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steffiausU
..und wenn ich es diesmal wirklich habe.... - kennt ihr den Gedanken auch?
Hallo und Guten Morgen, eigentlich sollte ich mich heute freuen -meine Tochter wird eingeschult. Stattdessen sitze ich hier total verängstigt und überlege mir, wie lange ich zu Hause bleibe und wann ich in ein Pflegeheim gehe, ob ich es schaffen würde, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen usw, denn ich bin fest davon überzeugt an ALS zu leiden. Wie schon so oft in meinem Leben geht ein schöner Tag Sang und Klanglos unter (an Silvester habe ich um mich selbst geweint, da ich zu diesem Zeitpunkt mit 100%iger Sicherheit Lungenkrebs hatte).

Ich bin seit einem Jahr in Therapie bisher ohne Medikamente, aber es will einfach nicht von mir ablassen - dieses schei. Angstgefühl. Jetzt kommt auch noch dazu, dass ich denke, und wenn ich es diesmal wirklich habe und mich keiner Ernst nimmt, weil ich ja bekennender Hypochonder bin? Dann lassen die mich einfach sterben....

Kennt ihr das auch: Immer wieder diese quälende Frage, die tief hinten im Hinterkopf laut ruft: ..und wenn es diesmal echt ist?

Ich werde bald verrückt - meine Muskeln zucken, meine Hände zittern und ich werde morgens nassgeschwitzt wach und denke ich will noch nicht sterben....

07.09.2015 10:31 • 15.09.2015 x 1 #1


62 Antworten ↓


Ultraleicht2015
Hallo !

Erst einmal :alles Liebe deiner Kleinen ! Mein Sohnemann kommt heut in die 5.Klasse

Zu deiner Frage.. Ja auch ich habe mich das schon oft gefragt.Ich weiss manchmal nicht wann es echt ist und wann nicht und wie ich das feststellen kann in dem Moment. Ich leide unter Panikattacken und habe die verschiedensten Symptome.Mal sticht mir das Herz,dann hab ich quälende Brustenge,Atemnot,Herzrasen und und und. Ich hatte bisher erst eine Therapiestunde..Klar, das da noch nicht viel bei rum gekommen sein kann ist verständlich. Das wird aber sicher eine meiner Fragen werden dort.
Ich meine... klar,ich kann meine Muskelentspannung versuchen und und und.. aber bei gewissen Krankheiten kann ja jede Minute warten auch schlecht sein.. Ich hoffe ich verstehe deinen Post richtig,und das uns vielleicht jemand hier aufklären kann !

Im übrigen nehme ich im Moment schwach dosiert Opipramol. Es hilft mir aber wirklich enorm. Möchtest du es vielleicht auch mal versuchen ?

LG !

07.09.2015 10:48 • x 1 #2


A


und wenn ich es diesmal wirklich habe

x 3


S
Ja, den Satz kenne ich sehr gut.
Eigentlich weiss man, man ist gut untersucht, alles ok. Die Symptome kommen von der Angst und dann?
Dann ist plötzlich der Gedanke diesmal ist es ernst, ich bin wirklich krank, diesmal versagt mein Herz, Schlaganfall, usw.
Dabei ist bisher alles gut gegangen, aber ich denk sowas auch immer wieder

07.09.2015 19:28 • x 1 #3


Vergissmeinicht
Hey Steffi,

denke, alle hier denken diesen Satz oder haben ihn gedacht; ich inclusive.

Du bist 40 Jahre jung und bis zum Pflegeheim ist es noch ne Ecke weg. Hat Dir die Therapie bislang garnichts gebracht?

07.09.2015 19:33 • x 1 #4


steffiausU
[Das ist eine gute Frage ich weiß es ehrlich gesagt nicht so wirklich und habe mir diese Frage schon selbst sehr oft gestellt. Ich gehe gern hin, aber irgendwie ist der Groschen noch nicht gefallen und ich verfalle oft in alte Verhaltensmuster zurück. Ich überlege, ob es mal mit medikamentöser Unterstützung versuchen soll. Irgendwie kriege ich kein Bein auf den Boden und die Therapie geht schon seit über einem Jahr...

07.09.2015 20:11 • #5


Vergissmeinicht
Hm Steffi,

nach einem Jahr müsstest Du schon einige Denkmuster revidiert haben. Kennst Du denn bei Dir den Auslöser und die Ursachen?

07.09.2015 20:15 • #6


Audi1111
Zitat von steffiausU:
..und wenn ich es diesmal wirklich habe.... - kennt ihr den Gedanken auch?
Hallo und Guten Morgen, eigentlich sollte ich mich heute freuen -meine Tochter wird eingeschult. Stattdessen sitze ich hier total verängstigt und überlege mir, wie lange ich zu Hause bleibe und wann ich in ein Pflegeheim gehe, ob ich es schaffen würde, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen usw, denn ich bin fest davon überzeugt an ALS zu leiden. Wie schon so oft in meinem Leben geht ein schöner Tag Sang und Klanglos unter (an Silvester habe ich um mich selbst geweint, da ich zu diesem Zeitpunkt mit 100%iger Sicherheit Lungenkrebs hatte).

Ich bin seit einem Jahr in Therapie bisher ohne Medikamente, aber es will einfach nicht von mir ablassen - dieses schei. Angstgefühl. Jetzt kommt auch noch dazu, dass ich denke, und wenn ich es diesmal wirklich habe und mich keiner Ernst nimmt, weil ich ja bekennender Hypochonder bin? Dann lassen die mich einfach sterben....

Kennt ihr das auch: Immer wieder diese quälende Frage, die tief hinten im Hinterkopf laut ruft: ..und wenn es diesmal echt ist?

Ich werde bald verrückt - meine Muskeln zucken, meine Hände zittern und ich werde morgens nassgeschwitzt wach und denke ich will noch nicht sterben....

Hallochen, deine Worte kenne ich auch.es ist furchtbar und man bekommt das einfach nicht aus dem Kopf raus. Versuche es doch mal mit Medikamenten. Die sind ja nur zur Unterstützung um den Kopf wieder etwas frei zu bekommen. Ich nehme auch welche ansonsten würde ich gar nicht zurecht kommen. Spreche doch mit deinem Doc das nächste mal darüber. L.G.

07.09.2015 20:55 • #7


Pfefferminzia
Dieser Satz spukt mir auch viel zu oft im Kopf herum...

08.09.2015 18:25 • #8


Audi1111
Zitat von Pfefferminzia:
Dieser Satz spukt mir auch viel zu oft im Kopf herum...

Das ist nicht echt, dein Doc hat doch bestimmt körperliche Krankheiten ausgeschlossen. Deine Psyche ist zur Zeit stark angekratzt. Auch ich bin ein Hypochonder . Und komischer Weise hab ich auch alle Symthome, wenn ich mir mal wieder was einbilde. Krebs oder Herzinfarkt u.s.w,
Dann fahre ich mal wieder zum Doc und lass mich durchchecken. Wenn er dann sagt körperlich ist alles in ORDNUNG;BIN ICH FÜR EINE Weile BERUHIGT. Aber das hält meinstens nicht lange an. Wo bist du in Therapie? wie schauts mal mit Tagesklinik aus? wäre das was für dich?
L.G.

08.09.2015 19:35 • #9


Mondkatze
ich kenne das auch. Und obwohl ich seit über 2 Jahren eine Th mache, habe ich diese Gedanken immer noch und manchmal sind sie sehr stark.
Ich habe echt Angst, dass dies nie enden wird.

LG
Mondkatze

08.09.2015 22:18 • #10


Ultraleicht2015
Ich auch
Es ist teilweise einfach nur nervend und vor allem aber belastend

09.09.2015 07:32 • #11


Nette86
Ich kenne das Problem!leide seit knapp 7 Jahren darunter..Mal gibt es bessere Phasen und mal schlechtere in denen ich verzweifel.. Bin auch in Therapie aber momentan hole ich mit die Termine erst wenn ich garnicht mehr kann...Denn auch daran kann man sich gewöhnen.. Und irgendwann will man ja alleine klar kommen!Ich kenne die Ursachen warum ich diese Angst habe und habe gelernt mich mit meinem Körper auseinander zu setzen..meistens möchten diese Zustände mir ein Zeichen geben..Das irgendwas in meinem Unterbewusstsein brodelt..gib nicht auf!akzeptiere es dass es zu dir gehört..Ich persönlich halte von Medikamenten nicht viel und konzentriere mich auf pflanzliche Präparate!

09.09.2015 08:20 • x 2 #12


steffiausU
Zitat von Nette86:
Ich kenne das Problem!leide seit knapp 7 Jahren darunter..Mal gibt es bessere Phasen und mal schlechtere in denen ich verzweifel.. Bin auch in Therapie aber momentan hole ich mit die Termine erst wenn ich garnicht mehr kann...Denn auch daran kann man sich gewöhnen.. Und irgendwann will man ja alleine klar kommen!Ich kenne die Ursachen warum ich diese Angst habe und habe gelernt mich mit meinem Körper auseinander zu setzen..meistens möchten diese Zustände mir ein Zeichen geben..Das irgendwas in meinem Unterbewusstsein brodelt..gib nicht auf!akzeptiere es dass es zu dir gehört..Ich persönlich halte von Medikamenten nicht viel und konzentriere mich auf pflanzliche Präparate!


Danke für eure Antworten. Darf ich fragen, ob du ein pflanzliches Präparat empfehlen kannst? Ich brauche wirklich dringend Unterstützung. Gerade heute zittere ich wie verrückt und bin total angespannt

09.09.2015 11:39 • #13


Nette86
Jeden Abend eine Tasse Johanniskraut Tee.. Lasea wirkt super und für zwischendurch neurexan (ist homeopatisch)..Mit dieser Mischung fahre ich ganz gut..Abends bewusst mal ein Bad mit nen bisschen Kerzenlicht genießen..Schöne Piano Musik dabei..Das holt mich alles etwas runter..Und wenn garnichts mehr geht dann weiß ich dass mein Körper will dass ich mir mal ne Pause gönne(weil vielleicht zuviel Stress auf mich einprasselt), bleibe einen Tag auf dem Sofa und lese nen Buch, esse Schoki,schaue TV,lackiere mir die Nägel ..einfach mal nichts tun..hängt halt immer von dem Grund ab..

09.09.2015 11:56 • #14


Nette86
Bei YouTube gibt es übrigens tolle Videos zur progressiven muskelentspannung! Nen versuch ist es wert

09.09.2015 11:58 • #15


srnikola
Hallo,

dieser Gedanke ist mir auch nur zu gut bekannt! Ich bin selbst im medizinischen Bereich tätig und weiß, was alles passieren KÖNNTE. Und auch ich habe immer diese Restzweifel, dass es diesmal eben keine Angst ist, sondern echt. bin eben mittlerweile auch als Hypochonder abgestemplet ( so denke ich zumindest ) und ehrlich gesagt könnte ich jeden 2. Tag in die Ambulanz rennen und ein EKG verlangen, aber ich weiß auch genau, dass mir das nichts bringt.
Als ich 8 Wochen in der Psychaitrie war, haben alle immer gesagt, wie groß meine Fortschritte etc sein und wie gut ich mich machen würde. dass ich noch nicht 100% davon überzeugt war, daß es die Angst ist, hab ich nicht erzählt.

Dann in der ca. 6. Woche Chefarzt-Visite mit ca. 20 Studenten im Schlepptau. Ich fragte ihn, ob ich nochmal eine kardiologische Untersuchung haben könnte, er sagte Nein. Kein EKG, kein LZ-EKG, kein Herzecho. Das würde mir nichts bringen, es würde mich nur kurzfristig beruhigen. Da hab ich vor all den Leuten angefangen zu weinen, weil ich so frustriert war und ich glaubte, mich nimmt keiner ernst. Oberpeinlich! Der CA erklärte mir dann aber, dass es TEIL DER ERKRANKUNG ist, dass man sich eben nicht von den vermeintlich beruhigenden Untersuchungen distanzieren kann. Es gehört zum Krankheitsbild, dass man immer wieder Bestätigung braucht, weil man eben noch nicht verstanden hat, dass MAN SELBST DER AUSLÖSER ist.

Mir hat das ein wenig geholfen, ein kleiner Schritt auf dem langen Weg. Ich hab auch Rückfälle: einmal habe ich eine Ärztin auf unserer Station gebeten, nochmal ein EKG zu machen. Hat sie, ohne Befund. Aber immerhin war ich seitdem wegen Herzphobie weder beim Hausarzt, noch beim Kardiologen und habe weder Krankenwagen gerufen noch bin in die Ambulanz gefahren.
Wie gesagt ein kleiner Schritt.

12.09.2015 15:56 • x 1 #16


Vergissmeinicht
Hey Nikola,

ja, ein kleiner Schritt, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Musste gerade schmunzeln, da ich auch eine Herzphobie hatte und damals stationär die Krankenschwwester um den Finger wickelte, damit sie mir ein EKG schrieb.

12.09.2015 16:02 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

srnikola
@ vergissmeinnicht

ja, das ist die Krux. ich bin an keinem Ort sicherer als auf der Arbeit, da laufen viele Leute rum, die mir sofort helfen könnten. Und ich weiß auch immer genau, wer Nachtdienst hat
Leider ist es gerade dort so verführerisch, sich nochmal ne Bestätigung zu holen. Die Kollegen mögen mich und wollen mir helfen. Ich selbst muss mich immer zurückpfeifen, weil die ja nicht wissen, dass sie damit meine Angst nähren. Ich versuche immer, stark zu bleibe, aber die Gedanken kommen doch......

12.09.2015 16:15 • #18


Vergissmeinicht
Ja, es ist verführerisch. Letztlich helfen Dir aber Deine Kollegen aber nicht wirklich; dies können sie aber nicht wissen. Du weißt selber, das die Gewißheit nicht von langer Dauer ist.

12.09.2015 16:21 • #19


srnikola
Genau so ist es. Und ich bin da manchmal schon ein wenig stolz auf mich, wenn ich es eben nicht tue

12.09.2015 16:29 • x 1 #20


A


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