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L
Hallo…

Ich hatte bereits in einem anderen Thema meine Angst vor der bipolaren Störung und vor allem vor der Schizophrenie geschildert.

Gestern kam mir urplötzlich ein Gedanke in den Sinn, der meine Angst extrem befeuert hat: Ich war am Freitag beim Neurologen und habe (leider auf eigene Kosten…) eine Elektroenzephalographie (EEG) veranlasst. Diese war laut dem behandelnden Neurologen völlig unauffällig. Ich fragte ihn besorgt (Hypochondrie), ob es auch wirklich nicht eine einzige kleinste Auffälligkeit gab, da die Aufzeichnung immerhin 20 Minuten dauerte. Er verneinte.

Mir fiel natürlich ein Stein vom Herzen, da eine zwanzigminütige Aufzeichnung ausreichend aussagekräftig sein sollte, um etwaige Unregelmäßigkeiten aufzudecken.
Doch dann kam aus dem Nichts der Gedanke: „Was ist, wenn das gar nicht stimmt und er mir etwas verheimlicht?“.
Dieser Gedanke führte unvermittelt zu einer (zum Glück verhältnismäßig kurzen) Panikattacke, da ich den Gedanken mit einer beginnenden Schizophrenie bzw. mit einem beginnenden hypochondrischen Wahn verbinde.

Also bitte… Warum sollte ein Arzt seinen Patienten Befunde vorenthalten? Was soll dieser hirnrissige Gedanke? Warum entsteht solch ein paranoider Gedanke überhaupt, den ich zweifelsohne als SCHWACHSINNIG einstufe?
Werde ich doch allmählich verrückt?

15.10.2023 16:43 • 17.10.2023 #1


22 Antworten ↓


A
Zitat von __Liz__:
Hallo… Ich hatte bereits in einem anderen Thema meine Angst vor der bipolaren Störung und vor allem vor der Schizophrenie geschildert. Gestern kam mir urplötzlich ein Gedanke in den Sinn, der meine Angst extrem befeuert hat: Ich war am Freitag beim Neurologen und habe (leider auf eigene Kosten…) eine ...

Sowas habe ich auch schon gedacht. Mach Dir keinen Kopf. Man denkt halt, es sei etwas schlimmes, und dann kommt bei der Untersuchung nichts heraus. Klar, kann ja nur sein, dass der Arzt einem das nicht mitteilen will. Negativer Gedankenkreislauf.
Mittlerweile sind Ärzte aber dazu verpflichtet, einem auch schlimme Krankheiten mitzuteilen.
Warum sollte er ausgerechnet Dir das verheimlichen wollen?

15.10.2023 17:49 • x 1 #2


A


Wie ist dieser Gedanke einzuordnen?

x 3


Schlaflose
Zitat von __Liz__:
Doch dann kam aus dem Nichts der Gedanke: „Was ist, wenn das gar nicht stimmt und er mir etwas verheimlicht?“.

Ich würde sagen, das fällt unter die Kategorie Zwangsgedanken.

Zitat von __Liz__:
Also bitte… Warum sollte ein Arzt seinen Patienten Befunde vorenthalten? Was soll dieser hirnrissige Gedanke? Warum entsteht solch ein paranoider Gedanke überhaupt, den ich zweifelsohne als SCHWACHSINNIG einstufe?

Das ist schon alleine deswegen schwachsinnig, weil Ärzte dazu verpflichtet sind, auch die schlimmsten Diagnosen mitzuteilen. Sie würden ihre Approbation riskieren, wenn sie es nicht tun.

15.10.2023 18:09 • x 2 #3


L
Zitat von Allessch:
Sowas habe ich auch schon gedacht. Mach Dir keinen Kopf. Man denkt halt, es sei etwas schlimmes, und dann kommt bei der Untersuchung nichts heraus. ...

Ich begreife nicht, warum mein Gehirn das überhaupt in Betracht zieht und so einen blöden pseudo-psychotischen Gedanken erzeugt. Dadurch entstehen auch ständig diese Ängste in Bezug auf das „Verrücktwerden“.
Es beruhigt mich aber, dass du diesen Gedanken kennst. Ich gehe davon aus, dass du nicht psychotisch bist.

15.10.2023 19:48 • #4


L
Zitat von Schlaflose:
Ich würde sagen, das fällt unter die Kategorie Zwangsgedanken. Das ist schon alleine deswegen schwachsinnig, weil Ärzte dazu verpflichtet sind, ...

Stimmt… Dieses „Was ist, wenn“ oder „Was wäre, wenn“ ist ja typisch für diese blöden Zwangsgedanken.

Eben! Der Gedanke ist so absurd! Aber warum entsteht er denn überhaupt, obwohl ich so einen Blödsinn nicht mal ansatzweise in Betracht ziehe? ️

15.10.2023 19:50 • #5


A
Zitat von __Liz__:
Ich begreife nicht, warum mein Gehirn das überhaupt in Betracht zieht und so einen blöden pseudo-psychotischen Gedanken erzeugt. Dadurch entstehen auch ständig diese Ängste in Bezug auf das „Verrücktwerden“. Es beruhigt mich aber, dass du diesen Gedanken kennst. Ich gehe davon aus, dass du nicht psychotisch ...

Keine Ahnung von Psychosen, mir aber auch egal
Weg mit den blöden Gedanken.

15.10.2023 20:10 • x 1 #6


Frau_Pübbels
Zitat von __Liz__:
Doch dann kam aus dem Nichts der Gedanke: „Was ist, wenn das gar nicht stimmt und er mir etwas verheimlicht?“.

Das habe ich tatsächlich schon häufiger von Hypochondern gehört bzw gelesen .
Ist also ein normaler Gedankengang bei Hypochonder.
Zitat von __Liz__:
Aber warum entsteht er denn überhaupt, obwohl ich so einen Blödsinn nicht mal ansatzweise in Betracht ziehe?

Das ist bei Zwangsgedanken Usus. Die suchen sich den Punkt, der einem am meisten Angst macht und setzen sich daran fest .
Ich denke, wenn ich über Brücken gehe, dass ich mein Handy runterwerfen sollte . Oder direkt mich selbst . Ohne suizidal zu sein . Das sind tatsächlich einfach nur diese Gedanken, denen du unnötig viel Bedeutung beimisst. Jeder denkt mal so einen Blödsinn.

15.10.2023 20:18 • x 2 #7


L
Zitat von Pübbels:
Das habe ich tatsächlich schon häufiger von Hypochondern gehört bzw gelesen . Ist also ein normaler Gedankengang bei Hypochonder. ...

Solche Gedanken habe ich auch regelmäßig…
Im Moment überwiegt der Gedanke…
Trigger

“Was ist, wenn ich vor lauter Verzweiflung im Affekt Suizid begehe?“



Die Angst vor einem Kontrollverlust macht mich krank…

15.10.2023 20:40 • x 1 #8


K
Warum glaubst du hast du gerade vor Kontrollverlust so Angst? Wie bist du aufgewachsen, wie war deine Erziehung?

Habe auch sehr starke Ängste was Kontorlle angeht. Aber nicht so in dieser Form oder auf Krankheiten bezogen

15.10.2023 20:43 • x 1 #9


L
Zitat von Krokodil90:
Warum glaubst du hast du gerade vor Kontrollverlust so Angst? Wie bist du aufgewachsen, wie war deine Erziehung? Habe auch sehr starke Ängste was ...

In schwierigen, disharmonischen Verhältnissen…
Mein Vater hat mir über viele, viele Jahre seelische Gewalt zugefügt. Außerdem waren Verbote an der Tagesordnung. Erfolge wurden nie gelobt, Niederlagen dafür umso stärker breitgetreten.

15.10.2023 21:08 • #10


K
Ich denke, das spielt wohl mit herein…dir fehlt, ähnlich wie mir, vermutlich das Urvertrauen in dich und deinen Körper, und in die Welt..

15.10.2023 21:10 • x 2 #11


L
Zitat von Krokodil90:
Ich denke, das spielt wohl mit herein…dir fehlt, ähnlich wie mir, vermutlich das Urvertrauen in dich und deinen Körper, und in die Welt..

So wird es wohl sein.

15.10.2023 21:16 • #12


A
Ich kenne Deine Geschichte nicht, deshalb ist das nur so ins Blaue hinein geraten.
Falls Du ein bedrohliches Erlebnis hattest, also Angst um Dein Leben, dann wären das typische Symptome einer PTBS
Auch dort hat man sog. Intrusionen. (bezieht sich auf den Trigger-Text)
Wenn das der Fall ist, wäre eine Therapie nicht schlecht.
Ich habe nicht Deine ganzen Beiträge gelesen, nur ein paar davon und stelle gewisse Gemeinsamkeiten fest. Bei mir ist es eine PTBS. Intrusionen hatte ich auch einmal. Da war es aber der Gedanke, dass ich versehentlich aus dem Fenster fallen könnte. Bin gleich in die Klinik, weil ich mich vor diesem Gedanken erschrocken hatte. Dort hat man mich aber beruhigt. Danach hatte ich das auch nie wieder.

15.10.2023 21:27 • x 1 #13


K
@Allessch falls es ok ist, würde ich gerne wissen was deine Symptome sind von der PTBS? Mir wurde nämlich auch eine diagnostiziert und
Finde mich in einigen Dingen von Liz auch wieder.

15.10.2023 21:33 • x 2 #14


L
Mir wurde keine PTBS diagnostiziert. Ich habe zwar mal ein traumatisches Erlebnis gehabt, aber dabei war mein Leben nicht unmittelbar in Gefahr. Daher glaube ich in meinem Fall nicht, dass diese Diagnose zutrifft.

15.10.2023 22:03 • #15


marialola
Bei mir war die Kindheit so, dass es keine Sicherheit gab. Im Elternhaus herrschte exzessive Gewalt. Untereinander und teilweise gegen mich. Ich konnte nie sicher sein, was am Tag geschehen würde. Es gab auch nur Zwang gegen mich, ich war ausgeliefert und da begann diese furchtbare Angst.
Ich glaube, daraus resultieren derartige Probleme im Erwachsenenalter.
Wir durften uns als Kind nie sicher und geborgen fühlen.
Diesen Zustand hat man derart etabliert, dass man nun immer und ständig mit dem Furchtbaren rechnet.

16.10.2023 10:21 • x 1 #16


Angstmaschine
Zitat von __Liz__:
Mir wurde keine PTBS diagnostiziert.

Muss auch nicht. Ich hatte das Glück eine sehr schöne Kindheit zu haben - nur leider war meine (liebe) Oma sehr ängstlich und rappelig und hat aus allem eine Katastrophe gemacht - das habe ich mir leider abgeschaut.

Solche Gedanken wie Du sie hast kenne ich auch: man versucht alles negative, was auch nur irgendwie theoretisch möglich ist abzuwägen und in Betracht zu ziehen und alles kritisch zu sehen.

Zum Beispiel die 20 Minuten:
Man kann das so sehen, dass der Arzt sehr gründlich war und ganz sicher sein wollte, um auch dir die nötige Sicherheit geben zu können, dass seine Diagnose alles in Ordnung richtig ist.
Man kann das aber auch eher so wie Du interpretieren, dass das EEG deswegen so lange gedauert hat, weil es Probleme gab.

Wären es nur ein paar Minuten gewesen, hättest Du es wohl wieder umgekehrt gesehen: der Arzt war schlampig, hat nicht richtig untersucht und da ist doch irgendwas.

Uns Angstgestörten und Hypochondern kann man es nur schwer recht machen, weil wir nichts und niemandem auf Dauer richtig vertrauen, am wenigsten uns selbst (obwohl wir grade das vorgeben (Ich weiss ganz genau, dass da was ist!)).

Das kann dann auch immer weitere Kreise ziehen: wenn man dann davon überzeugt ist, dass der Arzt einem die Wahrheit gesagt hat - was ist, wenn der Arzt selbst verrückt ist? Wenn er vielleicht gar kein Arzt sondern ein Hochstapler ist, der von tuten und blasen keine Ahnung hat?

Die Angst findet immer irgendein Schlupfloch um uns zu quälen, und je abstruser die Gedanken sind, desto mehr haben wir das Gefühl den Verstand (und die Kontrolle) zu verlieren.

Also nein: Du wirst nicht verrückt - das ist alles ganz normal

16.10.2023 10:55 • x 2 #17

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Frau_Pübbels
@__Liz__ Diese Gedanken ,sich aus dem Affekt was anzutun , habe ich auch gelegentlich. Aber das wird nicht passieren.
Bei Zwangsgedanken fehlt in der Regel vertrauen bzw Selbstvertrauen. Sonst würde man diese Gedanken halt als das abtun ,was sie sind : Gedanken, die die selbe Bedeutung wie der Gedanke an Socken oder Bananen haben .

Und so nebenbei, mein EEG dauerte auch 20 min und durch das still sitzen mit geschlossenen augen bin ich ernsthaft kurz abgekniet

16.10.2023 11:07 • x 1 #18


A
Zitat von Krokodil90:
@Allessch falls es ok ist, würde ich gerne wissen was deine Symptome sind von der PTBS? Mir wurde nämlich auch eine diagnostiziert und Finde mich in einigen Dingen von Liz auch wieder.

Es macht nicht unbedingt Sinn, im Thread eines anderen meine Symptome aufzuschreiben. Besser Du liest Dich hier durch das Forum oder machst einen eigenen Thread auf. Vom Triggern mal ganz abgesehen. Sorry

16.10.2023 11:43 • #19


L
Zitat von marialola:
Bei mir war die Kindheit so, dass es keine Sicherheit gab. Im Elternhaus herrschte exzessive Gewalt. Untereinander und teilweise gegen mich. Ich ...

Das beschreibt mein Elternhaus sehr treffend. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass es in meinem Fall seelische Gewalt war.

17.10.2023 12:59 • x 1 #20


A


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