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Hallo
Ich habe glaub eine leichte agoraphobie. Sie äussert sich in zahllosen Situationen. Bisher konnte ich jedoch einigermassen damit umgehen, auch wenn es sehr aufwändig ist.
Vor einiger Zeit wollte ich endlich die Eltern meiner Freundin besuchen. Klar war ich ein bisschen aufgeregt, wie das wohl viele wären. Als ich dann aber vor dem Haus stand, bekam ich eine heftige Angstattake: Mir wurde schwindlig, ich konnte nicht mehr schlucken und es wurde mir sehr schlecht. Ich zitterte und hatte Schweisausbrüche. Meine Freundin versuchte mich zu beruhigen aber ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und wollte nur noch weg. Als ich dann wirklich abgehauen bin konnte meine Freundin es kaum fassen. Ich liess sie unter tränen zurück und bin weggerannt, so weit ich konnte und dann nahm ich den bus zu mir nach hause.
Das hatte eine heftige Krise mit meiner Freundin zufolge. Mittlerweile ist es besser aber ich weiss das es ersgt wieder gut wird, wenn ich in ihr Elternhaus gehe.

Es tut mir so leid das ich sie so verletzt habe und möchte es am liebsgten ungeschehen machen. Aber ich habe solche Angst wieder nicht zu ihr zu können, dass ich es im moment lieber nicht versuchen will.

Ich frage mich wieso ich in dieser Situation so heftig reagiert habe, weil es für mich eine eher untypische Situation für eine Panikattacke ist (sonst: Hörsaal, überfolle öffentliche verkehrsmittel usw.)

Hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht oder sonst irgend einen tip? Danke

22.07.2010 11:54 • 24.07.2010 #1


5 Antworten ↓


Nordsee
Hallo,


ja dieses ungewisse was auf dich zu kommt bei den Eltern. Die Fragen die kommen , wird man ein guten Eindruck machen, klappt ein gutes Gespräch und und und.

Die Angst breitet sich nach der Zeit immer weiter aus. Es fängt im Hörsaal an und geht bei normalen dingen weiter.
Es wäre sehr gut wenn du mit deiner Freundin über deine Angstattacken sprichst, Ihr sagst wie du dich in dem moent gefühlt hast und du vor der Angst weggelaufen bist, nicht vor Ihr oder vor den Eltern.

Wichtig ist nur, lass idich von der Angst nicht besiegen und macht ein neues treffen aus. Und selbst wenn die Panik dann wieder ausbricht, sage dir in Gedanken oder auch laut

Es ist nur eine Panikattacke, die ist gleich wieder vorbei, es fühlt sich unangenehm an, ist aber nicht gefährlich.

Vor allem denke auch mal drüber nach, was kann den schlimmes passieren bei den Eltern ?
Sei du selbst, verstell dich nicht.

DU schaffst das !!! Um so öfter du die Situationen meidest, umso schlimmer wird es nach der Zeit.

22.07.2010 20:37 • #2


A


Eltern der Freundin

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Ich habe mit ihr drüber geredet und sie versucht mich auch zu verstehen.
Es ist nun leider schon so viel Zeit vergangen und die Angst hat sich zementiert. Ich will und kann nicht nochmal weglaufen. Ich habe solche Angst davor...ich kann nicht einfach ein neues Treffen abmachen.

Habe meiner Freundin auch vorgeschlagen ihre Eltern nicht in ihrem Haus sondern an einem neutralen Ort zu treffen, doch dieser Vorschlag ist leider nicht auf Anklang gestossen.

23.07.2010 00:03 • #3


D
Hallo,

ich kann dich echt sehr gut verstehen, da ich auch schon eine ähnliche Situation erlebt habe. Eben auch mit meinen Schwiegereltern. Ich dachte dann ich sei kein richtiger Mann usw...

Bei mir sind die Attacken auch erst nur in Hörsälen usw. aufgetreten...
du musst aber dagegen arbeiten, denn sonst wird es wirklich immer schlimmer...
es gibt einige sinnvolle Techniken die einem dabei helfen können die Angst in solchen Situation zu ertragen.
Denn deine Angst ist ja erst mal normal. Wer ist denn nicht aufgeregt vor dem Treffen mit Schwiegereltern o.ä.... das ist NORMAL!!

Nur die Bewertung der Angst die man verspürt ist eben nicht normal und das ist es was sich dann so extrem steigert. Dass man denkt man kippt um, es wird einem schwindelig, man stirbt usw... da hat jeder eine eigenen Angst-spitzen.

Wenn du Lust hast mal zu quatschen, dann melde dich einfach per PN bei mir...

Liebe Grüße

dirk77

23.07.2010 11:24 • #4


Nordsee
Ich denke auch das es besser ist wenn es bei dem treffen auch wieder zuhause bleibt, nicht woanders. Denn nur so kannst du diese Angst besiegen. Das klingt blöde und ganz einfach, ich weiß auch das es nämlich gerade NICHT einfach ist, aber das wäre ein anfang, ein neuer Schritt damit umzugehen.

23.07.2010 21:31 • #5


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Es ist mir klar, dass die einzige Lösung darin besteht mich dieser Situation zu stellen. Und doch kann ich kaum daran denken ohne dass ich angst krieg. Ich schäme mich so für das und könnte es nicht noch einmal ertragen davonzulaufen und das könnte ich auch meiner Freundin nicht antun.

Ich kann im Moment einfach nicht obwohl ich es noch so gerne möchte. Es gibt ja an und für sich keinen Grund für meine Angst, da ihre Eltern mich sicher akzeptieren würden und ich weiss nicht mal wieso ich solche Angst habe. Es gibt wirklich keinen relevanten Grund, so wie es auch keinen Grund gibt im Hörsaal oder im Zug oder in der Gondelbahn usw...

Ich weiss nicht wie ich es allein schaffen soll diese Angst zu besiegen ich komme nun schon seit einem Jahr nicht mehr weiter und ich habe das gefühl es wird eher schlimmer.

Ich habe jedoch eine Theorie aufgestellt von wo die Angst herrüren könnte:

Ich erkrankte vor drei Jahren an Hautkrebs. Anfangs sagte man mir quasi ich wäre tot, weil das Melanom so gross war. Nach weiteren Abklärungen konnte jedoch festgestellt werden, dass in meinem Körper keine Ableger vorhanden waren. Danach musste ich einige Operationen über mich ergehen lassen und anschliessen eine 18 Monatige Therapie machen, welche mich v.a. Anfangs psychisch sehrbeeinflusste. Ich verfiel in eine Lethargie, die zu dieser Zeit aber auch nötig war. Ich nahm jeden Tag aufs neue und versuchte möglichst wenig vorauszudenken. Ich habe das Gefühl, dass ich seither nicht mehr richtig zurück ins Leben gefunden habe. Es fällt mir enorm schwierig Sachen vorauszuplanen oder künftige Abmachungen zu treffen.
Zurück zu den Ängsten: Ich hatte zur Zeit meiner Krankheit nie wirklich grosse Angst und habe das Gefühl die ganze Sache nie richtig verarbeitet zu haben. Jetzt glaube ich, soweit meine Theorie, dass diese nie verarbeitete, vielleicht unbewusste Angst sich in den genannten Situationen äussert. Ich bin kein Doc und möchte auch keine Eigendiagnose stellen, doch wqas ich gelesen habe, habe ich schwer das Gefühl , dass es eben Agoraphobie ist, wenn auch nicht so richtig schlimm.


Auf jeden fall weiss ich nicht mehr weiter. Ich weiss nur, dass es nicht mehr so weiter gehen kann.

Danke für eure Kommentare und Tips. Es hilft mir wenn ich das hier schreiben konnte.

24.07.2010 00:19 • #6





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