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T
Hey ihr Lieben,

ich weiß ihr seid keine Ärzte, aber ich weiß nicht an wen ich mich im Moment wenden kann.

Ich leide seit ca einem halben Jahr an einem immer stärker werdenden Muskelzucken. Es beschränkt sich mittlerweile nicht mehr nur auf die kleinen Faszikulationen die hier im Forum ja bereits einige kennen, sondern es tritt dabei auch oft ein Bewegungseffekt (Myoklonien) auf. Mein Neurologe hat mich an die Unikinik verwiesen, dort wurden einige Tests gemacht, unter anderem eine Lumbalpunktion, unter deren Nachwirkungen ich noch immer ziemlich leide. Die ersten Ergebnisse waren wohl unauffällig, jedoch haben mir auch die Ärzte gesagt, dass die Heftigkeit meiner Zuckungen schon auffälig sei und nicht typisch für benigne Faszikulationen.

Sie meinten zwar dass sie nicht davon ausgehen, dass es etwas dramatisches ist, aber ich werde fast verrückt. Insbesondere die Angst vor ner Krankheit im Gehirn (allen voran Tumor) wird immer größer. Am liebsten würde ich ein MRT vom Kopf machen lassen. Jedoch habe ich jetzt überall von der Unsicherheit bezüglich des Kontastmittels gelesen. Bei einmaliger Gabe würde ich mir keine Gedanken machen, jedoch hatte ich in den letzten zwei Jahren aufgrund meiner anderweitigen Beschwerden bereits 5 MRTs mit Kontrastmittel (Gadolinium).

Von ärztlicher Seite wurde mir erklärt, dass es keine eindeutigen Studien gäbe, die eine Schädlichkeit belegen, aber dass man nach Möglichkeit auf eine häufige Gabe verzichten soll. Ich bin jetzt hin und hergerissen. Das letzte MRT vom Kopf wurde bei mir ca. 1 Jahr vor Beginn der Beschwerden angefertigt. Meint ihr dass ein Tumor in dieser Zeit im Kopf entstanden sein könnte der jetzt die Beschwerden auslöst? Ich weiß, dass das unwahrscheinlich ist, aber meine Sorge lässt mir keine Ruhe.

Hatte hier jemand auch bereits häufige MRTs oder kennt wen der das hat machen lassen? Ich überlege auch ob ich ein CT verlangen soll, dies arbeitet ja nicht mit Gadolinium, aber da soll die Genauigkeit ja nicht so gut sein.

Ich bin einfach komplett am Ende.

Liebe Grüße

18.12.2022 17:08 • 22.12.2022 #1


12 Antworten ↓


weyoun
Hey,

vielleicht fragst Du den Radiologen Deines Vertrauens, ob zwingend ein Kontrastmittel verwendet werden muss und ob es da ggf. andere Mittel für gibt als Gadolinium.

18.12.2022 19:45 • x 1 #2


A


Unsicherheit vor weiterer Kontrastmittelgabe

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Flame
Du hast es ja schon gschrieben,wir sind keine Ärzte.

Hast Du denn irgendwelche fest stehenden Diagnosen?
Körperlicher und/oder psychischer Art?

Ich selbst hatte aufgrund der Angststörung unkontrolliertes Zittern.
Zunächst nur im Bauchbereich und später sind meine Beine sozusagen auf und ab gewippt,ohne dass ich das kontrollieren konnte.
So gesehen also ebenfalls unkontrollierte Muskelzuckungen.

Ich hatte auch den Verdacht,es könne ein Gehirntumor sein und ich weiss von vielen anderen Angstgestörten,dass das ein Gedanke ist,der einem quasi als erstes kommt.
Weil man keine andere Erklärung dafür hat und Angst hat vor einer schweren Krankheit.

Wenn ich das richtig verstanden habe,waren bei Dir mehrere MRT´s unauffällig.
So dass die Wahrscheinlichkeit,dass sich inzwischen ein Tumor gebildet haben könnte äusserst gering ist.
Theoretisch können das alle möglichen Krankheiten sein,so dass oft eine Odyssee beginnt und man von Arzt zu Arzt und Untersuchung zu Untersuchung geht.
Und die Symptomatik sich immer weiter verstärkt.
Aber nicht,weil man körperlich krank ist sondern weil die Psyche stark auf den Körper wirkt.

Das nennt man Hypochondrie.
Hast Du schonmal in diese Richtung gedacht?

Sinnvoll ist es,den Hormonhaushalt zu checken (beim Endokrinologen) und ein grosses Blutbild zu machen,das auch wichtige Vitamine erfasst.

Das Problem ist halt,dass man schnell in eine Angstspirale gerät,je mehr man sich auf die Symptome fixiert,was die Symptome widerum verstärken kann.

Denke,es kann nicht schaden,sich Hilfe zu suchen in Form von einer Verhaltenstherapie sowie ggf. medikamentöser Unterstützung seitens eines Psychiaters.
Auch in Selbsthilfegruppen kann man wertvolle Erfahrungen austauschen und viel über sich und das Krankheitsbild lernen.

Schaden kann das nicht,es wird Dir helfen,der Sache auf den Grund zu gehen und heraus zu finden,was nun wirklich Deine Beschwerden verursacht.

Die Ärzte haben Dir gesagt,dass sie nicht davon ausgehen,dass es etwas dramatisches ist und im Hinblick auf die umfangreichen Untersuchungen,die Du bereits (mehrfach) hinter Dir hast,kann man dieser Aussage Glauben schenken.

Hundertprozentige Sicherheit wird Dir kein Arzt geben können.
Ist eine Krankheit ausgeschlossen,beginnt man zu grübeln,was es noch sein könnte.

Es ist gut und wichtig,nach der Ursache suchen aber suche nicht ausschliesslich im körperlichen Bereich.

Die Psyche kann massive körperliche Symptome hervor rufen,das kann man sich kaum vorstellen.
Und das ist gut behandelbar,wie gesagt mit Verhaltenstherapie plus medikamentöser Unterstützung.

18.12.2022 19:56 • x 2 #3


Wofo
Wenn schon soviele untersuchungen
Gemacht wurden und ohne befund
Würde ich woanders ansetzen vielleicht mal
Ein therapeuten hinzuziehen für ein
Erstgespräch weiß ja nicht ob du das
Mal gemacht hast ich kenne das als
Angstpatient heute ist ist tumor morgen
Was anderes und es wird immer Schlimmer mit der zeit wünsche dir
Viel Glück


LG

18.12.2022 20:01 • x 2 #4


T
@Flame Hey erst mal danke für deine ausführliche Antwort. Meine Geschichte ist etwas kompliziert, ich kann sie ja mal kurz zusammenfassen.

Ich war schon immer ängstlich, bzw Hypochonder und hatte in meinem Leben auch schon öfter mit psychosomatischen Beschwerden zu tun. Bei mir ging es aber vor 2,5 Jahren richtig los. Hab mir damals nen Durchfallerreger eingefangen und ab dann extreme Magen- Darmbeschwerden entwickelt. Mir war mehr oder weniger jeden Tag von früh bis spät übel, kein Zusammenhang zu bestimmten Nahrungsmitteln oder meiner Stimmung oder sonst was. Hab in den ersten 4 Monaten knapp 10kg abgenommen, von 75kg auf 66kg bei 1,82m. Alle möglichen Untersuchungen (Blut-/Stuhlproben, Magendarmspiegelung, Unverträglichkeitstests etc etc) waren unauffällig. Ich war bei x Ärzten und am Ende wurde mir ein Reizdarm bzw Reizmagensyndrom diagnostiziert.

Da wurden bei mir auch die ersten MRTs gemacht, vom Oberbauch, vom Kopf und später auch vom Dünndarm. Irgendwann hab ich dann nen extrem häufigen Harndrang entwickelt. Sofort an MS gedacht, zum Neurologen, deshalb nochmal MRT Kopf und von der gesamten Wirbelsäule. Ich bin privatversichert, deshalb geht das bei mir immer recht schnell.

Psychosomatisch war ich wähnddessen bei mehreren Therapeuten, die haben mir aber letztlich nur gesagt dass ich mit den Beschwerden leben muss und meinen Alltag mit den Beschwerden angehen soll. Für mich unmöglich, ich bin zum Teil morgens aufgewacht und musste mich übergeben. Ich war auch psychisch komplett fertig, habe dann Mirtazapin verschrieben bekommen, das einzige was ich davon gemerkt habe war die Nebenwirkungen Appetitsteigerung und eine leichte Übelkeitslinderung. Das war schon mal etwas aber gut war es trotzdem nicht.

In den letzten Monaten ist meine Übelkeit schlagartig etwas besser geworden, weshalb ich versucht habe mich mit der Reizdarm Diagnose abzufinden. Aber dann kamen die Zuckungen. Haben ganz klein mit Faszikulationen angefangen, nachdem ich Magnesium genommen habe waren sie für ein paar Wochen weg und kamen dann wieder und werden seitdem immer stärker. Und das ist auch keine Unruhe oder so, bei mir spannt sich wirklich wie ein Muskelbündel an und bewegt den Muskel. Also das kann man gut sehen, ist wie wenn der Muskel leicht hüpft. Besonders gern passiert das im Oberschenkel oder Oberarm. Außerdem fühlt es sich oft so an als würde der Muskel gleich krampfen.

Mein Problem ist, dass neurologische Erkrankungen halt so tricky sind. Es gibt nicht den einen Test und die eine Diagnose und dann war es das. Nur weil hier was unauffällig ist muss das gar nichts heißen. Ich war wie gesagt letzte Woche im Krankenhaus, habe da auch noch weitere Termine und die Ärzte haben da auch so Sachen gesagt wie Ja das macht mich schon stutzig. Da bin ich fast durchgedreht.

Ich habe im Moment nicht mal Angst vor der einen Krankheit, weil egal wie viel ich google, meine Symptome scheinen nirgends so richtig zu passen. ALS oder so ist bei mir kein Thema, ich verstehe auch nicht wieso hier im Forum so viele Leute nur vor dieser einen Sache Angst haben, es gibt doch so viele neurologische Erkrankungen..

Sorry das war jetzt ein ewig langer Text.. Lange rede kurzer Sinn: Ich weiß dass ich psychisch krank bin. Ich weiß dass ich ein Hypochonder bin. Und wenn sich herausstellen sollte, dass das alles was ich hier erleben durch meine Psyche ausgelöst wird, dann werde ich die Therapie intensiv angehen und versuchen mein Leben neu zu beginnen.. Aber im Moment ist alles an das ich denken kann Krankheit und Tod...

18.12.2022 20:43 • x 1 #5


T
@Wofo Die Therapeuten mit denen ich gesprochen habe hatten alle super Tipps für mich. Im Endeffekt war alles was ich gehört habe: Mach alles trotz deinen Symptomen. Gehe in die Uni, geh mit Freunden raus, fahre in den Urlaub. Auch wenn dir schlecht ist, auch wenn du dich übergeben musst, auch wenn du zuckst. Damit konnte ich halt gar nichts anfangen! Aber mehr habe ich von 4 verschiedenen Therapeuten nicht gehört. Hätte heulen können...

18.12.2022 20:47 • #6


T
@weyoun Na ja es geht schon ohne aber dann sind die Ergebnisse nicht so aussagekräftig.. Und die Kontrastmittel enthalten wohl alle Gadolinium.. Ist wohl unumgänglich

18.12.2022 20:48 • #7


Flame
Okay,das ist ja schonmal was.

Psychische Beschwerden schliessen ja rein körperliche nicht aus,das wird also ein bisschen dauern bis Du da Klarheit hast.

Das Mirtazapin hat ja immerhin ein wenig Erleichterung gebracht,in sofern würd ich ggf. nochmal ein anderes Medikament aus der gleichen Wirkstoffgruppe (TZA) probieren.
Z.B. Amitriptylin,wobei auch hier eine Appetitsteigerung wahrscheinlich ist.
Oder eine ganz andere Wirkstoffklasse ansteuern wie z.B. ein Neuroleptikum,z.B. Perazin.

Das entscheidet letztendlich der Psychiater aber man kann ja Vorschläge machen bzw. Wünsche äussern.
Mein Psychiater geht darauf ein,zumal es einfacher ist,es mit einem neuen Medikament zu probieren,bei der eine Besserung wahrscheinlich ist.

Mir persönlich hat Pregabalin geholfen,das hab ich aber erst nach vielen missglückten Medikamentenversuchen bekommen und es ist ratsam,es zunächst mit trizyklischen AD´s zu probieren oder mit Neuroleptika.

Die Ärzte haben Vorgaben,nach denen Medikamente verschrieben werden:
Ich kopier das jetzt mal rein,interessant ist für unseren Zusammenhang Tabelle 7,die ist fast ganz unten.
https://register.awmf.org/assets/guidel...021-06.pdf

18.12.2022 21:01 • x 2 #8


T
@Flame Hm ich glaube nicht, dass ich weitere Mittel brauche.. Meine psychischer Zustand ist ja immer noch derselbe, das einzige was Mirtazapin bewirkt hat, war dass ich mehr Hunger hatte Und das ist eben eine ganz klassiche Nebenwirkung. Es gibt auch Fälle in denen Mirtazapin bei starker Schwangerschaftsübelkeit verschrieben wird..

Ich habe auch keine Depressionen, im Gegenteil ich bin ein komplett lebensfroher Mensch.. Nur leider halt extrem ängstlich, bzw mittlerweile durch meine Beschwerden sehr zurückgezogen.

Ich habe einfach nur unendlich Angst dass hinter meinen Zuckungen eine schlimme Erkrankung steckt,

18.12.2022 21:14 • x 1 #9


Wofo
@Timoth

Ja genauso machen also so hab
Ich es gelernt in der therapie ist
Anstrengend aber es half mir sehr
Ich denke deine probleme liegen
Anders hast du Magnesium mal
Probiert vielleicht mangel wie gesagt versuche
Es zumachen vielleicht hilft es dir

18.12.2022 21:14 • x 1 #10


Flame
Zitat von Timoth:
das einzige was Mirtazapin bewirkt hat, war dass ich mehr Hunger hatte

Okay,das ist wirklich nicht grade ein durchschlagender Erfolg...

Denke mal,Du bist da schon auf einem guten Wege und vielleicht können Dir auch Entspannungsverfahren helfen,manchen hilft auch Sport,um wieder mehr Vertrauen in den eigenen Körper zu gewinnen.

Du suchst ja nach Lösungen und wer suchet,der findet.
Ich wünsch Dir auf jeden Fall gute Besserung!

18.12.2022 21:18 • #11


Barbara_G
MRT kann man auch ohne Gadolinium machen lassen, musst du nur mit dem Radiologen besprechen. Das Mittel dient dazu, dass man Tumore von zb Geschwülsten unterscheiden kann. Man kann das MRT ohne Mittel machen, und wenn nix is, dann is auch nix. Sollte man was sehen, müsste man das MRT dann nochmal mit Kontrastmittel wiederholen (um eben festzustellen worum es sich handelt).

22.12.2022 00:02 • #12


G
Hey ich wünsche dir eine gute schnelle Genesung. Ich würde darauf bestehen ein mrt ohne Kontrastmittel zu machen das kannst du selber entscheiden. Vielleicht hast du auch nährstoffmangel.

Mir geht es genau so seid 7 Monaten habe ich täglich Symptome wie Kopf brennen und kribbeln , ab und an wird der linke Arm taub, Schwindel manchmal Übellkeit ab und an dann beim liegen tuhn manchmal meine Beine weh. Ich hatte 3x Corpna . An Untersuchung habe ich 2 Kopf MRT gemacht ohne Kontrastmittel ohne Befund und EEG . Ich hatte mehrmals Großes und kleines Blutbild. Kein Arzt kann mir so wirklich sagen was ich habe bzw. helfen mir nicht weiter. Vielleicht hatte jemand hier auf dem Forum auch so eine Erfahrung und kann mir sagen was derjenige dagegen getan hat.

22.12.2022 21:05 • #13


A


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