Bin seit Anfang Dezember wegen Burnout krank geschrieben diagnostiziert rezidivierende Panikattacken, chronische Depressionen mit mittelschwerer akuter Depression. In unserer Firma wurde der Stress größer und dann hatte ich ein sehr blödes Erlebnis, man wollte meine Kollegin und mich sozusagen abschieben in eine Art Kellerbüro. Unsere Tätigkeiten wurden nicht ansatzweise gewürdigt (Zollbeauftragte des Unternehmens). Das hatte mir total den Boden unter den Füßen weg gezogen, war aber eigentlich nur das Tröpfchen, welches das Fass zum Überlaufen brachte. Die letzten Jahre hatte ich mich im Büro ziemlich reingehängt, mich sehr engagiert, dazu privat viel um die Ohren, Sorgen, Nebenjob, Tiere etc. Und dann gabs in der Firma einen vor den Bug und die Panikattacken bremsten mich aus. Krank geschrieben.
Nun erfahre ich heute, dass meine liebe Kollegin, die derzeit meinen Job macht, auch keinen Bock mehr hat und einen neuen Job sucht. Dass das Klima in der Firma immer schlimmer wird. Dass der geplante Umzug in ein neues Gebäude in einem Monat bevorsteht was viel Stress mit sich bringt. Dass wir aus unserer vorherigen Abteilung ausgegliedert und einem anderen Vorgesetzten zugeschlagen worden sind (wieder so ein Abschieben) . Noch bevor ich mich mit meinem Burnout verabschiedete, schaffte ich es wenigstens in Gesprächen die Bürosituation zu klären - heißt, das Kellerbüro ist ad acta gelegt. Dazu noch andere Schwierigkeiten, die ich hier nicht ansprechen möchte, da zu sensibel.
Alles in allem bekam ich während des Gesprächs über die aktuelle Situation, die wahrscheinliche Kündigung meiner Kollegin (ohne die ich nicht weiß, wie ich auch die bevorstehende Zollprüfung überstehen soll) einen immer lauter werdenden Tinnitus und wurde immer unruhiger. Dazu noch ihr Kommentar: Komm bitte erst wieder, wenn du soweit stabil und belastbar bist, das ist grad echt zu stressig.
Ich bin jetzt ziemlich angegriffen. Wie macht ihr das mit einer Wiedereingliederung? Ich weiß, das Leben ist kein Wunschkonzert, aber wenn ich an die Situation in der Firma denke, dann bekomme ich echt Magenschmerzen und habe Schiss. Ich kann mich ja noch an diese negative Stimmung letztes Jahr erinnern und konnte da schon schlecht damit umgehen. Mir fällt es so schwer mich zu schützen, dass mich das alles nicht so angreift. Besonders auch zwischenmenschliches läßt mich nie kalt und ich nehme mir alles so zu Herzen. Im Moment schmerzt mich die Situation und ich könnte davon laufen, wenn ich ans Büro denke. Gleichzeitig habe ich dann das Gefühl ich würde mich drücken, wenn ich mich weiter krank schreiben lasse (was ich aber tun werde - versuche die Zeit bis zur Reha, sofern diese in absehbarer Zeit durchgeführt werden kann, zu überbrücken). Schwanke zwischen schlechtem Gewissen und dem dringenden Bedürfnis dort nicht hinzugehen. Fakt ist jedoch, dass es mit meiner Belastbarkeit noch nicht weit hin ist. Sobald ich mir zuviel zumute (und das ist im Moment noch nicht viel) reagiert mein Körper mit Panikattacken, die mir sagen: hey, Alte mäßige dich! Wie also diesen Spagat hinbekommen?
Ist jetzt noch alles frisch, vielleicht sieht die Welt morgen ja schon wieder anders aus. Aber trotzdem, wie werdet ihr mit so ungeliebten und belastenden Arbeitssituationen fertig? Ich nehme alles so schnell persönlich und fühle mich ganz schlecht. Dabei war es wirklich mal schön dort zu arbeiten. So ein gutes Verhältnis untereinander. Das hat sich stark geändert. Ich bin 54 irgendwo neu anfangen kann ich vergessen. Fairerweise muss ich allerdings noch anmerken, dass mir persönlich keiner was will und ich eigentlich einen ganz guten Stand dort habe. Trotzdem komme ich mit dem Druck kaum klar.
Was für Skills gibts, dir mir helfen das nicht so an mich ranzulassen?
Ich danke euch fürs Zuhören und wünsch euch noch einen schönen daddysday
10.05.2018 21:26 • • 14.05.2018 #1