Das Thema Wut ist bei mir etwas merkwürdig. Ich kann in Bezug auf mich und meine Erfahrungen keine Wut empfinden, die ist begraben unter Gefühlen von Scham, Schuld und dem Gefühl, wertlos zu sein.
Das war schon oft Thema in den stationären Therapien, da wurde versucht, mich in dieses Gefühl zu bringen und die „Wut-Hemmung“ zu überwinden, aber es war bislang nicht sehr erfolgreich.
Wenn anderen Menschen Unrecht widerfährt, kann ich für die andere Person wütend werden, für mich kann ich das nicht.
Eine sensorische Überempfindlichkeit habe ich auch, ich kann weder Lärm noch Berührungen ertragen, Licht ist mir oft zu hell, in größeren Menschenansammlungen kann ich nicht sein, ich kann nicht einmal mehr ins Kino gehen.
Mein Körper reagiert sehr stark auf Reizüberflutung, meine Schwelle dafür ist sehr niedrig. Es langt schon normaler Sonnenschein. Gerüche sind für mich auch schwierig, und ich habe auch viele Geruchs-Trigger. Das macht den Alltag oft anspruchsvoll. Ich kenne solche Situationen wie z.B. gerade von @Cornelie beschrieben auch sehr gut, solche Sachen passieren mir auch. Ich freue mich übrigens auch über die Mode bei Düften bzw. darüber, dass man einigen Gerüchen nicht mehr so oft begegnet.
Was Klinikaufenthalte angeht, mache ich es so, wie @fourofour es beschrieben hat: Ich nehme viele persönliche Gegenstände mit und richte mich in dem Zimmer möglichst persönlich ein, das hilft schon sehr. Die Fluchtimpulse kenne ich auch sehr gut, aber das bespreche ich immer mit den Therapeuten, da ließen sich in der Vergangenheit immer Lösungen finden.
Das Problem „Mitpatienten“ ist meine größte Baustelle, da meine grundlegende Angst vor Menschen schon sehr ausgeprägt ist und ich normalerweise Sozialkontakte weitgehend vermeide.
Liebe @Sonja77, ich kann total gut verstehen, dass du deinen „zweiten Geburtstag“ feierst und finde das total nachvollziehbar. Ich finde es sogar eine sehr schöne und lebensbejahende Tradition!
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