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Hallo liebe Mitglieder,

Ich brauche unbedingt eure Hilfe ich bin gerade am verzweifeln,

meine Krankheitsangst begleitet mich nun seit über zehn Jahren. Angefangen hat alles mit einer Herzneurose und der ständigen Angst vor einem Herzinfarkt. Wie viele von euch sicher auch erlebt haben, war ich unzählige Male in Notaufnahmen, habe zahlreiche EKGs machen lassen und viele unnötige Untersuchungen durchlaufen.

Seit drei Jahren bin ich in Therapie, und eigentlich ging es mir lange Zeit recht gut. Besonders im Sommer ist es bei mir oft schwierig, da ich im Familienbetrieb arbeite – in einem Restaurant – und kaum freie Tage habe. Dennoch hatte ich über weite Strecken das Gefühl, meine Angst im Griff zu haben. Auch wenn ich bei kleinen Symptomen schnell an Schlimmes wie Krebs denke, gab es immer diese leise Stimme, die ich mir über Jahre aufgebaut habe – die mir sagt, dass vielleicht doch alles in Ordnung ist.

Aktuell ist es leider anders. Seit einigen Wochen habe ich Schluckbeschwerden. Anfangs trat das nur gelegentlich beim Essen auf – es fühlte sich an, als würde die Nahrung nicht ganz runterrutschen, sodass ich mit Wasser nachspülen musste. Mittlerweile habe ich bei jeder Mahlzeit das Gefühl, das Essen bleibt stecken. Außerdem ist meine Stimme kratzig und heiser geworden.

Hinzu kommt: Beim Sprechen bleibt mir manchmal die Luft weg, als würde mir die Kraft zum Sprechen fehlen. Ich war beim HNO, der festgestellt hat, dass meine Stimmbänder nicht richtig schließen – laut ihm liegt eine Muskelschwäche oder -lähmung der Stimmbänder vor. In Kombination mit den Schluckbeschwerden komme ich natürlich schnell auf neurologische Erkrankungen – insbesondere auf ALS, was mir große Angst macht.

Man könnte sagen, es sei psychisch bedingt. Aber der Arzt hat ja tatsächlich eine funktionelle Störung festgestellt. Und es war gerade eine Phase ohne akute Panikattacken oder starke Ängste – deswegen glaube ich diesmal, dass die Symptome real sind.

Ich bin sehr verzweifelt und hoffe, jemand von euch kann mir weiterhelfen.

Heute 10:20 • 21.07.2025 #1


5 Antworten ↓


@Thandriel

aber nur, weil der Arzt eine funktionelle Störung festgestellt hat, heißt es nicht, dass eine Krankheit dafür ursächlich ist.

Ich habe mir zum Beispiel tatsächlich durch die permanente innere Anspannung, die sich bei mir auch auf die Muskeln niedergeschlagen hat, ernsthaft einen Bandscheibenvorfall zugezogen. Während meiner Angststörung.

funktionell habe ich auch eine Nervenstörung in den Beinen, weil meine Füße permanent kribbeln. Dadurch dass aber keine weitere Ursache dazu gefunden wurde, ist die logische Ableitung der Ärzte: übermäßige Muskelanspannung, die den Nerv im Bein reizen.

oder nimm beispielsweise mal Husten. Da wird auch funktionell der Husten festgestellt, das macht aber noch lange keinen Kehlkopfkrebs.

Ich glaube, da spielte dein Gehirn ganz gewaltig einen Streich.
gut ist auf jeden Fall, dass du das hier sehr differenziert aufgeschrieben hast und auch aufgeschrieben hast, was es in letzter Zeit für Probleme bei dir gab.

nicht umsonst gibt es das Sprichwort: ich habe einen Kloß im Hals.

gerade in Bezug darauf, wenn etwas einen bedrückt und nicht gut läuft.

solche Sprüche kommen ja nicht von ungefähr. Es kann tatsächlich sein, dass aufgrund einer erhöhten Muskelspannung im Halsbereich du auch Probleme mit den Stimmbändern bekommen kannst. Das muss keine, wer weiß wie ausgefallene, neurologische Krankheit sein. Viele haben auch eine funktionelle Gastritis und permanent Probleme mit Sodbrennen und dadurch auch Probleme mit der Speiseröhre. Aber sobald der Stress nachlässt, lässt auch auf einmal die Gastritis nach.

A


Schluckbeschwerden und Angst vor ALS

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Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mir zu antworten, Ich weiß das sehr zu schätzen,
Ich versuche mir auch ein zu reden, dass das reinfunktionelles Störung sein können aber es klappt diesmal nicht.

Ich habe oft bei Symptomen gedacht. Diesmal ist es anders, ( diesmal ist es ernst, nicht die Psyche) - aber diesmal scheint es wirklich anders zu sein.

Normalerweise hat mein Arzt immer so etwas ausgeschlossen, weil er wusste wie ich reagiere, hat er nie Möglichkeiten offen gelassen, aber diesmal, als ich gefragt hab, ob es eine ernsthafte neurologische Krankheit sein könnte, hat er nur gesagt, es könnte auch was banal sein. Seit diesem Satz steht für mich mein Urteil fest.

Das einzige, was vielleicht noch relevant sein könnte, Ich hatte letzten September eine Magenspiegelung und dabei wurde festgestellt, dass der Schließmuskel nicht richtig schließt. Also ich habe nie Sodbrennen, aber ich vermute eine Art stillen Reflux, da ich oft Säuregeschmack im Mund hab oder auch Speisereste,

Aber nie hatte ich Schluck Beschwerden.

Hallo Thandriel,

Zitat von Thandriel:
meine Krankheitsangst begleitet mich nun seit über zehn Jahren. Angefangen hat alles mit einer Herzneurose und der ständigen Angst vor einem Herzinfarkt. Wie viele von euch sicher auch erlebt haben, war ich unzählige Male in Notaufnahmen, habe zahlreiche EKGs machen lassen und viele unnötige Untersuchungen durchlaufen.


offensichtlich bis Du nach 10 Jahren Krankheitsangst nun bereits gut geübt darin, von Angst zum Arzt
gejagt zu werden.
Scheinbar hast Du wenig Vertrauen in Deinen Körper. Warum?
Wer nie irgendwelche Symptome spürt, wie merkt diejenige/derjenige, dass sie/er lebt?

Zitat von Thandriel:
Auch wenn ich bei kleinen Symptomen schnell an Schlimmes wie Krebs denke, gab es immer diese leise Stimme, die ich mir über Jahre aufgebaut habe – die mir sagt, dass vielleicht doch alles in Ordnung ist.

Ich finde es gut und sehr hilfreich, wenn Du bereits angefangen hast, Dich bei schwachen Symptomen
immer erst einmal selbst zu beruhigen. Dieses selbst beruhigen solltest Du möglichst noch
verstärken. Das kannst Du üben.

Gut finde ich, dass Du nun bei einem HNO-Arzt warst.

Zitat von Thandriel:
laut ihm liegt eine Muskelschwäche oder -lähmung der Stimmbänder vor.

Nun mach aber mal langsam. Eine Muskelschwäche ist noch keine Muskellähmung.
Dann hätte er Dir bestimmt etwas anderes gesagt.

Zitat von Thandriel:
In Kombination mit den Schluckbeschwerden komme ich natürlich schnell auf neurologische Erkrankungen – insbesondere auf ALS, was mir große Angst macht.

Ok, Frau Doktor. Und welche Untersuchungen und Behandlungen schlagen sie nun vor?

Zitat von Thandriel:
Aber der Arzt hat ja tatsächlich eine funktionelle Störung festgestellt.

Zitat von Thandriel:
Man könnte sagen, es sei psychisch bedingt.

Ob es wirklich nur psychisch bedingt ist? das kann man nicht einfach sagen.

Zitat von Thandriel:
deswegen glaube ich diesmal, dass die Symptome real sind.

Das verstehe ich nicht. Symptome des Körpers sind immer real.
Früher waren körperliche Symptome prozentual betrachtet meistens eher Hinweise auf
körperliche Fehlfunktionen.
Seit vielen Jahrzehnten hat sich das Verhältnis deutlich verändert. Heutzutage werden körperliche
Symptome viel mehr als früher, durch Stress und psychische Belastungen und auch fehlende
echte Entspannung ausgelöst.

Zitat von Thandriel:
Ich bin sehr verzweifelt und hoffe, jemand von euch kann mir weiterhelfen.

Ich denke, noch besteht überhaupt kein Grund dazu, verzweifelt zu reagieren.
Dir ernsthaft weiterzuhelfen ist kaum möglich. Denn dafür müsste eine fremde Person in Dein
Denken eingreifen.
Das kann aber nicht funktionieren, weil Du und auch andere so etwas nie erlauben würden.

Übrig bleibt also. Wir können hier Informationen weitergeben. Diese werden für Dich eventuell
gut und hilfreich sein, vielleicht aber auch nicht.
Das bedeutet. Wenn Du Deine Angst vor schlimmen Krankheiten schwächer machen willst,
dann kannst und solltest Du das ausschließlich selbst machen.
Denn Dein Gehirn lässt Dich nicht nur dafür mit Gedanken hinein.
Du bist ja schon ständig drin in Deinem Gehirn.

Da jeder sein eigener Chef im Kopf ist, kann sie/er sich deshalb auch nur selbst helfen.
Wie das gehen kann, darüber können wir natürlich gern hier mal reden.
Das alles hat nur eine kleine Schwierigkeit in sich.
In fünf Beiträgen von Mitgliedern hier, werden Dir eventuell 8 Meinungen empfohlen.

Und weil das so ist, ist es sehr gut, dass Du Dein Gehirn gegen vorschnelle Meinungen
etwas verschlossen hast. Baue möglichst immer die Sachen in Dein Denken ein, welche
Du nach Überzeugung für Dich geeignet und hilfreich findest.

Viele Grüße

Bernhard

@Thandriel

Zitat von Thandriel:
Besonders im Sommer ist es bei mir oft schwierig, da ich im Familienbetrieb arbeite – in einem Restaurant – und kaum freie Tage habe.


Zitat von WayOut:
nicht umsonst gibt es das Sprichwort: ich habe einen Kloß im Hals.

On the point

Zitat von Thandriel:
Aber der Arzt hat ja tatsächlich eine funktionelle Störung festgestellt.

Hier mal die Definition einer funktionellen Störung:
Funktionelle Beschwerden sind körperliche Symptome, für die trotz umfassender ärztlicher Untersuchungen keine organische Ursache gefunden werden kann.

Ergo ist funktionell ein Synonym für 'psychsomatisch - funktionell hört sich aber besser an und vermeidet langwierige Diskussionen mit dem Patienten. Statt Dich in sinnlosen Gedanken um eine Erkrankung zu verstricken, die Du selber diagnostiziert hast, solltest Du Dich lieber fragen, was genau dieses Symptom Dir sagen will. Die Redewendungen, die es dazu gibt, treffen erschreckend häufig den Nagel auf den Kopf.

Zitat von Thandriel:
Normalerweise hat mein Arzt immer so etwas ausgeschlossen, weil er wusste wie ich reagiere, hat er nie Möglichkeiten offen gelassen, aber diesmal, als ich gefragt hab, ob es eine ernsthafte neurologische Krankheit sein könnte, hat er nur gesagt, es könnte auch was banal sein. Seit diesem Satz steht für mich mein Urteil fest.

offensichtlich steht hier aber nur dein Urteil fest. Weil, wenn der Arzt ernsthaft der Meinung wäre, da könnte irgendwas ernsthaftes hinter sein, hätte er dich mit Eil Termin zum Neurologen geschickt.

und nur weil er vielleicht mal nicht einen Satz so formuliert hat, wie du das von ihm gewohnt bist, machst du halt eine Riesen Nummer draus. Berufe dich mal wirklich auf das rationale. Wenn er wirklich der Meinung wäre, da würde ernsthaft was hinter stecken können, wäre er sogar in der Pflicht, das weiter abklären zu lassen. Also, warum sollte er dich einfach nach Hause schicken und nicht mit Eil Termin(ja, den gibt es) zur weiteren Abklärung weiter überweisen?




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Dr. Matthias Nagel
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