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K
Hallo,

hat hier jemand Erfahrung mit dem Thema und möchte sich vielleicht austauschen? Gerne auch per privater Nachsicht. In den letzten Jahren ist mir immer mehr bewusst geworden wie toxisch (sorry für das Modewort) meine Eltern eigentlich sind. Meine beiden letzten Therapeuten haben mir geraten, den Kontakt zu meinen Eltern abzubrechen da sie mir überhaupt nicht gut tun und es fielen Worte wie emotionaler Missbrauch, Narzisstische Störung erc. Ich habe ich das Gefühl auch mit räumlicher Trennung nie damit abschließen zu können. Nach jahrelangen Depressionen kam nach und nach immer mehr Wut als Gefühl auf und ich empfinde inzwischen regelrecht Hass auf meine Eltern. Das mag für Leute mit gutem Verhältnis sicherlich erstmal abstrus und erschreckend klingen. Aber noch heute schaffen sie es mit einem einzigen Gespräch soviel Hass und Wut in mir zu erzeugen dass ich danach am liebsten alles zerschlagen will. Kein anderer Mensch in meinem Umfeld schafft es nur annähernd dass ich mich so fühle.
Wie kann man es schaffen mit diesen Gefühlen umzugehen? Verzeihen möchte ich nicht, da Zuviel vorgefallen ist aber ich möchte für mich irgendwie meinen Frieden finden und auch als Erwachsene irgendwie die Lücke schließen, da ich diese Sehnsucht nach Wertschätzung, bedingungsloser Liebe und Angenommenwerden heutzutage in Männern suche aber oft enttäuscht werde.

Danke

07.01.2024 08:42 • 22.01.2024 x 4 #1


57 Antworten ↓


T
@Krokodil90
Ob meine Mutter narzisstisch ist, kann ich nicht sagen. Aber ich bin mit emotionalem Missbrauch groß geworden.
Von 4 Kindern bin ich das einzige Mädchen. Und sie hat mir von klein auf immer wieder eingetrichtert, dass sie NIE eine Tochter haben wollte. Bei jeder Gelegenheit wurde ich beleidigt. Nie war irgendwas gut genug in ihren Augen.

Mittlerweile wohne ich seit 6 Jahren mit meinem Mann zusammen. Kontakt besteht nur noch, weil ich meinen Vater sonst wohl nicht mehr sehen würde.

07.01.2024 09:05 • x 2 #2


A


Narzisstische Eltern

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K
@TheCrazyTeam wie gehst du mit dem Kontakt um? Ich habe nach jedem Kontakt stundenlanger Zusammenbrüche und weine den restlichen Tag und hab das Gefühl meine ganze Energie ist weg.
Kannst du dich abgrenzen?

07.01.2024 11:02 • x 2 #3


T
@Krokodil90
Mittlerweile kann ich mich durch Therapie und durch die Unterstützung meines Mannes distanzieren.
Sie mag zwar biologisch gesehen meine Mutter sein, weil sie mich zur Welt gebracht hat. Aber auf der emotionalen Ebene ist sie es nicht mehr.
Ich erzähle ihr auch gar nichts mehr über mich oder meine Familie, dann hat sie auch keine Angriffsfläche.

07.01.2024 11:27 • x 3 #4


D
Zitat von Krokodil90:
@TheCrazyTeam wie gehst du mit dem Kontakt um? Ich habe nach jedem Kontakt stundenlanger Zusammenbrüche und weine den restlichen Tag und hab das ...

Wenn es dir nach jedem Kontakt schlecht geht, dann brich ihn doch ab. Warum hältst du ihn aufrecht? Weil es die Eltern sind und man das so macht? Du bist deinen Eltern nichts schuldig!

07.01.2024 18:43 • x 1 #5


M
Emotionale Erpressung - da kann ich auch ein Lied von singen. Das geht schon mein Leben lang so.

Nur so als Beispiel:

Meine Mutter fragt z. B.: Kannst du auf den kleinen XYZ aufpassen? Ich bin später bei Tante Sowieso zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Ich sage: Och Mama, tut mir leid, ich kann nicht. Der Vormittag war so anstrengend. Mir geht es heute gar nicht gut. Ich möchte mich hinlegen.

Sagt sie mit bösem Blick und zickigem Ton: Tja, dann eben nicht. Dann muss ich eben zu Hause bleiben. Ich dachte, du könntest ein bisschen mit dem kleinen XYZ spielen, er war schon ganz aufgeregt. Außerdem hatte ich mich so auf Tante Sowieso gefreut. Dann muss ich eben absagen, dabei hatte sie schon alles eingekauft. Na, die wird aber enttäuscht sein. Dann frage ich eben eine Bekannte, ob die auf den Kleinen aufpasst - obwohl die so viel zu tun hat. Die macht das ganz sicher.

Natürlich lasse ich das nicht zu, da blutet mir das Herz und das weiß meine Mutter auch. Schon hat sie mich. Und das klappt jedes Mal. Jedes Mal!

Schon sind sie wieder da, diese dummen Schuldgefühle:

Ich wäre sonst also fünf Mal Schuld und mehr: 1. Der kleine XYZ freute sich ja schließlich und war schon ganz aufgeregt, 2. meine Mutter ist enttäuscht, weil sie sich ebenso auf Kaffee und Kuchen gefreut hatte, 3. Tante Sowieso ist beleidigt, weil sie ja schon alles eingekauft und den Tisch gedeckt hatte und 4. weil eine Bekannte nun einspringen müsste, obwohl die den späten Nachmittag mit ihrer Familie verplant hatte, die 5. nun auch alle enttäuscht wären, weil sie sich was vorgenommen hatten... - sicher wären im Anschluss noch mehr enttäuscht.

Und: Schuld daran bin nur ich. Nur ich, denn ich bin mal wieder für alle der Prellbock.

Auch wenn meine Mutter und ich mal Reibereien haben. Ich bin immer diejenige, die darunter leidet und den ersten Schritt zur Versöhnung macht. Bei Personen mit narzisstischen Zügen zieht man - meiner Meinung nach - immer den Kürzeren, bei mir zumindest. Während ich noch traurig bin, sind die schon mit ganz anderen Sachen beschäftigt und amüsieren sich. Meine Mutter hat mich sogar schon ausgelacht, wenn ich geweint hatte und noch Salz in die Wunde gestreut. Tja, sie kann hart sein und ganz schön fies werden. Von Einsicht - keine Spur.

LG

07.01.2024 20:31 • x 1 #6


Dunkelbunte
Ich habe den Kontakt vor Jahren abgebrochen zur Mutter und der restlichen Familie.
Es war richtig und es ist ruhiger in mir geworden. Es heilt aber nicht.

Du bist 33.
Hattest du toxische Freundschaften oder Beziehungen?
Meist wiederholt man bis zum Durchbrechen des Kreislauf eben genau dieses Muster...

07.01.2024 20:34 • x 2 #7


Torina
Da kann ich ebenfalls ein Lied von singen. Ich bin mit einem narzistischen Patriarchen als Vater aufgewachsen, welcher arge Schwierigkeiten mit seinen emotionalen Ausbrüchen und seiner Aggression hatte und hat. Manchmal ist es gesünder für einen, den Kontakt abzubrechen oder so minimal wie möglich aufrecht zu erhalten. Ist nicht einfach, zumal sich manchmal Gefühle in einem melden, welche die Person eigentlich gar nicht verdient hat, dass man diese empfindet. Aber wer es schafft, so zu seinen eigenen Kindern zu sein, wird sich leider auch später erst recht nicht ändern.
Fühlt Euch gedrückt und macht es unbedingt besser, falls ihr eigene Kinder habt!

07.01.2024 20:43 • x 2 #8


Dunkelbunte
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihr den Begriff korrekt verwendet. Machtmissbrauch durch Eltern hat nicht zwangsläufig etwas mit Narzissmus zu tun

Verwendet den Begriff nicht ohne zu Hinterfragen.

07.01.2024 20:48 • x 1 #9


Torina
@Dunkelbunte bei meinem Dad passts

07.01.2024 20:49 • #10


S
Ja, mein Vater.. meine Mutter war aber ebenfalls emotional nicht verfügbar und irgendwo, aber nicht bei ihren Kindern.
Emotionaler und auch körperlicher Missbrauch, einfach eine zu große Geschichte.
Du kannst mich gerne anschreiben, wenn du magst.
Liebe Grüße

07.01.2024 20:50 • x 1 #11


K
@DgKater danke, ja, das stimmt wohl…irgendwie ist es einfach der Wunsch dass sie einfach mal verstehen und sich reflektieren und das Verhältnis dadurch mal normaler wird…

07.01.2024 20:53 • #12


M
Zitat von Dunkelbunte:
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihr den Begriff korrekt verwendet. Machtmissbrauch durch Eltern hat nicht zwangsläufig etwas mit Narzissmus zu tun

Wer ist ihr?

Von Narzissmus und narzisstischer Persönlichkeitsstörung hab ich hier nix geschrieben.

07.01.2024 20:56 • #13


K
Zitat von Maivi:
Emotionale Erpressung - da kann ich auch ein Lied von singen. Das geht schon mein Leben lang so. Nur so als Beispiel: Meine Mutter fragt ...

Oh ja, das auslachen und Augen verdrehen wenn man weint und Dinge wie „wie kann man sich denn so aufführen“ kenne ich auch.
Das mit den Schuldgefühlen kenne ich auch sehr gut. Ständig kamen Sprüche wie sehr sie sich ja aufopfert obwohl das wirklich alles in normalen Rahmen eines Elterndaseins ist. Wenn man als Kind mal bockig war oder schlecht drauf, hat sie sich immer ans Herz gegriffen oder sich hingelegt und behauptet, man würde sie so aufregen dass sie wegen einem einen Herzinfarkt kriegt. Mit acht Jahren wollte ich deshalb mal einen Krankenwagen rufen, weil sie mir sagte, jetzt könne man nichts mehr für sie tun.

07.01.2024 20:58 • #14


N
@Maivi danke für das Beispiel. In meinen Augen bist Du nicht einmal Schuld.

Meine Therapeutin würde sagen: Konsequent bleiben, Nein sagen, und das dann aushalten können.
Der Fehler liegt hier bei der Mutter, die Deine Grenzen nicht akzeptiert und manipuliert.

LG Nicky

07.01.2024 21:01 • x 1 #15


K
@Torina genau das ist Es. Und in mir ist irgendwie immer noch der Wunsch nach Liebe und dass sie ihr Verhalten ändern und mich anders behandeln. Aber jedes Mal wenn ich das anspreche und sage, ich fühle mich verletzte oder was mich früher verletzt, kommen nur Relativierungen. „Das war doch gar nicht schlimm, das kommt in allen Familien vor“, „das hast du sicher falsch in Erinnerung“ und wenn dann gar nichts mehr geht komme wieder, wie sehr man sie eigentlich aufrege und dass es ihr ja ganz furchtbare gehe damit, so eine schreckliche Mutter zu sein wie ich sie darstelle.
Mein Vater neigt auch zu diesen Ausbrüchen, er hat mich auch oft beleidigt schon während meiner Jugend.
Obwohl er selbst auch oft unter den Stichelein und Provokationen meiner Mutter leider, bin am
Ende immer ich die Schuldige, weil sie ja ist wie ist ist und ich „Stunk“ mache wenn ich mich wehre und sage ich möchte nicht ständig mit solchen Sprüchen oder Blicken bedacht werden. Meine Mutter ist leider auch sehr gut darin, das sehr subtil zu machen, indem sie Dinge ins Lächerliche zieht und dann sagt, das wäre doch nur gut gemeint gewesen.

07.01.2024 21:05 • x 1 #16


K
@Dunkelbunte im Grunde fast jede Beziehung zu Männern. Und je schlechter ich behandelt werde, umso mehr versuche ich der Person zu „beweisen“ dass ich liebenswert bin und umso mehr bemühe ich mich alles richtig zu machen, besser auszusehen, mehr auf ihn einzugehen…

07.01.2024 21:06 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Dunkelbunte
Zitat von Krokodil90:
@Dunkelbunte im Grunde fast jede Beziehung zu Männern. Und je schlechter ich behandelt werde, umso mehr versuche ich der Person zu „beweisen“ ...

Das steckst du leider tief drinnen. Dein inneres Kind suchtet nach der nie erreichbaren elterlichen Liebe.

07.01.2024 21:08 • x 4 #18


Torina
@Krokodil90 ja, das endet irgendwie auch nie komplett. Selbst als erwachsene Person ist dieser kindliche Wunsch ab und zu in einem, diese für das eigene Überleben so wichtige Person von einem zu überzeugen und zu gefallen. Da sich das als Kind nie so angefühlt hat, nimmt man das leider mit.

07.01.2024 21:15 • x 3 #19


K
Ich glaube schon, dass es in Richtung Narzissmus geht beziehungsweise sprach eine Therapeutin auch diese Vermutung aus.
Vor allem die Art zu kommunizieren ist wohl so. Sobald ich mal angesprochen habe, dass mich etwas verletzt oder versucht habe über Dinge zu reden, wurde mir abgesprochen, das sei passiert, obwohl auch Freunde Dinge mitbekamen. Ein konstruktives Gespräch ist nicht möglich, weil alles verdreht wird, mit meine Wahrnehmung abgesprochen und meine Gefühle etc.
Wenn meine Mutter einen beleidigt oder auslacht oder früher wie so oft ausgerastet ist wenn man als Kind was falsch machte, dann war das ihrer Meinung nach vollkommen normal und okay, weil man sie ja do aufregen würde. Und das waren wirklich Kleinigkeiten.
Dass sie teilweise Dinge kaputt geschmissen hat, sei ja normal und käme in jeder Familie vor und wenn sie nicht solche Kinder hätte, hätte sie das nicht machen müssen.
Wenn ich dann sage, dass mich sowohl Lehrer, Freunde als auch deren Eltern immer als sehr braves Kind empfunden haben, dann „weil du dich da halt verstellt hast“.
Egal worum es geht, am Ende hat sie für alles eine Erklärung wieso ihr Verhalten gerechtfertigt ist und man selbst schuld.
Als ich wegen meines Aussehens gemobbt wurde, sagte sie auch, das käme ja nicht von ungefähr und was ich denn gemacht hätte, dass man sowas sagt zu mir.

07.01.2024 21:16 • x 1 #20


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