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Icefalki
@Linus , bleib sachlich, auch wenn du innerlich empört bist, denn du machst das nicht besser.

Kann durchaus sein, dass deine Mutter ruhiggestellt wird, ist aber dann auch ein Segen für sie. Sie liegt 24Std. auf der Intensiv, nicht du.

Mach es wie es Luna sagt, frage ganz freundlich nach, welche Medis sie bekommt und wenn Beruhigungsmedis dabei sind, frag ganz freundlich, warum sie das bekommen muss.

Aus medizinischer Sicht wird das alles zu begründen sein. Ergo, lasse deine Hilflosigkeit und deinen Stress jetzt nicht am Personal aus.

13.10.2021 08:56 • x 5 #221


Astrid63
Mein Vater ist ja im Pflegeheim. Dort bekommt er auch Beruhigungsmittel. Das wurde vorher nicht mit uns abgesprochen, macht aber für mich auch Sinn. Was nützt ein älterer Herr, der unruhig und ängstlich ist. Die Ärzte können es sicher nicht leisten, jede Medikamentengabe vorab mit den Angehörigen zu besprechen und zu diskutieren. Die Ärzte sind die Fachleute und Diskussionen mit verängstigten Angehörigen würden sicher nicht unbedingt hilfreich sein. Erkundige dich und habe Vertrauen. Da sitzen keine böse Menschen, die deiner Mutter böses wollen. Frage freundlich nach und sie werden es dir erklären.

13.10.2021 09:34 • x 4 #222


A


Zittere heute Nacht um das Leben meiner Mama

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H
Meine Oma wurde im Krankenhaus auch ruhig gestellt was aber zuerst verneint wurde. Wir haben dann Einsicht in die Akte verlangt. Man muss, wenn man da Infos möchte, stur bleiben.

13.10.2021 10:04 • x 1 #223


Astrid63
Ich kann da erstmal nur für mich sprechen, aber was für mich am Schlimmsten ist, ist diese Hilflosigkeit und das Ausgeliefert sein. Die Tatsache, Verantwortung abgeben zu müssen ist auch schwierig. Man leidet unter einem totalen Kontrollverlust, denn wir können persönlich, zumindest medizinisch, nichts für unsere Angehörigen tun. Krankheit reißt einem irgendwie immer den Boden unter den Füßen weg. Meist können wir Angehörigen nur warten, dass es wieder besser wird. Aber bei aller Unsicherheit bin ich sicher, dass 99% der Ärzte ihr Bestes geben. Natürlich gibt es überall schwarze Schafe, aber dass das nun ausgerechnet bei deiner Mutter so ist, denke ich nicht. Über Vertrauen schrieben wir hier ja schon. Sicher ist es gut, sich über angeordnete Behandlungen zu informieren, aber so auf die Ärzteschaft loszugehen und hinter jedem weißen Kittel einen halben Verbrecher zu vermuten, helfen dir tatsächlich nicht weiter. Schaue doch vielleicht mal, ob es in dem Krankenhaus einen Seelsorger gibt. Dort könntest du deine Sorgen und Ängste auch loswerden und sicher kann einiges in einem Gespräch auch ausgeräumt werden. Ich glaube, dass dein Misstrauen von deiner großen Angst geschürt wird. Aber auf Dauer macht dich das kaputt. Meine Mutter war z. B. mit einer Lungenembolie im Krankenhaus. Dort wurde sie auch ruhig gestellt und sie war dankbar dafür. Nicht atmen zu können löst viele Ängste aus. Da ist eine Sedierung manchmal wirklich hilfreich. Auch Ärzte wollen doch ihre Arbeit letztendlich gut machen und Patienten nicht verlieren. Sie werden sich mit Sicherheit alle Mühe geben.

13.10.2021 10:31 • x 6 #224


Linus42
Ihr Lieben,

ich wollte Euch heute eigentlich schreiben, wie der aktuelle Stand der Dinge ist. Aber, ich will nicht mehr. Ich stehe kurz vor dem körperlichen und seelischen Zusammenbruch. 3:46 Uhr morgens... alles schläft. Nur ich hampel hier noch rum. Das geht so einfach nicht weiter. Ich mach mich selbst kaputt.

In wenigen Stunden stehe ich wieder auf. Dann wird mir schlecht sein, mir wird sich wieder der Magen drehen vor Angst beim wach werden. Ich werde kaum geschlafen haben. Ich werde wieder völlig unausgeschlafen sein und übelst aussehen. Den Sonntag werde ich wieder auf der Intensivstation verbringen. Ich habe kein Leben mehr. Montag arbeiten, dann wieder Intensivstation. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag arbeiten - dann wieder Intensivstation. Jeden Tag.

Ich werde mich hiermit erst einmal von Euch verabschieden. Es macht eh alles keinen Sinn mehr. Mein Leben ist nur noch ein trauriger Dreckshaufen. Es macht alles keinen Sinn mehr.....

Alles Gute Euch und LEBT!

17.10.2021 02:46 • x 1 #225


Abendschein
Zitat von Linus42:
Ihr Lieben, ich wollte Euch heute eigentlich schreiben, wie der aktuelle Stand der Dinge ist. Aber, ich will nicht mehr. Ich stehe kurz vor dem ...

17.10.2021 06:04 • x 1 #226


Schlaflose
Zitat von Linus42:
Ihr Lieben, ich wollte Euch heute eigentlich schreiben, wie der aktuelle Stand der Dinge ist. Aber, ich will nicht mehr. Ich stehe kurz vor dem körperlichen und seelischen Zusammenbruch. 3:46 Uhr morgens... alles schläft. Nur ich hampel hier noch rum. Das geht so einfach nicht weiter. Ich mach mich selbst kaputt. In ...

Warum nimmst du in dieser zermürbenden Zeit keine Schlaftabletten? Als meine Mutter vor 6 Jahren nach einem Schlaganfall im Krankenhaus lag, habe ich das selbstverständlich gemacht, damit ich halbwegs fit war, um bei ihr sein zu können und mich um Haushalt etc. zu kümmern.

17.10.2021 07:13 • x 2 #227


Astrid63
wie wäre es, wenn Du zu Deinem Arzt gehst und die krankschreiben lässt?

17.10.2021 11:18 • x 1 #228


Abendschein
Zitat von Linus42:
Dann wird mir schlecht sein, mir wird sich wieder der Magen drehen vor Angst beim wach werden. Ich werde kaum geschlafen haben. Ich werde wieder völlig unausgeschlafen sein und übelst aussehen. Den Sonntag werde ich wieder auf der Intensivstation verbringen. Ich habe kein Leben mehr. Montag arbeiten, dann wieder Intensivstation. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag arbeiten - dann wieder Intensivstation. Jeden Tag.


Zitat von Linus42:
Es macht eh alles keinen Sinn mehr. Mein Leben ist nur noch ein trauriger Dreckshaufen. Es macht alles keinen Sinn mehr.....

Warum redest Du so schlecht über Dein Leben? . Das Leben ist ein Geschenk, jeden Tag. Warum freust Du Dich nicht, das Deine Mutter lebt? Geht es um Dein Leben, mehr um Deine Mama, oder um Dich?

So ganz verstehe ich das nicht, das Dein Leben so Sch ei ße ist?

17.10.2021 11:22 • x 1 #229


Carcass
Zitat von Schlaflose:
Warum nimmst du in dieser zermürbenden Zeit keine Schlaftabletten? Als meine Mutter vor 6 Jahren nach einem Schlaganfall im Krankenhaus lag, habe ...

Was du sagst, sehe ich auch so .

17.10.2021 12:15 • x 1 #230


Feuerschale
Zitat von Linus42:
ich wollte Euch heute eigentlich schreiben, wie der aktuelle Stand der Dinge ist. Aber, ich will nicht mehr. Ich stehe kurz vor dem körperlichen und seelischen Zusammenbruch. 3:46 Uhr morgens... alles schläft. Nur ich hampel hier noch rum. Das geht so einfach nicht weiter. Ich mach mich selbst kaputt.

In wenigen Stunden stehe ich wieder auf. Dann wird mir schlecht sein, mir wird sich wieder der Magen drehen vor Angst beim wach werden. Ich werde kaum geschlafen haben. Ich werde wieder völlig unausgeschlafen sein und übelst aussehen. Den Sonntag werde ich wieder auf der Intensivstation verbringen. Ich habe kein Leben mehr. Montag arbeiten, dann wieder Intensivstation. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag arbeiten - dann wieder Intensivstation. Jeden Tag.

Hallo Linus, das ist natürlich eine zermürbende Situation die Kraft kostet.
Einen Menschen begleiten, der so schwer krank ist, das eigene Leben weiterführen.

Zwischendurch las es sich so, als würdest du gar nicht realisieren, wie schlecht es deiner Mutter geht?
Ich denke, du solltest schauen, wie du für dich auch noch irgendwie auftankst und Unterstützung hast.
Hast du Freunde oder ggf. SHG mit Angehörigen in einer ähnlichen Situation?

Dein Leben geht ja weiter bei dir und es ist gerade eine schwere Phase.
Wenn du Hilfe brauchst, dann hole sie dir doch besser, sprich mal mit deinem Hausarzt.

Als mein Vater mit Krebs im Endstadium lag und ich das die ersten Wochen verarbeiten musste, hab ich wenigstens etwas beruhigendes bekommen vom Hausarzt. Auch der ein oder andere Kollege wusste bescheid, und ab und an konnte ich mal drüber sprechen oder mich mal früher ausklinken aus der Arbeit.

Er hatte noch ein halbes Jahr und wir hatten auch immer noch eine gute Zeit, aber das hat mir am Anfang den Boden weggezogen, dass der Tod so real nah war.

17.10.2021 12:23 • x 2 #231


Linus42
Ihr Lieben,

ich kann nicht anders, ich MUSS einfach hier schreiben. Ich bedanke mich ganz lieb für Euren Zuspruch. Das hat mich sehr gefreut. Danke. Auch für die privaten Nachrichten

@Abendschein: Ich weiss, ich darf nicht so schlecht von meinem Leben reden. Ich bin in meinem letzten Post einfach nur durchgedreht. Hab mich in meiner Angst und Panik mal wieder völlig reingesteigert. Es geht um meine Mom, nicht um mich. Aber eine Lebensqualität habe ich nicht mehr. In keinster Weise. Und Abendschein, Du hast Recht: Meine Mama lebt

@Feuerschale: Doch, ich realisiere, wie schlecht es meiner Mama geht. Und - sie ist aktuell raus aus der Lebensgefahr. Für meine Mom gibt es kein aufgeben. Das mit Deinem Papa zu lesen, tut mir so weh und ich kann all Deine Gefühle mehr als nachvollziehen. Das wird hier jeder können. Freunde? Ob ich Freunde habe? Soll ich mal lachen? Die sind nur da, wenn es was zu holen gibt. Gibt es noch echte FREUNDE? Jetzt kommt ein komischer Vergleich: Ich werde immer neidisch, wenn ich eine Folge aus Big Bang Theory sehe oder noch schräger, aus Sex and the city. DAS SIND FREUNDE! DIE HALTEN ZUSAMMEN! Ich wünschte, ich könnte jetzt einen Howard anrufen oder eine Amy oder Carrie, einen Lennard, eine Penny, Penny, Penny..... DAS SIND FREUNDE. Nein, solche Freunde habe ich nicht.

Also, Mama ist noch auf Intensiv - aber es gibt kleine Fortschritte! Mama atmet jetzt den dritten Tag komplett ohne Atemmaske. Also das Atmen nach dem Koma mit Beatmung funktioniert wieder komplett ohne Maschine. Die Entzündungswerte nach dieser Sepsis sind wieder okay. Auch das hat funktioniert Die meisten Not-Medikamente sind abgesetzt! Jetzt wird sie vorbereitet, daß sie auf die Normalstation kommt! Der Arzt sagte gestern: PROGNOSE: GUT!

Ich sehe, daß meine Mom kämpft! Sie ist schwach.... aber ich bin total stolz auf sie.....und sie schafft das! Ich bete jeden Tag viele Male. Ich weiss, daß es eine schwere Situation ist. Aber, Ihr kennt meine Mom nicht! Sie läßt sich nicht unterkriegen. Und was sie mir immer wieder sagte, vor der Katastrophe jetzt: Ich kann Dich noch nicht alleine lassen! Du brauchst mich! Ich habe sie gestern gefragt: Du kennst Dein Versprechen? Du läßt mich nicht alleine? Mama antwortete schwach: Versprochen!

Hey, meine Mom bricht keine Versprechen....

18.10.2021 02:34 • x 4 #232


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