andere selbstverständlich ist, weil sie einfach einen ganz anderen Startpunkt hatten.

Zitat von Rosenroth_:
Hat jemand konkrete Therapie-Erfahrungen und Tipps mit Bindungs- und Verlustangst plus Elternthema? Oder hat sich jemand schon auf die Suche gemacht, woher die Bindungs- und Verlustangst in einem her kommt?

Kennst du den Begriff des Urvertrauens?

Viele Grüße

07.07.2018 10:39 • x 1 #2


A


Bindungs-/Verlustangst und die Prägung durch die Eltern

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aldia249
Hey Rosenroth,

kenne dich ja schon aus dem anderen Thread. Finde es sehr interessant, was du beschrieben hast und sehe da viele Parallelen zu mir. Kann gerade leider nur knapp antworten, weil ich gleich los muss, will es aber doch noch unbedingt jetzt tun, bevor ich die Gedanken wieder vergesse.

Zitat:
- Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, dass die Prägungen und Beziehung zu den Eltern so die eigene Beziehung beeinflusst?


Bei meinem Elternhaus konnte ich leider auch nie von einer funktionierenden Beziehung lernen. Oma und Opa fast ein Jahrhundert verheiratet, aber mehr Schein als Sein. Oh Gott, was denken denn die Nachbarn?!? und Mutter geht in die gleiche Richtung- wohnt mit meinem Stiefvater zusammen quasi wie in einer WG. Meinen echten Vater kenne ich nicht wirklich. Eigentlich logisch: Wie kann man von Beginn an eine Beziehung mit einem gesunden Bindungs-Autonomie-Verhältnis führen, wenn man es nie gelernt hat? Durch den Mehr Schein als Sein Grundsatz in meiner Erziehung wird noch ordentlich Druck gemacht, dass es aber doch unbedingt funktionieren muss. Das alles wiederum auf Kosten der eigenen Seele.

Zitat:
Mein Kopf weiß, dass ich die richtige Entwicklung mache (zu einem beziehungsfähigeren Menschen), aber mein Herz schreit eben manchmal auf, dass ich damit meine Mutter hintergehe und dass ich es auch einfacher haben könnte.
ich glaube, was da in dir aufschreit ist das Schattenkind, dass übergangen fühlt, angehört und getröstet werden will. Bis die Muster durchbrochen werden kann es vermutlich auch mal eine längere Zeit dauern. Wie soll auch etwas schnell verschwinden, was so viele Jahre präsent und prägend war? Alles andere, als diesen Weg zu gehen, wäre meiner Meinung nach wieder Vermeidungsverhalten und festigt die Muster noch mehr. ich denke, du machst alles richtig!

Zitat:
Gibt es hier Menschen, die mal über Erwartungen/Wünsche mit den Eltern gesprochen haben? Meine Mutter schmettert ja alles ab, was ihr zu nah geht. Ich bin dann die Überempfindliche.

Ja bei mir genau das Gleiche. Meine Eltern verstehen das alles nicht, im Gegenteil. Die machen sich in einer gewissen Art und Weise darüber lustig à la was quatscht du denn da für ein Zeug? aus dem gleichen Holz, wie der Großteil der Generation wahrscheinlich denkt, das psychische Probleme Einbildung sind. Alle Themen in diese Richtung werden konsequent entweder ins Lächerliche gezogen, komplett vermieden oder die Schuld wird einfach dem überempfindlichen Kind zugeschoben. Ich entscheide mich für die Variante: Verständnis dafür, dass es einfache eine andere Generation ist und lieber diese Themen mit Menschen zu besprechen, die dafür ein Verständnis entwickeln können.

Zitat:
Und ich komme mir bisschen dumm vor, dass schon diese Prägung reicht für die Symptome, die ich hatte. Andere haben ja richtig verkorkste Elternhäuser

Denk ich mir zwar auch ganz oft, aber das stimmt wirklich nicht. Du solltest dir absolut nicht dumm vorkommen. Wahrscheinlich liegt so vieles im Unterbewusstsein begraben. Dinge, die du längst verdrängt hast, weil sie lange zurückliegen. Bereits einfache Glaubenssätze führen zu vielen negativen Gedanken, die dann wiederum zu Gefühlen werden, die dann hochkommen und worauf wir vermeintlich gar keinen Einfluss haben. Erst durch das Bewusstsein, welcher Glaubenssatz da eigentlich dahinter steht und welche Situationen aus der Kindheit dazu geführt haben, dass wir das heute so denken und fühlen, können wir die Muster durchbrechen. Mir fallen gerade unzählige vermeintlich nichtige Beispiele ein, die zu falschen Glaubenssätzen geführt haben und heute viel größere Dimensionen haben. Z.B. musste ich mich als Kind im Bus immer auf den Schoß meiner Mutter setzen oder aufstehen, wenn sich der Bus auch nur etwas gefüllt hat. Klar, dass man aufsteht, wenn sich Senioren hinsetzen wollen, aber das auch schon bei Jugendlichen und noch fitten Erwachsenen. Das hat in meinem Kopf dazu geführt, dass ich anscheinend unterbewusst verankert hab, dass ich es nicht wert bin, bzw, es andere mehr wert sind, zu sitzen. Das wiederum hat sich auf sämtliche weitere Bereiche übertragen und auch heute ist es noch so, wenn z.B. in der Freundesgruppe diskutiert wird, ich immer andere entscheiden lasse, was gemacht oder gegessen wird, auch wenn ich vielleicht gar keine Lust drauf habe. Läuft leider alles unbewusst ab. Erst seit ein paar Jahren lern ich immer mehr darüber und werde mir überhaupt bewusst was dahinter steckt. Ist nur eine kleine Situation von vielen. So nichtig das auch erscheint und so toll meine Kindheit auch nach außen betrachtet scheinen mag, reichen doch Kleinigkeiten aus, um das jetzt in sämtliche Bereiche meines Lebens zu ziehen, mit eben weitrechenden Folgen. Vermutlich bei dir ganz ähnlich oder?

Zitat:
- Hat jemand konkrete Therapie-Erfahrungen und Tipps mit Bindungs- und Verlustangst plus Elternthema? Oder hat sich jemand schon auf die Suche gemacht, woher die Bindungs- und Verlustangst in einem her kommt?

Gestern hab ich angefangen, das Buch von Stefanie Stahl: Das innere Kind muss Heimat finden zu lesen. Bin noch nicht all zu weit, aber bis dahin sehr zufrieden. Geht genau um diese Themen und die innere Kind Arbeit. Kann dir gerne berichten, wenn ich durch bin.
Ein weiteres Buch, was mir mein Therapeut mal empfohlen und und was sich speziell um die Mutter-Prägung dreht ist das Folgende: Mutti ist die Bestie: Die heimliche Diktatur vieler Mütter (von T. Milsch)

Muss jetzt leider flott los. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag!
Liebe Grüße

07.07.2018 12:32 • x 1 #3


Icefalki
Mir gefällt dieses Thema auch sehr gut. Meiner Meinung eh das Thema überhaupt, weil es uns zu dem gemacht hat, was wir sind, und gleichzeitig aber eine Chance zur weiteren Entwicklung beinhaltet.

Zwischenzeitlich, man möge meine Meinung akzeptieren, bin ich dankbar, dass ich durch meine Ängste eine echte Chance zur Selbsterkenntnis erhalten habe.

Insofern bin ich in der Lage, meine Prägung zu erkennen und darüber hinaus, sie zu verändern. Mein Ziel war Freiheit. Freiheit, mir mein Leben so zu gestalten, wie es für mich passt, ungeachtet dessen, was andere davon halten. Bedeutet, durch meine Erkenntnisse über mich selbst, über Ursache und Wirkung ein relativ grosses Wissen erlangt zu haben, das mich zwischenzeitlich aktiv handeln lässt und dadurch bin ich der Passivität durch mein Nichtwissen entronnen.

Wenn ich hier im Forum lese, ist es genau das Thema, über das viele therapieerfahrene Menschen berichten. Die Erkenntnis über das Warum und die Arbeit dann, andere Wege auszuprobieren und sie zu gehen.

Zwischenzeitlich weiss man auch, dass gewisse Gene dabei eine Rolle spielen, als Disposition für diese Erkrankung . Wenn dann in der Kindheit Ängste als Erziehung dienten, muss man sich nicht wundern, wenn's irgendwann mal unkontrolliert ausbricht.

07.07.2018 14:00 • #4


Susalie
Hallo, ich lese sehr gerne mit und steige vlt auch später in die Diskussion ein

07.07.2018 21:18 • #5


Hoffnungsfroh
Liebe Rosenrot,

Das ist wirklich sehr spannend und wie du anhand der Reaktionen sehen kannst, haben sehr viele die Vermutung oder bereits die Erkenntnis, dass die Prägung durch die Eltern oder die Beeinflussung durch diese, in der aktuellen Beziehung eine große Rolle spielt. So war und ist es bei mir natürlich auch. Meine Therapeutin hat immer gesagt, dass es eine lebenslange Arbeit an und mit mir sein wird, meine Bindungsangst zu überwinden, um eine glückliche Beziehung zu führen. Damit hatte sie auf jeden Fall recht Ich habe im Laufe der Therapie verstanden, was die Verhaltensmuster meiner Eltern, deren eventuell vorhandenen Störungen mit meinen aktuellen Beziehungen zu tun haben. In der Therapie haben wir entsprechend die Rahmenbedingungen mit besprochen. Soll heißen, das bereits bei der gründlichen Erstanamnese das Elternhaus eine wichtige Rolle spielte. Ich hatte erst vor einigen Tagen ganz informative Posts dazu bei Instagram gelesen. Habe einfach Bindungsangst' in die Suchmaske eingegeben. Du siehst, das auch nach vielen Jahren in einer Beziehung dieses Thema immer aktuell ist. Zu meinen Eltern habe ich heute keinen Kontakt mehr Komma aber das kann echt nicht die optimale Lösung sein. Das stand auch in einem der instagram Posts, dass wir zwar Kontakte abbrechen können aber unser familiäres System immer mitnehmen und weiterleben.

An diesem Verhaltensmustern und der Problematik, dass ich denke meinen Eltern genügen zu müssen (überhaupt allen anderen genügen zu müssen) konnte ich ganz erfolgreich in der Therapie arbeiten. Das Umsetzen der folgt natürlich dann immer 1 : 1 in den Beziehungen zum Partner oder zu Familie und Freunden.

Du scheinst es doch schon ganz erfolgreich für dich zu machen.

27.08.2018 12:48 • x 1 #6





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